MIDGARD AKTUELL
( letzte Aktualisierung: 24.04.2025
"DER KAMPF GEGEN MORDENHEIM")
Hier könnt ihr die neusten Abenteuer unserer MIDGARD-Rollenspielgruppe mitverfolgen. Wir spielen eine Kombination aus MIDGARD-DSA-AD&D mit Tabletop-Elementen. Aktuelles ist in
ROT
am Ende der Seiteverfasst .
Die weitere Vorgeschichte dazu findet ihr unter
MIDGARD CLASSIC , sowie in den Rubriken
MYRKGARD und
ANDERE WELTEN.
Einblicke in die Welt des Zweikönigreichs auf Myrkgard gibt's hier:
KRONER DEPESCHE . Ebenso gibt es bisher ein
BLOOD BOWL Szenario. Hintergrundeschichten zu den jeweiligen Spielfiguren findet ihr unter
CHARAKTERE .
30.01.2025 "Spione von Wladin"
15.02.2025 Alchemist, Metallurg und Richtkanonier Gunnar Gimlet (MYRKGARD / Noatun)
27.02.2025 "Eine Falle für das Böse"
09.03.2025 Geheimdepeche 4 (Myrkgard)
23.03.2025 "Freiheit für Geltin"
28.03.2025 OUTTAKES GELTIN VERGANGENHEIT 4
23.04.2025 Neue Fiese Verse :)
24.04.2025 "Der Kampf gegen Mordenheim"
ALTE BEKANNTE
Während KORF und ANJA als Wachen im Schloss zurückbleiben wollen, beschließen die Anderen eine Expedition nach Geltin auszurichten um der seltsamen Erscheinung auf den Grund zu gehen. Zuvor versucht sich KORF allerdings ebenfalls an der Puzzlebox. Schnell durchschaut der findige Waldläufer das Prinzip hinter dem Schließmechanismus des Kästchens, kann es allerdings trotzdem nicht öffnen. Da kommt ihm der Zufall zu Hilfe: Beim Hantieren fällt der kleine Behälter zu Boden, öffnet sich und gibt dabei sein Geheimnis preis. Die Gefährten halten den Atem an, als sie den Inhalt erkennen: eine kleine metallene Kugel, identisch mit denen, welche sie vor einiger Zeit schon als Transportmittel des vergeistigten RHADAMANTUS kennengelernt haben. Und auch dieses Objekt besitzt, wie MARIEMMA sogleich feststellt, zumindest ebenfalls eine magische Aura. TORRICS Reaktion beim Anblick des kleinen Gegenstands ist dann auch nur zu verständlich, kommt für die verblüfften Gefährten allerdings doch etwas überraschend: wütend drischt er mit einem seiner Krummsäbel auf die Kugel ein - erwischt sie aber nur am Rand, so dass diese zur Seite spritzt. Doch ein zweiter, geschickt ausgeführter Schlag erwischt den magischen Transportbehälter und halbiert die kleine Kugel. Interessiert begutachtet MARIEMMA die beiden Hälften aus überraschend weichem Metall (welches nunmehr keine magische Aura mehr aufweist) und verstaut diese in einer ihrer Gürteltaschen. Unterdessen haben KORFS scharfe Augen eine Bewegung am verschneiten Waldrand ausgemacht - wo eben ein luxuriöser, von Rentieren gezogener Schlitten die Deckung der Bäume verlässt und geradewegs auf das Schloss zuhält. Neben dem Lenker sitzend erkennt der Waldläufer einen alten Bekannten: Fürst BEKITSCHI III aus Warogast! Dieser blickt zunächst recht misstrauisch zum Schloss empor - seine Gesichtszüge erhellen sich allerdings, als er unter den auf die Schlossbrüstung Hinausgetretenen zwei ihm bekannte Personen entdeckt: zum einen KORF und zum anderen TORRIC, welche Beide zusammen mit ihm einst an der Verteidigung Geltins mitwirkten.
Wenig später, als man sich im großen Saal des Schlosses untereinander bekannt gemacht hat, informiert BEKITSCHI die Gefährten über die Geschehnisse während ihrer Abwesenheit. So habe ihn der Großfürst direkt nach ihrem Aufbruch damit beauftragt eine große Menge an Transportschlitten bereitzustellen, um bei der Rückkehr der magischen Behausung sofort mit dem Abtransport des Kupfers nach Warogast zu beginnen. Dort stünden die besten Schmiedemeister des Reiches zur Verfügung um mit dem aus Waeland gelieferten Zinn in Rekordzeit den gewünschten Tribut an Bronzebarren für die Tegaren zu fertigen. Als BEKITSCHI dann einige Tage später über die zugefrorene Darowa mit seinen Schlitten und einer kleinen Wachmannschaft vor Geltin eintraf, hatte sich die Stadt bereits in eine undurchdringliche, schwarze Kuppel gehüllt. Nur der, der Stadt vorgelagerte, Tempel der Feueraugen lag knapp außerhalb dieses Phänomens. Zunächst glaubten ARKADJOL, der neue Anführer der Feueraugen, und der Fürst noch an ein (wieder einmal) missglücktes Experiment des Hofmagiers MYXELL. Als sich dann aber tagelang keine Veränderung ergab, beschlossen die Flammenaugen mit ihren vereinten magischen Kräften die rätselhafte Wand zu durchdringen, scheiterten dabei allerdings auf tragische Weise. Daraufhin habe ARKADJOL den Fürsten gebeten, versteckt beim Ankunftstort des Schlosses zu warten und bei dessen Auftauchen die Freunde direkt um Hilfe zu bitten. Nun könnten die Gefährten mit seinem Privatschlitten noch vor Einbruch der Dämmerung beim ‚Lichthaus der Dreiunddreißig‘ sein, während der Fürst sich um den Abtransport der Kupferbarren, sowie die Bewachung des Schlosses kümmern will. Kurzentschlossen stimmen die Sieben zu, sammeln etwas Verpflegung und ihre Ausrüstung zusammen und verladen alles auf dem großen Schlitten. Unterdessen gibt BEKITSCHI Zeichen zum nahen Gehölz hinüber, aus dem kurz darauf große, jeweils von acht Rentieren gezogene, Transportschlitten hervorbrechen und auf die Straße zum Schloss einschwenken. Zügig verabschieden sich die so unterschiedlichen Gefährten noch vom Fürsten, dann sind schon (mit der erfahrenen WEI LAN an den Zügeln) zur knapp fünfzig Kilometer entfernten Hauptstadt des Reiches unterwegs. Auf der rasanten Fahrt nutzt RASHID schon mal die Gelegenheit um MARIEMMA die ersten Grundbegriffe der moravischen Sprache beizubringen. Dadurch lenkt er die junge Frau auch ein wenig von der sie fast überwältigenden Erfahrung, einer für sie ganz neuen und dazu noch verschneiten Welt ab („ Das alles ist Wasser, nur … wie sagst Du dazu … gefroren?“).
Tatsächlich erreicht der Schlitten samt Inhalt dann auch wie geplant vor Einbruch der Dämmerung den Tempel der Feueraugen. Das ‚Lichthaus der Dreiunddreißig‘ liegt etwas außerhalb Geltins, ein Stück östlich des heiligen Hains auf einem steilen, baumlosen Hügel, welcher auf halber Höhe mit einer Mauer umgeben ist. Die Wandung der unheimlichen schwarzen Kuppel, welche Geltin eingeschlossen hat, ist davon nur einige hundert Meter entfernt. So verliert für die Ankommenden, der von einigen kleineren Gebäuden umgebene und mit weißem Marmor verkleidete Tempel, einiges von seiner (zu anderen Zeiten gewiss beeindruckenden) Ausstrahlung. Während die Einfahrt zum Gelände nicht verschlossen ist, wird das offensichtliche Eingangstor zu dem gewaltigen kuppelförmigen Gebäude, welches von vier runden Türmen flankiert wird, von zwei in cremefarbene Mäntel gehüllte Flammenaugen bewacht. Diese machen allerdings nicht die geringsten Anstalten in irgendeiner Weise auf die Ankunft der Gruppe zu reagieren und den Weg freizugeben. Erst als der ortskundige KORF sich daran erinnert, welche Ehrenbezeugung gegenüber einem Repräsentanten des Lichts angemessen ist – nämlich das Knie zu beugen und alle Waffen abzulegen – geben die beiden Hellebardenträger den Weg für ihn ins Innere des Tempels frei. Die anderen folgen mehr oder weniger schnell dem Beispiel des Waldläufers, wobei der mit unzähligen Gegenständen und Waffen ausgerüstete HALLDOR für seine Freunde und die Wachen eine echte Geduldsprobe darstellt … Unterdessen hält TORRIC weiterhin Abstand und macht keine Anstalten den Tempel zu betreten. Sind ihm doch nur zu gut noch die Mordversuche des früheren Anführers der Flammenaugen, welche sich allerdings dann als Taten RHADAMANTUS herausstellten, in Erinnerung geblieben. Seither ist sein Misstrauen gegenüber den Flammenaugen, welche zudem seine Gabe der Unsichtbarkeit als Folge eines schwarzmagischen Experiments verurteilen, nicht geringer geworden …
Während TORRIC also Draußen wartet, durchschreiten seine Freunde mehrere ringförmig angelegte Hallen und betrachten voller leisem Unbehagen deren Wandbemalungen voller Lichtgestalten mit flammenden Schwertern, die reiche Ernte unter dämonischen Gestalten, aber auch unter ‚gestrauchelten‘ Menschen halten. Schließlich erreichen die Sechs die von einer ringförmigen Galerie umgebene Zentralkuppel, welche sowohl als Andachts- als auch als Planungsraum dient: erleuchtet von der heiligen Flamme – einer flackernden, weißen Lohe direkt unterhalb der Kuppelöffnung, die scheinbar ohne Brennstoff und ohne vom eindringenden Schnee beeinträchtigt zu werden, brennt. Dort werden sie von ARKADJOL - welcher sich zum einen den alten Ritualen der Flammenaugen verpflichtet fühlt, anderseits aber auch aufgrund seiner Jugend frischen Wind im Umgang der Flammenaugen mit den Bürgern bringen möchte - herzlich empfangen und bewirtet. Nach einem kurzen, höflichen Austausch über das Erlebte, kommt der Anführer der ‚Dreiundreißig‘ direkt zu dem gegenwärtigen Problem. So kann er wohl dem Bericht des Fürsten nur wenig Neues hinzufügen, weiß aber von einigen Vermutungen zu berichten, welche die Feueraugen mittlerweile angestellt haben. So erscheint es ihnen als kein Zufall, dass die schwarze Kuppel nur kurz nach dem Tod der Hofschamanin und dem überstürzten Aufbruch der ‚Helden von Geltin‘ aufgetaucht ist. Zudem seien die Unmutsbekundungen der Bevölkerung gegen die Gruppe just in dem Moment erloschen, als diese die Stadt (nahezu unbemerkt) verlassen hatte. Alles deute darauf hin, so ARKADJOL, dass hier eine Macht ganz gezielt eingegriffen habe, um Geltin in seiner Abwehr zu schwächen. Die daraufhin folgenden Versuche der Flammenaugen mit ihren ‚gottgegebenen‘ Kräften gegen die eindeutig schwarzmagische Kuppel vorzugehen scheiterten. Wohl habe man mit vereinten Kräften und dank der ‚ewigen Heiligen Flamme‘ einen Tunnel in der Wandung schaffen können, sodass einer der ‚Licht-Knappen‘ einen Versuch wagte ins Innere vorzudringen. Doch als die Magie der Flammenaugen erlahmte, wurde der Unglückliche sofort von der Dunkelheit verschluckt und kurz darauf als Skelett wieder von ihr ausgespuckt. Doch mit der Ankunft der ‚Helden von Geltin‘ habe man neue Möglichkeiten, so ist sich ARKADJOL sicher. Er setze dabei auf die Vielfalt ihrer Möglichkeiten – insbesondere denen von WEI LAN. Überraschenderweise ist er ziemlich genau über die Schwierigkeiten dieser mysteriösen Frau aus KanThaiPan informiert. So bezeichnet er Ihre (vermutlich noch längst nicht voll entwickelte Gabe) als ‚Erbe des Drachen‘ – also einem Vermächtnis der letzten Drachen ihrer Heimat. In der umfangreichen Schriftensammlung der ‚Dreiundreißig‘ fände sich auch ein in KanTahiTun verfasstes Buch zu diesem Thema. ARKADJOL will es WEI LAN vor der Nachtruhe zur Ansicht übergeben. Zuvor unterbreitet der Anführer der Flammenaugen den sechs Freunden allerdings seinen Plan, welcher hauptsächlich auf WEI LANS magischer Abwehr der ‚Strahlenden Schuppen‘ basiert. Er glaubt, die Magie der Flammenaugen durch die Ewige Flamme bündeln, und dann damit das in WEI LAN schlummernde Drachenerbe soweit stärken zu können, dass die ganze Gruppe beim Durchschreiten der Kuppelwandung geschützt ist. Ganz überzeugend klingt das für die Gruppe nicht und man erbittet sich Bedenkzeit. ARKADJOL bringt sie daraufhin zu ihren Gästequartieren, in denen sie sich frisch machen und beraten können. Der Oberste der Dreiunddreißig lässt gleichzeitig den Unsichtbaren in einem Quartier der Bediensteten unterbringen. WEI LAN erhält zudem das versprochene Buch „Vermächtnis der Drachen“, in welchem ein unbekannter KanThai vor hunderten von Jahren seine Erkenntnisse zu der Manifestation von Drachen niederschrieb. Hierbei widmet er sich in vier Kapiteln den Möglichkeiten eines ‚drakonischen Vermächtnisses‘: zum einen der direkten drakonischen Abstammung, zum anderen den Auswirkungen eines über längere Zeit andauernden Kontakts mit Drachen. Hierbei teilt der Autor diese ein in: Drakonische Bestimmung (der Betreffende folgt seit seiner Geburt einem drakonischen Plan), Drakonische Aufladung (Drachenmagie reichert sich für einen gewissen Zeitraum in Einem an) und Drakonischer Pakt (die Familie dient einem Drachen und erlernt von ihm gewisse Fertigkeiten). Leider helfen diese Ausführungen der jungen Frau aus KanThaiPan nicht unbedingt weiter, da sie noch viel zu wenig über das Drakonische in sich weiß, und somit jede Art von Vermächtnis auf sie zutreffen könnte. Schließlich sinkt Jeder auf seine Weise in einen unruhigen Schlaf und schlummert dem ungewissen Morgen entgegen …
Am Folgetag findet sich die Gruppe, mit Ausnahme des Unsichtbaren, wieder im Kuppelsaal ein und gibt – wenn auch mit einem mulmigen Gefühl – ihre Zustimmung zu dem Plan der Flammenaugen. Während nunmehr die Gefährten von Dienern nach Draußen zu TORRIC geführt werden, versammeln sich alle ‚Dreiunddreißig‘ im Kuppelzentrum und stimmen einen Choral an. Dabei fokussieren sie ihre gemeinsamen Kräfte, wie ARKADJOL es den Besuchern zuvor erklärte, auf die ‚Ewige Flamme‘ unter der Kuppeldecke, um mit deren Energie einen magischen Strahl aus Ormuts Licht zu erschaffen und diesen gegen die Wandung der Kuppel zu lenken. Vor der Kuppel informieren die Freunde TORRIC über den verwegenen Plan der Flammenaugen. Stoisch stimmt der Unsichtbare zu seine Freunde zu begleiten – innerlich wahrscheinlich froh diesen, für ihn empfundenen, Ort der Bedrohung baldigst wieder verlassen zu können. Während die Freunde nunmehr auch wieder ihre Waffen und Ausrüstung zurückerhalten, bringen ihnen die Bediensteten noch zusätzlich Weihwasserflakons und Tagesrationen aus den Vorräten der Flammenaugen. Zudem erhalten die ‚Neuen‘ der Gruppe – also HALLDOR, ANJA, MARIEMMA und WEI LAN – jeweils ein Bärenamulett zur Stärkung ihrer psychischen Abwehrkräfte, sowie als Legitimationssiegel des Großfürsten. Nun – soweit wie möglich gut gerüstet – wartet man zusammen unruhig auf die Dinge die da kommen sollen. Plötzlich scheint für die unruhig Wartenden auf einmal die Kuppel des Tempels zu schwingen und sich der Gesang der Flammenaugen bis in ihre Körper fortzupflanzen. Und als dann auch noch ein sonnenheller Lichtstrahl den trüben Wintermorgen erhellt, werden die Gefährten selbst von einem Hochgefühl durchströmt, welches sie nicht mehr im Geringsten am Gelingen ihrer Mission zweifeln lässt. Das strahlende Licht Ormuts trifft schließlich auf die dunkle Kuppelwandung und lässt diese zurückweichen. Augenblicklich beginnen die Gefährten zu laufen und überschreiten kurze Zeit später unbeschadet die zuvor noch gut sichtbare Grenze. Ganz in das magische Licht getaucht dringt die Gruppe schließlich in die wesenlose Dunkelheit um sie herum ein, welche einem Lebewesen gleich vor dem Glanz zurückweicht. WEI LAN indessen ist ganz seltsam zumute, so als strömte ihr von unbekannter Stelle eine geheimnisvolle Kraft zu. Und diese Kraft ist es auch, welche wiederum aus ihr heraus bricht, als das Licht hinter der Gruppe vom Nichts verschluckt wird, und die Sieben sich plötzlich von Dunkelheit eingeschlossen wiederfinden. Denn genau in diesem Moment der Unsicherheit entstehen WEI LANS ‚Strahlende Schuppen‘ – und dieses Mal hüllen sie nicht nur den Körper der KanThai ein, sondern schützen die ganze Gruppe vor den Gefahren der rätselhaften Kuppel. Dann sind die Sieben auch schon hindurch – und finden sich auf einer Frühlingswiese wieder. Erstaunt blicken sie sich um: von der magischen Barriere ist nirgendwo etwas zu sehen, hinter ihnen in einiger Entfernung (dort wo ungefähr der Tempel der Flammenaugen lag) befindet sich nun lediglich die Baustelle eines Gebäudes und vor ihnen erstreckt sich Geltin. Doch das Stadtpanorama ist anders als gewohnt: Wo ist der ‚Khochzyn‘, der verrufene Stadtteil, geblieben? Und warum ist die Stadt wieder nur von einer Palisadenmauer umgeben? Die Antworten liegen auf der Hand: die Gefährten sind in der Vergangenheit gelandet! Doch wie weit in der Vergangenheit? Eine Erkundung des direkt vor ihnen liegenden Heiligen Hains könnte Aufschluss geben …
Und der ortskundige KORF erkennt auch schon, noch bevor die Gruppe den Wald überhaupt erreicht, den ersten Hinweis: vom große Mutterbaum Geltins, einer alte Eiche - vor über 500 Jahren gepflanzt und ansonsten alle anderen Bäume überragend - ist noch keine Spur zu sehen. Auch beim Betreten des Hains fällt der Gruppe noch ein weiterer Unterschied auf: obwohl es Frühling ist und der Wald deshalb voller Leben sein sollte, herrscht dort die Totenstille eines Grabes. Wie zur Bestätigung entdeckt die Gefährten kurze Zeit später die Leiche eines Elfen in einem Gebüsch – schrecklich zugerichtet und mit abgeschnittenen Ohrspitzen. Eisiger Schrecken durchfährt den geschichtskundigen KORF, als er erkennt in welchem Zeitalter sie gelandet sind: zur Zeit des NACHTKÖNIGS und seines ‚Ordens der Nacht‘, welcher den damaligen Großfürsten meuchelte - und eine rassistische, fremdenfeindliche Gewaltherrschaft in der Stadt errichtete … „Das ist NOCH nicht der Tempel der Feueraugen, der da hinten gebaut wird“, erkennt der Waldläufer bestürzt, „Es ist ein Tempel für den NACHTKÖNIG …“ Eisiges Schweigen. „Und ist das eventuell auch die Erklärung dafür, warum ihr damals HALLDOR in der Vergangenheit getroffen habt?“ wendet sich ANJA verwirrt an RASHID. „Kommt er etwa jetzt erst – mit uns – an?“
IM ‚UNHEILIGEN‘ HAIN
KORF, welcher in seiner Vergangenheit als Waldläufer, auch immer wieder Kontakt zum Waldvolk hatte, beschließt den Leichnam des geschändeten Elfen zu beerdigen. Da der Waldboden sich als recht unnachgiebig gegenüber seinem Versuch eine Grube auszuheben erweist, nimmt ANJA kurzerhand ihre mächtige Wolfsgestalt an und unterstützt ihn bei den Grabungsarbeiten. Unterdessen beschäftigt sich RASHID mit den möglichen Konsequenzen ihrer Zeitreise. Wenn KORF Recht behält, und sie sich tatsächlich in dem dunklen Zeitalter des Nachtkönigs befinden, dann ist dies auch die Geburtsstunde der Feueraugen – welche damals, von dem aranischen Glauben inspiriert, aus Widerstandskämpfer heraus den Orden der Dreiunddreißig gründeten. Sollte er hier in der Vergangenheit erneut eine Chance erhalten den Glauben Ormuts unter Andersgläubigen zu verbreiten? War dies eventuell so vorherbestimmt? Plötzlich durchströmt ein warmes Gefühl den Asad-Krieger – ganz so, als habe Ormut selbst ihn berührt …
Mittlerweile hat KORF, dank der Mithilfe ANJAS, die Grube ausgehoben und den Elfen hineingebettet. Sich der elfischen Traditionen bewusst, legt der Waldläufer zu guter Letzt noch eine Eichel in die gefalteten Hände des Toten, bevor die Gruppe ihn gemeinsam mit Erde bedeckt. An dieser Stelle hat KORF eine Eingebung: Laut seinem, leider nur lückenhaften, Geschichtswissen soll der mächtige Mutterbaum im Heiligen Hain einstmals zum Ende der Herrschaft des Nachtkönigs und seinem ‚Orden der Nacht‘, als Symbol der Erneuerung gepflanzt worden sein. Ist das soeben gerade von ihnen vollzogene Ritual eventuell der Anfang dieser Erzählung? Ihm schwindelt, als er sich der Konsequenzen bewusst wird, die diese Zeitreise haben könnte. Auch TORRIC ist sich der Tragweite dessen bewusst, und drängt daher den Waldläufer sich doch an die Namen der Anführer des Widerstands zu erinnern … erfolglos! Die Überlegungen der Freunde werden abrupt unterbrochen, als der Wolf an ihrer Seite anzeigt, eine verdächtige Witterung aufgenommen zu haben. Vorsicht folgt die Gruppe sogleich der davon pirschenden ANJA und gelangt schließlich auf eine kleine Lichtung nahe einem Waldweg. Dort finden sie zu ihrem Entsetzen einen an einen abgestorbenen Baum gefesselten Zwerg. Auch dessen Kleidung und Körper weisen unzählige blutige Spuren von Misshandlungen auf. Am schlimmsten hat man aber den Augen des stämmigen Bartträgers mitgespielt - denn diese sind aus den Augenhöhlen herausgebrannt! Ohne lange nachzudenken, stürmt KORF auf die Lichtung, um den Zwerg loszuschneiden, bedenkt dabei aber das Gewicht des kompakten Mannes nicht … und wird unter dem in sich Zusammensinkenden begraben. Dem nicht genug fängt der Bärtige ihn, unter Ausstoßung wüster zwergischer Beschimpfungen auch noch an zu würgen. Als sich die kräftigen Hände um den Hals des Freundes schließen und dieser sichtlich nach Luft zu schnappen beginnt, greifen die Gefährten ein und zerren den wild um sich schlagenden Zwerg von KORF weg. Knurrend beugt sich die Wolfsgestalt ANJAS über den Tobenden und bringt diesen dazu sich zu beruhigen. Denn obwohl der Zwerg nichts sehen kann, hört er doch ihr drohendes Knurren, spürt ihren wölfischen Atem auf dem Gesicht und das Gewicht der Tatzen auf seinem Leib. Da alle Anwesenden nur geringe zwergische Sprachkenntnisse haben, versucht man eine Kommunikation auf Moravisch … und ist nicht schlecht erstaunt, über welche Vielfalt an derben Schimpfwörtern die damalige, etwas rohere Landesprache verfügte. Nachdem dem Zwerg erst einmal etwas vom Wasservorrat der Gruppe angeboten wurde – was diesen wieder zum Schimpfen und der lautstarken Forderung nach Bier ermutigt – gelingt dann doch recht schnell eine sinnvolle Kommunikation. In deren Verlauf erhalten die Gefährten dann auch die Bestätigung für KORFS Vermutung, dass man sich im Zeitalter der Machtergreifung des NACHTKÖNIGS befindet, welcher mit einer Wachmannschaft aus Straftätern und seinem ‚Orden der Nacht‘ die Bevölkerung Geltins unterdrückt. Jahre zuvor sei dieser ‚Orden‘ wie aus dem Nichts aufgetaucht, und habe für seine ‚Lehre vom Schutz der natürlichen Ordnung‘ schnell Anhänger gefunden. Bis sich dann herausstellte, dass dies für die ‚Brüder‘ die Herrschaft der Menschen über alle anderen Rassen bedeutet. So ist auch GAMTOL, welcher als Rüstungsschmied am Hafen arbeitete, schließlich in die Fänge des Systems geraten. Durch Folter versuchte einer der ‚Kuttenträger‘, wie der Zwerg sie nennt, ihm Informationen hinsichtlich einiger Personen auf einer ominösen ‚Liste‘ zu entlocken – vergebens, denn GAMTOL sagten die genannten Namen überhaupt nichts. Zur Strafe wurde er von einem der Ordensbrüder geblendet – mit einem magischen Vorgang, den selbst HALLDORS exzellente Heilkräfte nicht rückgängig machen können. Was der Heiler gerade eben schmerzlich feststellen muss. Unterdessen erkennt der misstrauische Zwerg – trotz seiner Blindheit - recht schnell, dass seine unwissenden Befreier aus weit entfernten Landen stammen müssen. So quittiert er ihr Bestreben in die Stadt eindringen zu wollen, als absolute Verrücktheit. Schließlich würden Fremde zumeist als Spione angesehen und direkt inhaftiert! Allerdings gäbe es eventuell eine Möglichkeit unbemerkt in die Stadt zu gelangen. Denn die einstmals, noch vor der Zeit des EISES, hauptsächlich von Zwergen an diesem Ort errichtete Stadt ‚Orcanis‘, verfügte über ein exzellentes Bewässerungssystem, welches in Teilen selbst noch bis in die heutigen Tage erhalten geblieben sei. Im nördlichen Teil, in der Nähe der Außenpalisade, gäbe es seinem Wissen nach noch einen gut erhaltenen Brunnenschacht, welcher Zugang zu diesem uralten Versorgungssystem ermöglichen könnte. Bei der Beschreibung des Brunnens erinnert sich HALLDOR an ein Abenteuer seines Halblingfreunds BOREGARD Flinkfuss, welcher eben jenen Brunnen bei einer eigenen Zeitreise im damaligen Originalzustand kennenlernen durfte …
Während HALLDOR sich noch an die Einzelheiten des weit zurückliegenden Berichts zu erinnern versucht, gibt Werwolf-ANJA ein drohendes Knurren vor sich, und macht die Gefährten damit auf eine sich nähernde Bedrohung aufmerksam. Diese vernehmen dann auch bald sich nähernde Schritte auf einem nahegelegenen Waldweg. Vorsichtig beginnt sich daraufhin die Gruppe in die von GAMTOL beschriebene Richtung zurückzuziehen. Nach hinten sichernd machen TORRIC und HALLDOR schließlich einen Trupp Menschen aus. Dieser bestehen aus vier dunkel gekleideten Bewaffneten, sowie - in deren Mitte gehend – einem Kuttenträger, welcher an einem scheinbar rotleuchtenden magischen Seil, eine übel zugerichtete Elfenfrau hinter sich herzieht! Als sich die Gruppe langsam der Lichtung nähert, auf der noch vor kurzem GAMTOL gefesselt war, beschließen der Arzt und der Assassine nicht tatenlos zuzusehen. Lautlos setzen sie sich von ihren Gefährten ab – HALLDOR vorsichtig im Sichtschutz des Waldes, und TORRIC (nur in seiner aus Dunkelzwergenumhängen gefertigten Unterkleidung) auf seine Unsichtbarkeit vertrauend, direkt auf den Waldweg hinter die fünf Gestalten und ihrer Gefangenen. Als diese schließlich auf die Lichtung einbiegen und sich Unruhe unter der Gruppe ob des offensichtlich verschwundenen Zwergs ausbreitet, sieht HALLDOR die Gelegenheit zum Handeln gekommen. Mit dem Zauberspruch ‚Bannen von Finsterwerk‘ beschließt er die eindeutig schwarzmagische Fesselung der Elfenfrau zu brechen. Doch verwundert muss er auch hier feststellen, dass die von den ‚Ordensbrüdern‘ angewendete Magie seiner mindestens ebenbürtig ist. Nicht nur, dass der mysteriöse Kuttenträger den Angriff offenbar instinktiv mit dem Gegenspruch ‚Austreibung des Guten‘ mühelos kontert - vielmehr versursacht der ‚Rückschlag‘ des magischen Duells eine zeitweilige Taubheit bei HALLDOR. Und nicht nur das: obwohl der magiekundige Heiler durch Laub- und Buschwerk getarnt ist, scheint der ‚Ordensbruder‘ die Richtung, aus dem der Zauber erfolgte, sehr wohl ausgemacht zu haben. Von harschen Befehlen angetrieben, dringen seine vier Begleiter in den dichten Wald ein, um die Suche nach dem magischen Angreifer aufzunehmen. HALLDOR der das Suchkommando zumindest nahen sieht, legt sich daraufhin zur besseren Tarnung flach auf den Boden. Zum Glück haben die restlichen Gefährten des Alchimisten mittlerweile innengehalten und die Aktion HALLDORS, sowie das Vordingen der vier Bewaffneten beobachtet. Und so machen sie sich bereit dem Freund zu Hilfe zu eilen …
Währenddessen sieht TORRIC seine Chance gekommen, den Kapuzenträger mit einer schnellen Aktion auszuschalten. Da dessen vier 'Schatten' aufgrund der Suchaktion von seiner Seite gewichen sind, gelangt der unsichtbare Assassine dicht genug an den unheimlichen Gegner heran, um einen seiner gefürchteten Kehlschnitte anzubringen. Die Attacke gelingt: Gurgelnd taumelt der Kapuzenträger Augenblicke später nach hinten, sich würgend den blutspritzenden Hals zuhaltend. Dabei lässt er den Stiel seiner 'Energie- Peitsche' fahren, was die magische Fesselung der Elfenfrau augenblicklich zum Erlöschen bringt. Bevor TORRIC allerdings noch nach der magischen Waffe greifen kann, beginnt der Fremde sich vor ihm zu verwandeln. Und diese Art von Verzauberung ist dem Mann aus Alba nur allzu bekannt, wandte sie doch der einst die Gruppe begleitende Druide WYRIK in Notsituationen ebenfalls an: die Verwandlung in einen Baum! Doch ein entscheidender Punkt ist bei dem jetzt wirkenden Zauber ganz anders - denn im Gegensatz zu dem Freund kann sich der in einen Baum Verwandelte bewegen. Betrübt nimmt TORRIC überdies zur Kenntnis, dass die offene Wunde (welche auch an dem Pflanzengeschöpf gut sichtbar zu erkennen ist) schnell wieder mit dickflüssigem Harz verschlossen wird. Und bevor der Assassine einen weiteren Angriff starten kann, beginnt sich um die Baumgestalt herum auch noch eine sich schnell ausbreitende Dornenwand zu bilden. Rasch eilt der Unsichtbare nach vorne, packt die bewusstlose Elfe und bringt sich zusammen mit ihr auf der anderen Seite des Waldweges im dichten Gestrüpp in Sicherheit.
Während ANJA (nach wie vor in Gestalt des Wolfes) sich mit dem in ihr Fell gekrallten GAMTOL und KORF weiter von der Gruppe entfernt, um nach dem vom Zwerg beschriebenen Brunnen zu suchen, versuchen unterdessen die restlichen drei Gefährten, RASCHID, WEI LAN und MARIEMMA, dem vierköpfigen Suchkommando aus dem Wege zu gehen. Dank des dichten Unterholzes gelingt es ihnen zunächst auch sehr gut, sich vor den suchenden Blicken zu verbergen. Als sie allerdings beobachten, dass sich einer der Bewaffneten über den zu Boden gesunkenen HALLDOR beugt, geben sie ihre Deckung auf. RASHID, dessen geübtes Auge eine Bewuchs freie Schneise im Gehölz ausgemacht hat, schleudert seinen gefürchteten Wurfspeer auf den ahnungslosen Gegner. Dessen leichte Lederrüstung bietet wenig Schutz gegen die scharfe Spitze, welche mit Wucht in den Brustkorb des Mannes eindringt und ihn laut aufschreien lässt. Dadurch wird allerdings der nächste Bewaffnete auf das Geschehen aufmerksam und ändert seine Suchrichtung. WEI LAN, welche dies beobachtet hat, spurtet daher mit gespannter Handarmbrust durchs Unterholz los und feuert im Laufen ebenfalls auf den bereits Verwundeten. MARIEMMA hingegen, welche es ihrer neugewonnenen Freundin gleichtun will, wird von RASCHID indessen zurückgehalten. „Du bist noch nicht so weit!“ stoppt er sie – und mit Blick, auf den in einen lebenden Baum verwandelten Kapuzenträger: „Mach Feuer!“ MARIEMMA, welche dem Blick ihres Geliebten gefolgt ist, nimmt verwundert den lebenden Baum auf dem nahen Waldweg wahr, reißt sich dann aber schnell von dem ungewohnten Anblick los. So dass es KORFS Ruf: „Echte Bäume bewegen sich nicht!“ nicht mehr Bedarf, damit die junge Thaumaturgin schnell trockenes Laub und Äste zusammenscharrt und diese mit ihrem Feuerstein entzündet.
Unterdessen hat der zweite Mann des Suchkommandos seinen Kameraden – und damit auch HALLDOR aufgespürt. Verwundert überblickt der Bewaffnete die Szene mit den beiden am Boden Liegenden, und entscheidet sich dann (in Unkenntnis medizinischer Zusammenhänge) den Speer aus der Brust des röchelnden Kumpans zu ziehen. Was dessen Ende enorm beschleunigt … Der hingegen umso mehr medizinkundige HALLDOR spricht von seiner liegenden Position aus: „Das war `ne scheiß Idee, den Speer rauszuziehen. Du hast ihn umgebracht!“ Der Angesprochene wird starr vor Schreck - war er doch bisher der Meinung gewesen, sein Kamerad habe den neben ihm am Boden Liegenden im Kampf getötet. HALLDOR nutzt diese Gelegenheit und entreißt dem Verblüfften mit einem Zauber das Schwert. Unterdessen treffen RASHID und WEI LAN auf den Rest des Suchkommandos. Während sich der Asad mit seinem Gegner ein Schwertduell liefert, geht die KanThai hinter einem Busch in die Hocke und lässt den Suchenden (welcher sie noch nicht bemerkt hat) an sich vorbeilaufen. Ihr aus der sitzenden Position abgefeuerte Armbrustpfeil geht allerdings fehl. WEI LANS potenzielles Opfer nimmt indessen das vorbei zischende Geschoss wahr und wirbelt zu ihr herum. Instinktiv gelingt es der KanThai aber den Angriff mit ihrem reaktionsschnell gezogenen Kurzschwert abzuwehren.
KORF beschließt indessen dem bedrängten TORRIC zu Hilfe zu eilen und übergibt gibt dem (trotz seiner Blindheit) kampfwütigen Zwerg sein Kurzschwert. „Treibt sie zu mir rüber“, ruft ihm dieser noch nach, als KORF bereits los spurtet um von MARIEMMA eine in der Zwischenzeit fertigstellte Fackel zu übernehmen. Hinter sich hört er noch die Stimme des Zwerges: „Braves Tierchen, ja, braver Wolf, bring mich dahin … dort wo Deine Freunde kämpfen…“ und dann noch: „Lasst mir auch welche!“ Die Thaumaturgin hingegen beschließt ihrer bedrängten Freundin WEI LAN zu Hilfe zu eilen, packt ihren Kampfstab und eilt an dem nach wie vor mit seinem Gegner ringenden RAHID (welcher sie nun nicht mehr zurückhalten kann) vorbei – ihrem ersten echten Kampf entgegen! Da ihr Gegner sich auch nur auf die KanThai vor ihm konzentriert, bemerkt er den Angriff auch erst dann, als ihm MARIEMMAS Kampfstab äußerst schmerzhaft in die Kniekehlen hämmert. HALLDOR hingegen stemmt sich unterdessen mit dem ‚herbeigezauberten‘ Schwert des Gegners in die Höhe und lässt den nach wie vor verdutzten Mann mittels Schlafzauber neben dem toten Kumpanen zu Boden sinken. Die beiden übrigen Bewaffneten sehen sich derweil – auch ob des mit seinem Schwert wild herumfuchtelnden Zwergs, samt dessen ungewöhnlich großem Wolf – in der Minderzahl und lösen sich eiligst, bzw. humpelnd von ihren Gegnern. Die Gefährten entschließen sich darauf die Gnade des Stärkeren walten zu lassen –und verfolgen die beiden Fliehenden nicht weiter. Auch auf die Gefahr hin, dass diese eventuell die dortigen Wachen alarmieren …
Derweil hat sich der in einen Baum verwandelte ‚Ordensbruder‘ umgewandt und bewegt sich mitsamt seiner ihm umgebenden Dornenhecke in Richtung von TORRICS Versteck. In dem Moment kommt aber auch schon KORF mit der Fackel angelaufen. Um auf Nummer sicher zu gehen will der Waldläufer möglichst nahe an die Dornenwand heran, bevor er das brennende Holzstück auf den Verwandelten wirft. Da bildet sich vor ihm, aus dem Dornengeflecht heraus, eine aus Pflanzenteilen bestehende überlebensgroße humanoide Gestalt. Den kampferprobten Geltiner kann dies aber nicht wirklich schockieren. Leicht weicht er den plumpen Greifhänden des magisch beschworenen Wesens aus und sucht nach einer Gelegenheit seine Fackel ins Innere des hölzernen Körpers zu stoßen. Da TORRIC unterdessen erkennt, dass er mit seinem Dolch in diesem Kampf wenig ausrichten kann, nutzt er die Gelegenheit, um die Deckung unsichtbar zu verlassen und sich in Richtung der übrigen Gefährten zu begeben, welche seine anderen Waffen mit sich führen. Der Waldläufer wehrt derweil mit seiner Fackel eine zupackende Hand des Pflanzenmannes ab und entzündet dadurch den dazugehörigen Arm des belebten Gehölzes. Dafür durchbricht das unheimliche Wesen mit der zweiten Hand allerdings KORFS Schwertabwehr auf der anderen Seite. Woraufhin der nunmehr am ganzen Oberkörper mit Dornen gespickten Geltiner meterweit nach hinten geschleudert wird. Zu seinem Glück setzt die mit recht wenig Intelligenz gesegnete Kreation des ‚Ordensbruders‘ nicht nach, sondern versucht mit dem heilen Arm den Brand an sich zu löschen. Was Letztendlich nur dazu führt, dass weitere Teile des Körpers in Flammen aufgehen. Während das Wesen so mit sich selbst beschäftigt dem gegenüberliegenden Waldrand zu taumelt, verbirgt sich sein immer noch verwandelter Meister von einem Augenblick zum anderen in einer Zone absoluter Dunkelheit.
Nachdem HALLDOR mit einem Gegenzauber versucht hat, diese Dunkelheit aufzuheben, kommt ihm langsam ein Verdacht: Sollte es sich bei ihrem Gegner etwa um einen ‚Dunklen Druiden‘ handeln? Diese angeblich rücksichtlosen Beschützer der Natur kannte er bisher nur vom Hörensagen. Doch passt ihre, von GAMTOL vorgetragene, grausame Handlungsweise gegenüber anderen Rassen wirklich zu einem druidischen Glauben? In diesem Zusammenhang erinnert er sich plötzlich an das einstmals bei einem Kampf in Rostisnavar zerstörte Antimagie-Artefakts, dessen Bruchstücke er in einem Lederbeutel stets mit sich führt. Wenn es sich bei allen Mitgliedern des ‚Orden der Nacht‘ um Dunkle Druiden handelte, wäre eine solche Magie neutralisierende Waffe im Kampf sicherlich sehr hilfreich - vorausgesetzt Jemand gelänge eine Reparatur. Doch war mit MARIEMMA nicht kürzlich erst eine fähige Thaumaturgin zu ihnen gestoßen …?
Während der Alchemist und Arzt noch so seinen Überlegungen nachhängt, rennt WEIL LAN zu dem ‚gespickten‘ KORF hinüber, zieht ihn mühsam aus der Gefahrenzone und beginnt mit einer filigranen Zange die Dornen an den Stellen aus seinem Oberkörper zu ziehen, die nicht durch den Lederpanzer geschützt sind. MARIEMMA indessen hat ihr kleines Feuer noch einmal neu entfacht, um notfalls eine weitere Fackel daran entzünden zu können. Zur gleichen Zeit legt der Unsichtbare ganz in der Nähe seine abgelegten Kleider und Waffen wieder an - und entdeckt dabei den, sich ohne seinen ‚Blindenhund‘ mühsam vorantastenden Zwerg, der ihn sogleich ärgerlich anfährt: „Habt ihr mir gar keine gelassen?“ „Doch, wir haben einen Gefangen“, meldet sich da HALLDOR in diesem Moment, der zu ihnen tritt und den von ihm betäubten Schurken hinter sich her schleift. In diesem Moment erlischt auf dem Waldweg die Zone der Dunkelheit – und nichts zeugt mehr von der einstigen Gegenwart des Kuttenträgers, außer einem rauchenden und brennenden Pflanzenwesen, welches sich zum Glück immer weiter von den Gefährten entfernt. Zum Leidwesen des Alchimisten ist auch die von ihm begehrte magische Peitsche des ‚Ordensbruders‘ mit ihm verschwunden. Somit kann sich HALLDOR nunmehr auch gleich der bewusstlosen Elfe zuwenden und mit einem Heilzauber ihren scheinbar durch Magie hervorgerufenen immensen Verlust an Lebensenergie zum Teil ausgleichen. Allerdings scheint ein schwerwiegendes Trauma nach wie vor die Frau in ihrem Griff zu haben, denn sie lässt sich wie willenlos benebelt und stumm zu dem Rest der Gruppe ziehen. Dort ist mittlerweile auch wieder ANJA eingetroffen und hat sich zurückverwandelt. Während sie sich ihre Kleidung überstreift, berichtet sie den Gefährten, dass sie den gesuchten Brunnen tatsächlich gefunden hat. Der blinde Zwerg ist daraufhin reichlich verwirrt: „Wo ist der große Hund? Ich rieche ihn nicht mehr … Und wer ist jetzt wieder diese ANJA?“ Den Gefährten bleibt keine Zeit für Erklärungen, denn auf der gegenüberliegenden Seite des Waldwegs ist das Feuer vom brennenden ‚Pflanzenmann‘ bereits auf anderes Gehölz übergesprungen. So setzt HALLDOR nur noch schnell seine magischen Heilkräfte bei KORF ein um ihn auf die Beine zu bringen - bevor die Gruppe zusammen mit den beiden Befreiten und dem schlafenden Gefangenen in Richtung des von ANJA entdeckten Brunnens aufbricht …
TOD, RATTEN UND UNHEIL
Nachdem sich die Gruppe einige Zeit schweigsam durch das dichte Unterholz in die von ANJA beschriebene Richtung vorgearbeitet hat, scheint die bisher traumatisierte Elfe plötzlich wieder zur Besinnung zu kommen. „Wohin geht ihr?“ fragt sie misstrauisch in altertümlichem Moravisch und bleibt abrupt stehen. „Zurück zur Stadt? Wir müssen fliehen!“ Woraufhin die Gefährten ihr zu erläutern versuchen, dass sie eine Mission in Geltin zu erfüllen haben, und daher eine ortskundige Führerin gebrauchen könnten. Die Elfe mit Namen SINFANDREL erklärt sie daraufhin allesamt als verrückt, wenn sie wirklich in diese verfluchte Stadt eindringen und gegen ein Dutzend ‚Ordensbrüder‘ antreten wollen. „Ihr habt doch den blinden Zwerg“, meint sie spöttisch. Alle Elfen – bis auf sie und ihren Bruder – hätten die Stadt bereits vor langer Zeit in Richtung Norden verlassen. Und sie befürchtet, dass auch ihr Bruder mittlerweile den skrupellosen Druiden in die Hände gefallen ist. Als KORF ihr daraufhin von dem von der Gruppe aufgefundenen und bestatteten Elfen berichtet, wird ihre traurige Vermutung zur Gewissheit – und bestärkt sie noch in dem Entschluss diesen unheiligen Ort schnellstmöglich zu verlassen. Nun habe sie nichts mehr, was sie hier noch halten könne. Sollte doch dieser wahnsinnige ‚Orden der Nacht‘, welcher auf seiner Suche nach einem gewissen ‚Jurig‘ und einem gewissen ‚Wladin‘ über Leichen ging, in Geltin sein Unwesen treiben. Sie habe ihren Sohn schon vor langer Zeit bei guten Menschen untergebracht, welche sein Geheimnis hüten würden … Als WEI LAN sie daraufhin nach dem Alter des Kindes fragt, wird SINFANDREL sehr einsilbig und sagt „Zwischen 10 und 15 … ich, ich kann mich nicht mehr genau erinnern!“ Schnell wendet sie sich ab und will sich davonmachen, als ein Ruf von KORF sie zurückhält: „Warte, Du kannst doch nicht ohne Waffen gehen!“ Er tritt zu ihr hin und reicht SINFANDREL sein Schnitzmesser. Sie nickt: „Damit lässt sich ein guter Speer anfertigen!“ Spontan umarmt sie, in einer ziemlich untypischen Elfengeste, kurz den Waldläufer (Als Dank für die Beerdigung ihres Bruders oder das Messer?) und eilt dann flink von dannen. „Jurig und Wladin“, sinniert der Zwerg unterdessen. „Genau – das waren die beiden Namen ganz oben auf der Liste der Kutten, nach denen sie mich auch immer gefragt haben. Hah, wissen die überhaupt wie viel JURIG und WLADIN es in der Stadt oder gar in ganz Moravod gibt …?“ Er lacht verhalten in sich hinein, während die Gruppe abermals im Sichtschutz der dichten Belaubung nach Westen vorarbeitet - um kurze Zeit später tatsächlich den von ANJA entdeckten uralten Brunnen zu erreichen. Dieser ist über und über mit Efeu und Moos bedeckt, so dass ein Unwissender wahrscheinlich direkt an ihm vorbeilaufen würde, ohne ihn als solchen überhaupt wahrzunehmen. Nachdem RASCHID aber ein paar der Ranken entfernt hat, erkennen auch die Gefährten die künstlerischen Arbeiten am Außenrand des Brunnens, von denen bereits HALLDOR und der blinde Zwerg zuvor berichteten: auf dem ganzen gemauerten Rund zeichnen sich plastische Szenen aus der sagenhaften Stadt ‚Orcanis‘ ab. Besonders ins Auge stechen dabei die Gestalten von Zwergen, Elfen, Arracht und sogar Drachen hervor. Letztere Abbildungen kennt WEI LAN auch aus ihrer Heimat KanThaiPan. Der ‚Inhalt‘ des Brunnens sieht hingegen weniger verlockend aus: gähnende Dunkelheit bietet sich den Blicken der Gefährten und verrostete Steigeisen an der Innenwandung lassen einen gefährlichen Abstieg erahnen. Deshalb entscheidet sich die Gruppe schnell dafür, zwei der mitgeführten Seile zusammen zu knoten und HALLDOR (welchen den Zauber ‚Bannen von Dunkelheit‘ um sich herum erzeugt) damit in dem offensichtlich trockenen Brunnen abzuseilen. So kann der Alchimist auch recht schnell am schlammigen Boden des circa zwölf Meter tiefen Schachts eine verkrümmt daliegende Gestalt erkennen, welche ganz offensichtlich schon eine ganze Weile tot und bereits in Verwesung übergegangen ist. Bei näherer Betrachtung erkennt man eine recht unnatürliche Kopfhaltung des Menschenmannes und in einer Hand einen verrosteten Eisenbügel. Ein Blick nach oben lässt HALLDOR an einer Stelle der Wandung eine Lücke in der Reihenfolge der Steighilfen erkennen, und somit als Arzt Tod durch Genickbruch diagnostizieren. Kurz setzt er seine Gefährten über die Beobachtungen in Kenntnis und bittet sie ihn weiter hinabzulassen. Auf seinem Weg nach unten, entdeckt HALLDOR dann in zehn Meter Tiefe einen mannshohen Querschacht, welcher scheinbar als Überlauf des Brunnens diente und einstmals das Wasser weiter in Richtung ‚Orcanis‘ leitete. Ein kurzer Blick genügt ihm, um zu erkennen, dass der Durchgang gut von der Gruppe benutzt werden kann um darin weiter nach Westen vorzustoßen. Dann widmet HALLDOR sich der Durchsuchung der Leiche. Nachdem er deren verschlammten und zerrissenen grünen Umhang zur Seite gezogen hat, gelangt er mühelos an die beiden großen ledernen Gürteltaschen des Fremden. Daraus fördert er schließlich zum einen 85 Gold- und 30 Silbermünzen hervor. Diese gleichen wohl dem in seiner Zeit gebräuchlichen vallianischen Orobor, tragen aber ganz andere und weniger detailliertere Motive auf Vorder- und Rückseite. Die zweite Tasche enthält ein Ledergebundes Buch, welches der des Lesens und Schreibens kundige Arzt unschwer als das ‚Kontor Buch‘ eines Kaufmanns erkennen kann – auch wenn die dortigen Einträge durch Wasser und Schlamm unkenntlich gemacht wurden. Zudem findet sich in dieser Tasche auch noch ein verrosteter Schlüsselbund. Da der Tote ansonsten nichts Wichtiges bei sich trägt, lässt sich HALLDOR mit seiner Ausbeute wieder nach oben ziehen. Dort beratschlagt die Gruppe über das weitere Vorgehen. TORRIC entwickelt schließlich den Plan, einen Baumstamm als ‚Umlenkrolle‘ über dem bewachsenen Brunnen zu platzieren, so dass man die einzelnen Mitglieder der Gruppe gefahrlos abseilen und das Tau danach problemlos nach Unten ziehen kann. Damit könne man mit Glück etwaige Verfolger in die Irre führen. Gesagt – Getan: ein passender abgestorbener Baum ist schnell gefunden und so über den Brunnen gelegt, als sei er zufällig darauf gestürzt … Da der nach wie vor schlafende Gefangene eher als Belastung angesehen wird – und man sich von ihm auch keine entscheidenden Auskünfte erhofft – wird dieser weit weg von dem Einstieg im Wald abgelegt …
Kurze Zeit später sammeln sich die Gefährten rechts und links der direkt nach Westen führenden ehemaligen Wasserrinne, welche (zum Leidwesen des Zwergs) mittlerweile als Abwasserleitung missbraucht wird. Da die 50 Zentimeter tiefer liegende Rinne auch vollständig mit stinkendem Schlamm und Unrat gefüllt ist, schätzt sich die Gruppe glücklich, dass die Erbauer an den Seiten genug Platz für zwei schmale Fußwege gelassen haben. Um nicht HALLDORS magische Fähigkeiten überzustrapazieren, greift man auf die zuvor von MARIEMMA gefertigten Fackeln zurück – und arbeitet sich so langsam im Untergrund in Richtung Stadt vor. Wie nahe die Gruppe dieser schon ist, wird den schweigsamen Gefährten erst bewusst, als sie eine weitläufige ‚Verteilerhalle‘ erreichen, in der sich die Tunnel in alle vier Himmelsrichtungen verzweigen. Denn die halb eigestürzte Decke der Halle weist einige schmale Risse auf, durch die nicht nur diffuses Tageslicht nach unten fällt, sondern auch die gequälten Schreie zweier Menschen zu hören sind. Zudem anklagend donnernde Worte, die von Verrat und ‚in Stich lassen‘ der Meister sprechen. Der unten atemlos lauschenden Gruppe kommt hierbei der Verdacht, dass sie gerade der Bestrafung der beiden geflüchteten Wachen beiwohnen. Und dann, als die Schreie verstummt sind, vernehmen sie Fetzen einer Unterhaltung zweier Personen:
„Wenn ich es dir doch sage, es war der Unsichtbare. Es kann nur er gewesen sein …“
Aber der Schatten sagte uns, keiner könne uns folgen. Selbst die Feueraugen hätten nicht die Macht dazu!“
„Auch der Schatten weiß nicht alles, sonst hätten wir die Beiden schon längst gefunden!“
„Ich wette, sie stecken in der Kanalisation. Wir müssen sie heraustreiben … So schnell es geht!“
„Zuvor kümmern wir uns aber um das Feuer. Diese Narren haben nie das Unkraut vor ihrer hölzernen Palisade entfernt …“
„Uns bleibt nicht mehr viel Zeit! Wir haben diese lange Reise nicht unternommen um jetzt hier zu scheitern …“
Kurz darauf lassen eilige Schritte den Abgang der beiden Sprecher erahnen. Erst nach einer ganzen Weile des Schweigens wagen die Gefährten sich wieder leise miteinander zu unterhalten:
„Woher kennen die den Unsichtbaren?“ grübelt RASCHID, „Und die Feueraugen? Die gibt es in dieser Zeit doch noch gar nicht, oder?“ „Der eine sprach von einer langen Reise“, murmelt TORRIC, „Das bedeutet …“ „… das sie ebenfalls nicht aus dieser Zeit stammen“, vollendet KORF den Satz.
Dem blinden Zwerg raucht ob dieser Unterhaltung der Kopf - und er beginnt zu ahnen, dass es sich bei dieser wunderlichen Gruppe von Fremden um weit mehr als nur ein paar Reisende handelt.
Unterdessen haben diese an einer nach Süden abzweigenden Wasserrinne einen grünen Stofffetzen entdeckt, welcher sich an angeschwemmten Zweigen verhakt hat. Die Farbe und Beschaffenheit des Tuchs ähneln jenem zerrissenen Umhang des Toten. Die Vermutung liegt also nahe, dass der Unbekannte auf diesem Weg gekommen ist. Allerdings endet dieser Gang bereits nach dreißig Metern - nachdem er zuvor wieder nach Westen abgeknickt ist - an einem Deckeneinsturz und einer daraus resultierenden Erdspalte. Bevor die acht Personen sich über ihr weiteres Vorgehen klar werden können, schlägt allerdings ANJA Alarm, denn selbst in ihrer menschlichen Form sind ihre Sinne um einiges schärfer als die eines ‚Normalsterblichen‘. „Da watet Etwas durch den Schlamm aus Osten auf uns zu!“ warnt sie Ihre Gefährten flüsternd. Schnell werden die beiden Fackeln der Gruppe gelöscht und Alle lauschen mit angehaltenem Atem in die Dunkelheit. Die am weitesten hinten Stehenden vernehmen dann auch nach kurzer Zeit die schmatzenden Geräusche sich rhythmisch aus dem Schlamm ziehender Gliedmaßen – und erinnern sich voll Unbehagen an die kurz zuvor gehörten Worte: ‚… Wir müssen sie heraustreiben …‘ – und machen sich kampfbereit! Dank ANJAS Nachtsichtfähigkeiten sind die Gefährten in ihrer Nähe über die Annäherung des Unbekannten ziemlich genau im Bilde. Der abseits der Gruppe, am Verteiler stehende, TORRIC hingegen hat bisher nur am plötzlichen Erlöschen der Fackeln bemerkt, dass Etwas im Gange ist. Vorsorglich zieht der Assassine daher seine beiden Krummsäbel um auf Alles vorbereitet zu sein. Die Werwölfin aus dem Racudin macht indessen noch eine weitere Beobachtung: jetzt, nachdem das sie oftmals irritierende trübe Fackellicht erloschen ist, erkennt sie an der Wand hinter sich Auffälligkeiten in der Oberflächenbeschaffenheit. „Die Wand hinter uns, ist … ist anders …“ haucht sie. Der neben ihr stehende GAMTOL vernimmt diesen Hinweis und legt seine beiden Hände gegen die Wand in seinem Rücken. „Kein Stein!“ knurrt er, „ … viel wärmer …“ Er zieht das von KORF erhaltene Kurzschwert aus dem Gürtel und bohrt die Klinge in die ‚Wand‘. „Holz!“ Doch bevor noch die Anderen auf seine Entdeckung eingehen können, schlägt diesmal WEI LAN Alarm. Dank ihres ‚Drachenerbes‘ ebenfalls mit Dunkelsicht ausgestattet, kann sie im Nahbereich bei völliger Finsternis sehen und erkennt zu ihrem Entsetzen, was sich da durch den Hauptkanal dem wartenden TORRIC nähert: es ist der Tote aus dem Brunnenschacht! Dies gibt die KanThai auch lautstark kund, so dass alle Mitglieder der Gruppe sofort im Bilde sind. Daraufhin nimmt ANJA ihre Werwolf Gestalt an, um dem nach wie vor am Verteiler wartenden TORRIC zu Hilfe zu eilen. Denn ihr tierischer Teil hat mittlerweile ebenfalls den Geruch und die Umrisse des anderen Gegners wiedererkannt. „Toter … aus Schacht …“, knurrt sie und stürmt auf allen Vieren nach vorne, während der Zwerg hinter ihr - ob seiner Hilflosigkeit von Panik ergriffen - wie wild mit dem Kurzschwert auf die hölzerne ‚Wand‘ einzuschlagen beginnt. Bevor der darüber wütende KORF GAMTOL noch in die Parade fahren kann, wird er von HALLDOR beschwichtigt: „Lass ihn! Weiterhin verstecken ist sinnlos …“ Woraufhin der Alchimist aus Alba abermals trübes Tageslicht um sich herum erzeugt und WEI LAN ihre Fackel erneut entzündet, so dass auch der Rest der Gruppe wieder die Umgebung wahrnehmen kann. Doch dann bewegt sich HALLDOR langsam von der Gruppe weg in Richtung des sich nähernden Unheils! Als RASHID eiligst dem Heiler folgen will, bemerkt er eine Bewegung in der Schlammschicht vor sich – ganz so, als bewege sich darunter eine weitere Gefahr auf die Gruppe zu. Und nur Sekunden später wird die Befürchtung zur Gewissheit, als sich eine halb skelettierte und sehr große Ratte aus dem Sumpf erhebt und mitten unter die vier auf dem schmalen Fußweg Stehenden springt. Was RASCHID, MARIEMMA, KORF und WEI LAN sogleich mit ihren bereitgehaltenen Waffen nach dem Untoten Vieh schlagen lässt. Obwohl mittlerweile doch recht erschöpft, wird der abseits stehende Zwerg durch diese Kampfgeräusche in seiner Nähe dazu motiviert die letzten Kräfte aus sich herauszuholen und weiterhin auf die bemalte Holztür vor sich einzuschlagen. Seine Gefährten unterdessen haben mit Kampfstab und Schwertern wohl das unheilige Geschöpf in mehrere Einzelteile zerschlagen – müssen allerdings feststellen, dass diese sich unbeeindruckt wieder zu einem Wesen zusammensetzen. Was KORF auf die Idee bringt, besser eine seiner Weihwasser-Phiolen einzusetzen. In diesem Moment springt die wieder ‚vollständige‘ Ratte eine völlig überraschte MARIEMMA an und verbeißt sich in ihrem Oberkörper! Als sich daraufhin, neben dem Schmerz der Bisswunde, noch ein brennendes Taubheitsgefühl in ihr auszubreiten beginnt, ahnt die Thaumaturgin sofort, dass sich zudem eine Vergiftung ihrer bemächtigt hat! Doch da handelt auch schon RASHID (welcher KORFS zuvor laut ausgesprochenen Gedanken aufnimmt) und schüttet seinerseits eine der Feueraugen-Weihwasser-Phiolen über das an seiner Gefährtin hängende Ungeziefer. Woraufhin die Knochen der untoten Ratte zu dampfen anfangen, zu Boden fallen und sich langsam auflösen.
An anderer Stelle schafft es indessen TORRIC (dank der diffusen Ausleuchtung des langsam näher kommenden HALLDOR) sich mit einem seiner magischen Säbel dem Zugriff des aus dem Schlamm hervorkriechenden Untoten zu erwehren und einen Kopftreffer zu landen. Dieser wirft den bereits in Verwesung übergegangenen und unnatürlich seitlich hängenden Schädel des Unheimlichen auf die andere Seite – was in der Folge zu einigen Orientierungs-schwierigkeiten und seltsamen Verrenkungen des Wiedergängers führt. Ein, den Unsichtbaren unterstützender, Angriff von WERWOLF-ANJA geht dadurch fehl und provoziert seinerseits eine Attacke des Untoten auf sie. Zum Glück verfehlen aber dessen Klauen ANJA um nur Haaresbreite. Währenddessen macht TORRIC inmitten des schlammgefüllten ‚Verteilers‘ allerdings eine weitere Gefahr aus: aus einem sich plötzlich bildenden Strudel erhebt sich ein aus Abfall, Ästen und Schlamm geformtes Sumpfmonster!
Da derweil HALLDOR das Drama um MARIEMMA mitgehört hat, stoppt er seinen Vormarsch in Richtung der Werwölfin und des Unsichtbaren und kehrt zur Gruppe zurück um der verletzten Thaumaturgin mit seinen magischen Heilkräften beizustehen. RASHID ist unterdessen seiner Gefährtin schon hilfreich zur Seite gesprungen und hat mit der Erstversorgung der Bisswunde begonnen - während er leise MARIEMMA darüber aufklärt, dass man nur in Ausnahmefällen während eines Kampfes Jemand anderem Erste Hilfe leisten kann. WEI LAN zieht indessen aus dem Ausrüstungsbeutel ihrer verletzten Freundin eine weitere Fackel, entzündet diese an ihre eigenen und reicht sie an KORF weiter. Dann durchquert die KanThai die sumpfige Rinne vor sich, um ihren beiden in der Nähe kämpfenden Gefährten zumindest etwas ‚Erleuchtung‘ zu bringen. Was zumindest dem nicht nachtsichtigen TORRIC, welcher nach dem Rückzug HALLDORS, wieder nur Dunkelheit um sich herum wahrnehmen kann, zum Vorteil gereicht. So kann der Assassine nunmehr das ganze Ausmaß des ‚Schlammassels‘ vor sich einschätzen - und entscheidet sich dafür zunächst der bedrängten Werwölfin zu Hilfe zu kommen. So springt TORRIC in die schlammige Brühe vor sich und attackiert den Untoten, welcher gerade aus der Rinne steigen will, von hinten und trennt ihm mit einem seiner magischen Krummsäbel eines der halb verwesten Beine ab. Die darauffolgende Irritation des schwankenden Gegners ausnutzend, schlägt ANJA nunmehr eine ihrer Klauen in den Leib der lebenden Leiche und zerteilt diese dadurch in zwei Hälften …
Auf der anderen Seite der Halle hat KORF mittlerweile dem erschöpft zu Boden gesunkenen GAMTOL seine Fackel übergeben und einen Blitzpfeil aus seinem Köcher gezogen. Sein Schuss in Richtung des Schlammmonsters geht allerdings aufgrund der schlechten Sichtverhältnisse fehl. Zugleich kommt dem moravischen Waldläufer der Gedanke, dass so ein Pyrotechnik-Geschoss dieses feuchte Geschöpf wahrscheinlich wenig beeindruckt, und ein in Weihwasser getränkter Pfeil besser wäre. Bevor der Waldläufer allerdings noch einen zweiten Fernkampfangriff starten kann, nähert sich das Geschöpf dem Unsichtbaren von hinten und versucht ihn mit seinen beiden Tentakeln zu attackieren. Zum Glück für TORRIC ist das Wesen allerdings so unkoordiniert, dass seine schleimigen Greiflappen den Assassinen weder halten, noch treffen können. Auch der zuvor von ANJA ‚zweigeteilte‘ Untote stellt momentan nicht wirklich eine Gefahr dar. Wohl greift er gleichzeitig mit der einen Körperhälfte den Unsichtbaren und mit der anderen die Werwölfin an - kann aber mit der einen wegen fehlendem Kopf nichts sehen, und mit der anderen wegen fehlendem Bein nicht wirklich sinnvoll agieren … Mittlerweile ist auch WEI LAN heran und attackiert das Sumpfmonster in TORRICS Rücken mit Schwert und Fackel, kann dem Kunstgeschöpf wohl nicht wirklich Schaden zufügen - verschafft aber dem Unsichtbaren soweit Luft, dass dieser mit einem weiteren wuchtigen Hieb seiner magischen Waffe ‚seine Hälfte‘ des zweigeteilten Gegners pulverisiert. Die Werwölfin hingegen hat weniger Glück und erwischt das herumzappelnde Reststück des Untoten einfach nicht. Auch KORF wird vom Pech verfolgt: wohl hat er sich unterdessen, mit einem Weihwasserpfeil auf der Sehne, in eine bessere Schussposition gebracht, verfehlt sein Ziel allerdings abermals!
Mittlerweile hat sich GAMTOL ein wenig erholt und beginnt mit der einen freien Hand über die recht widerstandsfähige bemalte Holzwand zu streichen, in der Hoffnung einen verborgenen Öffnungsmechanismus zu finden. Da seine Chancen etwas Derartiges zu entdecken - aufgrund mangelnder Kenntnisse und mangelndem Augenlicht - recht gering sind, beschließt HALLDOR (nachdem er MARIEMMA mit seinem Zauber ‚Bannen von Gift‘ entgiftet hat) den Zwerg bei seiner Suche zu unterstützen. RASCHID hingegen, der seine Gefährtin jetzt außer Gefahr weiß, eilt ebenfalls auf direktem Weg durch den morastigen Kanal zum Kampfplatz hin. Was bei KORF zu einem verzweifelten Aufseufzen führt: „Verdammt! Immer latschen mir Alle in die Schusslinie!“ Als er daraufhin aus vollem Lauf heraus einen weiteren Pfeil verschießt, muss er sich eingestehen, dass das heute nicht sein bester Tag ist. Unterdessen hat sich WEI LAN ihrer Drachenfähigkeiten erinnert und ihre grüne Schuppenhaut, sowie die Drakonischen Klauen mittels kurzer Konzentration ‚aktiviert‘ – doch auch diese helfen ihr nicht wirklich das, mit seinen Tentakeln umherschlagende, Schlammmonster zu bändigen. Unweit von ihr ist es TORRIC allerdings mittlerweile gelungen die zweite Untoten-Hälfte mittels eines Kopftreffers zu erledigen, so dass er sich zusammen mit der Werwölfin ebenfalls dem Schlammriesen widmen kann. Das dieser nur von minderer Intelligenz beseelt ist, zeigt sich als ANJA unter einer der gegen sie gerichteten Tentakelattacken ‚hindurchtaucht‘ und das Sumpfmonster sich durch die ungebremste Wucht selbst den anderen Tentakelarm abschlägt, welcher sich daraufhin direkt in seine ursprünglichen Bestandteile aus Dreck, Holz, sowie Unrat aufzulösen beginnt. Und dann ist auch noch RASHID heran, befeuchtet seine Klinge mit Weihwasser, trennt mit einem wohlgezielten Hieb den unscheinbaren ‚Kopf‘ des Monsters von den schlammigen Schultern und erzeugt damit ähnliche Auflösungserscheinungen wie ANJA zuvor. Schnell übernimmt der Asad-Krieger daraufhin die von WEI LAN überreichte Fackel, schüttet ihr den Rest aus seiner Weihwasserphiole über die ausgestreckte Kralle – und beobachtet danach fasziniert, wie ein einziger Hieb der ‚Drakonischen Klaue‘ das Monster aus dem Sumpf zweiteilt und damit endgültig erledigt …
Der daraufhin einsetzende Jubel wir nur noch von HALLDORS Rufen übertönt: „Ihr könnt kommen! Ich habe den Türöffner gefunden …“
IM VALIANERVIERTEL
Der hinter der getarnten Tür liegende Gang entpuppt sich als ein grob durchs Gestein getriebener Tunnel, in dem ein Mensch bequem aufrecht gehen kann. Unregelmäßig an den geschwärzten Wänden angebrachte Fackelhalter weisen zudem darauf hin, dass dieser Tunnel recht häufig benutzt wurde. TORRICS geübter Blick erkennt dann auch im Licht der eigenen Fackel recht schnell den Zweck des leicht schräg nach unten führenden Gangs: Holzsplitter auf dem Boden und in Schrunden an den Wänden lassen unschwer erkennen, dass hier wahrscheinlich Kisten und Fässer hindurch transportiert wurden. Nachdem die den Abschluss der Gruppe bildende ANJA die massive Holztür hinter sich wieder ins Schloss gezogen hat, bewegen sich die Gefährten unter der Führung des vorsichtig den Weg sondierenden KORF und in dem Licht mehrerer Fackeln den Tunnel in Richtung Südwesten hinab. Als sie nach mehreren hundert Metern schließlich eine Stelle passieren, an der Wasser von der Decke tropft - welches dann in schmalen Rissen wieder im Boden versickert - ahnen sie beklommen, dass sie sich jetzt wahrscheinlich gerade unter der ‚Darowa‘ befinden. Ab dieser Stelle beginnt der Tunnel nunmehr wieder leicht anzusteigen - um schließlich bei einer nach oben führender hölzerner Leiter zu enden. Nachdem KORF in zwei unter der Schräge der Leiter stehenden und mit Deckel versehenen Holzeimern (nach vorsichtiger Sicht- und Geruchsprüfung) menschliche Fäkalien ausmachen konnte, beschließt der Waldläufer schließlich die sehr massiv ausstehende Leiter zum Aufstieg zu nutzen. An der Decke lässt sich nämlich eine sorgsam eingelassene Steinplatte erkennen, welche offensichtlich den Zugang zu einem darüberliegenden Raum versperrt. Allerdings gelingt es KORF im Lichte der unten von RASCHID gehaltenen Fackel nicht die Steinplatte anzuheben. Nachdem der Waldläufer allerdings mit RASCHID die Position und Fackel getauscht hat, gelingt es dem stärkeren Asad-Krieger vorsichtig die schwere Steinplatte zur Seite zu schieben, um einen Blick in den Raum über ihnen zu werfen: nur wenig Tageslicht dringt durch vernagelte Fensterländen ins Innere eines staubigen Lagers, welches bis auf kleine Gänge dazwischen vollgestellt ist mit Kisten, Fässern und Säcken. Einiges davon scheint eiligst geöffnet und dann achtlos liegengelassen worden zu sein. Hinzu kommen auch noch ein großer gemauerter Spülstein und eine kleine Werkbank mit allerlei Werkzeug. Im Rücken RASCHIDS befindet sich hingegen ein hüfthoher Holztresen, hinter dem je ein Durchgang in ein dahinerliegendes Zimmer führt. Zum einen in einen Raum mit einem Bett, Kleidertruhe und einem Tisch mit zwei Sitzgelegenheiten, zum anderen in ein kleineres Zimmer, welches dank breitem mit Schriftrollen beladenen Tisch und Regalen nach einer Schreibstube aussieht. Alles wirkt wie seit Monaten verlassen – höchstwahrscheinlich von dem aufgefundenen untoten Toten. Nachdem sich RASCHID von der Sicherheit der Räumlichkeiten überzeugt hat, klettern alle nach oben. Hierbei bemerkt HALLDOR wie geschwächt MARIEMMA noch von dem Rattenangriff ist. Als er den Asad-Krieger darauf aufmerksam macht, überzeugt dieser seine Gefährtin davon, sich doch erst einmal hinzulegen. Die Bettstatt des Fremden kommt hier wie gerufen. Während die Thaumaturgin kurze Zeit später bereits eingeschlafen ist, nehmen die anderen der Gruppe die Räumlichkeiten weiter in Augenschein, und entdecken neben haltbaren Nahrungsmitteln (gesalzener Fisch, Wein und Schiffszwieback) auch eine Kiste mit nagelneuen moravischen Klingenwaffen. TORRIC säubert unterdessen am Spülstein seine (sichtbaren) schlammigen Klamotten und widmet sich dann (in unsichtbarer Unterkleidung) der vernagelten Eingangstür. GAMTOLS untrüglicher Geruchsinn hingegen lässt ihn ein Fass mit Rotwein entdecken, und mittels eines gereichten Bechers auch sogleich verkosten. Dank des direkt danebenstehenden Fasses mit Fisch, schaufelt der blinde Zwerg ein schnelles Mahl in sich hinein und begibt sich danach auf einem Haufen umgekippter Säcke erschöpft zur Ruhe. KORF sammelt indessen leere Säcke zusammen, um mit diesen bei Einbruch der Dämmerung die Fenster zu verhängen. Damit soll verhindert werden, dass eventuell verräterisches Licht nach außen dringt. Die gemeinsamen Beobachtungen durch die vernagelten Fensterläden haben den Gefährten nämlich ihren Standort nahe der Holzpalisade zum Hafen offenbart – und auf selbiger eine patrouillierende Wache! Das diese nicht die einzige Gefahr für die Gruppe darstellt, wird spätestens dann ersichtlich, als ANJA eine Gruppe Gestalten ausmacht, welche sich aus dem Innern des Valianerviertels ihrem Standort nähert. Die sechs Bewaffneten kontrollieren offensichtlich (recht nachlässig) den ‚Verschlusszustand‘ der andere, ebenfalls vernagelten, Lagerhäuser. Dabei unterhalten sie sich recht sorglos, sodass die lauschenden Gefährten recht schnell einen Überblick über die Lage erhalten:
„Beeilt euch – es wird bald dunkel! Dann möchte ich nicht mehr hier sein!“ … „Ich dachte die Bluttrinker sind nur drüben im Mangrund?“ …. „Ja, schon – aber hier laden sie gerne ihre Opfer ab …“ … „Da drüben liegt Einer davon.“ …. „Habt ihr das von Jaroslaw und Irmkin gehört? Die Kutten haben sie auseinandergenommen, weil sie feige waren.“ … „Meine Frau sagt immer: ‚Lieber einen Moment feige als ein Leben lang tot!‘ … „Na ja – das sind sie jetzt ja auch …“ …. GELÄCHTER … „Kommst nicht an gegen die Mistkerle – sollen sogar ne Schwarze Perle haben.“ …. „Scheisse! Unendlich viel Magie! Zum Glück stehen wir auf der richtigen Seite …“
Währenddessen sind die Sechs beim Lagerhaus der Gefährten angelangt, und Einer von ihnen rüttelt an der ebenfalls vernagelten Hintertür - während sich die Gruppe im Innern mucksmäuschenstill verhält. RASHID, welcher bei der schlafenden MARIEMMA wacht, bemerkt zu seinem Entsetzen allerdings, dass diese sich gerade jetzt scheinbar schlafwandelnd von ihrer Liegestatt erhoben hat …
„Na, der hier, ist auf jeden Fall ausgeflogen“, tönt es derweil von Draußen. „Alles noch verrammelt!“ … „Hätt‘ mich auch gewundert, wie der ne Revolution anzetteln will. Soll eher der Typ Schlitzohriger Händler gewesen sein!“ … „Jurig, der Schmuggler, sagt ja wohl alles …“ …GELÄCHTER … „Kannte nur kaum einer, den Halsabschneider. Blieb immer im Dunkeln …“ … „Da fällt mir noch ein Wladin ein, der Junge vom Fischer Kavigin …“ … „
Die Sechs bewegen sich jetzt langsam vom Lagerhaus weg und über die Straße zu einem der nahe gelegen Wachtürme hinüber.
„Komischer Bengel! Guckt einen immer so seltsam an, als könne er einem unter die Haut schauen …“ „Egal! Wir schnappen uns den Kleinen und übergeben ihn den Kutten …“ … „Ich weiß nicht, bei Kindern hört bei mir der Spaß auf …“ … „Hat sich was mit Spaß! Besser der als wir! Wir gehen rüber zum Hafen und holen uns den Knaben, wenn sie heute Abend mit dem Boot zurück kommen …“
Dann ist noch ein Ruf vom letzten Sprecher zu hören: „Sechs zum Hafen!“. Die durch die schmalen Fensterschlitze beobachteten Gefährten sehen den Wächter auf der Palisade nach unten winken. Woraufhin der Vorderste der Sechs einen großen Schlüsselbund vom Gürtel löst und eine Mannpforte in einem großen Tor, welches in die Palisade eingepasst ist, öffnet. Kurz darauf ist die Gruppe verschwunden.
Die bisherige Stille im Innern des Lagerhauses wir schließlich von einem klatschenden Geräusch beendet – nämlich dann, als sich KORF mit der flachen Hand an die Stirn schlägt. „Natürlich!“ brummelte er, „Das ich da nicht früher darauf gekommen bin: Der Legende nach haben ein JURIG und ein WLADIN die Herrschaft des Nachtkönigs beendet. Und WLADIN, der angeblich Elfenblut in seinen Adern hatte, wurde später zu WLADIMIR I. – Großfürst von Geltin!“ Ehe die umstehenden Freunde noch diese Neuigkeit verarbeiten können, werden sie von RASCHID auf dem Zustand seiner Gefährtin aufmerksam gemacht. MARIEMMA bewegt sich nämlich nach wie vor – wohl mit offenen Augen, aber wie unter Trance - durch den Nebenraum. Und ihre Bewegungen und Gesichtsausdruck deuten darauf hin, dass sie offensichtlich in einem Traum gar Schreckliches erlebt. Der herbeigerufene HALLDOR rät dem besorgten RASHID allerdings davon ab, die Kupferschmiedin zu wecken, sie aber andererseits gut im Auge zu behalten, um Verletzungen vorzubeugen. Als WEI LAN entgegen diesem Rat die neue Freundin doch mit Wasser bespritzt, greift die Frau aus Eschar sogar zu ihrem Kampfstab und fuchtelt damit in dem engen Zimmer herum. . Schließlich erbarmt sich HALLDOR und belegt MARIEMMA mit einem Schlafzauber, woraufhin die Inadin (von dem herbeigeeilten RASCHID vorsichtig gestützt) wieder auf ihre Lagerstatt zurücksinkt. Ihre Freunde tun dies zunächst damit ab, dass die Thaumaturgin wahrscheinlich nur den erlebten Schock des Angriffs in der Kanalisation im Traum verarbeitete. Als kurze Zeit später der wieder erwachte GAMTOLK allerdings ebenfalls von einem solchen Traumerlebnis berichtet, kommen den Gefährten doch beträchtliche Zweifel an dieser Theorie …
HALLDOR hat sich indessen im Nebenraum den Schriftrollen gewidmet. Diese sind mit seltsamen Symbolen und Zeichen übersät, die der weit gereiste Arzt dank seines über viele Jahre hinweg erworbenen Gassenwissens, als ‚Gaunerzinken‘ erkennt und sogar leidlich übersetzen kann. Offensichtlich handelt es sich bei den Schriftstücken um verschlüsselte Nachrichten an ‚Kunden‘ des Verstorbenen, welche mit den geheimen Botschaften über genaue Orte und Zeiten einer Warenübergabe informiert werden sollen. Allerdings scheinen diese Angaben ebenfalls noch einem eigenen Code zu unterliegen, den HALLDOR nicht so ohne Weiteres enträtseln kann. Auf jeden Fall bestätigt diese Entdeckung die Vermutung des belauschten Wachkommandos, dass es sich bei dem Besitzer des Lagerhauses um eine recht zwielichtige Person gehandelt haben muss. Was den Verdacht nahelegt, dass es in den Räumlichkeiten eventuell noch weitere Zugänge zu verborgenen Tunneln oder Verstecken geben könnte. Dieser Verdacht führt die Gefährten schließlich zu dem Entschluss, das ganze Gebäude sorgfältig zu durchsuchen. Doch zunächst fördert die verschlossene Kleidertruhe im Schlafzimmer - welche mit einem der von HALLDOR gefundenen Schlüssel geöffnet werden kann - lediglich edle Kaufmannskleidung hervor, die am ehesten noch KORF oder RASCHID passen könnte. Dann entdeckt der Alchimist zudem aber auch ein schmales Geheimfach unter dem Spülstein, welches offensichtlich zuvor der Aufbewahrungsort des Schlüsselbunds gewesen sein mochte. Zumindest deuten die staubfreien Flächen am Boden des Verstecks darauf hin. Hier kommt TORRIC, welcher mittlerweile unter zu Hilfenahme einer gefundenen Zange und mit Unterstützung von WEI LAN einige der Bretter von der Eingangstür gelöst hat, ein Gedanke: Sollten die übrigen gefunden Schlüssel eventuell auch für den Durchgang bei der Palisadenmauer geeignet sein? Nach einer kurzen, ergebnislosen Inspektion der näheren Umgebung – insbesondere des Anmarschwegs der sechs Bewaffneten – schleicht sich der Unsichtbare zum Tor und probiert die (zuvor gereinigten) Schlüssel nacheinander aus. Und tatsächlich passt einer von ihnen zu der kleinen Mannpforte des großen Tores, und ein anderer zu dem genauen Ebenbild auf der anderen Seite des Torhauses. Als TORRIC auch diese Tür vorsichtig öffnet, um durch den entstehenden Spalt einen Blick auf den Hafen zu werfen, entdeckt er das zuvor von GAMTOLK beschriebene Haus der Fischerfamilie … und die sechs Bewaffneten, welche sich davor im Schatten der Hütte niedergelassen haben! Vorsichtig zieht er daraufhin die Tür wieder zu – ohne sie zu verschließen und verfährt mit der Pforte auf der Seite zum Valianerviertel genauso. Dann kehrt er auf direktem Wege zum Lagerhaus zurück, um die anderen der Gruppe über seine Beobachtungen in Kenntnis zu setzen. Dort hat sich mittlerweile ANJA, nach einer kleinen Stärkung – und in Erahnung einer wahrscheinlich anstrengenden abendlichen Rettungsaktion - zur Ruhe begeben und beginnt zu träumen …
RETTET WLADIN!
…, dass sie sich in ihrer Wolfsgestalt zusammen mit MARIEMMA im Heiligen Hain befindet. Sie wittert die Spur der geflüchteten Ratte und folgt ihr. Dabei achtet sie darauf, dass die Inadin mit ihr Schritt halten kann. Schließlich kommen die beiden Frauen an einen Fluss, in welchen ANJA, ohne zu zögern hineinspringt. Der Fluss hat zum Glück keine Strömung. Ein Blick zurück zeigt der Werwölfin, dass sich MARIEMMA ebenfalls ins Wasser stürzt und schnell zu ihr aufholt. Auf der anderen Uferseite kann man mühelos aus dem Wasser steigen. MARIEMMA ist nicht nass. ANJA nimmt direkt wieder die Verfolgung auf. Die Geruchsspur führt sie beide durch immer dichter werdendes Unterholz zu einer Senke, welche von einer Dornenkuppel umgeben ist. Dort endet die Spur. Die Inadin starrt auf die Kuppel, hält plötzlich Pfeil und Bogen in der Hand, schießt in die Kuppel hinein. Dann endet der Traum abrupt – und ANJA schlägt die Augen auf …
Auch MARIEMMA träumte unterdessen diesen Traum, doch für sie stellte er sich etwas anders dar:
„Ich war mir des Träumens durchaus bewusst“, erzählt sie später RASHID, welcher für die Freunde ihre Worte übersetzt. „Obwohl ich keine sehr gute Schwimmerin bin, wusste ich genau, dass ich diesen tiefen Fluss mühelos durchqueren kann. Und der Gedanke, meine nasse Kleidung könne die Verfolgung verzögern, ließ mich trocken ans Ufer steigen. Im Gegensatz zu ANJA, welche sich ganz eindeutig nicht darüber im Klaren war in einem Traum zu agieren, ‚durchschaute‘ ich die Kuppel – im wahrsten Sinne des Wortes. Allein der Wunsch zu sehen, was sich in ihrem Innern befand, offenbarte mir schon das Geheimnis der fast fünfzig Meter durchmessenden Grube: ein dichtes Wurzelgeflecht, welches einen siebenzackigen Stern bildete. In dessen Mittelpunkt eine in der Luft schwebende schwarze Perle – und diese durch rotglühende magische Fäden verbunden mit sieben nackten Männern, welche jeweils an der Spitze eines ‚Zackens‘ am Boden lagen. Einer von ihnen hatte eine lange Narbe an seinem Hals. Während die Wurzeln des ‚Sterns‘ offensichtlich mit den Körpern der Sieben verbunden waren, entsprangen die Fäden rötlichen Kristallsplittern in ihrer Brust.“
„Das Ritual im Heiligen Hain!“ ruft an dieser Stelle RASCHID (dem auf einmal die Zusammenhänge klar werden) den anderen die Geschehnisse vor einigen Wochen in ‚ihrem‘ Geltin in Erinnerung. „Der rote Kristall, den wir aus Myrkgard mitbrachten, und der die entführten Druidenbewusstseine beherbergte …. Er zerbrach als die Hofschamanin durch den Dämon getötet wurde. Wir sahen noch, wie sich aus den einzelnen Kristallsplittern magische rote Fäden zu den Druidenkörpern hinüberspannten und diese wiederbelebten …“
Ehe noch eine Diskussion hinsichtlich dieser doch sehr offensichtlichen Zusammenhänge in Gange kommt, schildert MARIEMMA (aufgrund ihrer geringen moravischen Sprachkenntnisse von der Aufregung ihres Liebsten unbeeindruckt) noch das Ende ihres Traums: „Ich erinnert mich abermals daran, in einem Traum zu sein … und dort Alles tun zu können. So zauberte ich mir Pfeil und Bogen herbei – nachdem ich zuvor schon kurzzeitig auf Wunsch meinen Kampfstab in Händen hielt – und schoss auf die schwarze Perle in der Mitte des Ritualkreises. Doch der Pfeil wurde vor Erreichen des Ziels durch eine unsichtbare Kraft abgelenkt. Und als ich mich im Traum über diesen Umstand ärgerte, machte der Pfeil auf einmal kehrt und verschwand im Innern der unheimlichen kleinen Kugel. Da wünschte ich mir einen Sturm herbei, welcher die Dornenkuppel durchdrang, ins Innere tobte und an der schwebenden Perle zu zerren begann. Doch auch damit war der winzigen schwarzen Kugel nicht beizukommen! Einer inneren Eingebung folgend, beschloss ich mich mehr auf die sieben Ruhenden zu konzentrieren. Doch als meine Wahrnehmung weiter ins Innere der Kuppel vordrang, schlugen diese die Augen auf, erhoben sich und schauten mich direkt an. ‚VERSCHWINDE!‘ erscholl dann eine Stimme in meinem Geist … und ich erwachte.“
Nachdem RASHID auch diesen Teil übersetzt und im Gegenzug MARIEMMA über ANJAS Traum und die früheren Erlebnisse der Gruppe in Kenntnis gesetzt hat, können die Gefährten sich mit Spekulationen nicht mehr länger zurückhalten. Alles deutet nämlich tatsächlich darauf hin, dass es sich bei den dunklen Druiden vor Ort um jene Geretteten aus der Jetztzeit handelt. Dazu passt dann auch das zuvor belauschte Gespräch, in dem von einer ‚weiten Reise‘ die Rede war. Blieb nur noch die Frage offen, was die Druiden auf diese dunkle Seite gezogen hatte. Waren sie bereits auf Myrkgard zu ‚Dunklen‘ – eventuell von dem ominösen ‚Schatten‘ - gemacht worden, oder hatte sie der (offensichtlich im Kristall ‚mitgereiste‘ Dämon) beeinflusst? Von den vierzehn Druiden hatten damals Dreizehn das Ritual überlebt. Sieben davon waren MARIEMMA im Traum erschienen. Waren die restlichen Sechs auch in dieser Zeit? Und warum waren so fähige Zauberer wie THABATA und MYXELL nicht auf das ‚Dunkle‘ in ihnen aufmerksam geworden? Steckte MYXELL, dem man einst die schwarze Perle anvertraut hatte, eventuell mit den Druiden unter einer Decke?
Andere Fragen hingegen scheinen einfacher zu lösen, denn gemeinsam erkennen die Gefährten sehr schnell die Symbolik in MARIEMMAS Traum: Die Dornenkuppel über den Sieben war ein Bild für die magische Barriere, welches das Geltin der Jetztzeit hermetisch von der Außenwelt abschloss - und die am Boden liegenden Druiden zusammen mit der schwarzen Perle, Teile des hierfür notwendigen Rituals. Dies hält der Zauberkundigste unter ihnen, nämlich HALLDOR, für naheliegend. Schließlich stelle ein siebenzackiges Heptagramm tatsächlich eine Verbindung zu nahegelegen Chaoswelten bzw. Parallelwelten Midgards her. Also scheint ein Kontakt nach Myrkgard oder dem Midgard einer anderen Zeitlinie als äußerst wahrscheinlich. „Bei der Traumdarstellung“, ergänzt TORRIC dann noch die Gedankenkette, „muss es sich nicht unbedingt um ein genaues Abbild der Wirklichkeit handeln. Kann also gut sein, dass das Ritual nicht unbedingt im Wald in einer Bodensenke und unter einer Dornenkuppel durchgeführt wird“. An dieser Stelle erinnert sich der Unsichtbare an die Aussage ANJAS, dass diese im Traum dem Geruch der ‚Ratte‘ gefolgt war. Auf Nachfrage bestätigt die Werwölfin, sich auch jetzt noch genau an diesen Geruch erinnern zu können. Die Gruppe konnte also jederzeit diese ‚magischen Geruchsspur‘ zu dem wahren Ritualort der Dunklen Druiden wieder aufnehmen. Was die Gefährten schließlich zu der letzten Frage bringt, wie es überhaupt möglich war, dass sich sowohl GAMTOL als auch ANJA mit MARIEMMA ein Traumerlebnis teilten.
Dafür hat nun wieder die Inadin eine Erklärung: Sei ihr doch von ihrer Großmutter die Magie der ‚Zwiesprache‘ vererbt worden, welche sie als Thaumaturgin in Form von Zaubersiegeln aktivieren könne. Vermutlich habe der Schock des Angriffs, zusammen mit der Vergiftung diese schlummernde Gabe unbewusst bei ihr aktiviert und diese sogleich - auch ohne das Aufbringen von magischen Siegeln - bei ANJA und GAMTOL wirksam werden lassen. RASCHID zeigt sich ob dieser Eröffnung MARIEMMAS tief beeindruckt. Beweist diese Begebenheit dem Asad-Krieger doch abermals, wie weitreichend Ormuts Pläne für seine Gefährtin und ihn sind. In diesem Glauben wird er wenig später noch mehr bestärkt als ANJA im Zusammenhang mit der schieren Übermacht der dunklen Druiden, die einstmals beim Kampf in Rostisnavar zerbrochene Anti-Magie-Scheibe ins Spiel bringt. Auch wenn dieses Artefakt ihr damals den (untoten) Freund genommen habe, sei es jetzt wahrscheinlich die ideale Waffe gegen den ‚Orden der Nacht‘. MARIEMMA bestätigt daraufhin, dass sie wohl ein magisches Objekt mit dem Zauber ‚Zeichen der Macht‘ wieder aufladen könne, dass dessen Wirkung aber begrenzt wäre. In Kombination mit der Gabe der Zwiesprache allerdings, möge es eventuell möglich sein, HALLDORS Spruch ‚Bannen von Finsterwerk‘ an ihren Geist weiterzugeben, und anschließend diese Magie während des Schmiedens auf das Artefakt zu übertragen. Alles hinge nun davon ab, ob eine Reparatur dieser zerbrochenen Scheibe überhaupt machbar sei …
An dieser Stelle zieht HALLDOR die Einzelteile des handtellergroßen Artefakts vorsichtig aus einem gut ausgepolsterten Lederbeutel an seinem Gürtel und reicht sie der Thaumaturgin. Diese ist von zwei Dingen sichtlich überrascht: zum einen, dass die auf den Bruchstücken eingeprägten Zauberrunen meketischen Ursprungs sind, und somit einwandfrei von ihr entziffert werden können. Und zum anderen, dass sie ein solches - ihr bisher unbekanntes Metall - innerhalb von zwei Tagen bereits zum zweiten Male in Händen hält! Denn zur Verwunderung aller, zieht sie nun ihrerseits die beiden Teile der von TORRIC am Vortage zerschmetterten Kugel aus einem ihrer Beutel hervor. „Dasselbe Metall!“, entfährt es ihr verblüfft. Was nunmehr GAMTOL, welcher der wilden Diskussion bisher ungläubig staunend folgte, endlich zu Wort kommen lässt. Lautstark fordert er eines der Bruchstücke ein, und ist dann gleich voll in seinem Element: obwohl blind, nehmen seine Geschmacks-, Geruchs- und Tastsinne jede noch so winzige Kleinigkeit des Metallstücks auf – und liefern nur wenig später, ein ebenfalls einzigartiges Ergebnis. „Nahuatlan!“ flüstert der Zwerg ehrfurchtsvoll und wiegt dabei das erstaunlich leichte und poröse Metallfragment liebevoll in seiner Hand. „Ein unglaublich seltenes Erz mit recht niedrigem Schmelzpunkt, welches vom Rande der Welt stammen soll. Es trägt den Namen der Heimat von Wilden, die mit Menschenopfern ihre blutgierigen Götter zu besänftigen suchen. Aus dem feurigen Schlund der Erde geborgen, fertigen die Eingeborenen Amulette daraus, welche angeblich die Geister Verstorbener speichern können. Erst einmal hatte ich kurzen Kontakt mit diesem Metall, als vor vielen Jahren ein durchreisender Magier mich einen Brocken begutachten ließ. Seiner Aussage nach, soll ‚Nahuatlan‘ jedweden Zauber dauerhaft speichern können …“ „Passt!“ fährt TORRIC dazwischen, „Rhadamantus Geist benutzt diese Dinger als Transportmittel! Zum Glück sind sie recht leicht zu zerstören …“ Und dabei denkt der Unsichtbare an die letzte Begegnung mit dem Dunklen Meister, bei der es gelang, eine seiner Transportkugeln in ein Feuer zu schleudern. „Niedriger Schmelzpunkt, sagst du?“ Unterdessen beäugt ANJA kritisch die leicht blasigen Bruchstellen der anderen Teile. „Sieht so aus, als wäre das Artefakt schon mal repariert worden …“ „Oder wird noch repariert werden“, erinnert sie TORRIC da an die verwirrenden Umstände einer Zeitreise.
Mittlerweile neigt sich Draußen bereits der Tag seinem Ende zu. Und so gilt es zügig die nächsten Schritte – nämlich die Rettung Wladins vor den wartenden Schergen – in die Wege zu leiten. Hierbei soll das fünfzehnminütige Zeitfenster der Palisadenwache voll ausgenutzt werden. Der Plan sieht vor, dass TORRIC und HALLDOR ihre unterschiedlichen Möglichkeiten der Unsichtbarkeit einsetzen, um in deren Schutz möglichst viele der Wachen auszuschalten. Unterdessen warten ANJA und WEI LAN in der Deckung des Torhauses auf die Ankunft der Fischerfamilie, um diese in Sicherheit zu bringen. KORF als Bogenschütze, soll zu guter Letzt den beiden Gruppen von der Palisadenbrüstung aus Deckung geben. Die noch etwas ‚benebelte‘ MARIEMMA und der blinde Zwerg bleiben indessen unter der Aufsicht von RASHID in dem Lagerhaus zurück. Vor dem Aufbruch der Fünf, informiert GAMTOL den moravischen Waldläufer allerdings noch über einen geheimen Zugang zu seiner ebenfalls am Hafen, ganz in der Nähe der Fischer Kate gelegenen Schmiede, sowie deren Zugang zur Palisadenwand.
Zunächst läuft alles glatt: KORF erklettert ungesehen die Palisade und bringt sich in der Sichtdeckung eines Turms in Schussposition, TORRIC schleicht sich unterdessen durch die vorsichtig geöffnete Mannpforte im Tor unsichtbar zur Fischer Kate hinüber und HALLDOR dringt dank Tarnkappe - da er diese später zum Zaubern abnehmen muss - bis zu einem ihm Sichtschutz bietenden Busch vor. Währenddessen warten die beiden Frauen im Torhaus, mit Blick auf die Kaimauer, auf das Eintreffen der Fischerfamilie. Doch abweichend von der ersten Beobachtung des Unsichtbaren handelt es sich bei den in der Deckung des Hauses lauernden Schergen mittlerweile um sieben Personen. Der neu Hinzugekommene scheint zudem das Kommando über die recht lässig im Schatten der Kate herumlungernden Männer übernommen zu haben. Was dazu führt, dass gerade in dem Moment als TORRIC einen Meuchelversuch bei einem Abseitsstehenden versucht, dieser ins Leere läuft. Denn das von ihm ausersehene Opfer bewegt sich auf Befehl hin gerade in dem Moment, als der Unsichtbare die Klinge ansetzen will. Zeitgleich mit dem Angesprochenen betreten zwei weitere Männer das Innere der Hütte. Dies sieht HALLDOR indessen als eine gute Gelegenheit an, den Rest der Truppe mit einem Schlafzauber Matt zu setzen. Doch obwohl er hierfür eine gewaltige Menge seiner magischen Kraft aufwendet, sinkt nur der Anführer bewusstlos zu Boden. Die restlichen drei Männern scheinen von ihrer psychischen Resistenz her wesentlich abwehrkräftiger zu sein. Zum Glück ahnen sie aber nicht, dass es sich bei dem plötzlichen Zusammenbruch des Kommandierenden um einen Angriff handelt, und eilen ohne jedes Misstrauen zu ihm. Dies sieht der auf der Palisade lauernde KORF als seine Chance an und schießt auf die dicht Beieinanderstehenden. Sein Pfeil wird allerdings vom Metallhelm einer der Wachen abgelenkt und bohrt sich ganz in dessen Nähe in die Palisade. Woraufhin der Angegriffene Alarm schlägt, im Verkennen der wahren Sachlage allerdings eine Attacke aus dem hinteren Bereich des Hafens vermutet. Woraufhin sich auch seine Gefährten auf diesen Bereich konzentrieren und ihre Aufmerksamkeit von der Kaimauer abwenden. Nicht so allerdings die beiden, versteckt im Torhaus, wartenden Frauen. Zum Glück - denn gerade jetzt taucht im diesigen Abendlicht das erwartete Fischerboot auf! Während ANJA als Wolf (dessen scharfe Sinne die drei Männer im Innern der Kate als potenzielle Bedrohung ansehen) als Erste mit weiten Sprüngen zu der Rückseite der Hütte eilt, spurtet WEI LAN etwas später los, um die Kavigins abzufangen. Diese haben die Kaimauer mit ihrem kleinen Boot fast erreicht, stoppen allerdings als sie auf die winkend auf sie zueilende, fremdländisch aussehenden Frau aufmerksam werden. Zum Glück bemerkt die KanThai in diesem Moment gerade noch rechtzeitig, dass sie nach wie vor ihre drakonischen Klauen ‚ausgefahren‘ hat und verbirgt diese schnell in den weitausladenden Ärmeln ihrer Bluse. „Vorsicht! Ihr werdet erwartet!“ ruft WEI LAN schon von Weitem, „Sie wollen Wladin!“ „WER erwartet uns … und wer bist du überhaupt?“ fragt die im Bug des Bootes stehende Frau misstrauisch. „Die Wachen … und eine Freundin …“, keucht die von dem kurzen Spurt noch atemlose KanThai – und setzt in dem Wissen nicht viel Zeit zu haben hinzu: „Eine Freundin von euch und dem Halbelf!“ „Wieso Halbelf, von wem weist du …“ will die verhärmte Frau aufbegehren – als sie merkt, dass sie einen Fehler begangen hat und sich auf die Lippen beißt. „Von GAMTOL, dem Zwerg!“ fährt ihr WEI LAN in die Parade, um das Ganze zu beschleunigen - und informiert sie auf Nachfrage auch gleich darüber, dass der Schmied wider Erwarten nicht tot ist. Während der schweigsame Mann im Heck des Bootes dieses nach wie vor auf Abstand zur Kaimauer hält, erhebt sich ein überaus schlanker, blasser Junge hinter der Frau, legt ihr eine Hand auf die Schulter und beginnt leise auf sie einzureden.
ANJA hat sich unterdessen am rückwertigen Ausgang der Fischer Kate aufgebaut und somit den Weg zum Hafen blockiert. Die drei Männer im Innern (welche bisher noch nichts von den Vorkommnissen rund um die Hütte mitbekommen haben) sind von dem Anblick des riesigen Wolfes vor der Hintertür so irritiert, dass sie sich überhastet für einen Rückzug durch die Vordertür der Hütte entscheiden, nur um dort den aufgeregten drei anderen Wachen in die Arme laufen. Diesen Moment der Verwirrung nutzen TORRIC und HALLDOR für eine Neuauflage ihrer zuvor misslungenen Aktionen. So kann schließlich nur einer der auf WLADIN Lauernden entkommen, während hinter ihm der meuchelnde Unsichtbare doch noch ein Opfer findet und der Alchimist aus Alba mit seinem Schlafzauber diesmal die psychischen Barrieren der restlichen Bewaffneten bezwingen kann …
Unweit dieser Geschehnisse hat WLADIN mittlerweile seine Eltern davon überzeugen können mit dem Boot anzulegen. „TATJANA, du kannst ihr vertrauen. Ich spüre, dass sie …. gut ist!“ redet er weiter auf die Frau ein. „Du immer mit deinen Gefühlen … das musst du von deiner Mutter haben …“ begehrt sie auf und hält sich dann erschrocken den Mund zu. Nur um Sekunden später WEI LAN mit einem wahren Frageschwall zu überschütten, von dem die KanThai aufgrund des altertümlichen Moravisch nur Teile verstehen kann. Verzweifelt versucht WEI LAN immer wieder der Moravin die Dringlichkeit einer Flucht zu erläutern … scheitert jedoch an der Aufgeregtheit der Frau. Währenddessen vertäut TATJANAS Mann OLEK ungerührt das Boot und wuchtet ein Fass mit Fischen auf den Kai. „Egal was ihr da auch debattiert … Wir sollten schleunigst von hier verschwinden!“, brummt er dabei ungerührt. „Ich höre Kampfgeräusche bei unserem Haus, da liegt eine der Wachen an der Ecke und … steht da ein riesiger Wolf vor unserer Tür …!?“ „Das ist in Ordnung“, seufzt WEI LAN, „der gehört zu uns!“ Dankbar registriert sie, wie sich ANJA in diesem Moment mit weiten Sprüngen in ihre Richtung in Bewegung setzt – was den Aufbruch der KAVIGINS in Richtung Torhaus extrem beschleunigt, und sogar OLEK das Fass mit Fischen vergessen lässt …
Währenddessen hat KORF von seiner Position auf dem Wehrgang mitbekommen, dass sich die Lage im Hafen entspannt hat. Da die Zeitspanne bis zur vermeintlichen Rückkehr der Wache fast verstrichen ist, beschließt der Waldläufer sich in die Sichtdeckung des nächsten Turms zu begeben, um den Posten direkt beim Verlassen des Bauwerks auszuschalten. Da sich dessen Tür nur nach außen hin öffnen lässt, presst sich KORF dicht neben der Öffnung gegen die Holzverschalung. In diesem Moment macht ihn ein Geräusch von der anderen Seite darauf aufmerksam, dass gerade Jemand den Turm betritt. Nur wenige Sekunden später wird die Tür aufgestoßen und ein Bewaffneter tritt auf den Wehrgang hinaus. Der aufmerksame Fremde entdeckt den lauernden Waldläufer noch im gleichen Moment und kann daher dem schnell ausgeführten Hieb KORFS ausweichen. Der Konter der Wache ist allerdings – dem Überraschungsmoment geschuldet – ebenfalls schlecht ausgeführt und geht ins Leere. Als der Wächter dann zusätzlich noch nach seinem am Gürtel befestigten Rufhorn greifen will, sieht der Waldläufer seine Chance gekommen … und befördert den Mann mit einem Halstreffer in die ewigen Jagdgründe bevor dieser Alarm schlagen kann! Danach verstaut er die Leiche im Turm – in der Hoffnung, dass es bis zur nächsten Wachablösung noch etwas hin ist.
Gleichzeitig sind unten bei der Fischer Kate TORRIC und HALLDOR ebenfalls mit ‚Aufräumarbeiten‘ beschäftigt: die noch acht Stunden lang Schlafenden werden gefesselt und im Haus der KAVIGINS verstaut. Nur beim Kommandanten der Truppe macht der Assassine aus Alba eine Ausnahme … und befördert ihn mit einem schnellen Kehlschnitt vom traumlosen in den ewigen Schlaf, denn seiner Meinung nach ist es besonders wichtig die Führungskräfte der Dunklen Druiden auszuschalten – und damit das Terrorsystem insgesamt zu schwächen. Eine darauf folgende Durchsuchung des Getöteten fördert einen weiteren Schlüsselbund, sowie dreizehn Silberstücke zu Tage. Wenig später schleifen TORRIC, HALLDOR und der wieder herabgekletterte KORF die vier Bewusstlosen und die beiden Toten in die Fischer Kate, damit eine zufällig vorbeikommende weitere Wacheinheit nicht so schnell auf den Vorfall aufmerksam wird. Danach machen sich die Drei ebenfalls zum Torhaus auf, wo die KAVIGINS mittlerweile zusammen mit WEI LAN und ANJA etwas zur Ruhe gekommen sind. Die Gruppe beschließt zunächst einmal zum Lagerhaus zurückzukehren, damit der Unsichtbare und ANJA sich wieder standesgemäß ankleiden können, sowie HALLDOR Möglichkeit zur Meditation erhält, um seine erschöpften magischen Kräfte zu regenerieren. Sodann will man in der Schmiede des Zwergs die ‚Reparatur‘ der Anti-Magie-Scheibe in Angriff nehmen.
VON DER KUNST EINEN RING ZU SCHMIEDEN
Als das ‚Außenkommando‘ mit den KAVIGINS in das Lagerhaus zurückkehrt, bricht gerade die Nacht herein. Die Vorbereitungen KORFS machen sich nun bezahlt, da die mit Säcken verhangenen Fenster das Licht der beiden hastig entzündeten Öllampen nicht nach Draußen lassen.
Nach einer kurzen Begrüßung bilden sich schnell zwei Gruppen: zum einen die Gefährten, welche es zusammen in diese dunkle Vergangenheit verschlagen hat – und zum anderen die KAVIGINS und GAMTOL, die im Hafengebiet Nachbarn sind. So kann der Zwerg denn auch die immer noch misstrauische TATJANA von der Ehrenhaftigkeit der, wenn auch allesamt recht seltsamen, Fremden überzeugen. In seiner recht schnoddrigen Art berichtet er dann von seinen bisherigen Erfahrungen mit dieser Gruppe und deren Motivation – soweit er sie verstanden hat, bzw. glaubt verstanden zu haben … was die Verwirrung der Fischerfamilie nicht unbedingt mildert. Währenddessen tauschen sich die Gefährten auf der anderen Seite der Lagerhalle im Flüsterton über die Erlebnisse am Hafen aus. Hierbei bemerken die Zurückgekehrten, dass sich RASCHID noch stiller als sonst verhält und fragen nach, ob Irgendetwas vorgefallen sei. Der Asad-Krieger teilt ihnen daraufhin mit, dass er sich während ihrer Abwesenheit so seine Gedanken gemacht habe – und nun mehr denn je von dem göttlichen Auftrag Ormuts überzeugt sei. Selbst MARIEMMA ist von dieser glühenden Überzeugung ihres Verlobten überrascht, kannte sie bisher doch nur den unbeschwerten RASCHID ihrer Jugend – und erkennt nun in ihm den Mann, der durch all seine bisherigen Erfahrungen zu einem wahrhaften Gläubigen geworden ist. „Ich werde JURIG sein!“ sagt in diesem Moment RASCHID dann auch voller Überzeugung. „Nur das kann Ormuts Plan sein, … dass in diesem Zeitalter JURIG das Feuer entzündet, welches die Flammenaugen bis hinüber in unsere Zeit tragen.“ Während die Freunde diesem Plan des Asad-Kriegers noch verblüfft lauschen, hat sich WLADIN unbemerkt von seinen Eltern und dem Zwerg abgesetzt und sich der nun heftig diskutierenden Gruppe genähert. Dabei mustert er immer wieder auffällig KORF, welcher sich schließlich fragend an ihn wendet. Daraufhin gesteht WLADIN, dass er an dem Waldläufer einen ‚seltsam vertrauten Geruch‘ wahrnehme. Diese Wahrnehmung sei nicht mit üblichem Riechen zu vergleichen, vielmehr sehe er dabei zusätzlich eine Art Aura um den Körper des jeweiligen Menschen. Zusammen ergebe sich daraus ein ‚Gefühl‘, ob sein Gegenüber ‚reinen Herzens‘ sei oder Übles im Schilde führe. Verwundert überlegt KORF, ob diese ‚Vertrautheit‘, welche der Halbelf an ihm spürt, etwas mit seinen seltenen Kontakten mit Elfen in der Vergangenheit zu tun hat, erinnert sich dann aber auch an die noch nicht mal einen Tag zurückliegende Beerdigung im Hain und die Begegnung mit WLADINS leiblicher Mutter. Natürlich, das musste es sein, denn den ‚Geruch‘ von MIALEE hätte WLADIN auch an den anderen Zeitreisenden wahrnehmen müssen. Als der Waldläufer vorsichtig die Begegnung mit der Mutter des Jungen ihm gegenüber erwähnt, sagt dieser kleinlaut: „Leider habe ich meine leibliche Mutter nie kennengelernt …“ und wendet sich dann schnell dem - von der göttlicher Weitsicht Ormuts überzeugten - RASCHID zu. Beeindruckt lauscht er den ‚glühenden‘ Ausführungen hinsichtlich dessen vermeintlicher Bestimmung. Durch den etwas wirren Bericht des Zwerges bereits daraus aufmerksam gemacht, hinterfragt der Halbelf bei KORF seine eigene Rolle in diesem Ganzen. Doch der Waldläufer - ahnend das das Wissen über WLADINS spätere Regentschaft jetzt noch zu belastend für den Jungen sein könnte - weist diesen darauf hin, dass es nicht gut sein, zu viel über seine eigene Zukunft zu erfahren.
Bevor KORF noch weiter auf WLADIN einreden kann, mahnt ANJA allerdings die schnelle Rückkehr zum Hafen an, derweil HALLDOR mittlerweile nämlich seine regenerierende halbstündige Meditation in der Abgeschiedenheit des Hinterzimmers abgeschlossen hat. Da GAMTOL und MARIEMMA unterdessen bereits den notwendigen Ablauf der Artefakt-Reparatur durchgesprochen haben, beschließen die Gefährten sofort zum Hafen aufzubrechen. Der Zwerg soll die Gruppe begleiten, um die Inadin (welche ja hauptsächlich Kupferschmiedin ist) als Ratgeber bei dem notwendigen Gießvorgang zu unterstützen. Aufgrund der Weichheit des Metalls haben sich die Beiden nämlich dafür entschieden eine Form des zerbrochenen Artefakts mit nassem Sand abzunehmen, danach es komplett einzuschmelzen (wobei das verlorene Material durch einen Teil der zerschmetterten ‚Transportkugel‘ ersetzt werden soll) und das Artefakt dann komplett neu zu gießen. Der Plan die KAVIGINS ebenfalls wieder zum Hafen mitzunehmen, um eventuell von ihrer Ortskenntnis zu profitieren, scheitert allerdings an der lautstarken Beschwerde TATJANAS, dass man wohl nicht wieder ihren Sohn in Gefahr bringen wolle – wo man ihn doch gerade erst vor den Nachstellungen der Schergen gerettet habe. So bleibt die Fischerfamilie also im Lagerhaus zurück, währen sich alle anderen zum Hafen aufmachen …
Dort hat sich in der knappen Stunde ihrer Abwesenheit offensichtlich nichts Entscheidendes verändert, denn die Häuser in der Umgebung der Schmiede liegen genauso stumm und menschenleer wie zuvor unter dem mittlerweile wolkenverhangenen Nachthimmel. Absprachegemäß begeben sich GAMTOL, MARIEMMA, RASCHID und HALLDOR zur Schmiede, und betreten das gemauerte Gebäude durch den zuvor vom Zwerg beschrieben Geheimzugang. Ganz in der Nähe bezieht unterdessen WEI LAN Position, um das direkte Nachbargebäude und den dahinterliegenden südlichen Hafenbezirk zu überwachen. Dank ihrer (wenn auch beschränkten) Dunkelsicht-Fähigkeit ist sie hierfür bestens geeignet. Auf der anderen Seite des Gebäudes patrouilliert derweil ANJA in ihrer Wolfsform über den freien Platz zwischen Palisadentor und Schmiede, während TORRIC sich in der Nähe der Fischer Kate verbirgt, um in Richtung Norden zu sichern. Und KORF schließlich (welcher wieder die Palisade erklommen hat) versucht während den Wolkenlücken, die ab und zu den fahlen Mondschein zur Erde durchlassen, rechtzeitig von oben eine eventuelle Gefahr zu erkennen.
Mittlerweile haben die heimlich in die Schmiede Eingedrungenen die Schießscharten artigen Fenster von Innen mit hölzernen Läden verschlossen und im Schein einer Öllampe eine erste Bestandsaufnahme der Räumlichkeiten (welche frappierend an das Innere einer Zwergen Binge erinnern) vorgenommen. Obwohl auch hier offensichtlich die Schergen der ‚Kutten‘ randalierten, sind noch alle notwendigen Schmiedewerkzeuge vorhanden. Der blinde GAMTOL ist besonders erfreut, als ihm seine Besucher mitteilen, dass auch seine beiden Schmiedehämmer nach wie vor in der Nähe des Ambosses liegen. Freudestrahlend nimmt er diese in Empfang und verstaut sie (neben dem von KORF geliehen Kurzschwert) in zwei Schlaufen seines breiten Gürtels. Während RASCHID ein kleines Feuer in der Esse entfacht, beginnt der Zwerg nun mit HALLDOR und MARIEMMA die Utensilien für ihr Vorhaben zusammenzusuchen. Dabei werden die Inadin und der Arzt am anderen Ende des Hauses, welches nahtlos an die Holzpalisade zum Händlerviertel anschließt, auf den dort heimlich von GAMTOL geschaffen Zugang zur Palisade aufmerksam. Dieser, so erkennen die beiden, könnte bei einer Entdeckung gut für einen schnellen Rückzug geeignet sein … doch noch ist es nicht so weit, und es gilt das magische Artefakt möglichst schnell wiederherzustellen. Dank der guten Ausstattung von GAMTOLS Schmiede haben die drei so unterschiedlichen Schicksalsgefährten schnell alle notwendigen Werkzeuge und Hilfsmittel beisammen. So werden die Bruchstücke mit Fischleim geklebt und nach Trocknung vorsichtig in den nassen Sand gepresst. Dank gutgemeiner Ratschläge des Zwerges gelingt MARIEMMA diese, für sie ungewohnte Methode, auch direkt beim zweiten Anlauf. Danach ist die Inadin in ihrem Element und vervollständigt mit einem kleinen Holzgriffel aus ihrem Werkzeugbeutel die fehlenden Runenabdrücke in dem noch weichen Sand. Zum Glück sind ihr die, auf dem Artefakt-Rund als hervorgehobene Zeichen, aufgebrachten Runen bekannt. Handelt es sich doch bei ihnen um die in alter meketischer Sprache verfasste Zauberschrift Eschars. Für RASHID ein weiteres untrügliches Zeichen dafür, dass Ormuts Wirken einen großen Plan für sie Alle bereithält. Während nunmehr die Sandform schnell trocknet, beginnt MARIEMMA damit - mit einer eigens dafür vorgesehen Tinte - die für den Zauber ‚Zwiesprache‘ notwendige Bemalung, um Mund und Ohren bei sich und HALLDOR durchzuführen. Nach Fertigstellung der Bemalung wirkt nahezu augenblicklich ihre thaumaturgische Gabe - und sie empfängt klar und deutlich HALLDORS Gedanken, welche ihr die Essenz des Zaubers ‚Bannen von Finsterwerk‘ übermitteln. Sodann beginnt die Inadin die einzelnen Metallstücke des Artefakts in einer bereitstehenden kleinen Gießform zu schmelzen. Während HALLDORS Spruch nach wie vor in ihrem Geist wie in einer Dauerschleife ‚aufklingt‘, versucht sie diesen mit dem ihr bekannten Zauber ‚Zeichen der Macht‘ zu verbinden und das so neu ‚Gewobene‘ auf das glühende Metall zu übertragen. Dieser, bisher nirgendwo sonst protokollierte Vorgang, fordert MARIEMMAS ganze Konzentration. Doch während sie die Schmelze vorsichtig in die getrocknete Form gießt, entgleitet ihr dabei mehrmals das ‚Gewebe‘ der beiden Sprüche und ‚verflüchtigt‘ sich, bevor sie es in das geschmolzene Nahuatlan übertragen kann. RASHID, welcher aufgrund MARIEMMAS angespannter Gesichtszüge die ungewohnte Herausforderung seiner Verlobten ahnt, schickt derweil ein stummes Stoßgebet an Ormut, er möge seine Gefährtin bei ihrem Werk unterstützen. Und tatsächlich: kurz bevor das Metall in seiner Form zu erkalten droht, gelingt es der Schmiedin die zu einem ‚neuen Ganzen‘ gewordenen Zaubersprüche in die neu erschaffene magische Scheibe mit ‚einzubinden‘. Seufzend entspannt MARIEMMA daraufhin ihre verkrampfte Körperhaltung und flüstert: „Zwei Stunden …“ RASHID, welcher die Arbeitsweise der Inaden bereits in seiner Jugend kennenlernen durfte, weiß was diese beiden Worte bedeuten: „Es ist gelungen! MARIEMMA wird sich aber während des Abkühlungsprozesses noch zwei Stunden lang auf die ‚Schwingungen‘ des Metalls konzentrieren müssen, um eine eventuell notwendige ‚Feinjustierung‘ des Zaubers vorzunehmen“, erläutert er leise den beiden gespannt Wartenden. „Eine ernsthafte Störung in dieser Zeit wäre äußerst ungünstig - zumal sich noch nichts zu der Reichweite oder Wirksamkeit des neuen Artefakts sagen lässt …“
Zur gleichen Zeit macht KORF - von seiner Position auf der Palisade aus - eine beunruhigende Entdeckung: von Südwesten her nähern sich offensichtlich zwei Fackelträger über den Wehrgang seiner Position! Da diese allerdings – geschätzt - noch rund fünfhundert Meter entfernt sind, sieht der Waldläufer noch keinen Grund zum Handeln. Das macht er auch der wachsamen ANJA am Boden mit einer kurzen Handbewegung deutlich, als diese ihn mit einem kurzen Heulen auf die Gefahr hinweist. Mittlerweile haben sich die so ungleichen Gefährten sehr gut aufeinander eingespielt, so dass der Wolfsverstand ANJAS die knappe Geste (dank Nachtsichtigkeit) zu deuten weis. So nimmt die große Wölfin wieder ihre Patrouille auf – nur um im nächsten Moment komplett zu erstarren! Ein ungewohnter Umstand hat sich nämlich ihrer bemächtigt: die völlige Blendung der Wahrnehmung! Von einem Augenblick zum anderen fühlt sich ANJA komplett von der Außenwelt abgeschnitten, als ihr ultrafeiner Geruchs- und Gehörsinn völlig versagen, ebenso erlischt ihre Nachtsichtfähigkeit komplett! Dem vor Schreck steifen Tier sträuben sich alle Körperhaare und ein wütendes Knurren dringt aus ihrer Kehle. Augenblicke später verflüchtigt sich diese ‚Blendung‘ – nur um im nächsten Moment umso intensiver einen bekannten ‚Geruch‘ in ANJAS Nase dringen zu lassen: die Witterung der Ratte aus ihrem Traum! Und dieser intensive Duft kommt von Norden her, aus der Richtung in der TORRIC Wache hält. Urplötzlich setzt zudem starker Wind ein, welcher sich binnen Sekunden zu einem Sturm steigert. Die Wölfin versteht augenblicklich, dass sich hier eine unnatürliche Gefahr auf sie alle zubewegt - und überquert mit weiten Sätzen den freien Platz, um den Unsichtbaren zu warnen …
Auch der Waldläufer macht sich von seiner erhöhten Position aus so seine Gedanken, denn die ihm eigene naturverbundene Lebensweise lässt ihn ebenfalls erkennen, dass dieser plötzlich entstandene Sturm keine natürlichen Ursachen hat. Als er zudem erkennt, dass die beiden Fackelträger scheinbar mittlerweile in einem der Türme Unterschlupf gesucht haben, beschließt er für ein Ablenkungsmanöver an einer anderer Stelle der Stadt zu sorgen. Trotz aufkommendem Sturm gelingt ihm wohlbehalten der Abstieg von der Palisade in Richtung Valianerviertel. Sodann bewegt er sich geradlinig durch das dunkle, verlassene Händlerviertel gen Westen. Sein Ziel: einer der Wachtürme in der Außenpalisade der Stadt. Ohne Probleme erreicht KORF nach einiger Zeit sein Ziel und verwirklicht sogleich seinen zuvor gefassten Plan: ein Schuss aus Barkas magischem Bogen setzt den unbesetzten hölzernen Wachturm vor ihm mit einer weithin sichtbaren Explosion in Brand! Unangefochten macht sich der Waldläufer daraufhin wieder auf den Rückweg …
Am Hafen hat indessen TORRIC, durch ANJAS Warnung vorsichtiger geworden, seine sichtbare Kleidung im Schatten eines Palisadenanbaus abgelegt. Als er daraufhin vorsichtig um die Ecke lugt, glaubt er während eines kurzen ‚Mondlichtfensters‘ hinter einem der nahegelegenen Nachbargebäude zwei dunkle Gestalten verschwinden zu sehen. Kurze Zeit später macht er aus der gleichen Richtung eine Hundemeute aus, welche sich rasch seinem und ANJAS Standort nähert. Dabei scheinen die Tiere aufgrund ihrer keilförmigen Anordnung, welche genau auf die Lücke zwischen Fischer Kate und Palisade zielt, einem unnatürlichen Zwang zu unterliegen. Da TORRIC weiß, dass er sich auch als Unsichtbarer nicht vor dem Geruchssinn der Tiere verbergen kann, tritt er in die Schneise hinaus und stellt sich dem Tier an der Spitze zum Kampf. Doch nur einer seiner Säbelhiebe trifft und zieht eine blutige Kerbe über die Schnauze des verwilderten Köters. Da ist aber auch schon ANJA heran, welche die Zeit für eine Verwandlung nutzte und nunmehr in Werwolf Gestalt der Meute entgegentritt. Ein Hieb ihrer Klauen reißt dann auch sogleich die Seite eines zweiten Hundes komplett auf und lässt ihn wie vom Blitz gefällt tot zu Boden sinken. Diese Aktion scheint zudem den Zauber welcher augenscheinlich auf den Tieren lag gebrochen zu haben, denn das Rudel ergreift daraufhin panisch die Flucht. Während ANJA sich wieder in die Deckung des Palisadenanbaus zurückzieht, bleibt der Unsichtbare mitten in der Gasse stehen und beobachtet jetzt interessiert den seltsamen grünen Nebel, welcher zwischen den Nachbargebäuden langsam aus dem Boden aufsteigt und – unbeeindruckt von dem nach wie vor tobenden Sturm - eine groteske Gestalt zu formen beginnt. Gleichzeitig trägt der Wind ihm eine seltsam eintönige Melodie zu, in deren Rhythmus sich das ätherische Wesen zu wiegen beginnt - nur um dann mit unglaublicher Geschwindigkeit auf den Unsichtbaren zuzurasen und ihn in seinem körperlosen Leib einzuschließen. Augenblicklich spürt TORRIC ein furchtbares Brennen auf der Haut …
Derweil wacht in der Schmiede nach wie vor RASCHID bei seiner MARIEMMA, welche mit geschlossenen Augen mittels ihrer thaumaturgischen Sinne weiterhin dem Abkühlungsprozess des neu geschaffenen magischen Gegenstands ‚lauscht‘. GAMTOL, den die Unruhe ob des unnatürlichen Sturms draußen gepackt hat (wohl wissend das dieser stets mit den in Wut geratenen ‚Kutten‘ in Verbindung steht), ist indessen zu der an der Rückseite des Gebäudes ‚Schmiere stehenden‘ WEI LAN getreten. Mit beiden Hämmern in den Fäusten informiert er die KanThai über das gelungene magische Experiment, sowie seine Vermutung den Sturm betreffend. Zuvor hatte der blinde Zwerg schon RASHID und HALLDOR über seinen Verdacht in Kenntnis gesetzt. Letzterer wirft dann auch immer wieder einen misstrauischen Blick durch eine der kleinen ‚Schießscharten‘ auf das Hafengelände vor der Schmiede. So bemerkt der Arzt aus Alba schließlich ebenfalls die Entstehung der grünlichen Wesenheit jenseits der Fischer Kate. Sein vielfältiges Wissen über alle Disziplinen der magischen Welt, lässt ihn in der Erscheinung dann auch recht schnell einen ‚Wildgeist‘ erkennen – ein Waldwesen, welches durch ein unheiliges Ereignis zu Tode kam und nunmehr mittels einer Beschwörung herbeigerufen wurde. Obwohl selbst noch nie einem begegnet, hat HALLDOR einst gelesen, dass der Beschwörer hierzu eine spezielle magische Flöte benötigt. Da seine Gegenwart in der Schmiede nicht mehr von Nutzen ist, verlässt der Zauberkundige nun ebenfalls durch den geheimen Hinterausgang das Gebäude und eilt über das freie Hafengelände zur Fischer Kate hinüber. Als er auf dem Weg dahin den Angriff auf TORRIC bemerkt - da dieser urplötzlich in dem durchscheinenden grünlichen Geistwesen sichtbar wird - wendet er augenblicklich seinen Beschleunigungszauber auf sich selbst an, um dem Freund möglichst schnell zu Hilfe zu eilen …
KOMMEN DREI DRUIDEN UND EIN VAMPIR ZUM ABENDESSEN ....
Auf seinem Rückweg zum Rest der Truppe kann KORF unterdessen beobachten, dass mittlerweile auch die an dem brennenden Turm angrenzende Palisade Feuer gefangen hat. Allerdings gibt es auch zwei rote, magische Leuchtfinger, welche aus der Dunkelheit nach den Feuern greifen und diese zu ersticken suchen. Unzweifelhaft das Werk dunkeldruidischer Kräfte … Als er schließlich die trennende Palisade zum Hafen wieder erreicht, hat der Sturm mittlerweile so stark zugenommen, dass ein neuerliches Hinaufklettern zum Wehrgang nicht mehr gefahrlos möglich ist. So macht sich der geltinischen Bogenschütze achselzuckend zum nahegelegenen, nach wie vor offenen Torhaus auf, um von dort aus einen Blick auf die Vorgänge beim Hafen zu werfen …
Unterdessen nimmt WEI LAN – immer noch zusammen mit GAMTOL vor der Schmiede Wache haltend – ein leises Knistern direkt vor sich wahr. Doch trotz ihrer Nachsichtfähigkeit kann die Frau aus KanThaiPan keine verdächtigen Bewegungen in der näheren Umgebung wahrnehmen. Erst als ihr ein stechender Schmerz durch die Beine fährt, richtet sie ihren Blick direkt vor sich auf den Boden. Dort ist urplötzlich aus dem Nichts heraus eine Dornenhecke gewachsen, welche sich rasend schnell in ihre Richtung ausbreitet, wodurch sie und der Zwerg gegen die Steinwand des Hauses gepresst werden. Dank WEI LANS drakonischer Schuppenhaut können die Dornen sie allerdings nicht ernsthaft verletzen – im Gegensatz zu dem blinden Zwerg, welcher ohne jegliche Panzerung der Attacke schutzlos ausgeliefert ist, und daher mit seinen beiden Hämmern panisch auf die für ihn nicht sichtbare Bedrohung einzuprügeln beginnt. Die KanThai besinnt sich daraufhin auf ihre eigene Bewaffnung, zieht ihr Kurzschwert und will ebenfalls auf die Dornenwand einhacken. Doch da bemerkt die Frau aus dem fernen Osten verwundert, wie sich um ihren Körper herum abermals das Phänomen einer magischen Aura (welche ARKADJOL als ‚Apsus Strahlende Schuppen‘ bezeichnete) manifestiert. Allerdings scheint dieses Mal der magischen Schutzschild eine Gestalt ausformen zu wollen. Gleichzeitig beginnt in WEI LANS Geist eine Vision, einer verschütteten Erinnerung gleich, aufzusteigen: vor ihrem inneren Auge erscheint das legendäre Reich ‚Tian Xia‘, welches den Legenden nach hoch oben in den unzugänglichen Gebirgen KanThaiPans ‚dicht unter dem Himmel‘ mit seiner Hauptstadt ‚Xa Hoi‘ existieren soll. Das Abbild dieser mächtigen Stadt erinnert WEI LAN an die Abbildungen des einstigen ‚Orcanis‘ auf dem Brunnen im Heiligen Hain - nur dass ‚ihre Stadt‘ von den unterschiedlichsten Arten von Drachen bewohnt ist. Gleichzeitig mit dieser Vision bilden die silbertransparenten ‚Strahlenden Schuppen‘ um die KanThai herum die Gestalt eines dieser Drachen nach: ungefähr drei Meter hoch und sechs Meter lang, zusätzlich mit einem kräftigen Schwanz und mächtigen Flügeln ausgestattet. Und es sind die Körperkonturen dieser magischen, immateriellen Drachengestalt, welche die Dornenhecke zurückdrängen und so WEI LAN von dem auf sie ausgeübten Druck befreien. Als die Frau dies erkennt, wendet sie sich dem bedrängten Zwerg zu - und sieht ihre insgeheime Hoffnung bestätigt, als der gläsern wirkende Drachenkörper um sie herum die Bewegung mitmacht und allein durch ihre Annäherung GAMTOL ebenfalls in das ihn daraufhin befreiende magische Feld gerät …
Zur gleichen Zeit muss sich die Werwolf Gestalt ANJAS ebenfalls einem, wenn auch ganz anders geartetem, Angriff erwehren. Denn sie wird plötzlich von einem Schwarm Ratten attackiert, welcher sich direkt aus der Hafenkanalisation vor ihr kommend, auf sie stürzt. Wütend schlägt die Werwölfin daraufhin mit ihren Klauen bewehrten Händen um sich und hält die, eindeutig von einem fremden Willen gesteuerten, Tiere auf Abstand. Ungeachtet dessen stürmt derweil HALLDOR von der Schmiede herbeieilend (und nach wie vor seinem Beschleunigungszauber unterliegend) an ihr vorbei, um dem vom Wildgeist eingeschlossenen Unsichtbaren zu Hilfe zu kommen. Da der auf TORRICS Haut haftende Pflanzensaft des Wildgeistes teuflisch brennt und schmerzende Blasen entstehen lässt, hat der Unsichtbare mittlerweile einen seiner magischen Krummsäbel nach oben gerissen und in den ihn umhüllenden grünen Nebel gestoßen. Tatsächlich gelingt es dem Assassinen damit einen ‚Schnitt‘ in der giftigen ‚Geist-Umhüllung‘ zu erzeugen. Leider ist dieser Schnitt zu schmal, als das der Assassine dort hindurch fliehen könnte, ermöglicht ihm aber einen kurzen Blick auf zwei in Kutten gehüllte Gestalten zu werfen, welche gerade die Deckung des Nachbargebäudes verlassen. Einer von Beiden, erkennt der Mann aus Alba im Schein des fahlen Mondlichts verschwommen, hält eine rötlich leuchtende Flöte an seine Lippen und erzeugt damit eine seltsam einschmeichelnde Melodie, in deren Tönen sich der Wildgeist leicht hin und her zu wiegen scheint. Zudem trägt die ‚Kutte‘ in der anderen Hand eine faustgroße Kugel, welche ebenfalls in einen unnatürlichen rötlichen Lichtschimmer gehüllt ist. Und aus Letzterer schlängelt sich ein feiner Energiestrahl Richtung Hafenbecken. Auch die zweite Person ist mit einem Paar, ebenfalls von innen heraus im gleichen Farbton leuchtender magischen Waffen - nämlich einem kunstvoll verzierten Kampfstab und einem Schwert – ausgestattet. Zur gleichen Zeit ist HALLDOR mittlerweile bei dem Wildgeist angelangt. Der Alchimist aktiviert seinen Zauber ‚Flammenkreis‘, greift in die nebelartige Gestalt hinein und berührt den darin eingeschlossenen TORRIC am Rücken. Dieser wird daraufhin in eine kalte, blaugrüne Feuerlohe gehüllt, welche den Geist augenblicklich mit übernatürlicher Geschwindigkeit fliehen lässt. Nunmehr ist auch HALLDORS Blickfeld frei – und er wird sowohl den beiden finsteren Gestalten, als auch der abermals heranstürmenden Hundemeute gewahr. TORRIC – obwohl aufgrund des klebrigen Pflanzensafts teilweise sichtbar und durch das Brennen auf seiner Haut in seiner Kampffähigkeit beeinträchtigt – beschließt dem ebenfalls aus Alba stammenden Alchimisten dennoch zur Seite zu stehen. So verwundet er den ersten der heranstürmenden Hunde mit einem gekonnten Hieb seines Säbels, woraufhin dieser die dunkeldruidische Kontrolle seiner tierischen Instinkte abschütteln kann und heulend das Weite sucht.
In diesem Moment betritt gerade KORF durch das hölzerne Torhaus den Hafen. Der erfahrene Bogenschütze überblickt dank einer gnädig aufreißenden Wolkenlücke sehr schnell das herrschende Kampfgetümmel und entscheidet sich dafür zunächst der bedrängten Werwölfin Beistand zu leisten. Ein wohlgezielter Pfeilschuss von ihm befördert dann auch eine der großen Ratten ins Reich der ewigen Jagdgründe. Woraufhin auch ANJA einen weiteren Bewohner der Kanalisation, leider nur mit einem streifenden Hieb, erwischt. Dadurch erlangt ihr massiger Werwolfkörper allerdings die notwendige Bewegungsfreiheit, um seinerseits zum Angriff vorgehen zu können. Derweil wird KORF allerdings auf eine weitere Gefahr aufmerksam, welche sich gerade aus dem Hafenbecken erhebt: eine über drei Meter hohe, aus gischtendem Wasser geformte, plumpe humanoide Gestalt – welche durch einen winzigen rötlichen ‚Faden‘ mit einem der Kuttenträger verbunden ist. Kaum beschworen, geht dieses Wasserelementar auch sogleich zum Angriff auf den moravischen Waldläufer über - und schleudert ihn mit einer Hochdruckwoge aus komprimiertem Wasser rücklings gegen die Palisade. Dank seiner Lederrüstung trägt KORF zum Glück aber nur einige massive Blutergüsse und Quetschungen davon. Der ansonsten kühl handelnde Waldläufer merkt in diesem Moment, wie in ihm langsam eine nie gekannte brennende Wut ob dieser schmachvollen Behandlung ‚aufzusteigen‘ beginnt – zumal er zudem beobachten muss, wie der Erschaffer dieses Unikums sich derweil seelenruhig in die Deckung der Fischerhütte begibt. Der zweite der Dunklen Druiden bleibt hingegen breitbeinig auf der schmalen Straße zwischen der Hafenbebauung und der Palisadenwand stehen, wobei er seinen rotleuchtenden Kampfstab auf die Fischerhütte richtet. Nur Sekunden später verlassen die zwei, im Kampf zuvor von TORRIC gemeuchelten Wachleute, mit unsicheren Bewegungen die einfache Behausung und nähern sich dem Unsichtbaren, welcher sich nach wie vor der Hundemeute zu erwehren hat. Nachdem TORRIC zwei der angreifenden Köter mit seinen beiden Säbeln abwehren konnte, beißt ihn allerdings ein Dritter ins Bein. Bei allem Unglück, welches dem Assassinen bisher widerfuhr, hat dies allerdings zumindest auch etwas Positives: das Tier lässt augenblicklich TOORICS Bein fahren als der ätzende Pflanzensaft in sein Maul dringt und macht sich eiligst aus dem Staub. Als weiteren Glücksfall für den Unsichtbaren entpuppen sich auch die beiden herbeischlurfenden Untoten, welche sich recht unkoordiniert untereinander selbst blockieren. HALLDOR, welcher von seiner Position aus die beiden Wiedergänger noch nicht sehen kann, entreißt unterdessen mit einem ‚Heranholen‘-Zauber der freistehenden ‚Kutte‘ das magische Schwert. Als ihm das Schwert daraufhin in die ausgestreckte Hand fliegt, spürt der albische Alchimist wohl den geistigen ‚Schlag‘ eines Waffenschutzzaubers - dank seiner hohen psychischen Resistenz und der Unterstützung des kürzlich erhaltenen Bärenamuletts verkraftet HALLDOR diesen allerdings problemlos ohne Schaden zu nehmen. Unweit von ihm hat der wütende KORF mittlerweile mit Barkas magischem Bogen das unförmige Wasserwesen ins Visier genommen, doch leider gehen die vernichtenden Energiemengen fehl und zerstören stattdessen einen Teil der Kaianlagen direkt vor den ‚Füßen‘ des beschworenen Elementars. Woraufhin das dem Wasser entsprungene Wesen dem moravischen Waldläufer abermals eine kalte Dusche verpasst, welche KORF nur noch mehr zum ‚Schäumen‘ bringt. Ganz in seiner Nähe kann ANJA währenddessen, trotz ihrer kraftvoll ausgeführten Hiebe nach allen Seiten, keinen Einzigen ihrer kleinen agileren Angreifer erwischen. Zusätzlich wird sie dann auch noch durch ein Geräusch in ihrem Rücken abgelenkt, als der Baum hinter ihr knackend und ächzend Arme und Beine auszubilden beginnt, um sich dann in Richtung HALLDOR in Bewegung zu setzen …
Auf der Rückseite der Schmiede steht WEI LAN unterdessen einem weiteren der ‚Ordensbrüder‘ gegenüber, welcher sie plötzlich – wie aus dem Nichts heraus - durch eine Lücke in der zurückweichenden Dornenwand attackiert. Hierbei benutzt der muskulöse, über zwei Meter große Mann eine gewaltige Eisenklaue in der einen, sowie einer Lanze in der anderen Hand als Angriffswaffen. Doch dank ihrer ‚aktivierten‘ Schuppenhaut trägt die völlig überraschte KanThai nur eine leicht blutende Beinwunde von dieser hinterhältigen Attacke davon. Fatal ist hierbei jedoch, dass GAMTOL durch den Angriff auf WEI LAN nach wie vor noch nicht ganz durch die magische Drachenaura von der Dornenhecke befreit ist, und diese ihn weiterhin gegen die geschlossene Geheimtür presst. Mittlerweile haben die vor dem Haus entstehenden Kampfgeräusche aber den, nach wie vor drinnen bei MARIEMMA wachenden, Asad-Krieger aufmerksam werden lassen. Zum Glück gelingt es RASHID dank seiner Stärke die blockierte Geheimtür nach außen aufzudrücken und sich dank der nach wie vor strahlenden Schuppen einen Überblick über die Geschehnisse vor der Schmiede zu verschaffen. Schnell zieht er den, über und über mit kleinen Stichwunden bedeckten Körper GAMTOLS ins Innere des Hauses. Dort bricht der Zwerg zitternd und zuckend zusammen, wobei sein ganzer Körper mit kaltem Schweiß bedeckt ist. Der Asad-Krieger befürchtet zu Recht eine Vergiftung durch den Pflanzensaft der Dornenhecke, hat aber zu wenig medizinische Kenntnisse, um dem neuen Gefährten wirksam helfen zu können – und MARIEMMA muss nach wie vor den Großteil ihrer Konzentration auf die neu geschaffene magische Scheibe richten. So bleibt RASCHID nur die Möglichkeit mit seinen Erste Hilfe Kenntnissen die Wunden des Zwerges zu versorgen – und den sich darüber lautstark beschwerenden Schmied davon abzuhalten wieder nach Draußen zu taumeln.
Mittlerweile hat auch WEI LAN vor der Schmiede mit den Nachwirkungen des einen Dornenstichs zu kämpfen. So kommt der KanThai die plötzliche Eintrübung ihres Sichtfelds im Abwehrkampf gegen den Kuttenträger äußerst ungelegen - dank der positiven Wirkung ihrer Drachenaura überwindet WEI LAN diesen Nachteil aber recht schnell. Zudem schwächen ‚Apsus Strahlende Schuppen‘ zusätzlich die Abwehrkräfte ihres ansonsten viel größeren und kräftigeren Gegners. Daher landet die zierliche Frau aus KanThaiPan dann auch einen tiefen Klauenhieb mitten über die Brust ihres überraschten Gegners. Gleichzeitig spürt WEI LAN wie sich an ihrem Schädel, Hals und Wirbelsäule Knochenkämme hervorschieben, um ihr zusätzlichen Schutz gegen Angriffe zu bieten. Ihr verwundeter, sowie von dieser Verwandlung auch verwunderte Gegner, zieht sich daraufhin eiligst bis zur Hausecke des südlichen Nachbargebäudes zurück. Da auch die Dornenhecke mittlerweile komplett verschwunden ist, befestigt die KanThai ihr Schwert wieder am Gürtel, macht mit ihren beiden Drachenklauen eine provozierende Geste zu dem Kuttenträger hinüber und geht drohend zwei Schritte auf ihn zu. Hierbei stellt sie allerdings auch betrübt fest, dass ihr magischer Schuppenschild langsam an Leuchtkraft verliert. Dies hat auch ihr verletzter Gegner bemerkt! Woraufhin er seinen, von einer rötlichen Aura umgebenen Speer, mit aller Macht in ihre Richtung schleudert. Doch noch ist die Kraft von ‚Apsus Strahlenden Schuppen‘ stark genug, um zum einen die Treffergenauigkeit des Dunklen Druiden zu reduzieren, und zum anderen WEI LANS Geschicklichkeit so weit zu erhöhen, dass sie dem ansonsten tödlichen Wurf knapp ausweichen kann. Der Speer bohrt sich daraufhin knirschend in die massive Steinmauer der Schmiede hinein – mit einer solchen unglaublicher Kraft, dass seine rotleuchtende Spitze sogar bis ins Innere der Schmiede hineinragt.
Auf der anderen Seite der Hafenfreifläche hat HALLDOR indessen abermals den Zauber ‚Flammenkreis‘ – diesmal gegen die beiden heranschlurfenden Untoten – gewirkt. Was diese auch umgehend die Richtung ändern lässt: weg von ihm und dem geschwächten Unsichtbaren! So kann sich TORRIC weiterhin auf die Abwehr der beiden restlichen – ihn immer wieder angreifenden – Hunde konzentrieren. Schließlich gelingt es ihm zumindest einen seiner magischen Säbel mit einem Gedankenbefehl zu ‚aktivieren‘, so dass dieser (freischwebend in der Luft) selbständig einen der manipulierten Hunde attackiert – und diesen sogar weiterhin verfolgt, als das mehrmals von der Klinge getroffene Tier die Flucht ergreift. Unweit davon gelingt es hingegen KORF nicht den magischen Bogen abermals gegen das Wasserwesen auszulösen, so dass der Waldläufer frustriert sein Schwert zieht und sich einem ‚greifbareren‘ Gegner, dem belebten Baum in ANJAS Rücken, zuwendet. Gleichzeitig erkennt aber auch die Werwölfin eine Chance, welche sich für sie aus dem Auftauchen des belebten Baums ergibt, um der aufdringlichen Rattenbrut ein Schnippchen zu schlagen. So wirft sie sich geschickt herum und springt aus dem Stand dem Baumwesen in den Nacken - wo sie auch sogleich ihre scharfen Krallen tief in das Holz hineintreibt. TORRIC musste indessen einen weiteren Hundebiss durch das verbliebene letzte Tier erleiden. Nimmt aber aufatmend zur Kenntnis, dass auch diesem der Pflanzensaft im Maul nicht zusagt und der Köter daraufhin das Weite sucht. Unterdessen geht der zuvor von HALLDOR entwaffnete Dunkle Druide zum Gegenangriff über. Sein Zauber ‚Wildfeuer‘ deckt den Alchimisten aus Alba mit roten, an dessen Lebensenergie zehren wollenden Lichtpfeilen ein. Doch die nach wie vor existierende magische, blaugrüne Feuerlohe HALLDORS schwächt den Angriff ab, so dass der Mann aus Alba nur geringe Auswirkungen davon verspürt …
In der Schmiede hat RASHID unterdessen die unzähligen kleinen Wunden, des nach wie vor vom Pflanzengift leicht benebelten Zwergs versorgt. Um den wütenden Zwerg vom Kampfgeschehen vor der Schmiede abzulenken, beschreibt der Asad-Krieger GAMTOL die Position des ins Gebäude ‚eingeschlagenen‘ Speers und schlägt vor die rotglühende Spitze der unheimlichen Waffe mit Hammerschlägen so zu bearbeiten, dass der Dunkle Druide sie nicht mehr herausziehen kann. Die Speerspitze erweist sich allerdings gegenüber den Versuchen des Zwergs als zu widerstandsfähig. Zudem stört das Hämmern MARIEMMA in ihrer Konzentration hinsichtlich der geistigen Überwachung des abkühlenden Artefakts. So setzt RASHID den Zwerg schließlich als Wächter vor der geöffneten Geheimtür ein, während er sich selbst Draußen einen kurzen Überblick über das Kampfgeschehen verschafft. Dort sieht der Asad-Krieger zum einen gerade noch WEI LANS transparenten Drachenschuppenkörper ‚erlöschen‘ (während RASHID sich gleichzeitig über den plötzlich wesentlich ‚kompakteren‘ Körperbau der KanThai wundert) und kann den Rückzug des verletzten Druiden (nach dessen verfehltem Speerwurf) bis zur Ecke des benachbarten Hauses beobachten. Als er sodann GAMTOL diese Beobachtungen übermittelt, drängelt der erblindete Zwerg, dass er WEI LAN unbedingt bei der Auseinandersetzung mit dem Dunklen Druiden unterstützen möchte. Um seiner Forderung Nachdruck zu verleihen, rammt der Zwerg seinen massigen Körper in den Rücken des Asad. „Dann geh doch!“ zischt RASHID daraufhin genervt und tauscht, um MARIEMMA nach wie vor nicht schutzlos zu lassen, mit dem kampfesdurstigen Zwerg die Wächterrolle an der Tür. Woraufhin sich GAMTOL, an der Hauswand entlangtastend, dem nahen Kampfplatz zwischen den Häusern nähert. Dort stürmt die KanThai gerade, ihre leichte Beinwunde ignorierend, auf den sie stumm provozierenden Kuttenträger zu. Während der Gegner geschickt eine ihrer Drachenklauen mit seiner eigenen eisernen Kralle abwehren kann, verfehlt WEI LANs zweiter Hieb jedoch ebenfalls - aufgrund einer schnellen Ausweichbewegung des dunklen ‚Ordensbruders‘ - das Ziel. „Wo steht die Kutte?“ brüllt da der, hinter WEI LAN an der Wand entlang schrammende Zwerg und beginnt (seine zwei Hämmer schwingend) in Richtung der beiden Kämpfenden zu stürmen. Reaktionsschnell weicht WEI LAN einen Schritt zur Seite und lässt GAMTOL an sich vorbeirennen. Der nunmehr zusätzlich mit dem Zwerg konfrontierte dunkle Ordensbruder zieht sich daraufhin erst einmal hinter die nächste Hausecke zurück. Während GAMTOL dadurch ins Leere stürmt, macht WEI LAN vorsichtig einen großen Bogen um die potenzielle Gefahrenstelle herum und kann danach dank ihrer Nachtsicht feststellen, dass die ‚Kutte‘ gerade eiligst hinter dem nächsten Hausvorsprung verschwindet. Flüsternd setzt sie GAMTOL, welcher mittlerweile die Sinnlosigkeit seines blinden (!) nach Vornestürmens eingesehen hat, über die neue Lage. Was diesen allerdings nicht daran hindert sich neuerlich – jetzt an die Rückwand des Hauses – heranzutasten und sich vor die KanThai zu schieben. Seufzend lässt ihn WEI LAN gewähren. Als der blinde Zwerg allerdings ohne jegliche Vorsicht um die nächste Hausecke biegen will, zischt sie ihm rechtzeitig eine Warnung zu. Welche der kampfeslustige GAMTOL allerdings geflissentlich (auf den Überraschungseffekt setzend) ignoriert – und mit kreisenden Hämmern um die Biegung stürmt … direkt in die vorschnellende eiserne Klaue des Druiden hinein!
KORF wird zur gleichen Zeit abermals von einer Wassersäule des Elementars - diesmal im Rücken getroffen - und dadurch gegen den belebten Baum geschleudert. Mittlerweile mit unzähligen Blutergüssen übersät und pitschepatsche nass, spürt der Waldläufer auf einmal die einstmals vom Bloodbowl-Gott NAFFEL ‚verliehene‘ Wut eines Berserkers in sich aufsteigen. Unweit von ihm wirft HALLDOR derweil das von ihm ‚eroberte‘ Schwert seines druidischen Gegners achtlos hinter sich und stellt sich dem, nunmehr nur noch mit einem Kampfstab, bewaffneten ‚Ordensbruder‘. Dieser beherrscht allerdings die ihm verbliebene Waffe so vorzüglich, dass er alle Angriffe des Alchimisten problemlos abwehrt - während einer der (bereits vertrieben geglaubten) untoten Krieger an seine Seite tritt … TORRIC hat indessen, aufgrund KORFS lautstarkem Gefluche, mitbekommen das dieser es mit einem recht ‚wässrigen‘ Gegner zu tun hat und einen Plan geschmiedet, welcher ihn von dem ätzenden Pflanzensaft befreien soll. So schnell es seine Verletzungen zulassen, macht sich der Unsichtbare in die Richtung der wüsten Beschimpfungen auf den Weg. KORF reagiert unterdessen seine Berseker-Wut am Stamm des belebten Baums ab. Doch selbst seine kraftvoll vorgetragenen Hiebe können dem hölzernen Wesen nicht ernsthaft Schaden zufügen. Derweil hat sich auch ANJA, im wahrsten Sinne des Wortes, in den Gegner – speziell hier in den ausgebildeten ‚Kopf‘ des Baumkämpfers – verbissen. Unweit von diesem Kampfplatz bildet sich um HALLDOR herum (nachdem sich sein Gegner kurz von ihm gelöst hat) plötzlich eine Dornenkuppel, welche ihn rund herum einschließt und noch zusätzlich nach Innen auf ihn zuwächst. Doch der Mann aus Alba lässt sich hiervon nicht einschüchtern. Schnell schiebt er sein Kurzschwert zurück in die Scheide, zückt seine beiden magischen Flammendolche und setzt diese geschickt gegen die Dornenwand ein, so dass er diese erst einmal auf Abstand halten kann. Doch was passiert, wenn seine Kräfte irgendwann erlahmen? Der zweite druidische Gegner versucht indessen den vertriebenen Wildgeist wieder anzulocken, bringt hierfür jedoch nicht genug Konzentration auf und ist daher auch gezwungen vorerst das von ihm beschworene Wasserelementar aus seiner Kontrolle zu entlassen …
Beim Duckdalben, dem Nachbargebäude der Schmiede, nähert sich der Kampf zwischen WEI LAN und der ‚Kutte‘ derweil seinem finalen Höhepunkt: durch die Wucht des metallenen Klauentreffers wird GAMTOL einige Meter zurückgeschleudert, was ihn glücklicherweise aus der Reichweite des Dunklen Druiden bringt. Verletzt bleibt der blinde Zwerg liegen, während die KanThai erneut nach vorne stürmt, um sich dem unheimlichen Gegner zu stellen. Verblüfft erkennt sie, Nachtsicht sei Dank, dass die Wunden auf der Brust des Druiden mittlerweile wieder komplett verheilt sind. Für WEI LAN ein weiterer Beweis, wie gefährlich dieser ‚Orden der Nacht‘ in Wirklichkeit ist! Wütend greift die KanThai mit ihren beiden drakonischen Klauen an – und abermals wehrt der stumme Kuttenträger ihren linken Arm mit seiner Eisenklaue ab. Mit der Rechten unterläuft WEI LAN allerdings seine Abwehr und ihre Drachenklauen graben sich tief ins Gesicht des unheimlichen Fremden. Vom eigenen Blut geblendet taumelt der Getroffene zurück und versucht die Frau mit einer psychischen Attacke auf Abstand zu halten. Doch Dank des neutralisierenden Bärenamuletts um ihren Hals bemerkt die KanThai nur ein leichtes Ziehen in ihrem Geist, spürt aber wie neulich eine Vision vor ihrem inneren Auge aufflackert: abermals diese legendäre Drachenstadt in den Wolken … und ein grüner Drache, vor dem sich alle anderen Drachen ehrfurchtsvoll verneigen! Dann ist das Trugbild auch schon wieder verschwunden und die KanThai durchbricht mit einem weiteren Doppelschlag die nunmehr recht fahrige Abwehr des Druiden. Der neuerliche Kopftreffer, welcher den Hals des kräftigen Mannes teilweise aufschlitzt, lässt die ‚Kutte‘ aufstöhnend nach hinten taumeln. Da bemerkt WEI LAN aus dem Augenwinkel heraus eine schattenhafte Bewegung vor dem fahlen Licht der nunmehr wieder unverhangenen Mondsichel. Im nächsten Moment stößt eine armspannengroße Fledermaus aus dem Nachthimmel auf sie herab …
Rund hundert Meter weiter nördlich hat TORRIC indessen seinen Plan in die Tat umgesetzt und ist mit dem mittlerweile ‚steuerlosen‘ Wasserelementar im wahrsten Sinne des Wortes ‚zusammengerauscht‘. Auf dem Weg dorthin hat er zudem noch eine Phiole mit Heiltrank geleert. Als er schließlich das Wasserwesen am ‚Bein‘ packt, wird er wohl von diesem abgeschüttelt, gleichzeitig aber auch (wie geplant) mit einem ganzen Schwall Wasser überschüttet. Wodurch die ätzende Säure von TORRIC abgespült wird, und er dadurch auch wieder seine Unsichtbarkeit zurückerlangt. Ganz in der Nähe haut KORF beständig und voller Berserkerwut auf den ‚lebenden‘ Baum ein. Bis dieser sich plötzlich zurückverwandelt und wieder eine ganz normale Pflanze wird – nur eben, dass sie jetzt an einem anderen Platz steht! „Was soll der Scheiß?“ knurrt der Waldläufer, welcher genauso verblüfft wie ANJA (die sich auf einmal in einer ganz normalen Baumkrone wiederfindet) aus der Wäsche schaut. Unterdessen hat HALLDORS Gegner mit einer Geste seine, von dem Alchimisten zuvor entrissene Waffe wieder herbeigerufen. Ungerührt beobachtet er sodann die Werwölfin, welche mit einem Sprung vor der Dornenhecke gelandet ist und diese mittels ihrer Krallen zu ‚bearbeiten‘ beginnt um den dahinter Eingeschlossenen zu befreien …
Zur gleichen Zeit beobachtet RASCHID vom Eingang der Schmiede aus den Anflug der riesigen Fledermaus, und hofft das WEI LAN und der blinde Zwerg auch mit dieser neuen Gefahr zurechtkommen werden. Was er nicht ahnt: das geflügelte Wesen hat sich nicht seine beiden Kampfgefährten als Ziel ausgesucht, sondern stürzt sich in diesem Moment auf den schwer verwundeten Druiden! Entsetzt beobachtet WEI LAN wie sich die scharfen Krallen des Untiers in den Stiernacken des Mannes bohren und sich dann die kleine Schnauze schlürfend in die tiefe Halswunde des Verletzten senkt. Der blinde GAMTOL hat sich da gerade wieder aufgerappelt und keucht: „WEI LAN, was geschieht?“ „Hab‘ ihn am Kopf getroffen …“, antwortet die KanThai lakonisch ohne das ‚speisende‘ Geschöpf und dessen Abendessen aus den Augen zu lassen, „…. und eine Vampirfledermaus erledigt wahrscheinlich für uns den Rest!“ „VAMPIRFELDERMAUS?“, stöhnt der Zwerg. Da beginnt sich diese auf der Schulter des geschlagenen Druiden zu verwandeln und nimmt die Gestalt eines hageren, nackten Jungen an – welcher den kräftigen Mann mit scheinbarer Leichtigkeit zu Boden reißt und seine spitzen Zähne in den zerfetzten Hals seines Opfers senkt. Als das Kind den Blick hebt und die KanThai anstiert, erinnert diese sich wieder an ihre leicht blutende Beinwunde und beginnt sich vorsichtig zurückzuziehen. „Ich glaube, wir sollten jetzt gehen …“, sagt sie dann ohne den Blick von dem blutverschmierten Gesicht des Jungen abzuwenden. Und dieses Gesicht kommt ihr langsam bekannt vor, denn sie sah es schon einmal, vor einigen Wochen in ihrer Wahlheimat Rostisnavar. Es ist das Gesicht von LADISLAUS I., jenem adligen Jungen, welcher der Gruppe zusammen mit seinen beiden ‚Leibwächtern‘ gegen eine marodierende Räuberbande zur Seite stand. Damals eröffnete er ihnen, dass die Region der Belagora unter dem Schutz des Vampirgeschlechts derer ‚von Geissler‘ stünde … WEI LAN versteht, dass sie hier wahrscheinlich der ‚frühen Version‘ dieses Blutsaugers gegenübersteht und von ihm jetzt wenig Verständnis für ein Bündnis, welches erst in rund fünfhundert Jahren zustande kommt, erwarten kann. „Zurück zur Schmiede!“ zischt sie daher dem Zwerg zu - und beobachtet aufatmend aus dem Augenwinkel heraus, das GAMTOL sich tatsächlich rückwärtsgehend an der Hauswand entlangtastet. In diesem Moment reißen die messerscharfen Fingernägel des Vampirkinds den rotglühenden Kristallsplitter aus der Brust des Mannes. Und mit einem verächtlichen Grunzen schleudert LADISLAUS den Stein sogleich in WEI LANS Richtung, welche augenblicklich in den Bann dieser mysteriösen Kraftquelle gerät. Nur kurz kämpft die Frau gegen ihren kleptomanische Drang an - bis sie schließlich doch noch nach dem, vielleicht immer noch gefährlichen, Objekt ihrer Begierde greift und sich selbst dabei einredet: „Schließlich kann ich ein so vermeintlich gefährliches Gut nicht einfach liegenlassen …“
Unterdessen wendet sich KORF, dem hölzernen Gegner beraubt, in seiner Wut dem ungerichtet umhertappenden Wasserwesen zu. Doch gerade als der Waldläufer den ersten Schlag landen will, verliert das Elementar seine Festigkeit und verabschiedet sich mit einem gewaltigen Wasserschwall, welcher sich über den Waldläufer ergießt. Der ebenfalls nasse TORRIC hat sich unterdessen durch die Hintertür in die Fischerhütte geschlichen, um dadurch unbemerkt seinem mittlerweile zu Boden gesunkenen magischen Säbel näher zu kommen. Als er vorsichtig nach draußen Richtung Norden lugt, stellt er überrascht fest, dass weder von den beiden Druiden noch von dem einen verbliebenen Untoten etwas zu entdecken ist. Sie scheinen allesamt wie vom Erdboden verschluckt zu sein. Trotzdem lässt der Unsichtbare alle Vorsicht bei Einsammeln seiner Waffe walten – sieht sich allerdings tatsächlich mit keinerlei Hinterhalt konfrontiert. Auf seinem Rückweg zum Rest der Gruppe kann er dann auch gerade noch den rapiden Zerfall des ‚Dornendoms‘ um HALLDOR herum beobachten. Da die Gefahr auf dieser Seite des Hafens gebannt scheint, beschließen die Vier sich in Richtung der Schmiede zu begeben.
Dort haben sich mittlerweile auch GAMTOL und WEI LAN eingefunden, so dass alle Gefährten wieder an einem Ort versammelt sind. Während man sich gegenseitig die Wunden versorgt, sowie KORF und TORRIC ihre nassen Kleider an der noch warmen Feuerstelle trocknen, tauscht sich die Gruppe über die gemachten Erfahrungen aus. WEI LAN zeigt den Freunden zudem den erbeuteten (nicht mehr leuchtenden) Kristallsplitter und bemerkt dabei erst jetzt, dass ihr Beinwunde komplett verheilt ist. Danach weis MARIEMMA zusätzlich zu berichten, dass der ‚magische Abkühlungsprozess‘ des Artefakts auch weiterhin wunschgemäß erfolgt, sowie das rötliche Leuchten des nach wie vor in der Wand steckenden Speerspitze vor kurzem erloschen ist. Die Zauberkundigen der Gruppe schließen daraus, dass die von den Druiden eingesetzten magischen Waffen (sowie die in ihrer Brust befindlichen Kristalle?) wahrscheinlich für eine gewisse Zeit eine Aufladung über die ‚Schwarze Perle‘ erhalten. Das diese ‚Aufladung‘ nicht von so langer Dauer ist, wie jene der eigenen verzauberten Artefakte führen sie auf die eventuell ‚widernatürlich‘ verwendete magische Energie der Dunklen Druiden zurück. Als RASHID zudem den in der Wand steckend Speer mühelos von außen herauszieht und ihn ins Innere der Schmiede bringt, erkennen TORRIC und KORF in der auffällig verzierten Waffe eines jener Artefakte wieder, welche sie einstmals ‚ungeladen‘ in der Schatzkammer der Fürstenburg sahen. Was für TORRICS Theorie spricht, dass Irgendjemand aus der ‚Führungsriege‘ des Großfürsten mit den Druiden zusammenarbeiten muss. Einige Zeit später beginnt die Gestalt des Unsichtbaren zu ‚flackern‘ und zwischen sichtbar und unsichtbar hin- und herzupendeln. MARIEMMA erkennt dies als einen Hinweis darauf, dass das neu geschaffene magische Utensil seine ‚Arbeit‘ aufgenommen hat. Da TORRIC sowohl einem schwarzmagischen Experiment ausgesetzt wurde, sich aber auch als von ‚reinem Herzen‘ erwiesen habe, könne es gut sein, dass die gegen schwarzmagische Einflüsse gefertigte Scheibe sich nicht ‚entscheiden‘ könne, schlussfolgert die längst zurückverwandelte ANJA. Da ihre ‚Art‘ einen ähnlichen Hintergrund habe, sei sie sehr gespannt darauf, wie sich die Ausstrahlung des Artefakts bei ihr auswirken werden. Doch jetzt sei es Zeit aufzubrechen, da es keinen Grund mehr gäbe, noch länger an diesem Ort zu verweilen …
Gesagt, getan: unangefochten und offenbar auch unbeobachtet erreicht die Gruppe schließlich kurze Zeit später ihr Versteck im Vallianerviertel. Dort stellen die Gefährten fest, dass das Lagerhaus von den KAVIGINS verlassen wurde. Die geöffnete Geheimtür nach unten zeigt ihnen an, wohin diese verschwunden sind. Nur eine kurze schriftliche Nachricht informiert die Zeitreisenden und den blinden Zwerg darüber, dass diese bald (eventuell mit Verstärkung) zurück sein wollen. Zudem deutet die geplünderte ‚Waffenkiste‘ auch daraufhin, dass die Drei nicht nur sich bewaffnet haben, sondern auch andere mit den dort gelagerten Schwertern versorgen möchten. Dem todmüden Kommando kann dies nur recht sein. Hungrig schaufelt ein Jeder eine der mitgebrachten Rationen in sich hinein oder bedient sich an den eingelagerten Vorräten. Nachdem jeweils eine Person für einen dreistündigen Wachdienste eingeteilt wurde (beginnend mit der wieder völlig genesenen und munteren WEI LAN) sinkt der Rest erschöpft auf sein provisorisches Lager nieder und ist nahezu augenblicklich eingeschlafen …
BELAGERUNG UND RÜCKZUG
Die Sonne steht bereits hoch am Himmel, als die Gefährten durch ANJA geweckt werden. Ihre, auch in menschlicher Gestalt, höchst aktiven Sinne haben die Annäherung mehrerer Menschengruppen erspürt. Diese nähern sich aus verschiedenen Richtungen, mehr oder minder geschickt Deckung suchend, dem Lagerhaus. Das Versteck ist offensichtlich aufgeflogen! Und selbst der Rückzug durch den Geheimgang scheint nicht ohne Kampf möglich, da die nunmehr in einen Wolf verwandelte junge Frau auch aus diesem die Witterung fremder Menschen aufnehmen kann. So stellen sich die Gefährten zum Kampf und können das Eindringen der verschiedenen Gruppen mutig abwehren. Da ihre Gegner allerdings das Lagerahaus auch gezielt mit Fernkampfangriffen attackieren, kontern KORF und HALLDOR schließlich mit Magie. Während der Waldläufer ‚Barkas Bogen‘ mit vernichtender Wucht gegen ein - von den Angreifern als Deckung benutztes - Nachbarhaus einsetzt, erschafft der Alchimist aus Alba einen gewaltigen Feuerball, dem einige über die Straße auf das Haus zustürmende Gegner zum Opfer fallen. Hierbei macht HALLDOR die Beobachtung, dass sich einer der ‚Kutten‘ auffallend weit vom Kampfgeschehen aufhält und nur Befehle erteilt. Sollte der Dunkle Druide eventuell die für ihn negative Ausstrahlung des Artefakts spüren?
Mittlerweile hat ANJA aus dem Geheimgang zusätzlich auch ihr ‚bekannte‘ Gerüche erschnüffelt und ist zudem auf Kampfgeräusche innerhalb des Tunnels aufmerksam geworden. Sollten die KAVIGINS tatsächlich mit Verstärkung im Anmarsch sein? Die Wölfin macht sich auf den Weg, um nachzusehen - dicht gefolgt von TORRIC, welcher nach rund 65 Metern zurückgelegter Wegstrecke wieder seine volle Unsichtbarkeit erlangt. Dadurch ist nun auch die genaue Aura-Reichweite der von MARIEMMA gegossenen Scheibe bekannt und eine Erklärung für das ‚Abstand halten‘ der Kutten gefunden. Nach weiteren hundert Metern stoßen TORRIC und ANJA schließlich auf das erwartete Kampfgetümmel, welches zwischen einer größeren, mit Handwaffen und Fackeln bewaffneten Menschenmenge (unter der auch die KAVIGINS zu finden sind) und mehreren ‚Kuttenwachen‘ tobt. Dank des zusätzlichen Eingreifens von kampferprobter Wölfin und Assassine wird die Schlacht in dem engen Gang dann auch schnell zugunsten der Widerständler entschieden - wobei man auch noch drei überlebende Schergen als Gefangene ‚verbuchen‘ kann.
Unterdessen wird die Situation in dem Lagerhaus für den Rest der Gruppe im wahrsten Sinne des Wortes immer ‚brenzliger‘. Hat doch durch den Einsatz von KORFS magischem Bogen eine der benachbarten Hallen Feuer gefangen – und drohen nunmehr die Flammen auch auf das ‚eigene‘ Gebäude überzugreifen. Hier ist also ebenfalls ein schneller Rückzug durch den Geheimgang angesagt! Zum Glück haben alle Beteiligten nur leichte Blessuren während des Abwehrkampfs erlitten. Lediglich WEI LAN hat eine blutende Kopfwunde davongetragen, welche sich aber (zur Verwunderung aller!) wie von Geisterhand langsam zu schließen beginnt und kurze Zeit später nicht einmal mehr eine Narbe zurücklässt. Sollte dies noch auf die versiegende Ausstrahlung des von ihr ‚eroberten‘ Kristallsplitters zurückzuführen sein – oder hatte ihr das geheimnisvolle, in ihr schlummernde ‚Erbe des Drachen‘ mittlerweile gar Selbstheilungskräfte verliehen?
Kurze Zeit später treffen die durch den Tunnel Flüchtenden auf die anderen ‚Rebellen‘. Dort ruft ihr kurzer Bericht über die Vorkommnisse beim Lagerhaus einiges Entsetzen hervor. Besonders ein hagerer Geltiner mit Namen MISKA PROGOLKIN verstärkt mit seinen hetzerischen Reden die Unruhe unter den restlichen neun Männern und sechs Frauen, welche WLADINS Ruf gefolgt sind und dafür ihr vorheriges Leben als Unterdrückte aufgegeben haben. „Wohin sollen wir uns jetzt wenden, Knabe?“ ruft er erbost. Wir hätten nie auf Dich hören sollen … Und das soll der ominöse Jurig sei, von dem du uns berichtet hast? Das ich nicht lache! Der sieht nicht aus wie einer von uns, und die anderen schon gar nicht … Warum sollten wir ihnen oder dir folgen?“
Beschwörend hebt da RASCHID, sich ganz auf die abgesprochene Rolle des JURIG konzentrierend, die Arme nach oben und wendet sich - nachdem Ruhe eingekehrt ist – in (für ihn selbst verwunderlich) akzentfreiem Moravisch an die Menge:
„Genossinnen und Genossen,
Ihr habt also den Weg zu uns gefunden, und auch gleich die vorbereiteten Waffen mitgebracht. Das ist gut, denn wir haben einen Plan.
Ebenso wie ihr hegen auch wir den Wunsch nach besseren Zeiten. Schon viel zu lange haben wir uns mit den gegenwärtigen Zuständen abgefunden, weil wir glaubten, nichts daran ändern zu können.
Doch wir können es!
Mit dem richtigen Verbündeten an unserer Seite können wir es schaffen. Wie wir wissen, sind die Blutsauger Geschöpfe der Finsternis, und der Feind der Finsternis ist das Licht. Wenn wir uns also mit dem Licht verbünden, können wir alle gemeinsam die Geschöpfe der Finsternis aus unserer Stadt vertreiben.
Dieses Licht ist die heilige Flamme, die uns beistehen wird in unserem Kampf, denn sie, als die Urkraft allen Lebens, aller guten Geister und Götter, hasst die Geschöpfe der Finsternis, und steht jedem bei, der sich berufen fühlt diese zu bekämpfen.
Jedem von uns, der den tiefen Glauben an die heilige Flamme in sich trägt, werden die Mächte der Finsternis nichts mehr anhaben können, denn ihr Licht kann die Blutsauger vernichten, ebenso, wie das Sonnenlicht es kann. Wir können uns mit flammenden Herzen in den Kampf stürzen, und wir werden siegen, weil uns die heilige Flamme Kräfte verleihen wird, denen die Feinde nichts entgegensetzen können.“
Nach diesen Worten herrscht erst einmal verwirrtes Schweigen unter den einfachen Stadtbewohnern. Dann setzt leises Gemurmel ein: „Was meint er mit Heiliger Flamme?“ … „Ist das die, von der diese vertriebenen aranischen Priester immer sprachen?“ … „Sollten wir uns nicht lieber auf die Naturgeister der alten Druiden verlassen?“ …
Da meldet sich der bisher schweigsame Bettler JASIC GOWOTIN zu Wort an und erinnert die Menschenmenge daran, dass sie alle von WLADIN aus einem bestimmten Grund ausgewählt wurden – nämlich dem, dass der Junge in Jedem von ihnen etwas Gutes erkannt habe. Und sollte man aus diesem Vertrauen heraus nicht auf eine gemeinsame Stärke schließen, die das Böse überwinden könnte? Er werde auf jeden Falle JURIG und WLADIN folgen …
Als daraufhin der nörglerische PROGOLKIN zu einer neuen Schimpftriade ansetzen will, schiebt sich KORF in dem schmalen Gang recht unsanft neben ihn und presst ihm unauffällig die Spitze seines Dolchs zwischen die Rippen und gibt MISKA leise zu verstehen, dass er die Klappe halten soll – was diesen dann auch augenblicklich verstummen lässt …
… so dass die kleine Menschenmenge nunmehr ungestört den Worten WLADINS folgen kann: „Ich kann euere Ängste verstehen“, beginnt der Halbelf mit fester Stimme. „Doch die Lage ist nicht so hoffnungslos, wie es den Anschein hat. Denn obwohl unser erster Fluchtpunkt entdeckt wurde, gibt es womöglich noch einen weiteren Rückzugsort ganz in der Nähe.“ Dann berichtet er von einer - viele Monate zurückliegenden Begegnung - mit einem der geheimnisvollen ‚Grauen Eminenzen‘, welche dem von der Bruderschaft ermordeten Großfürsten damals als Berater zur Seite standen. Von einer Jugendbande von der Seemeisterbrücke ins Wasser gestoßen, rettete sich WLADIN damals in die Kanalisation und traf in einem der vielen Gänge auf einen der ansonsten unnahbaren Berater, welcher vor ihm urplötzlich aus der Wand trat. „Seine Augen schienen mir förmlich in die Seele zu schauen – viel, viel tiefer als ich es jemals bei einem von euch könnte …“ berichtet der Adoptivsohn der KAVAGINS. „Er wies mich auf das in den Stein eingeprägte Symbol einer grauen Hand hin, und sagte: ‚Wenn du und die Menschen dieser Stadt jemals Hilfe brauchen, komm hier her und lege deine Hand auf das Zeichen, und du wirst Hilfe erhalten!‘ Dann verschwand er wieder spurlos durch die Wand. Monatelang rätselte ich, ob ich durch den Sturz von der Brücke ins eiskalte Wasser vielleicht einem Trugbild zum Opfer gefallen war. Doch heute, da die Stadt und WIR in Not sind, gilt es die Wahrheit herauszufinden. Folgt mir!“ Mit diesen Worten verlässt WLADIN den Geheimgang, betritt die Kanalisation und wendet sich nach Westen. Schweigend folgt ihm die Menschenmenge. Als einer der gefesselten Schergen, mit einer schweren Brandwunden am Bein, mit seinem Wächter immer weiter zurückbleibt, widmet sich HALLDOR mit einem Heilzauber der Verletzung. Der sogleich komplett geheilte Geltiner mit Namen ROLAN bedankt sich daraufhin überschwänglich bei dem albischen Arzt: „Danke, vielen Dank! Ihr seid ja gar nicht so bedrohlich, wie der Orden euch beschrieben hat! Und die ehrlichen Worte eurer Anführer geben mir wahrlich zu denken …“
Einige Zeit später erreicht die zusammengewürfelte Widerstandsgruppe die zuvor von WLADIN beschriebene Stelle. Den Zeitreisenden aus dem Geltin der Zukunft kam bereits auf dem Weg dahin ein bestimmter Verdacht, welcher sich jetzt bestätigt: Man steht genau an jenem Ort, wo sich in ferner Zukunft auch die geheimen Anlagen unter dem Gasthaus ‚Zum Bettlerschreck‘ befinden! Und genauso wie von dem Jungen beschrieben, ist der Zugang hier durch natürliches Felsgestein versperrt, in welches die Vertiefung einer einzelnen grau bemalten Handfläche eingearbeitet ist. Als sich alle auf dem breiten Sims vor der Wand versammelt haben, erscheint dort wie von Geisterhand eine Schrift:
BIS AUS DEN FLUTEN LÄNGST VERGANGENER ZEITEN
ZWIEFACH GESPIEGELT DIE ERKENNTNIS STEIGT,
SO LANGE SOLLEN DIESE MAUERN WACHEN
UND HARREN DER VERGANGENHEIT.
SO IHR REINEN HERZENS SEID –
TRETET EIN OHNE FURCHT!
Als sich daraufhin die Menschenmenge ehrfurchtsvoll flüsternd hinsichtlich der Erscheinung auszutauschen beginnt, stellt sie fest, dass ein Jeder diese Schrift in den Zeichen seiner Muttersprache lesen konnte.
Nach kurzem Zögern legt schließlich WLADIN als Erster seine Handfläche in die Vertiefung … und verschwindet mit einer fließenden Bewegung durch die Mauer! Nacheinander wagen auch die anderen der Gemeinschaft diesen Schritt - der ‚Vorprüfung‘ ihrer Gesinnung durch WLADIN vertrauend. Das die Prüfung des ‚Reinen Herzens‘ nicht ungefährlich ist, müssen zwei der gefangenen Schergen erfahren, als diese (recht widerwillig und halbwegs gezwungen) die graue Hand berühren … und augenblicklich zu Staub zerfallen! Lediglich der scheinbar durch seine Heilung bekehrte ROLAN kann unangefochten das Hindernis überwinden.
Auf dem Weg durch den massiven Fels wird ein Jeder mit einer besonderen ‚Herausforderung‘ aus seiner Vergangenheit konfrontiert. Allerdings ist dieses Geschehnis leicht verändert und hat niemals genauso stattgefunden. Der jeweilige ‚Prüfling‘ ist sich dessen sogar vollauf bewusst und kann auf sein aktuelles Wissen der Gegenwart zurückgreifen, um den Test zu bestehen:
So beobachtet TORRIC auf dem ‚Fayre‘, dem größten albischen Markt in der Stadt ‚Crossing‘, welcher zweimal im Jahr als Treffpunkt für Händler und Kaufleute aus ganz Midgard dient, bereits viele Jahre zuvor den ‚Schöpfer‘ seiner späteren Unsichtbarkeit, den Schwarzmagier KAREM BEN ASLAM. Dieser besorgt sich auf dem Markt augenscheinlich Utensilien und Tränke für eines seiner unheilvollen Experimente – und spricht auch schon entsprechende Probanden an. TORRIC entscheidet sich trotz dieser Beobachtungen, und wohlwissen der Tatsache, dass es sich bei dem Magier um RHADAMANTUS in ‚Maske‘ handelt, dagegen einzuschreiten und lässt BEN ASLAM ziehen …
HALLDOR indessen wird ebenfalls mit einer Szene aus seiner Vergangenheit (?), an die er sich aufgrund seines Gedächtnisverlusts bis dato partout nicht erinnern konnte, konfrontiert: Er steht vor der Baustelle des Tempels außerhalb der Stadt. An seinem Magierstab ist das Artefakt befestigt. Unweit von ihm steht, am Rand des Bauhügels einer der Dunklen Druiden, der mit einem Dolch WLADIN bedroht, welcher mittels rotleuchtender magische Bänder gefesselt ist. Der Druide fordert HALLDOR auf, dass Artefakt abzulegen und in die Stadt zurückzukehren, um sich den dortigen Wachen zu stellen. Nur so könne er das Leben seiner gefangenen Freunde und das von WLADIN retten. HALLDOR entscheidet sich dazu das magische Utensil abzulegen …
RASCHID findet sich als 17jähriger auf der Salzkarawane wieder – mitten in dem drei Tage andauernden Sandsturm – in welchem sein Vater damals erblindet ist und MALIC die Führung übernommen hat. Dieser schickt ihn (entgegen dem echten Ablauf von damals) los um ein vermisstes Lastkamel zu suchen, welches mit einem Teil der Wasservorräte verschwunden ist. Der junge Asad findet schließlich trotz des tobenden Sturms das tote Kamel und kann geschickt einen Teil der Wasservorräte sichern - ohne einen sich am Leichnam des Kamels labende ARRACHT und dessen Nachwuchs bekämpfen zu müssen …
Seine Gefährtin MARIEMMA hingegen sieht sich mit einer ganz anderen Gefahr konfrontiert, welche ihre Freundin KHERIMA bedroht. Als sie als 12jährige von einem Stockkampftraining mit ihrem Bruder und RASHID heimkommt, erfährt sie von Verschwinden des Mädchens – welches offensichtlich aufgrund eines Streits mit MARIEMMA – erfolgte. Bei ihrer Suche nach KHERIMA entdeckt die Inadin diese schließlich in der Krone eines Baums, welcher von einem jungen Löwen belagert wird. Mutig stellt sich die künftige Thaumaturgin mit ihrem kurzen Trainingskampfstab der Bedrohung und kann das junge Tier tatsächlich in die Flucht treiben …
Ganz anders WEI LAN, welche sich einige Jahre zurückversetzt in KanThaiPan wiederfindet. Allerdings nicht im schützenden Tal des TsaiChen, sondern auf der anderen Seite des Gebirges im Gebiet der Schwarzen Adepten, in der Stadt YenXuLu. Es ist die Zeit ihres letzten großen Raubzugs, als sie sich die ‚Schwarze Perle‘ aneignete. Doch im Gegensatz zur Realität gibt es hier einen schmierigen Informanten, welcher sie auf die Beute aufmerksam macht, dann aber an zwei ‚Greifer‘ verrät, welche der Diebin augenscheinlich habhaft werden wollen. Doch obwohl sie diesen geschickt entkommt, scheint eine unheimliche Macht WEI LAN immer wieder zu dem Haus der Schwarzen Adeptin führen zu wollen, wo die machtvolle Perle aufbewahrt wird. Trotz deren unheimlichen Anziehungskraft auf sie, gelingt es der KanThai dieser zu widerstehen und auf sie zu verzichten …
Und auch KORF landet in der Vergangenheit - bei dem traumatischsten Erlebnis seiner Kindheit, als eine bereits gefangene Räuberbande sich befreite und die Stadtwache (welche er als junger Jäger damals begleitete) allesamt tötete. Hier nun - in der Realität der Prüfung - befindet er sich noch einige Zeit vor dieser Tat auf der Nahrungssuche, als er (selbst unbemerkt) einen der fliehenden Räuber sichtet. Nur kurz ringt er mit sich, ob er diesen zur Strecke bringen soll. Entscheidet sich aber dagegen, da diese Tat nicht wirklich etwas an dem Schicksal seiner damals ermordeten Gefährten ändern könnte …
KÄMPFER FÜR WLADIN
Als Letzte durchdringt schließlich ANJA die massive Felswand. Ihre Prüfung scheint sie extrem mitgenommen zu haben, denn sogleich sinkt sie schluchzend an der Rückseite der offensichtlich als Aufenthaltsbereich mit Tischen und Stühlen eingerichteten Halle zu Boden. Während die Stadtbewohner sogleich damit beginnen den großen Raum und das dahinterliegende Zimmer zu erkunden, kümmert sich die besorgte MARIEMMA um die weinende Werwölfin, welche ihr leise davon berichtet, dass sie in ihrer Prüfung ihren späteren Lebensgefährten LOUP GARAOU töten musste, um eine Gruppe von flüchtenden Vistani vor dem Zugriff des Rudels zu bewahren. In Wirklichkeit hatte sie sich damals zusammen mit ihrem Gefährten der Kontrolle STRAHDS entzogen und sich mit ihm gemeinsam dem Rudel entgegengestellt. GAMTOL sinniert indessen lautstark über seine eigene Prüfung nach, in welcher er (entgegen der Wirklichkeit) dem Zwergenvolk nicht seinen Sternensilberhandel mit den Menschen verheimlichte – und daher auch nicht mit Verbannung bestraft wurde! Unterdessen tauschen sich auch die anderen Gefährten und Stadtbewohner über ihre jeweiligen Prüfungserlebnisse aus. Zudem nehme sie die beiden unteren Räumlichkeiten in näheren Augenschein und entzünden die entdecken Deckenleuchter und Laternen, um nicht mehr auf die mitgebrachten Fackeln angewiesen zu sein. Daraufhin begutachtet KORF interessiert die große, hölzerne Zielscheibe in einer Ecke des großen Raumes. HALLDOR findet derweil Interesse an einer Hakenleiste auf der anderen Seite der Halle. Dort sind insgesamt 14 ovale Amulette mit Lederbändern aufgehängt. Sie sind aus einem silbrigen Metall gefertigt und auf beiden Seiten mit einer ihm völlig unbekannt erscheinenden Rune versehen. Kurz entschlossen hängt sich der Alchimist eines der Amulette um den Hals – ohne allerdings damit eine sichtbare Wirkung zu erzielen. Und auch MARIEMMA findet als Thaumaturgin Interesse an dieser ihr unbekannten Arbeit und verstaut eines der Amulette in ihrem Lederrucksack. Mindestens genauso viel Aufmerksamkeit widmen, indessen die Frauen der Rebellengruppe der überraschend reichhaltig ausgestatteten Küche, welche sich in dem angrenzenden kleineren Raum befindet. Als diese sich daraufhin lautstark darüber unterhalten, wie das Feuer im Kamin anzuzünden ist, hört mal auf einmal aus Richtung der steinernen, steil nach oben führenden Treppe (welche an einer Seitenwand der großen Halle aufwärtsführt) ein flappendes Geräusch. Nur wenige Augenblicke später fliegt von oben herkommend ein seltsamer Vogel in die Halle ein und löscht mit einer kalten, schwarzen Flamme die offenen Feuer in den Leuchtern und dem Kamin. Nur die Feuer in den geschlossenen Laternen bleiben von dieser seltsamen Attacke verschont. Sodann verschwindet das, einschließlich Schwanz etwa 60 cm lange Geschöpf, wieder flatternd nach oben. Während die Dorfbewohner erschrocken unter der Obhut von GAMTOL, ROMARINA und ANJA zurückbleiben, beschließen die restlichen Gefährten zusammen mit WLADIN und JASIC in den bereits aus der Zukunft bekannten oberen Etagen nach dem Rechten zu sehen. Besonders JASIC scheint von einem unbekannten Drang immer weiter aufwärts gelockt zu werden. TORRIC hegt diesbezüglich bereits still eine besondere Vermutung: beobachtete er doch, dass der Bettler beim Durchschreiten der Wand als Einziger in ein goldenes Licht gehüllt wurde. Und seither liegt – nur für den Assassinen sichtbar - ein dünner, goldener Schleier vor JASICS Gesicht, welche ihn nur zu sehr an die einstmals gesehene Maske des Bettlerkönigs erinnert!
Doch zunächst trägt die Erkundung der nächsten Etage nichts Wesentliches zur Lösung der beiden entstandenen Rätsel bei. Findet sich dort doch lediglich eine großer Schlafraum mit zwölf einfachen Betten, einem großen offenen Regalschrank, sowie - unter einer weiteren nach oben führend Steintreppe - ein kleiner Verschlag mit einem (zugegebenermaßen) recht luxuriös eingerichteten Abtritt. Wesentlich interessanter wird es dann für die ‚Erkunder‘ allerdings in der dritten Etage des Verstecks: Denn direkt am Ende des Aufstiegs findet sich eine Sitzstange mit zwei seltsamen Vögel, welche ein identisches Aussehen zu jenem Wesen aufweisen, mit dem die Ankömmlinge bereits vor Kurzem Kontakt hatten. Von dem klebrig-schleimig geschuppten bräunlichen Leib der Vögel geht indes eine spürbare Kälte aus. Zudem verstärkt ihr aufgedunsener Bauch noch mehr den Eindruck völliger Fremdartigkeit. Obwohl die Vögel einen trägen Eindruck machen und zu dösen scheinen, verfolgen ihre trüben, ständig tränenden Augen immer wieder blinzelnd die Bewegung der mitgebrachten Laternen. Interessanterweise reagieren sie aber überhaupt nicht auf das bereits zu Beginn des Aufstiegs geschaffene magische Licht HALLDORS. Dieser ist es schließlich auch, welcher zusammen mit MARIEMMA aus den Bruchstücken ihrer gemeinsamen Kunde der Legenden, eine Erklärung für die seltsamen Wesen findet: bei diesen, so vermutet der Alchimist, handle es sich um ein Überbleibsel des ‚Eises‘ auf Midgard. Die ‚Gusrisi‘ (im Scharidischen ‚Iblisi‘) genannten Vögel seien die natürlichen Feinde geheimnisvoller Feuerelementare, welche wie sie aus einer der nahen Elementarebenen stammten. „Ein natürlicher Feuerlöscher!“ entfährt es KORF. Das diese Wesen sich mittlerweile still verhalten, scheint daraufhin zu deuten, dass ihre Konditionierung auf die Bekämpfung von offenem Feuer ausgelegt ist und wahrscheinlich durch ein bestimmtes Wort ausgelöst wird. Da man sich vor dem plötzlichen Auftauchen des Vogels in der Küche recht lautstark übers ‚Feuer machen!‘ unterhalten hat, vermutet der Erkundungstrupp darin auch das ‚Losungswort‘.
Und weitere Überraschungen finden sich auf dieser Etage, denn direkt nebenan befindet sich ein kuppelförmiger Andachtsraum. Dort hängt, über einem nach Süden ausgerichteten und von zwei hohen Kerzenständern flankierten Basaltatar, eine große goldene Maske, welche die Eingeweihten der Gruppe sofort als eine übergroße Replik der Bettlerkönig-Maske identifizieren. Und diese ist mit jener, nur für TORRIC sichtbaren, Maske über JASICS Gesicht identisch. Somit scheint sich auch der zuvor abgegebene Bericht des Bettlers hinsichtlich seiner Prüfung zu bestätigen. Dort suchte ihn einer der ‚Grauen Eminenzen‘ an seinem Stammplatz auf dem Markt auf, warf eine Goldmünze in JASICS hölzerne Bettlerschale und beauftragte ihn künftig heimlich über die Geschicke der Stadt zu wachen. Daher ist auch allen Anwesenden schnell klar, was von ihnen erwartet wird, als ihr Blick auf den einzigen Gegenstand fällt, welcher sich auf dem Altar befindet: eine leere hölzerne Bettlerschale! Mit einem leichten Schmunzeln auf den Lippen zieht HALLDOR aus der bei dem Leichnam des echten JURIG aufgefunden Geldbörse ein Goldstück hervor und legt es in das kleine Schüsselchen. Wie von Geisterhand entzünden sich daraufhin die Kerzen zu beiden Seiten des Altars, die goldene Maske an der Wand wird von innen heraus in ein geheimnisvolles Licht gehüllt und eine Stimme ertönt im Geist der Anwesenden:
„Sei gegrüßt, Wladin! Und seid gegrüßt, Freunde von Wladin! Euer Hiersein zeigt uns, dass die Zeit gekommen ist. Unsere Anwesenheit ist an anderer Stelle von Nöten. Doch wir haben Vorsorge getroffen, denn das Auftauchen des Nachtkönigs war absehbar. Er wird mit vielen seiner Opfer keine Freude haben. Das Auftauchen des Ordens hat uns hingegen unvorbereitet getroffen. Doch wir sind guten Mutes, dass ihr mit Hilfe unseres Glaubens obsiegen werdet. Denn auch wenn der Orden nahezu unüberwindliche scheint – seine Kraftquelle ist es nicht. Wenn es Euch gelingt diese zu zerstören, wird sich die Anomalie bereinigen. Viel Glück – wir vertrauen auf Euren Mut! Wir werden uns wiedersehen!“ Während die anderen Gefährten noch über diese Worte (insbesondere über die Aussage ‚unseres Glaubens‘) rätseln, macht sich TORRIC (nach dem Erlöschen von Kerzen und Maske) an die Erkundung des gegenüberliegenden Raumes, welcher sich als weitläufige Waffenkammer entpuppt. TORRICs geübte Augen erkennt augenblicklich, dass man mit den dort gelagerten Mitteln (Armbrüste und Bögen, Schwerter und Dolche, Kampfstäbe und Speere, sowie Streitäxte) leicht eine fünfzigköpfige Armee ausrüsten könnte. Während die anderen Gefährten nunmehr ebenfalls staunend diese Ausrüstung begutachten (und HALLDOR hierbei abermals verschlüsselte Schriftrollen, vermeintlich aus der Feder des verstorbenen JURIG entdeckt), macht sich TORRIC an den Aufstieg der im Hintergrund der Kammer befindlichen Wendeltreppe. Diese führt – so weiß er zumindest aus seiner Gegenwart – rund zwanzig Meter nach oben. Doch hier endet sie - wie TORRIC einige Zeit später schmerzhaft feststellen muss - nicht in der Scheune des ‚Bettlerschreck‘, sondern an einer massiven Eiswand. Zur gleichen Zeit hat der zweite Teil der Gruppe die andere benachbarte Kammer des Andachtsraum erkundet und dabei festgestellt, dass sich dort ebenfalls Lagerräume – allerdings auf zwei Ebenen – anschließen. Zunächst geben die dort befindlichen und jeweils mit einem roten Wachssiegel verschlossenen Kisten und Fässer Rätsel auf, denn in die Siegel ist ebenfalls eine unbekannte Rune eingeprägt. Bei deren Betrachtung und dem Vergleich mit jener auf dem gefunden Amulett, sowie den verschlüsselten Nachrichten JURIGS erkennen die zauberschriftkundigen MARIEMMA und HALLDOR, allerdings Gemeinsamkeiten. Und so schließt der Alchimist aus Alba daraus, dass es sich bei den Zeichen um eine alte Form der moravischen Runenschrift (dem ‚Rjunveig‘) handeln muss, welche die Menschen vor Urzeiten von den Zwergen übernommen haben. Dafür spricht auch, dass GAMTOL bei dem Befühlen der ersten gefunden Rune, diese mit dem Zwergenbegriff für ‚Wasser‘ in Verbindung brachte. Darauf aufbauend vermuten die Frau aus Eschar (welche eine andere Variante der Runen als Schrift der Arracht kennt) und HALLDOR, dass es sich bei der nunmehr überall aufgebrachten Rune (eine Art nach unten gerichteter Pfeil mit einem Knick) um ein Symbol für ‚Zeit‘ handelt. Während alle anderen noch über die eventuell auftauchenden Gefahren beim Beschädigen einer solchen Siegels debattieren, handelt TORRIC kurzentschlossen, öffnet eine der Truhen und findet: mehrere wohltemperierte Rehkeulen! Als auch einige der anderen Fässer und Truhen auf beiden Stockwerken untersucht werden, entdeckt die Gruppe nicht nur überall perfekt konservierte Nahrungsmittel – sondern klärt damit endgültig die Wirkung der Rune: ein Zauber, welcher dem magischen Spruch ‚Macht über die Zeit‘ gleichkommt. Als die Gruppe zu guter Letzt noch den Aufstieg an die Oberfläche auf dieser Seite des Untergrundverstecks versucht, muss man leider feststellen, dass auch dieser versperrt ist. Hier durch ein mit Schlingpflanzen überwuchertes Dornengestrüpp! Allen Anschein nach scheint es der Plan der ‚Grauen Eminenzen‘ zu sein, die Widerständler zunächst in der Sicherheit des Verstecks einzuschließen – denn auch die Felswand in der unteren Etage ist von dieser Seite aus für Jedermann undurchdringlich.
So machen die Eingeschlossenen notgedrungen aus der Not eine Tugend: nur kurze Zeit später strömt feiner Bratenduft durch das Gewölbe – und während die Gruppe sich stärkt, überlegen die Gefährten wie man aus diesen einfachen Dorfbewohnern Kämpfer für WLADIN formen kann. Schließlich wird der darin bereits erfahrene RASHID (in seiner Gestalt als JURIG) zum ‚Oberausbilder‘ bestimmt, während ein jeder seiner zeitreisenden Schicksalsgefährten die Dorfbewohner in einer spezialisierten Waffenfertigkeiten schult - um dadurch in einem anstrengenden zwei Tage langen Auswahlprozess die besten Waffenfertigkeiten für jeden einzelnen Dorfbewohner zu ermitteln …
SPIONE VON WLADIN
Während dieser beiden Tage lernen sich die Widerstandskämpfer besser kennen. Besonders RASCHID (bzw. sein altes Ego JURIG) und WLADIN widmen sich sehr intensiv den Geltiner Flüchtlingen. So spricht der eine bei dem schweißtreibenden Waffentraining immer wieder die stärkende Kraft des ‚wahren Glaubens‘ an und der andere versucht bei aufmunternden Gesprächen die tiefere Motivation eines jeden Einzelnen zu ergründen.
Auch HALLDOR ist nicht untätig und kann dank der Hilfe des neu geschmiedeten Amuletts, sowie der Zauber ‚Seelenheilung‘ und ‚Allheilung‘, endlich dem mit dunkler Magie geblendeten Zwerg heilen.
Bei einem Austausch zwischen dem ‚inneren Kreis‘ der Rebellengruppe zu Beginn des dritten Tages, zieht man schließlich eine vorläufige Bilanz und verschafft sich einen Überblick hinsichtlich der gemeinsamen Kampffähigkeiten. Hierbei bestätigt sich der bisherige Eindruck von RASCHID und WLADIN, dass sich der älteste der Gruppe, MISKA PROGOLKIN, auffällig absondert und sowohl jegliches Waffentraining als auch ein Gespräch mit dem Halbelfen ablehnt. Da der kahlköpfige 60-jährige bereits vor dem ‚Wandtest‘ durch kritische Äußerungen gegenüber dem vermeintlichen JURIG auffiel, beschließt RASCHID mit ihm ein Vier-Augen-Gespräch zu führen. Doch ganz so, als hätte MISKA das Vorhaben des Asad geahnt, tritt er in diesem Moment an den abseits stehenden Tisch der Gefährten heran und flüstert in RASCHIDS Richtung: „Ich weiß, dass ihr nicht JURIG seid!“ Auf die leise Rückfrage des Asad-Kriegers, woher er dieses Wissen nehme, gesteht der Alte, dass er der Schreiber des echten JURIG sei. Da beschließt RASCHID kurzerhand den alten Mann einzuweihen. So klärt der Asad MISKA über den Tod JURIGS auf und erläutert ihm seine Beweggründe dessen Rolle zu übernehmen, verschweigt ihm aber seine wahre Herkunft. Der Kahlköpfige ist schnell überzeugt – sieht er doch mittlerweile die Ziele des Widerstands als seine eigenen an - und verspricht RASCHIDS Geheimnis zu wahren. Da erinnert sich HALLDOR an die vor einigen Tagen im Lagerhaus gefunden Schriftrollen und bittet den Schreiber diese in Augenschein zu nehmen. Und tatsächlich kann MISKA die dort verwendete Geheimschrift entziffern, waren er und der echte JURIG doch einst die Verfasser dieser Nachrichten, welche an die jeweiligen Empfänger der Schmuggelwaren gingen. Und tatsächlich organisierten die beiden damals auch - kurz vor dem Verschwinden der ‚Grauen Eminenzen‘ – heimlich die Versorgungsgüter und Waffen für das jetzige Rebellenversteck. Als ‚Lieferanten‘ dienten, wie so oft zuvor, waeländische Piraten. Deren nächster Transport, so meint MISKA nach dem vollständigen Studium der vorliegenden Dokumente, stünde in knapp einem Monat an. Hierbei solle es sich um eine Lieferung von ‚Gewürzen‘ handeln, was der Alte kleinlaut mit ‚Drogen‘ übersetzt. Es sei nicht außergewöhnlich gewesen, dass JURIG mit allem, was Geld einbrachte, gehandelt habe. So enthält scheinbar eine der Schriftrollen auch belastendes Material über einen hohen Adligen der Stadt. Und einmal, so weiß MISKA zu berichten, kurz vor der Übernahme durch die ‚Kutten‘, habe JURIG sogar im Auftrag der ‚Grauen Eminenzen‘ heimlich eine ganze Schiffsladung mit Sternensilber außer Landes schaffen lassen …
Die Gefährten bedanken sich für diese Informationen und beraten nach MISKAS Verabschiedung ihr weiteres Vorgehen. MARIEMMA beschließt, angeregt durch den Bericht des Alten, sich alsbald in der Küche der Herstellung von ‚Schlafsalz‘ zu widmen. Bevor auch die anderen der Führungsgruppe noch Pläne fassen können, tritt ein weiterer ‚Besucher‘ an ihren Tisch heran. Diesmal handelt es sich um den übergelaufenen Wächter ROLAN. Dieser war ursprünglich einer der Wachen des ‚Ordens der Nacht‘, wurde im Kampf gegen die Rebellen verwundet und dann von HALLDOR geheilt. Beeindruckt von dessen Hilfsbereitschaft, sogar gegenüber einem Feind, schloss sich der junge Mann dem Widerstand an. Dank seiner bereits zuvor gehegten Skrupel den ‚Kutten‘ ein Kind auszuliefern, bestand ROLAN auch mühelos die magische Prüfung beim Betreten des Verstecks. Nunmehr informiert der übergelaufene Wächter die Führungsgruppe über eine Beobachtung, welche er vor kurzer Zeit bei der außerhalb der Stadt befindlichen Baustelle des Tempels gemacht hat. So habe er während seiner Bewachung der dort eingesetzten Bauarbeiter beobachten können, dass sich die als Oberaufseher eingesetzten Ordensbrüder in regelmäßigen Abständen abwechseln. Allerdings nicht, indem sie zur Stadt zurückkehrten, sondern sich in das Innere der noch im Bau befindlichen Tempelkuppel begäben. Dieses Innere sei mittlerweile für alle anderen Personen verbotenes Gebiet. Da stets kurze Zeit später eine andere ‚Kutte‘ wieder aus dem halbfertigen Steingebäude hervortritt, sei es wahrscheinlich, dass sich dort ein unterirdisches Versteck befindet, welches als Aufenthaltsraum für die anderen Ordensbrüdern dient. TORRIC sieht darin seine Vermutung bestätigt, dass es sich bei dem einige Tage zurückliegenden, Fiebertraum MARIEMMAS tatsächlich um eine symbolhafte Darstellung der Wirklichkeit gehandelt haben muss. Die darin beobachtete Bodensenke mit dem Wall aus Dornen, sei ein Synonym für den halbfertigen Tempel gewesen. Das im Traum ebenfalls beobachtete Heptagramm aber, mit den sieben dunklen Druiden und der über ihnen schwebenden schwarzen Perle, entspräche höchstwahrscheinlich den wahren Gegebenheiten. Und weiter, so erkennt nun RASHID, sei die Perle wahrscheinlich der Ursprung jener ‚ewigen‘ Flamme, welche selbst noch in hunderten von Jahren im Zenit der dann fertig gestellten Kuppel brenne.
Was die Rebellenanführer nun wiederum zu der Frage nach dem höheren Zweck ihrer Mission bringt. Klar ist, dass der ‚Orden der Nacht‘ aus der Gegenwart hierher in die Vergangenheit geschickt wurde, um den vampirischen ‚Nachtkönig‘ zu unterstützen. Doch welchen Zweck verfolgt man mit dem Heptagramm, welches laut dem magiekundigen HALLDOR in der Regel eine Verbindung zu nahen Chaoswelten (oder vielleicht auch Parallelwelten) schafft? Und sollte die Legende von der Vertreibung des ‚Nachtkönigs‘ und dessen Vernichtung am ‚Schandmal‘ (welche, wie die Helden seit langem schon wissen, in Wirklichkeit ein Transfer zur Parallelwelt Myrkgard war) in Wirklichkeit auf einem speziellen Plan der Ordensbrüder zurückgehen? Fragen, über Fragen deren Beantwortung erst dann möglich ist, wenn die im Versteck Eingeschlossenen endlich wieder nach Draußen können… Doch ganz so, als spürten dessen Erschaffer - die ‚Grauen Eminenzen‘ – die Ungeduld der Rebellen, ‚öffnen‘ sich bei Einbruch der Dämmerung die beiden Ausgänge zur Oberfläche. Die Meldung darüber kommt von JASIC, welcher sich in den vergangen Tagen fast ausschließlich in der obersten Etage des Zufluchtsorts aufhielt um dem Altar des Bettlerkönigs möglichst nahe zu sein. Und tatsächlich machte ihn nunmehr eine Stimme darauf aufmerksam, dass der Weg nach oben frei sei. Als die Gefährten daraufhin schließlich vorsichtig zur Oberfläche hinaufsteigen, finden sie den einen Ausstieg in einem dichten Gebüsch vorborgen und den anderen in einem verfallenen Schuppen endend. Über sich einen klaren Nachthimmel, an dem ihnen die weiter fortgeschrittene Mondphase verrät, dass wirklich erst drei Tage seit ihrer Flucht in das Versteck verstrichen sind. Denn zwischendurch war Manchem der Gedanke gekommen, dass die ‚Eminenzen‘ den so sorgsam vorbereiteten Fluchtpunkt eventuell sogar mittels eines Zeitfelds – ähnlich dem der Vorräte – geschützt haben könnten … Doch dies wäre mit Sicherheit die geringste Sorge: Klingen von hinter der nahegelegen Palisade, aus dem adligen Morland, doch schreckliche Schreie zu den lauschenden Rebellen herüber. Schnell befiehlt RASHID die Verdunkelung der beiden Ausgänge, denn das Grundstück (nach JASICS Informationen ein verlassenes Schiffsbaugelände im Besitz des getöteten Großfürsten), ist nur von einem löchrigen Bretterzaun umgeben. Da in der Nacht die Gefahr der Entdeckung durch Vampire besteht - auch wenn diese laut ROLAN üblicherweise das Adelsgebiet auf Anweisung des ‚Nachtkönigs‘ nicht verlassen sollen – beschließen die Rebellen eine Erkundung der Umgebung erst am nächsten Tagesanbruch durchzuführen. Der ehemalige Wächter bietet sich dann auch selbst für den ersten Spionagegang an. Mit Glück, so meint ROLAN, können er dann den Ordenswachen vielleicht glaubhaft machen, dass er bei dem drei Tage zurückliegenden Kampf in der Kanalisation das Bewusstsein verloren habe und danach orientierungslos im Untergrund umhergeirrt sei. Die Essenverteilung an die Bevölkerung, welche jeden Tag an der Hafenmole zu Sonnenaufgang stattfände, sei der ideale Zeitpunkt hierfür …
RASHID stimmt dem zu, entscheidet aber das ROLAN nicht ohne entsprechende Verstärkung geht. So sollen ihn HALLDOR (unsichtbar im Schutze seiner Tarnkappe), sowie die beiden Geschwister SEMJON und LENA begleiten. Der Asad entscheidet sich für die beiden, da diese passable Bogenschützen sind, aber auch mit Dolch, Axt und Stab gut umgehen können. Der 22-jährige und seine zwei Jahre jüngere Schwester wuchsen zusammen auf einem Bauernhof nahe Geltin auf. Da die Landwirtschaft allein für den Lebensunterhalt nicht ausreichte, betätigten Vater und Sohn sich auch als Pfeilmacher und Bogenbauer. Vor einigen Wochen plünderten Ordenswachen den elterlichen Hof auf der Suche nach Nahrungsmitteln, töteten jeden, der sich ihnen in den Weg stellte und brannten den Hof nieder. Nur SEMJON und LENA konnten entkommen, flohen in die Wälder und schlossen sich später dem Widerstand an. Deren Aufgabe soll es am nächsten Tag nun sein, unauffällig (und nicht offen bewaffnet) Kontakt zu den Stadtbewohnern aufzunehmen, um zunächst ein Stimmungsbild unter der verbliebenen Bevölkerung einzufangen. Laut ROLANS grober Schätzung, gibt es im Hafengebiet noch an die 150 Bewohner, welche von mittlerweile nur noch 40 Wachen festgehalten werden. Wobei täglich zwanzig bis dreißig Dorfbewohner - bewacht von zehn ihrer Peinigern - zur Tempelbaustelle müssen, um dort bis zum Einsetzen der Dämmerung Frondienst zu leisten …
Als schließlich der nächste Tag anbricht, setzen die Rebellen den am Vorabend gefassten Plan in die Tat um: Während die Geschwister, sowie ROLAN und der getarnte HALLDOR sich auf unterschiedlichen Wegen den Anlegern am Hafen nähern, behalten KORF und TORRIC (in der Deckung des löchrigen Zauns) die weitere Umgebung im Auge. Besonders ein nahegelegene Wachhütte, in diesem ansonsten verlassenen Viertel, hat ihre ganze Aufmerksamkeit. Denn gerade in dem Moment da sich die ersten hungrigen Menschen am Pier versammeln, verlassen drei Ordenswachen die einfache Kate – und treffen vor dem Ort der Essensausgabe mit ROLAN zusammen. Leider handelt es sich bei Zweien von ihnen um alte ‚Bekannte‘ ROLANS, welche dessen positive moralische Einstellung schon immer misstrauisch beäugten. Und auch jetzt hegt der Anführer der Gruppe berechtigte Zweifel an der Geschichte des jungen Mannes. So befiehlt er seinen beiden Begleitern ROLAN zu entwaffnen und im Wachhaus festzusetzen – während er eine entsprechende Botschaft an einen der Ordensbrüdern übermittelt. Den Auftrag hierzu erteilt er einem der niederen Wachleute, welcher gerade die karge Nahrungsmittelverteilung an die Bewohner beendet hat. HALLDOR, nach wie vor im Schutz seiner Tarnkappe, beobachtet wie ROLAN weggeführt wird und belauscht dann das Gespräch zwischen dem ‚Hauptmann‘ und dem Untergebenen. Da er momentan keine unmittelbare Gefahr für den Überläufer ausmachen kann, bleibt der unsichtbare Alchimist aus Alba vor Ort und behält die beiden Geschwister im Auge, die sich mittlerweile unauffällig unter die anderen Stadtbewohner gemischt haben. Unter diesen findet, von den Ordenswachen durchgeführt, mittlerweile ein ‚Auswahlprozess‘ der Arbeiter für die Tempelbaustelle statt. Das stößt bei den erschöpften Menschen kaum auf Widerstand, denn selbst als ein älterer Mann dagegen aufbegehrt und daraufhin zusammengeschlagen wird, ist nur ein leises Murren der Menge zu hören. Als schließlich knapp Dreißig von ihnen weggeführt werden, erfahren auch SEMJON und LENA wie desillusioniert die Bewohner der Stadt mittlerweile sind, denn all ihre vorsichtigen Kontaktversuche werden furchtsam abgeblockt …
Unterdessen ist ROLAN mit seinen beiden Bewachern mittlerweile außer Sichtweite des Hafens. Da keiner seiner beiden Wächter sich auf ein klärendes Gespräch einlassen will, entscheidet sich der junge Geltiner zu handeln. Geschickt entreißt er dem einen, unerfahrenen Wächter an seiner Seite sein eigenes Schwert und attackiert damit den zweiten Mann, mit dem er schon während seiner Dienstzeit immer wieder aneinandergeraten ist. Obwohl dieser sich nicht so schnell überrumpeln lässt wie sein Kumpan, gelingt es dem verzweifelten ROLAN schließlich doch ihm einen tödlichen Hieb zu versetzen. Als der Überläufer sich danach dem zweiten Mann zuwenden will, erkennt er verblüfft, dass dieser bereits das Weite sucht – jedoch weder in Richtung Hafen noch zurück zum ‚Wachhaus‘ rennt, sondern schnurstracks in Richtung der äußeren Palisade. ROLAN, der den Mann nur flüchtig kennt und ihn eher als ‚Mitläufer‘ ansieht, vermutet dass dieser die Chance nutzen will, um aus der Stadt zu verschwinden. Daher lässt er ihn gewähren und verzichtet auf eine Verfolgung. Er beschließt daraufhin die Maskerade weiter aufrecht zu erhalten und den verbliebenen Wächtern in der nahegelegen Kate einen Besuch abzustatten – ungeahnt der Gefahr, welche sich in seinem Rücken zusammenbraut, da sich mittlerweile der Kommandant der kleinen Wachtruppe auf den Rückweg gemacht hat …
Zum Glück haben KORF und TORRIC unterdessen weiterhin die Umgebung des alten Werftgeländes im Auge behalten und die Annäherung des Truppführers mitbekommen. So eilen letztere beiden dann auch zu der Stelle, an der ROLAN den Toten zurücklies und ziehen die Leiche schnell in die Deckung eines der nahegelegenen verlassenen Gebäude. Der kurze Zeit später um die Ecke biegende Bewaffnete läuft somit ohne Vorwarnung in den Hinterhalt der beiden Gefährten: Während TORRICS Armbrustbolzen das Ziel verfehlt, macht KORF hingegen seinem Ruf als Scharfschütze alle Ehre und tötet den Ahnungslosen mit einem einzigen Kopftreffer. Von all dem ahnt ROLAN nichts, als er zur gleichen Zeit vorsichtig die kleine Wachhütte betritt und dort freudig von zwei alten Bekannten begrüßt wird. Die beiden Wachen, welche ROLAN ebenfalls als Mitläufer kennengelernt hat, sind sichtlich erleichtert, dass ihr strenger Kommandant noch nicht wieder zurückgekehrt ist. Schnell gewinnt der Überläufer mit seiner Geschichte das Vertrauen der beiden naiven Männer, und verspricht wiederzukommen, nachdem er sich bei der ‚Hafenkommandatur‘ wieder zurückgemeldet hat. In Wirklichkeit wendet sich der junge Mann allerdings nach Verlassen der Kate in Richtung einer verfallenen Fischerhütte nahe der Hafenmole, welche am Tag zuvor bereits als Treffpunkt für das Außenkommando festgelegt wurde. Nach und nach treffen dort auch die anderen ‚Spione‘ für WLADIN ein. Nach einem kurzen Austausch fasst man folgende Pläne: SEMJON und LENA versuchen noch einmal Kontakt zu den verbliebenen Stadtbewohnern aufzunehmen und diese dabei heimlich mit Nahrungsmitteln zu versorgen. Unterdessen kehrt ROLAN zu den beiden befreundeten Wachleuten zurück und probiert diese mit dem von MARIEMMA mittlerweile gefertigten Schlafsalz ‚einzulullen‘ – während die übrigen Gefährten versteckt auf die Ankunft der herbeigerufenen ‚Kutte‘ warten, um diese dann mit dem magischen Amulett ihrer Kräfte zu berauben …
EINE FALLE FÜR DAS BÖSE
HALLDOR und KORF beziehen daher jeweils ‚Stellung‘ in einem der verlassenen Häuser – ganz in der Nähe der Wächter Kate, in der ROLAN nach wie vor die beiden Helfer der Kutten bei Laune hält. Zur gleichen Zeit begibt sich WEI LAN mit zwei ‚ausgebildeten‘ Widerstandskämpfern nach oben in das verwilderte Außengelände des Rebellenverstecks. Während sie selbst im Innern der verfallenen Lagerhalle verweilt, legen sich die beiden unauffälligeren Stadtbewohner in der Deckung des löchrigen Zauns auf die Lauer. So ist gewährleistet das - gleichwohl von welcher Seite des Hafengeländes der Dunkle Druide auftaucht - er den aufmerksamen Beobachtern nicht entgehen kann. Kurze Zeit später brechen zudem zwei weitere Gruppen mit Lebensmitteln auf, um zunächst die Dorfbewohner in unmittelbarer Nähe des Verstecks mit Nahrungsmitteln zu versorgen. Zum einen ist das wiederum das ‚bewährte‘ Geschwisterpaar SEMJON und LENA – sowie die beiden Bauersleute RAISSA und GENADI. Diese stammen ursprünglich aus einem kleinen Dorf nahe Geltin, welches ebenfalls vor einiger Zeit von Ordenswachen überfallen wurde. Woraufhin das junge Paar zusammen mit seinen beiden kleinen Kindern in die Wildnis floh. Diese kamen jedoch auf der anstrengenden Flucht ums Leben, so dass RAISSA und GENADI schließlich ganz allein und mit letzter Kraft Geltin erreichten. JURIG (RASHID) hält es für eine gute Idee, die beiden durch eine Mission auf andere Gedanken zu bringen, möchte sie allerdings ungern allein ziehen lassen. Da bietet sich lautstark FJODR, der 25-jährige Holzfäller an. Der große, starke Mann ging schon als Jugendlicher keiner Rauferei aus dem Wege. So erschlug er bei einer Schlägerei vor sieben Jahren allerdings auch einen der Stadtwachen und musste daraufhin in die Wälder fliehen. Einst war er der Verehrer von SEMJON und LENAS älterer Schwester VERA gewesen. Diese hatte allerdings nach seiner Flucht einen Bauernsohn geheiratet und mit ihm auf dem Hof der Eltern gelebt – bis dieser ebenfalls vor kurzem von den Ordenswachen überfallen und geplündert wurde. Hierbei war auch VERA getötet worden. FJODOR schloss sich daraufhin dem Widerstand an, denn er hatte nie aufgehört VERA zu lieben, obwohl sie seine Liebe nie wirklich erwidert hatte. WLADIN, welcher mit seinen Elfensinnen die nur mühsame unterdrückten Rachegedanken des Mannes spürt, hält dies für keine gute Idee. Ungewöhnlich direkt für seine Art, macht der Halbelf den bärtigen Holzfäller darauf aufmerksam, dass er mit seiner unbeherrschten Art das Leben von RAISSA und GENADI, welche mittlerweile ebenfalls mit ihm befreundet sind, gefährden könnte. FJODOR lenkt daraufhin zerknirscht ein und akzeptiert stillschweigend, dass schließlich ANJA in ihrer Wolfsform die beiden trauernden Eheleute begleitet.
Danach debattieren RASHID, MARIEMMA und TORRIC über ein naheliegendes Problem, welches sich aus dem geplanten Einsatz des neu geschaffenen Amuletts ergibt: Was, wenn die Dunklen Druiden mit ihren außergewöhnlichen Sinnen die antidunkelmagische Aura des Anhängers spüren können? Zumindest das beobachtete ‚Abstand halten‘ eines von ihnen während des Angriffs auf JURIGS Lagerhaus, scheint diese Befürchtung zu bestätigen. Da erinnern sich TORRIC und RASHID an die abschirmende Wirkung des ‚Sternensilbers‘, welches sie schon einmal zur Neutralisierung der ‚Schwarzen Perle‘ verwendeten. Zu dumm nur, dass sich die ganzen Vorräte dieses seltenen Materials in Besitz der anderen Heldengruppe, welche zurzeit zwischen den ‚Kleinen Welten‘ unterwegs ist, befindet … In diesem Moment wendet sich GAMTOL, welcher als Schmied bei der Nennung des raren Metalls natürlich hellhörig wurde, an die Drei. Er habe ja mal für so einen ‚verrückten Adligen‘ eine ganze Rüstung aus Sternensilber gefertigt. Das habe ihm wohl ein ganz schönes Sümmchen eingebracht, aber auch das Vertrauen seiner Rasse in ihn gekostet. Nur auf den Namen des Adligen will er partout nicht kommen … er sei ‚ausländisch‘ gewesen. Doch da kann MISKA weiterhelfen, denn er und der echte JURIG machten auch Geschäfte mit diversen ‚Adelsangelegenheiten‘, wie der Kahlköpfige es mit einer gewissen Herablassung in der Stimme, nennt. Nachdem er und der Zwerg sich einige fremd klingende Adelsnamen ‚zugeworfen‘ haben, kehrt endlich die Erinnerung des immer noch teilweise traumatisierten Schmieds zurück. „ZALKHU MORKHÜN“ ruft der Zwerg freudig und wirbelt bestätigend mit seinen beiden Hämmern in der Luft herum, „Der Tegare?“ „Ja“, bestätigt MISKA daraufhin. „Er handelt mit den zuverlässigsten Pferden seines Volkes, die Besten die es weit und breit zu kaufen gibt, für Leute die weite Reisen unternehmen wollen. Hat sich dadurch einen tadellosen Ruf bei den Einflussreichen der Stadt erworben. Dazu gibt es bei ihm aber auch robuste Sättel und stabiles Zaumzeug, dass wirklich seinen Zweck erfüllt. Ohne viel Schnickschnack, dafür aber recht teuer. Sein guter Ruft hat ihm tatsächlich einen Platz unter dem niederen Adel der Stadt gesichert – obwohl er Tegare ist …“ Als TORRIC dann auch noch erfährt, dass MORKHÜN ganz in der Nähe auf der anderen Seite der Palisade sein Wohnhaus und seine Stallungen hat, gibt es für den Unsichtbaren kein Halten mehr: flugs schlüpft dieser aus seiner sichtbaren Kleidung und macht sich ‚bewaffnet‘ mit dem Schlüsselbund des echten JURIG auf zur Palisade. Praktischerweise befindet sich einer der verschlossenen Übergänge ins ‚Morland‘ – dem, dem niederen Adel vorbehaltenen Gebiet, quasi ‚um die Ecke‘ des Rebellenstützpunkts. Ungesehen erreicht TORRIC daher auch nur wenig später das scheinbar verlassene Hofgelände des Tegaren. Die sichtlich beschädigten Gebäude und die davor liegenden Pferdekadaver (blutleer und mit Bisswunden übersät) deuten auf gar schreckliche Ereignisse in den vergangenen Nächten hin. Ungeachtet dessen betritt der, nach wie vor unsichtbare Assassine, nach kurzer Sondierung der Lage das protzige Holzhaus über die weit ausladende Veranda. Hierbei weicht er vorsichtig den überall am Boden liegenden Holzsplittern aus, welche augenscheinlich bei der Zerstörung der massiven Eingangstür entstanden sind. Dabei entdeckt er auf dem Boden der Eingangshalle liegend eine exotische Rüstung, welche einen Pferdekopf als Helm hat. Als TORRICS prüfendes Auge erkennt, dass es sich bei dem Material der Panzerung keineswegs um Sternensilber handeln kann, wendet er sich dem nahegelegenen Kellerabstieg zu …
Zur gleichen Zeit haben die beiden ausgeschickten ‚Kontaktgruppen‘, bestehend aus SEMJON und LENA – sowie RAISSA und GENADI, nebst ‚Wolf-ANJA‘, erfolgreich ‚Tuchfühlung‘ zur umliegenden Bevölkerung aufgenommen. Während die Geschwister eine alleinstehende Mutter mit ihren beiden kleinen Kindern dank der mitgenommenen Lebensmittel recht schnell von sich überzeugen können, haben es die beiden Bauersleute nebenan leider mit einem recht griesgrämigen älteren Ehepaar zu tun, welches den Botschaften der ‚Flamme‘ recht misstrauisch gegenübersteht – die mitgebrachten Lebensmittel allerdings auch nicht verschmäht … Unterdessen bemerkt WEI LAN, von ihrer geheimen Beobachtungsposition in der verfallenen Lagerhalle der Werft aus, die Annäherung einer Gruppe von Menschen aus Osten. Und tatsächlich handelt es sich dabei um eine der erwarteten ‚Kutten‘, nebst dreier Wachen, die sich zusammen am Hafenbecken entlang in Richtung der Wächter Kate bewegen. Augenblicklich erkennt die KanThai die Gefahr der Entdeckung, in welcher sich die beiden ‚Kontaktgruppen‘ befinden – sollten sie gerade jetzt die Gebäude, in deren Sichtschutz sie sich noch befinden, verlassen. Schnell gibt sie ihren beiden Mitstreitern ein Zeichen die sich Näherenden im Auge zu behalten, während sie geduckt das Werftgelände verlässt, um ihre Freunde zu warnen. Dies gelingt ihr auch noch rechtzeitig. Doch während SEMJON und LENA, RAISSA und GENADI, sowie die von ihnen besuchten Dorfbewohner sich daraufhin still verhalten, hat ANJA in ihrer Wolfsgestalt zunehmend mit aufsteigenden Aggressionen zu kämpfen …
WEI LAN hat sich derweil, immer wieder die Deckung der verlassenen Häuser im Westen des Hafengebiets ausnutzend, auf Höhe der vierköpfigen ‚Unterdrücker-Gruppe‘ mitbewegt – als diese schließlich an der verbarrikadierten Seemeisterbrücke zum Halten kommt. Die aufgeregte Gestik des Dunklen Druiden - welchen die KanThai mittlerweile als Denjenigen erkannt hat, der mit zwei magischen Artefakten einen sogenannten ‚Wildgeist‘ und ein Wasserelementar kontrollierte - deutet darauf hin, dass etwas dessen Misstrauen geweckt hat. Die Frau aus dem Fürstentum ‚Tian Xia‘ erkennt erschrocken, dass der ‚Ordensbruder‘ an dieser Stelle wahrscheinlich einen Wächter erwartet hat. Wie zur Bestätigung scheucht die ‚Kutte‘ in diesem Moment mit einer herrischen Bewegungen einen seiner Begleiter in Richtung der Wächter Kate. Diese Szene können mittlerweile auch KORF und HALLDOR von ihren jeweils getrennten Positionen aus beobachten. Da der losgeschickte Wächter kurz vor Erreichen des Ziels aus dem Sichtbereich seiner wartenden Gruppe verschwindet, nutzt HALLDOR diesen Umstand aus, um dem Ahnungslosen im Schutz der Tarnkappe zu folgen. Nur um ihm dann, beim Betreten der Kate, einen Schubs über die Türschwelle zu versetzen und ihm sogleich mit dem Knauf seines Kurzschwerts ins Reich der Träume zu schicken. Der nicht weniger vom jähen Auftauchen HALLDORS überraschte ROLAN, reagiert trotzdem noch schnell genug um auch die beiden anderen, bereits durch MARIEMMAS Schlafsalz benebelten, Wachen mit zwei gezielten Hieben ebenfalls zu betäuben. So ist zumindest die Lage im Innern der Hütte unter Kontrolle …
Draußen am Hafen allerdings gerät der zuvor gefasste Plan zur Ergreifung eines Dunklen Druiden etwas in Schieflage! Wohl können sich KORF und WEI LAN an die drei, nach wie vor bei der Seemeisterbrücke Wartenden unbemerkt heranpirschen – während sich die, von den beiden Rebellen-Beobachtern alarmierten, Widerstandskämpfer unter Führung von RASHID am Ausgang des Verstecks sammeln. ANJA hingegen kämpft derweil gegen ihre tierischen Instinkte an, da ihr der bekannte ‚üble‘ Geruch der nahen ‚Kutte‘ immer stärker in die empfindliche Wolfsnase steigt … Schließlich springt sie mit einem Satz aus dem Fenster der Hütte, nimmt ihre Werwolfgestalt an und rast die Straße hinunter. Da die beiden Wachen des Dunklen Druiden sträflicherweise ihre ganze Aufmerksamkeit auf den hinteren Bereich des Hafens konzentrieren, nehmen sie die rasche Annäherung des Mischwesens nicht wahr. Und auch der Druide, von der Einschüchterung der Bevölkerung überzeugt, sieht das Unheil nicht kommen. Erst als sich ihm von hinten zwei mächtige Klauen in den Rücken bohren, wird er sich schmerzlichst der eigenen Selbstüberschätzung bewusst. In seiner Todesangst versucht er noch den Schutzzauber einer Dornenwand um sich herum zu ‚weben‘, doch die Welle des Schmerzes, welches seinen Körper durchflutet, lässt ihn die Kontrolle über die dunkle Magie verlieren. Und somit entsteht der herbeigezauberte Dornenwall nicht außerhalb, sondern INNERHALB seines Körpers … Erst jetzt löst sich einen furchtbarer Schrei aus seiner Kehle. Und Sekunden später stürzt sein, von Stacheln gespickter Körper tot zu Boden, während ihm die beiden rötlich leuchtenden Insignien seiner Macht – Flöte und Kugel – den leblosen Fingern entgleiten. Von Grauen geschüttelt überwinden die beiden Wächter da endlich ihre entsetzte Starre, klettern über die Barrikade der Seemeisterbrücke und flüchten über sie in Richtung des Vallainerviertels – verfolgt von den Pfeilen KORFS, welcher nunmehr mit WEI LAN heranstürmt. Mittlerweile haben auch die ersten Stadtbewohner, aufgeschreckt durch den Todesschrei des Dunklen Druiden, ihre Hütten verlassen. Zögernd nähern sie sich dann der makabren Szenerie. Um die Unruhe nicht noch mehr zu schüren, nimmt ANJA wieder ihre menschliche Gestalt an und wickelt sich schnell in den von KORF gereichten Umhang. Zum Glück wird dann die immer größer werdende Menge von RASCHID – ganz in der Rolle JURIGS aufgehend – mittels einer mitreißenden Rede auf andere Gedanken gebracht …
FREIHEIT FÜR GELTIN
WLADIN erkennt indessen die Chancen, welche sich der noch jungen Rebellion jetzt bieten. Dank der von ihm geführten Gespräche und dem elfischen Erbe seiner Mutter, weiß er genau wie er die kleine Gruppe aus dem Geheimstützpunkt jetzt einsetzen muss: „LENA und SEMJON: entert die Palisade, damit uns keine Kuttenwachen von oben angreifen! GAMTOL und FJODOR: nehmt ein paar Andere und sichert die Brücke über die ‚Darowa‘ im Süden. Halten und notfalls zerstören! Dann die Seemeisterbrücke! Wir müssen auch …“ Verwundert bemerkt er in diesem Moment den silbertransparenten Schimmer, welcher sich über die Gestalt WEI LANS legt, und die nebelhafte Gestalt eines Drachen auszubilden beginnt. Als der silberne Hauch die beiden vor der KanThai liegenden magischen Artefakte berührt, führt das bei diesen zu einer bemerkenswerten Veränderung: das unheilvolle rötliche Glühen, welches die Kugel und die Flöte erfüllte, verwandelt sich in ein beruhigendes silbernes Pulsieren. Und auf der Oberfläche der Kugel entsteht eine Szenerie, die WEI LAN in ihren Bann zieht: ein Unterwasserszenario in dem sich – auf dem Grund der Geltiner Bucht – eben jenes Wasserelementar bewegt, welches Nächte zuvor unter der Kontrolle, der eben gerade erst gestorbenen ‚Kutte‘ stand. Wie von ihm magisch angezogen, nimmt die KanThai den kleinen Kristallglobus in ihre Hand - und spürt sogleich wie sich zwischen ihr und dem wässrigen Wesen dort Draußen eine mentale Verbindung aufbaut. Äußerlich ist dies auch an einem schmalen ‚Faden‘ silbern glänzender Energie zu erkennen, der sich von der Kugel bis zur Mitte der Hafenbucht hin erstreckt. Wie aus weiter Entfernung vernimmt die Frau unterdessen die Rufe ihrer Gefährten, welche vier Gestalten beobachten die mittlerweile von der anderen Hafenseite aus (wahrscheinlich von den beiden flüchtenden Wachen alarmiert) über die Seemeisterbrücke auf die Rebellen zustürmen. Bei einer davon handelt es sich eindeutig um einen, in eine weite Kutte gekleideten ‚Dunklen Druiden‘. Mit ‚halbem‘ Geist nimmt WEI LAN diese Warnungen auf und verstärkt ihre Bemühungen das Wasserelementar zum Eingreifen zu bewegen. Tatsächlich löst sich daraufhin das obskure Wesen vom Grund der Bucht, gewinnt rasend schnell an wässriger Substanz und brandet schließlich auf breiter Front gegen die hölzerne Konstruktion der Brücke. Splitternd zerbirst auf mehreren Metern Länge deren Balustrade, als die Wassermassen darüber hinwegrauschen und die vier Gestalten ins freie Meer hinausspülen. Doch damit nicht genug: ein mächtiger dunkler Strudel beginnt die vier, hilflos mit den Armen rudernden Gestalten hinab in ein dunkles feuchte Grab zu ziehen. Und als die Wogen sich schließlich glätten, kündet nur noch ein zerfetzter Kapuzenumhang auf der Wasseroberfläche von dem Schicksal der vier Unglücklichen - während das silberne Leuchten in der Kugel erlischt …
Unterdessen haben LENA und SEMJON - verwundert darüber, dass der Durch- und Aufgang des nahegelegenen Palisadenturms nicht verschlossen ist – unangefochten ihren Wachposten auf der hölzernen Ringmauer erreicht. Verwundert bemerken sie hierbei, wie sich bei ihrem Auftauchen ein rothaariges Mädchen erschrocken zur anderen Seite der Palisade ins ‚Morland‘ hinunter abseilt und dann in Richtung einer nahegelegen Gebäudeansammlung eilt. Genau dorthin, wo sich TORRIC momentan gerade mit dem Besitzer des Gutes, dem Tegaren ZALKHU MORKHÜN, auseinandersetzen muss! Denn im Keller des Hauptgebäudes hat der Unsichtbare gerade erst eine Fackel an der Wand entzündet und danach erstaunt den aufgebrochenen Kellerboden betrachtet - wo in erdigen Gruben ein Dutzend blasser Menschen schlafen – als hinter ihm eine scharfe Stimme befiehlt: „Keinen Schritt weiter, Zauberer! Ich weiß, wo du bist!“ Leise und vorsichtig entfernt sich der Assassine daraufhin von dem Fackelhalter und dreht sich - nach wie vor unsichtbar – zu dem Sprecher um. Dieser ist tatsächlich ein kleingewachsenerer, stämmiger Tegare mit Schnauzbart und … einer geladenen, schweren Armbrust, welche den Gang hinunter auf das vermutete Ziel gerichtet ist. Reaktionsschnell geht TORRIC in die Hocke und beobachtet, wie der edel gekleidete Mann sich wieder bis zum Treppenabsatz zurückzieht. Der Unsichtbare folgt dem Tegaren daraufhin schleichend und nähert sich ihm vorsichtig, während dieser sich rückwärtsgehend zwei Stufen nach oben bewegt. In diesem Moment dringt eine atemlose Mädchenstimme an die Ohren der sich belauernden Männer: „Vater, Vater … drüben beim Hafen passiert was … Revolution!“ „Schsch… leise … ich glaube hier ist Jemand!“ ruft der Tegare mit gedämpfter Stimme nach oben. „Jemand, der unsichtbar ist …“ Da das Mädchen scheinbar nicht die Bedrohlichkeit der Lage erkennen will, entwickelt sich ein Wortgefecht zwischen Vater und Tochter. TORRIC nutzt sogleich die Ablenkung durch ein hochgeschossenes rothaariges Mädchen (welches in diesem Moment gerade am oberen Ende der Kellertreppe auftaucht) aus, schleicht lautlos bis dicht vor den Tegaren hin und zieht seinen - bisher unter dem unsichtbar machenden Dunkelzwergenstoff verborgenen - Dolch hervor. Mit diesem, dicht unter der Kehle seines Gegners flüstert er: „Ich bin kein Freund von Vampiren! Macht uns das zu Freunden oder Feinden?“ „Ihr seid kein Freund von WELCHEN Vampiren?“ fragt MORKHÜN stockend, während er die Armbrust vorsichtig zur Seite dreht. „Von ALLEN Vampiren“, meint TORRIC - und dann nachdenklicher: „Na ja, von ein zwei Ausnahmen einmal abgesehen …“ „Dann haben wir ein Problem, Unsichtbarer“ erwidert da der Tegare, welcher seinen ersten Schock mittlerweile überwunden hat. „Denn die Vampire da unten stehen zwischen uns … und … dem Tod!“ Der Unsichtbare begreift, dass es sich bei den von MORKHÜN beschützten Untoten im Keller wahrscheinlich um die von den ‚Grauen Eminenzen‘ beschriebenen ‚Präparierten‘ handeln muss. Als TORRIC ihn daraufhin fragt, ob sich da unten auch ein LADISLAUS befindet, bejaht der dies Tegare verblüfft. Der Unsichtbare lässt daraufhin seinen Dolch mit den Worten: „Dann sind wir Freunde …“ wieder verschwinden. MORKÜHN ist davon allerdings noch nicht ganz überzeugt und fordert den Assassinen auf sich sichtbar zu machen, um ihm in die Augen sehen zu können. „Ich glaube wohl nicht, dass ihr einer der Kutten seid, denn diese hätten mich schon längst umgebracht …“ TORRIC versucht sich unterdessen sichtbar zu machen, scheitert jedoch (wie so oft) an der Hartnäckigkeit seines Fluchs. Das teilt er dann auch dem, wieder misstrauischer werdenden Tegaren mit. Da erhält der Mann aus Alba unerwartete Unterstützung durch die rothaarige Tochter MORKÜHNS, welche mittlerweile ebenfalls die Treppe bis zu ihrem Vater hinuntergestiegen ist. „Vielleicht ist er ja einer von Jenen, die am Hafen gegen die Kutten kämpfen. Ich sollte doch da alles im Auge behalten…“ „Deine Tochter hat recht …“, bekräftigt der Unsichtbare, „… meine Freunde und ich haben eine Revolution angezettelt. Ich wusste nur nicht, dass sie jetzt schon anfangen … Irgendetwas muss wohl passiert sein …“, um dann schnell zum eigentlichen Grund seines Hierseins überzuleiten: „Ich bin auch eigentlich nur hier, um eine spezielle Rüstung zu finden, von der ich noch nicht einmal weiß, ob wir sie überhaupt brauchen …“ „Das hört sich für mich sehr ominös an …“, grübelt MORKÜHN daraufhin. „Aber Vater …“, fällt ihm da seine Tochter ins Wort, „… die haben im Hafen tatsächlich einen der Kutten getötet, ich hab’s gesehen … Die Revolution ist tatsächlich da! Da sind ganz viele Leute … und welche kamen aus der alten Werft …“ „Das wäre dann schon der zweite Druide!“ unterbricht TORRIC den Redeschwall des aufgeregten Mädchens. „Ihr habt schon zwei Druiden getötet?“ fragt der Tegare verblüfft und dann seufzend: „Nach schön … Was braucht ihr?“ Schnell erzählt der Unsichtbare ihm von den Informationen, welche die Gefährten von GAMTOL, dem Zwergenschmied, über ihn und die Rüstung aus Sternensilber erhalten haben. Zunächst ist MORKÜHN darüber erzürnt, dass der Zwerg sein Geheimnis verraten hat. Als er jedoch von dem Schicksal des durch die Dunklen Druiden Geblendeten erfährt, und TORRIC ihm auch noch von dem neu geschaffenen Antimagie-Amulett und dessen vermuteten ‚Ortungsschutz‘ durch Sternensilber berichtet, ist er zähneknirschend bereit auf die wertvollste Rüstung in seiner Sammlung zu verzichten. Er habe eh zu viel Zeit auf nur materielle Dinge verschwendet, gesteht er. Und seine Tochter, welche bereits nach oben gerannt ist, um die benötigte Rüstung in Einzelteilen über die Balustrade des Obergeschosses in die Eingangshalle hinunterzuwerfen, stimmt ihm dabei vorwurfsvoll zu. Während TORRIC sodann die überraschend leichten Metallteile zusammenklaubt – und dabei feststellen muss, dass sich aufgrund des Größenunterschieds zwischen ihm und MORKÜHN die Rüstung von ihm nicht komplett anlegen lässt - berichtet der Tegare von einem geplanten Angriff auf den ‚Nachtkönig‘. In seinem Haus hätten sich (dank des nahegelegenen blutreichen Pferdebestands) nämlich alle Mitglieder der ‚menschenfreundlichen‘ Untoten - zu denen auch sein Sohn und seine Frau gehören – versammelt, um in dieser Nacht zusammen mit den letzten verbliebenen Adligen den ‚Unheiligen‘ und seine Brut zum Teufel zu jagen. Und da jetzt offensichtlich gleichzeitig auf der anderen Seite der Palisade der Kampf gegen die ‚Kutten‘ begonnen hat, hofft MORKÜHN auf einen schnellen Sieg. TORRIC, welcher die weiteren Begebenheiten bereits aus der Geschichtsschreibung Geltins kennt, bestärkt den Tegaren und seine Tochter noch einmal in dieser Überzeugung und stürmt (nach einer eiligen Verabschiedung) zum Hafengelände zurück.
Die nach wie vor auf der Palisade wachenden LENA und SEMJON sind zunächst, aufgrund der für sie frei in der Luft schwebenden Rüstungsteile mehr als irritiert, erinnern sich dann aber noch rechtzeitig genug (bevor sie den Unsichtbaren aufs Korn nehmen) an die ‚Vorstellungsrunde‘ des Widerstands, bei der ihnen die besonderen Fähigkeiten der ‚Fremden‘ vorgeführt wurden. Als der Ruf: „TORRIC, bist du das?“ von dem Assassinen schnaufend beantwortet wird, lassen sie ihn anstandslos in Richtung Rebellenstützpunkt passieren. Dort packt der Unsichtbare die Rüstung erst einmal auf den Altar des Bettlerkönigs und lässt sie in der Obhut JASICS zurück. Danach eilt er in Richtung Hafen weiter, um die Gefährten über seine ‚Eroberung‘ in Kenntnis zu setzen. Dort ist mittlerweile Ruhe eingekehrt und WLADIN bittet RASHID mit seinen kampferfahrenen Leuten - womit er die Gefährten aus der Vergangenheit meint – jetzt sofort zur Baustelle aufzubrechen, um die restlichen Dorfbewohner zu befreien. Kurze Zeit später machen sich also HALLDOR, RASCHID, WEI LAN, MARIEMMA, TORRIC, KORF und ANJA zusammen auf den Weg durch den Heiligen Hain zum nahe gelegenen Bauplatz des zukünftigen Tempels. Die kleine, schlanke ANJA hat zuvor, voller Bewunderung für das silbern glänzende Metall, MORKHÜHNS Sternensilber-Rüstung angelegt. Lediglich der Helm geht in MARIEMMAS Besitz über – plant die Inadin doch damit die Ausstrahlung des Anti-Magie-Amuletts möglichst lange vor den Dunklen Druiden zu verbergen …
Als die Gruppe schließlich vor der auf einer Anhöhe gelegen Baustelle anlangt, können die Gefährten gerade noch erkennen, wie die zwangsrekrutierten Dorfbewohner von den Wachen ins Innere des halb fertiggestellten Kuppelsockels getrieben werden. Danach baut sich vor ihnen am Rande der Anhöhe ein Teil der zehnköpfigen Wachmannschaft unter Führung eines Ordensbruders auf. Dank TORRICS Kampftaktikerfahrung positionieren sich die Zeitreisenden so, dass sich vor ihnen das weitreichende Sumpfgebiet des Darowa-Ufers und hinter ihnen eine, zur Not Deckung bietende, Felsengruppe befindet. In deren Sichtschutz legt HALLDOR dann seine Tarnkappe an und platziert sich danach, unsichtbar abwartend in einiger Entfernung von seinen Gefährten. Plan ist es die Wachen mittels Fernkampfwaffen zu einem Sturmangriff zu provozieren und sie dann zwischen Sumpf und Felsen einzukeilen. Als ‚Herausforderung‘ an die Wächter legt TORRIC mit seiner schweren Armbrust auf einen der rund 30 Meter von ihm entfernten Schildträger an … und streckt diesen, dicht am oberen Schildrand vorbei zielend, sogleich mit einem Kopftreffer nieder. Danach packt er die Armbrust auf den Rücken und zieht seine beiden Krummsäbel in Erwartung des jetzt erfolgenden Angriffs. Doch dieser bleibt vorerst aus, denn selbst als KORF ihnen mit dem magischen Bogen von Barkas eine Explosion vor die Füße setzt, verharren die Gegner an ihrer Position. Da tritt die kommandierende ‚Kutte‘, flankiert von zwei Wachen, aus der Deckung eines Mauersteinstapels hervor und zieht eine rötlich glühende Pergamentrolle aus ihrem Gürtelfutteral. MARIEMMA erkennt noch im selben Moment die Gefahr, welche aus dem scheinbar geplanten magischen Angriff für die Gruppe entstehen kann, zieht das Schutzamulett aus dem tarnenden Sternensilberhelm hervor und legt es sich um. Verblüfft blickt der Druide daraufhin auf das in seinen Händen aufgerollte Pergament, welches nunmehr jegliches magisches Leuchten verloren hat. Wütend droht er dann lautstark damit, die in seiner Hand befindlichen Geiseln zu töten. Bevor sich der, seiner magischen Macht beraubte Dunkle Druide dann allerdings wieder in die Deckung des Steinstapels begeben kann, erwischt ihn eine Streifschuss aus WEI LANS Handarmbrust an der Stirn. Unter den Wachen bricht daraufhin, aufgrund des Versagens ihres Anführers Unruhe aus. Schnell ziehen sie sich mit dem leicht am Kopf blutenden Druiden durch den einzigen Zugang in das Innere der Tempelbaustelle zurück. Dies ist für die Zeitreisenden die entscheidende Wendung: Mit Ausnahme von ANJA und HALLDOR nähern sich die Gefährten der Baustelle von der, dem Eingang abgewandten Seite und rücken gegen die rundum geschlossene, circa 4 Meter hohe Mauer vor. Der Plan ist es, mit KORFS magischem Bogen eine Lücke in den Wall zu sprengen, um von dort aus ins Innere des halbfertigen Gebäudes zu gelangen – und den darin Eingeschlossenen gleichzeitig einen Fluchtweg nach Draußen zu eröffnen. Doch dem ansonsten so talentierten Bogenschützen fehlt es abermals an der nötigen Konzentration, um die schwer zu beherrschenden arkanen Energien ins Ziel zu lenken. So entfalten sich die zerstörerischen Kräfte leider dicht vor der Ringmauer. Für ANJA ist dies allerdings auch das abgesprochene Signal zu handeln: denn bereits zuvor hat sie, der nutzlosen Rüstung überdrüssig, diese in der Deckung eines Felsens abgelegt. Nunmehr, als die zweite Entladung von Barkas Bogen erklingt, hetzt sie in ihrer Wolfsgestalt den Hügel hinauf und geht im Sichtschutz eines dicht vor dem Tempeleingang aufgeschichteten Steinstapels in Deckung. Der unsichtbare HALLDOR folgt ihr indessen (nicht ganz so schnell) auf dem Fuß. MARIEMMA spürt derweil, wie das magische Artefakt auf ihrer Brust warm zu werden beginnt. TORRIC, darauf aufmerksam geworden, macht zunächst die vermutliche Nähe der Schwarzen Perle (und die darin gespeicherten gewaltigen arkanen Energien) dafür verantwortlich. Da beginnt sich über der Baustelle allerdings plötzlich ein schwarzer Wolkenwirbel zu manifestieren. Einige der Gefährten erinnert diese Erscheinung fatal an die unerfreuliche Begegnung, die sie vor Wochen mit der seltsamen dunklen ‚Substanz‘ hatten, welche damals das ‚reisende Schloss‘ wieder in Besitz nehmen wollte. RASHIDS Gefährtin merkt indessen, wie das Anti-Magie-Amulett immer heißer wird - ganz so, als würde die dunkle Wolke über ihnen die Abwehrkräfte des Artefakts überfordern. Verzweifelt fragt sie sich, was sie tun soll … oder was der mit Magie wesentlich erfahrenere HALLDOR tun würde. Kurz entschlossen nimmt sie das Amulett ab und hält es hinter die ‚Abschirmung‘ des Helms aus Sternensilber – um aufatmend festzustellen, dass das Artefakt darin schnell wieder abkühlt. Um dem Dunklen Druiden aber nach wie vor keine Gelegenheit zum Zaubern zu geben, zieht MARIEMMA das Amulett immer wieder für kurze Zeit hervor … und wiederholt den ganzen Ablauf ab sofort regelmäßig. ANJA und HALLDOR können von ihren Beobachtungspositionen vor dem Tempeleingang indes beobachten, dass das Auftauchen des langsam tiefer sinkenden Wolkenwirbels für einige Aufregung unter den Arbeitern, aber auch unter den Wachen führt. Einzig und allein der im Gesicht blutverschmierte Kuttenträger scheint von dem Phänomen nicht im Geringsten beeindruckt zu sein. Seine Helfer interpretieren diese Ruhe schließlich so, dass ihr ‚Meister‘ für diese Erscheinung verantwortlich ist, und die Angreifer damit wahrscheinlich in die Flucht schlagen will. ANJA entscheidet sich schließlich die Verwirrung auszunutzen, bei dem von zwei Wachen kontrollierten offenen Tempeleingang durchzubrechen und den in der Mitte der Kultstätte mit seinen unzuverlässigen Kräften hadernden ‚Ordensbruder‘ direkt anzugreifen. Allerdings reagieren die beiden Wächter am Eingang doch schnell genug, um den plötzlich aufgetauchten ‚Wolf‘ mit Schwert und Schild erfolgreich am Durchbruch zu hindern. Zwei weitere Gardisten schleppen indessen jeweils einen der versklavten Dorfbewohner heran und drohen lautstark diese zu töten, sollten sich die Angreifer nicht sofort zurückziehen …
Zur gleichen Zeit versucht WEI LAN auf der anderen Seite der Ringmauer KORF mit ihrer Aura der ‚Silbernen Schuppen‘ bei der ‚Kalibrierung‘ des magischen Bogens zu unterstützen. Doch beiden fehlt in der Aufregung die nötige Konzentration, so dass es der KanThai nicht gelingt ihre Drachenaura willentlich zu erschaffen und daher auch der geltinische Bogenschütze erneut die magischen Energien fehl lenkt. RASHID, sichtlich frustriert über dieses Scheitern, brüllt über die Mauer hinweg: „Wehrt euch, Bürger! Kämpft für eure Freiheit! Wir, die Krieger der heiligen Flamme, werden euch beistehen in eurem Kampf!“ Und tatsächlich beginnen sich die verstörten Stadtbewohner im Innern des halbfertigen Kuppelbaus zusammenzuschließen und bilden eine gemeinsame Wand gegen ihre Unterdrücker. Dies kann auch ANJA von ihrer Position am Eingang aus sehr gut beobachten – und entschließt daher, die beiden sie blockierenden Wachen durch die Verwandlung in ihre Werwolfgestalt noch mehr unter Druck zu setzen. Obwohl ihr auch dadurch der Durchbruch nicht gelingen will, genügt ihre plötzliche Metamorphose, um den sowieso schon - ob seiner gestörten Magie und der Unruhe in seinem Rücken - verwirrten Dunklen Druiden zusätzlich abzulenken. So dass dessen mittels des Pergaments geplanter Kontrollzauber auf ihn zurückschlägt. Wimmernd sinkt die ‚Kutte‘ daraufhin zu Boden. In diesem Moment gelingt es WEI LAN endlich ihre geheimnisvolle ‚Drachenaura‘, welche ARKADJOL als ‚Aspus Strahlende Schuppen‘ bezeichnete, zu aktivieren. Planmäßig schließt die silberne Aura den dicht neben der KanThai stehenden KORF mit ein und verstärkt seine geistige Konzentration auf ‚Barkas Bogen‘. Sekunden später erschüttert dann endlich eine gewaltige arkane Explosion die Mauer vor ihnen und sprengt eine rund vier Meter große Lücke in den Ringwall. Während RASHID, ebenfalls durch die Drachenaura zusätzlich gestärkt, direkt nach vorne spurtet und über die Mauertrümmer hinweg ins Innere der Tempelbaustelle springt um zwei bedrohten Zivilisten zu Hilfe zu eilen, verweilt MARIEMMA einige Schritte außerhalb, um nach wie vor das Artefakt vor Überhitzung zu schützen. Sorgenvoll richtet sich ihr Blick dabei auf den schwarzen Wirbel welcher langsam, aber unaufhaltsam tiefer sinkt. „Kämpft!“ hört sie indessen Stimme ihres Geliebten aus dem Innern. „Attackiert den Druiden!“, ruft der Asad den verstörten Bauarbeitern zu, während er einen der Wachen mit einem gezielten Hieb niederstreckt. Unterdessen eilen auch WEI LAN (nach wie vor in ihre Drachenaura gehüllt) und TORRIC auf die Mauerlücke zu, um RASHID zu Hilfe zu eilen.
An anderer Stelle hat ANJA mit der unkontrollierten Wut ihres Werwolf-Ichs zu kämpfen, denn sie verhakt sich mit einer Klaue im Holzschild eines der Wachen. Als sie daraufhin ihre Pranke wütend losreißt, holt sich dabei allerdings blutig aufgesprungene Krallen. Aufgrund dieser prekären Lage der Werwölfin entscheidet HALLDOR, dass es jetzt an der Zeit ist seine Tarnung aufzugeben und der Gefährtin zu Hilfe zu kommen. Zum Glück sind in diesem Moment die Wachen und der Druide zu sehr von den Geschehnissen auf der anderen Seite der Kuppel abgelenkt, als dass sie die kurze Kampfunterbrechung, in der der Arzt seine Hände auf die verletzte Klaue legt und einen Heilzauber spricht, ausnutzen könnten. Allerdings kann dadurch auch eine der ‚Kuttenwachen‘ die zuvor gemachte Drohung in die Tat umsetzen … und tötet eine der Geiseln mit einem einzigen Schwerthieb. Dies reißt die übrigen Gefangenen allerdings aus ihrer Lethargie – und aufgestachelt von RASHIDS unentwegtem Aufruf für die ‚heilige Flamme‘ zu kämpfen, fasst der Erste von ihnen den Mut und tritt einem der, aufgrund der verzwickten Lage unaufmerksamen Wachen in die Kniekehlen, was diesen unsanft zu Boden schickt. Von diesem Erfolg ermutigt, springt daraufhin eine zweite wehrhafte Geisel über den gestürzten Wächter hinweg und rennt in Richtung der aufgesprengten Mauerlücke. Der dort nach wie vor wütende Asad-Krieger macht ihm dabei auch noch den Weg frei, indem er eine weitere Wache im Kampf gegen die Mauer drängt. Unterdessen ist WEI LAN ebenfalls im Inneren der Tempelbaustelle angelangt und hat sich, nach wie vor in ihr ‚Drachenhologramm‘ eingehüllt, schützend zwischen die restlichen Schergen und die Geiseln geschoben. Die von der ungewöhnlichen Erscheinung irritierten ‚Kuttenwachen‘ können dadurch die Flucht zweier weiterer Stadtbewohner nicht verhindern. Zudem greift nunmehr auch TORRIC direkt ins Kampfgeschehen ein und bahnt sich einen Weg zu dem gerade wieder aus seinem Schockzustand erwachenden Dunklen Druiden, während der ebenfalls angreifende KORF eine weitere Bresche in die Wachen schlägt, um dem Rest der Zivilisten die Flucht zu ermöglichen. „Los, durch … ihr Nacken!“ brüllt der Geltiner Bogenschütze sie an, „Tempo!“ Beim Eingang schafft HALLDOR währenddessen mit einem Lähmzauber fairere Verhältnisse für die wieder von zwei Seiten bedrängte Werwölfin, was zudem wiederum dem Zweiten, mit dem Tode bedrohten Stadtbewohner zur Flucht verhilft. Draußen informiert MARIEMMA, mit den wenigen bisher gelernten Worten Moravisch die Geflüchteten kurz über die Lage in der Stadt und fordert sie auf – nach einem sorgenvollen Blick auf den mittlerweile bis auf circa zehn Meter herabgesunkenen düsteren Wolkenwirbel – schleunigst das Weite zu suchen. Zur gleichen Zeit sieht sich WEI LAN einer, das ‚Drachenhologramm‘ ignorierenden ‚Kuttenwache‘ gegenüber. Wohl kann sie den Angriff des wesentlich stärkeren Gegners mit ihrem Kurzschwert noch parieren, wird aber danach aufgrund der bereits vorhergehenden starken psychischen Belastung, plötzlich ohnmächtig. Was leider auch zum Erlöschen von ‚Apsus Strahlenden Schuppen‘ führt. Zum Glück erkennt HALLDOR von seiner derzeitigen Position am weiterhin schwer umkämpften Tempeleingang, die missliche Lage in der sich die KanThai befindet und schickt ihren Angreifer ebenfalls mit einem Lähmzauber zu Boden. Unweit davon muss sich RASHID mittlerweile zweier Gegner erwehren, welche den flüchtenden Gefangenen nachstürmen wollen. Doch dann bringt KORF, beidhändig mit Dolch und Langschwert in den Kampf eingreifend, dem Asad-Krieger Entlastung - so dass schließlich einer der beiden Schergen blutend zu Boden sinkt und der andere Wächter panisch die Flucht durch die aufgesprengte Mauerlücke ergreift. Was ihn allerdings mitten unter die aufgebrachten Zivilisten bringt, welche aufgeschreckt von MARIEMMAS Warnruf, nicht lange fackeln und ihren bisherigen Peiniger kurzerhand steinigen! KORF wirft sich daraufhin herum, wechselt die Waffen und schickt einen Pfeil in Richtung des Dunklen Druiden – verfehlt jedoch in der Eile sein Ziel. Da erreicht allerdings auch schon TORRIC die ‚Kutte‘. Dieser hat mittlerweile seinen Schock überwunden und startet augenblicklich einen neuerlichen Versuch mit dem magischen Pergament. Dessen unheilvolle arkane Wirkung wird allerdings gerade jetzt wieder durch MARIEMMAS unermüdliche Tätigkeit vor dem Tempel gestört. Das ist der ‚flackernde‘ Unsichtbare auch schon heran ist und versetzt dem Kuttenträger einen Schlag gegen den Kopf. Diese Attacke nutzt HALLDOR auch sogleich aus, um mit dem Zauber ‚Heranholen‘ die Spruchrolle aus den Händen des taumelnden Druiden zu reißen. Doch gerade in dem Moment, als TORRIC zu einem neuerlichen Hieb ansetzen will, ist MARIEMMA gezwungen das bereits an den Nahtstellen tropfende Antimagie-Artefakt wieder in den Schutz des Sternensilberhelms zu packen. Was leider dazu führt, dass der Dunkle Druide sich per Teleportation in Sicherheit bringen kann. Dies sorgt allerdings auch dafür, dass die meisten der Wachen aufgrund der Flucht ihres ‚Meister‘ demoralisiert die Kampfhandlungen einstellen. Die Gefährten beschließen daraufhin, auch aufgrund des nunmehr schnell tiefer sinkenden schwarzen Wolkenwirbels, sich eiligst zurückziehen. Zum Glück hat der in Kampftaktik erfahrene TORRIC den Überblick behalten und gibt KORF die Anweisung, die nach wie vor bewusstlose WEI LAN nach Draußen zu bringen. Zudem sollen sich HALLDOR und ANJA, sowie KORF schnellstmöglich von ihren Gegner lösen. Leider verpatzt der Alchimist aus Alba in der Aufregung einen weiteren Lähmzauber, welcher dadurch auf ihn selbst zurückschlägt. Während TORRIC dann auf dem Weg nach draußen noch RASHID zu Hilfe kommt und einen der zwei Gegner, mit denen sich der Asad herumschlagen muss, von hinten ausschaltet - packt die Werwölfin den gelähmten HALLDOR und schleppt ihn in die Deckung eines Materialstapels außerhalb der Baustelle. „Die Schlacht ist geschlagen!“ brüllt TORRIC dem kampfestollen Krieger aus Eschar zu. „Raus hier, bevor der Deckel …“, er deutet dabei nach oben, „… drauf kommt!“
Kaum haben alle Gefährten den Kreis des Tempels geräumt und sich erschöpft in sicherer Entfernung niedergelassen, da reißt der schwarze Wirbelsturm auch schon die ersten zurückgebliebenen Wachleute zu sich heran. Entsetzt beobachten die Zeitreisenden, wie die vom Sturm gepackten Körper von der dunklen Substanz förmlich aufgesogen und in ihr aufgelöst werden. MARIEMMA ist derweil insgeheim froh, dass sie ihr Antimagie-Artefakt momentan nicht mehr benutzen muss, um damit die Kräfte eines Dunklen Druiden zu neutralisieren – denn sicher würde das weiche Material jetzt die Beanspruchung durch die Macht dieser dunklen Kraft kaum überstehen. Als das, ziemlich genau auf das Rund der Baustelle begrenzte, dunkle Wallen schließlich die Grundmauern des Tempels erreicht, werden auch die Leichen am Boden der Baustelle von der Schwärze assimiliert. Gleichzeitig beginnt sich die dunkle Wolke immer mehr zu verdichten und die Umrisse einer schwebenden, nachtschwarzen Gestalt werden darin sichtbar – zugleich breitet sich, von dem unheimlichen Wesen ausgehend, eine psychische Kältewelle in alle Richtungen aus. Bei den Gefährten kommen da abermals üble Erinnerungen an eine erst vor kurzem stattgefundene ähnliche Begegnung in Eschar hoch … Sollte dieser unheimliche körperlose Schatten ihnen hierher in die Vergangenheit gefolgt sein? TORRIC vermutet zunächst, dass dieses Wesen wie in ihrer Gegenwart auf der Jagd nach ‚Anomalien‘ - in diesem Falle den Dunklen Druiden – ist. Dagegen spricht allerdings die beobachtete stoische Reaktion des Kuttenträgers beim plötzlichen Auftauchen der schwarzen Wolke. Sollte das, unter der Baustelle vermutete Heptagramm in Wirklichkeit der Beschwörung dieses Wesens dienen? Kommt der geheimnisvolle Schatten, welcher der Gruppe bereits in der Gegenwart so viel Ärger bereitet hat, gerade erst zu diesem Zeitpunkt hier in der Vergangenheit mit Hilfe des ‚Ordens der Nacht‘ an?
Bei diesen Überlegungen erkennt ANJA auf einmal, wie man dieser Gefahr begegnen kann. Mit dem Ausruf: „Sternensilber!“ stürmt sie los und rennt zu der Felsgruppe hinüber, bei der sie zuvor die Rüstung niedergelegt hat. Dort angekommen nimmt die junge Frau menschliche Gestalt an, schlüpft in ihre dort abgelegte Unterkleidung und legt sich danach die Rüstung an. Zurück bei den anderen, händigt MARIEMMA ihr auch noch den Helm und das Amulett aus. Schnell lässt ANJA Letzteres unter der Rüstung verschwinden, ehe das Artefakt abermals überhitzen kann. TORRIC inspiziert derweil seinen Vorrat an Bolzen mit Sternensilberspitzen. Da ist ANJA auch schon wieder in Richtung Baustelle unterwegs – während ihres Laufs innerlich über ihren spontanen Einfall fluchend, da sie eigentlich keinen Plan hat, wie sie jetzt weiter vorgehen will. Zum Glück kommt ihr der Schatten zumindest so weit entgegen, dass er sich bis dicht über den Boden des Tempelinneren sinken lässt, während sich die schwarze Wolke um ihn herum auflöst. Ihre Furcht vor dem Unheimlichen überwindend, rennt die Werwölfin direkt auf die übergroße finstere Gestalt zu und versucht sie mit ausgebreiteten Armen zu packen. Doch das wesenlose Dunkle weicht ihr geschickt aus, ganz so, als wolle es den Kontakt mit der in Sternensilber Gerüsteten vermeiden. ANJA beschließt daher das Wesen vor sich her aus dem Tempel zu jagen. Zum einen um es aus der Reichweit der ihn wahrscheinlich beschwörenden Druiden im Untergrund zu bringen, und zum anderen versucht sie den Schatten vor TORRICS mit einem Sternensilberbolzen geladene Armbrust zu treiben. Doch ganz so, als hätte der Schatten dies geahnt, stoppt er auf einmal seine Ausweichmanöver und ANJA kann das, ansonsten für alle andere Materie körperlose Wesen, tatsächlich mit ihren metallbewehrten Händen packen. In diesem Moment ist auch TORRIC heran und trennt mit einem meisterlichen Schuss einen Teil der Körpersubstanz des Schattens ab. Kaum vom Hauptteil des ‚Dunklen‘ getrennt, beginnt sich der nebelhafte Fetzen auch schon aufzulösen. Wie bereits zuvor in Eschar zeigt sich auch hier wieder, dass Sternensilber eine effektive Waffe gegen diese fremde Wesenheit darstellt. So schützt die Rüstung ANJA auch vor der ‚geistigen Kälteausstrahlung‘ des Wesens, welche hingegen den in der Nähe stehenden TORRIC, während seines Nachladevorgangs zu lähmen droht. Dass die Rüstung auch Nachteile hat, stellt die Werwölfin allerdings gleich darauf fest, als der Schatten im Gegenzug sie packt und nach oben in die Luft entführt. Hierbei scheinen ihm eigene ‚Verluste‘ egal zu sein. Denn obwohl sich dabei große Fetzen schwarzen Nebels von ihm lösen, presst er ANJA fest an sich und steigt mit ihr immer höher. TORRIC, welcher die Absicht des Schatten erahnt, die Frau mitsamt Rüstung am Boden zu zerschmettern, wirft sich die Armbrust wieder auf den Rücken und rennt in Richtung des sich anbahnenden Dramas. In diesem Moment lässt der Schatten auch schon die Werwölfin aus rund acht Metern Höhe fallen. Doch der kräftige Assassine ist gerade noch rechtzeitig genug heran, um die selbst mit Rüstung sehr leichte Frau aufzufangen. Danach beobachten die Gefährten erleichtert, wie die seltsame Erscheinung taumelnd in Richtung Geltin davonschwebt, dabei langsam wieder an Substanz gewinnend. Da mittlerweile auch WEI LAN und HALLDOR wieder einsatzfähig sind, beschließt die Gruppe sich nunmehr um die im Untergrund vermuteten Druiden zu kümmern. Dem Schatten, so hoffen sie, mochte die Rebellentruppe vorerst in der Stadt gewachsen sein. Wichtiger sei es zunächst die Macht der Druiden zu brechen. MARIEMMAS ‚Erkennen von Zauberei‘ bestätigt der Gruppe dann auch, dass im Untergrund der Tempelbaustelle ein hohes Maß an Magie am Werke ist. Nach einigem Suchen im jetzt komplett leeren Rund des Tempelkreises entdeckt HALLDOR schließlich eine unter dem Sand verborgene Falltür. Darunter führt eine dunkle schmale Treppe steil in die Tiefe. Ehe sich die Gefährten auf den Weg zu dem vermuteten ‚Hort‘ der Druiden aufmachen, kommt TORRIC eine Idee: „ANJA, was macht das Amulett?“ fragt er die Werwölfin. Die junge Frau zieht vorsichtig das Artefakt aus ihrer Rüstung und stellt verblüfft fest, dass es auch dann kalt bleibt. „Dann war es tatsächlich der Schatten, welcher diese irre Reaktion hervorgerufen hat!“ fasst TORRIC die Gedanken der Truppe in Worte. ANJA legt daraufhin die Rüstung ab und übergibt das Antimagie-Amulett wieder an MARIEMMA. Danach macht sich der nunmehr wieder ‚flackernde‘ Unsichtbare mit gespannter Armbrust auf den Weg nach unten. Ihm auf dem Fuß folgt ANJA, welche eigentlich ihre Werwolfgestalt annehmen möchte – nunmehr aber merkt, dass der Kampf mit dem Schatten doch noch in ihr nachwirkt und sie die hierfür nötige Konzentration noch nicht aufbringen kann. Der Dritte in der Reihe ist dann RASHID, welcher sich schützend vor MARIEMMA platziert hat. Danach folgen HALLDOR und WEI LAN - und am Schluss KORF, welcher den Abschluss bildet. Untereinander flüsternd überlegen die Gefährten, ob man die Fähigkeit des Alchimisten aus Alba zum ‚Bannen‘ der Dunkelheit nutzen soll, entscheiden sich dann aber dagegen um den Gegner nicht frühzeitig zu waren. Allerdings schiebt sich die ‚dunkelsichtige‘ KanThai nach vorne, um direkt neben ANJA hinter dem Unsichtbaren herzugehen und außerhalb dessen jeweiliger ‚Flackerphase‘ durch seinen Kopf zu schauen.
Die steile Treppe führt schließlich zu einem ebenen Gangstück, dass nach wenigen Metern in einem kleinen, kreisrunden Raum mündet. Dieser ist nach oben hin von einer circa sechs Meter hohen Kuppel begrenzt. In halber Höhe der Gewölbemitte schwebt – genau wie in MARIEMMAS Traum - die ‚Schwarze Perle‘ über einer Grube mit sieben, wie tot innerhalb eines Heptagon daliegenden Druiden. Erst bei genauem Hinsehen kann man beobachten, dass sich der Brustkorb der nackten ‚Ordensbrüder‘ ganz langsam hebt und senkt. Und genau wie von der Inadin damals beschrieben, bildet auch hier ein Geflecht aus Wurzeln das unheilvolle Heptagramm, welches mit den Körpern der Sieben verwachsen ist. Zudem schlängeln sich feine purpurne Energiefäden von den, in ihrer Brust eingesunkenen roten Kristallsplittern zu der ‚Schwarzen Perle‘ im Zentrum – welche eindeutig den Dreh- und Angelpunkt für die unheilvollen Tätigkeit des ‚Ordens der Nacht‘ darstellt. Dank des rötlichen Gespinst ist der Raum in ein diffuses, körniges Licht gehüllt, welches alle Konturen für das Auge seltsam ‚verschwimmen‘ lässt. Deshalb erkennt TORRIC, als er den Raum vorsichtig betritt und dann einen Schritt zur Seite macht, um den beiden Frauen hinter ihm freies Sichtfeld zu gewährleisten, den Angreifer auch fast zu spät … Doch dank seiner in langen Kämpfen erprobten Reflexe, kann er dem Keulenhieb des Dunklen Druiden, welcher bis jetzt im Schatten lauerte in letzter Sekunde ausweichen. TORRIC glaubt zu erkennen, dass es sich bei dem Feind um die kurz zuvor geflohene ‚Kutte‘ handelt. Wohl ist dieser nach wie vor dank MARIEMMAS Amulett seiner magischen Kräfte beraubt, was ihn aber nicht daran hindert seine wehrlosen Brüder mit rein körperlicher Gewalt zu verteidigen. Und damit nicht genug: taucht in diesem Moment mit einer kurzen Leuchterscheinung doch ein weiterer dunkler Druide in der Mitte des Heptagons, direkt unter der Schwarzen Perle auf! Sofort schlängelt sich von dieser ein zusätzlicher roter Faden magischer Energie zu dem Neuankömmling hinüber – den TORRIC allerdings direkt mit einem Bolzenschuss aus seiner Armbrust ‚begrüßt‘. Die Wucht des Kopftreffers aus nächster Nähe schleudert die ‚Kutte‘ dann auch sogleich wieder aus dem siebenzackigen Gebilde heraus gegen die hintere Wand der Kammer. Schnell macht der Assassine danach eine Bewegung zur Seite um einem neuerlichen Angriff des ersten Druiden zuvorzukommen. Damit ermöglicht er es gleichzeitig ANJA, die ihre schmale menschliche Gestalt gerade gegen die der massigen Werwölfin wechselt, den für sie ansonsten zu engen Gang zu verlassen. Hinter ihr betritt auch WEI LAN den rund zwei Meter breiten ‚Rundgang‘ um die Grube, und ‚erweckt‘ diesmal völlig problemlos ihr silbern glitzerndes Drachenhologramm, welches auch sogleich seine stärkende Kraft unter den nahestehenden Gefährten spürbar werden lässt. Allerdings reicht die gleichzeitig den Gegner schwächende Aura nicht so weit, als dass sie sich auf den aus der Mitte herausgeschleuderten Dunklen Druiden auswirken könnte. Dieser hat nämlich die KanThai als äußerst gefährlich erkannt und versucht sie nunmehr mit einem gezielten Wurf seines Kurzschwerts zu töten. Zum Glück ist die ‚Kutte‘ durch den von TORRIC verursachten Kopftreffer noch so benommen, dass sie ihr Ziel verfehlt! Der näher herangerückte HALLDOR wirkt indessen seinen Zauber ‚Bannen von Dunkelheit‘ mit den Worten: „Scheiß drauf … die wissen eh, dass wir da sind!“ und ermöglicht somit auch den restlichen Gefährten ein bessere Sicht auf den Kampfplatz. So erkennen diese nun, dass durch MARIEMMAS Amulett auch die Kräfte der übrigen Druiden innerhalb des Heptagons geschwächt werden – sichtbar an ihren jetzt plötzlich flackernden Kristallsplittern in der Brust. Zusätzlich wirkt aber auch noch WEI LANS ‚Schwächungsaura‘ auf die ihr Nahegelegensten ein, so dass deren Kristalle – und somit auch die roten Energiefäden zur Schwarzen Perle – erlöschen. Die KanThai beschließt daraufhin einmal den Rund der Grube abzugehen, stellt dabei allerdings schnell fest, dass die Kristalle außerhalb ihrer Aura wieder erneut zu leuchten beginnen. Unterdessen gewinnen ANJAS Werwolfinstinkte wieder die Oberhand und sie stürzt, durch die Grube tobend, auf den jetzt nur noch mit einem Stab bewaffneten und am Kopf stark blutenden Druiden zu. Dieser ist gegen sie dann erst recht chancenlos, als ihm HALLDOR mit einem Zauber aus der Ferne auch noch seine letzte Waffe entreißt. Gleichzeitig steht RASHID mittlerweile im Kampf mit dem zweiten Ordensbruder, kann allerdings dessen Keulenabwehr nicht durchbrechen. Der dadurch ‚frei‘ gewordene TORRIC beschließt daraufhin einen der wehrlosen Druiden in der Grube zu meucheln, was ihm auch problemlos gelingt - und dadurch die Störungen in dem magischen ‚Netz‘ noch weiter verstärkt. Derweil machen MARIEMMA und der sie bewachende HALLDOR Platz für den nach vorne drängenden KORF, welcher gemäß vorher gefasstem Plan mit Barkas Bogen die Schwarze Perle aufs Korn nehmen soll. Zum Glück beginnt da, die bisher untätig in drei Meter Höhe verharrende Kugel langsam nach oben zum Zenit der Kuppel zu steigen, so dass die befürchtete Wirkung beim Einsatz der magischen Waffe in einiger Entfernung zu den Gefährten zur Geltung kommen wird. Doch wird es dem Geltiner Bogenschützen diesmal auch ohne die Unterstützung von WEI LANS Aura gelingen, die arkanen Kräfte des Bogens zu kontrollieren? Als die Schwarze Perle schließlich dicht unter der Kuppeldecke zur Ruhe kommt und der kugelförmige Magiespeicher auch noch unheilvoll rötlich zu glühen beginnt, entscheidet sich KORF nicht länger zu warten. Mit dem seinen Gefährten bekannten Warnruf: „Barkas Bogen!“ aktiviert der Waldläufer die magische Waffe. Dann brüllt er noch: „An die Wände und ganz tief runter!“ bevor er den, aus dem Nichts entstandenen goldenen Energiepfeil ins Ziel lenkt. Die befürchtete Explosion bleibt allerdings aus. Stattdessen verwandelt sich die Schwarze Perle in eine kleine goldene Sonne, welche weiter emporsteigt und sich durch das Gestein des Gewölbes einen Weg nach oben schmilzt. Gleichzeitig erlischt jegliche magische Verbindung zu den Druiden, deren Kristalle ebenfalls im selben Moment jeden Glanz verlieren. Gleich darauf beginnt die Umgebung der Gefährten zu ‚flackern‘ - ganz so, als wolle die Realität selbst zerbrechen. Von einem Moment zum anderen lösen sich die Gegner von RASHID und ANJA in Luft auf. Ebenso die nackten Druiden und das Heptagramm am Boden der Grube. Das gleiche Schicksal ereilt aber auch alle Gegenstände, welche die Gefährten in dem altertümlichen Geltin an sich genommen haben. Und selbst das Anti-Magie-Amulett um MARIEMMAS Hals – gefertigt in einer Schmiede der Vergangenheit zerfällt wieder in seine Einzelteile. Unterdessen huschen ab und zu Schatten an den Freunden vorüber … oder sogar durch sie hindurch. Wie in Zeitraffer erleben die jetzt augenscheinlich in der Zeit Zurückreisenden, wie sich über ihnen die Decke öffnet und weit darüber eine Kuppel - in deren Zenit eine hellstrahlende Flamme steht – gebaut wird. Nur Sekunden (oder Jahre?) später wird ihre Kammer wieder verschlossen, der Boden begradigt und an den Wänden um die Gefährten herum entsteht eine farbige Wandmalerei …
Dann sind die Gefährten endgültig zurück und stehen sprachlos, im Licht einiger Wandfackeln vor einem raumfüllenden Gemälde, dessen Künstler neben einigen bekannte Gestalten aus der Vergangenheit, auch sie gemeinsam als Gruppe in einem Kampfszenario - mit dem alten Geltin im Hintergrund – abgebildet haben. Deutlich sind ihre Gesichter zu erkennen, und sogar einige ihrer ‚Sonderfähigkeiten‘ wie zum Beispiel die silberne Drachenaura um WEI LAN … „Wie gut, dass du diesmal getroffen hast!“ durchbricht TORRIC, an KORF gewandt die Stille. „Na ja, bei so vielen Versuchen zuvor …“ Ehe der Bogenschütze etwas darauf erwidern kann, ruft RASHID lachend: „Wenn die Heilige Flamme ein Wunder benötigt, dann geschieht auch eines. Versteht es doch endlich!“ Auf einmal ertönen aufgeregte Stimmen aus dem Korridor vor der Kammer: „Geltin ist wieder sichtbar! Sie haben es tatsächlich geschafft …“ Verwundert blickt kurze Zeit später ein Novize der Flammenaugen ins Innere des Raumes: „… und sie sind hier! Ruft ARKADJOL!“ Kurze Zeit später, stehen die sieben Zeitreisenden dann auch – immer noch das detailreiche Gemälde bestaunend – ihrem Freund, dem jungen Anführer des Hexenjäger-Ordens gegenüber. Freudig werden sie von ihm begrüßt und umarmt. „Ich wusste, dass nur ihr es schaffen könnt!“ meint er lächelnd. „Als ich vor vielen Monaten bereits diese, von meinem verräterischen Vorgänger WOJTSCHIN einst zugemauerte Kammer entdeckte und eure Gesichter auf dem Gemälde sah, begann ich mich intensiv mit der Geschichte unserer Stadt und der der Flammenaugen zu beschäftigen. Doch erst nachdem Geltin kürzlich unter der schwarzen Kuppel verschwand, ahnte ich wie alles zusammenhängt … und hoffte natürlich, dass ihr die Lösung des Ganzen seid. Verzeiht, dass ich euch zu dieser Mission gedrängt habe - und euch auch nicht alles sagte. Aber ich war mir ziemlich sicher, dass ihr mit einer ‚Drachin‘ und einem wahren Gläubigen an eurer Seite, auch ohne zu wissen was passieren wird, die richtigen Entscheidungen …“ er wirft dabei dem Asad einen vielsagenden Blick zu, „… treffen werdet!“
Danach bittet er die Freunde nach oben zu Speis und Trank – und einem langen Gedankenaustausch.
Doch dies soll ein andermal erzählt werden …
OUTTAKES
Werner: „Korf hat die ganze Zeit mit dieser Schachtel rumgemacht!“ (Der chinesischen Puzzlebox, nicht mit einer alten Frau)
Daggi:“ Wird das Skorpiongift in den (an die Keller-Deckenbalken des ‚Bettlerschreck‘ genagelten Skorpionschwänzen) nicht irgendwann schlecht?“ Thorwald: „Nee, dann wird’s giftig!“
Daggi: „Das Flammensymbol ist 10.000 Goldstücke wert? Du weißt schon, das WEI LAN ein Problem mit ‚mein‘ und ‚dein‘ hat?“ Thorwald: „Das liegt aber nur an der Sprache!“
Werner (als die Gruppe Geltin erreicht): „In den Hain kann jeder ‚rein!“
Biggi: „Wir sind ein Stamm, darum sind wir zusamm!“
Werner: „Ihr habt jetzt alle ein Bärenamulett. Auch die Neuen!“ Delph: „Das könnte bei der Werwölfin schmerzhaft werden, wenn sie sich verwandelt!“ Thorwald: „Dann wir sie zum Bär-serker!“
Ralf (bei Bestattung des Elfenleichna
m
s): „Da hab ich jetzt ne witzige Idee!“ Daggi: „Mensch, das ist ne (Elfen-) Beerdigung!“
Werner: „KORF ist ober der Beerdigung so gerührt!“ Delph: „Ich brauch ihn nicht gerührt, sondern geschüttelt! Ich pack ihn an der Schulter und schüttel ihn!“
Zwerg: „Ich bin GAMTOL!“ WEI LAN: „Ganz toll!“ Zwerg: „Nee, GAMTOL!“
Fremde Elfe: „Wohin geht ihr? Ihr geht zurück zur Stadt. Warum habt ihr mich dann gerettet?“ TORRIC: „Ach das war ein Betriebsunfall!“ (Lacht) Elfe: „Warum habt ihr mich gerettet? Verflucht – wo ist dein Gesicht?“ RASHID: „Wir sind die Guten! Wir mögen es nicht, wenn Leuten Unrecht getan wird!“ TORRIC: „Außer, wir tun es selber!“ (Lacht)
Meister: „Und wenn BOREGARD da abkratzt!“ (Gemeint ist das Moos vom Brunnenrand)
Meister zu RASCHID: „Auf Erste Hilfe musst Du nicht würfeln, das kostet dich nur eine Runde!“ Delph (lachend): „Prost!“
Daggi: „Der Stahl ist weg, aber der Rost ist noch da. Heißt ja nicht umsonst, Rostisnavar!“ (wegen der Steigeisen im Brunnen)
Meister: „Und was macht WEI LAN?“ Spielerin: „Moment, ich schreib grad‘ den letzten Outtake-Gag auf!“ Meister: „WEI LAN bleibt stehen und schreibt im Licht ihrer Fackel einen Outtake-Gag auf!“
WEI LAN: „Können wir den nörgelnden Zwerg nicht mal niederschlagen!“ KORF: „Der ist niedrig genug!“
Daggi: „Wo ist meine (Spiel-)Figur?“ Sinniert: „Das war jetzt ‚ne blöde Frage … Die ist schon vor Jahren flöten gegangen!“
Werner: „Da kommt ein Trupp raus. Das sind sechs People!“ Delph: „Also, die Sex Pistols!“
Werner: „Korf schlägt sich an den Kopf!“ Daggi: „Das könnte helfen!“ Delph: „Hat er wenigstens etwas Hartes in der Hand?“
TORRIC zu RASCHID: „Kuck‘ mich nicht an, du siehst mich eh‘ nicht!“
Werner: „Biggi, würfle noch mal auf Traumwandeln! Der Wolf neben dir läuft los!“ Delph: „Das ist wohl eher ein Traumrennen!“
Bei der thaumaturgischen Telepathie. Daggi: „Ich seh‘ uns alle schon mit Kriegsbemalung rumlaufen!“ Ralf: „Wie die Maori!“ Delph: „Ach darum tragen die das?“
Werner: „Der Junge ist ein Elf!“ Delph: „Halbelf!“ Daggi: „Schon so spät?“
Ralf: „Die Konsequenz ist: Er wird mit fliegenden Fahnen die Fahnenflucht antreten!“
Werner: „Die Fischer dachten, der Zwerg ist längst unter der Erde!“ Delph: „Was für einen Zwerg doch optimal ist!“
Biggi: „MARIEMMA ist Feuer und Flamme ob der Schmiede!“
Susi (ANJA): „Was wittere ich denn?“ Daggi: „Ungewaschene Druiden!“
Werner: „Der Zwerg hat einen hohen Wert, aber da er blind ist, sieht er auch nichts!“
Werner: „Anja hat die Ratte verletzt. Die hat genug, die trollt sich!“ Delph: „Eine Troll-Ratte?“
WEI LAN bildet ob der Verletzung Knochenkämme aus. Thorwald: „Verneige dich vor dem Gegner – und lauf los!“ (mit dem Kopf voran)
Thorwald zu Delph: „Nimm einen der Hunde und wisch den Glibber damit ab!“ Daggi: „Warst DU nicht der Tierfreund?“
Werner würfelt. Delph: „Ich sagte eins, nicht zehn!“ (Daggi hatte davor eine 2 statt einer 20) Daggi: „Wir haben heute ein Nuller-Problem!“
RASCHID zum blinden Zwerg: „Sieh zu, dass niemand durch die Tür kommt!“
Thorwald: „Tragen die Männer Uniformen?“ Werner: „Na ja … Das sind ja so zusammengewürfelte Söldner …“
Delph: „Schwerbrust! Schwerbrust? Nee – Armbrust schwer!“
Delph: „Den Sack hab‘ ich weggerissen. Und ich meine damit das Tuch vor dem Fenster, nicht den Typ!“
JASIC: „Ihr wisst, das WLADIN euch in die Herzen gesehen hat?“ TORRIC: „Er ist Herzchirug?“
Werner: „RASCHID, würfle mal auf Stärke!“ Daggi: „Nein, er kann das Kamel nicht hochheben!“
Werner: „Du siehst auf der anderen Seite einen Schatten, der in den Kadaver hineinkriecht!“ Daggi: „Luke Skywalker, der sich vor dem Sandsturm in Sicherheit bringt!“
Werner: „Aus Richtung der Treppe kommt ein flappendes Geräusch!“ Delph: „Da trägt jemand Flip-Flops!“
GAMTOLK (der blinde Zwerg): „Ich pass auf die Frauen auf!“ HALLDOR (grinsend): „Behalt sie im Blick!“
ROALN (der Ex-Söldner): „Die Arbeiter auf der Tempelbaustelle bekommen mehr zu essen, weil sie ja schuften müssen!“ Delph: „Jaaaa – eine Erbse mehr!“ Daggi: „Du Erbsenzähler!“
Biggi (als Geschwister-Paar): „Was sollen wir denn der Frau bloß antworten? Wir sind nicht gebrieft worden!“
Für ANJA riechen alle Druiden gleich nach Ratte. Daggi: „Die haben alle das gleiche Waschmittel für ihre Umhänge!“
Werner: „Diese beiden bayrischen … ähh … beiden Artefakte …“
„Wer hat Musizieren?“ Delph: „Ich hab‘ nur Meucheln!“
Delph: „Ich habe eine unsichtbare Hose und ein unsichtbares Hemd. Grundfarbe: Schwarz!“ Daggi: „Das wundert uns jetzt bei Dir, Delph!“
Werner: „Die Rüstung aus Sternensilber ist sowas von silbern, das bekommst du bei einer normalen Rüstung auch mit 1050 Wienern nicht hin!“ Daggi: „Was willst du mit 1050 Wienern?“
TORRIC: „Jetzt könnt ihr mal was tun; ich geh‘ jetzt mal ‚n paar Leute töten!“
Ralf sprengt mit WEI LANS magischer Hilfe (strahlende Schuppen) ein Riesenloch in die Mauer. Thorwald: „Mut zur Lücke!“
Daggi: „Ich sehe gerade, WEI LAN hat reisfestes Seil!“ Na ja, … sie ist schließlich Asiatin!“
Der Druide greift TORRIC mit einer Keule an. Daggi: „Hammel oder Hähnchen?“