MIDGARD goes BLOOD BOWL


Auf dieser Seite präsentiert euch STEPHAN WRZOLEK ein auf Midgardwerten basierendes Bloodbowl-Spiel.

SPIELBERICHT RACUDIN- WELTENINSEL G´W´NIEN

Midgardspielbericht Teil 1

Prolog:
Es ist dunkel, doch Sie riechen es nicht. Es ist still, doch sie spüren es nicht. Es ist kalt, doch sie hören es nicht. Überhaupt ist es, doch Sie wissen es nicht. Dies ist so seit Har´Akir verschwunden ist. Verstoßen aus dem Racudin. Zurückgefallen in jene Welt aus der es einst von den Göttern gerissen worden war. Zeit ist ohne Bedeutung und doch verstreicht Sie. Ohne ihr zutun treiben Sie in den Strömungen aus Nichts und Etwas. – Es ward Licht!


SIE wird sich IHRER bewusst. Sie hat die Augen geschlossen und so nehmen IHRE übrigen Sinne umso deutlicher wahr: SIE liegt auf etwas weichem, feuchten. Die Luft, die Ihre Lungen füllt, ist warm und feucht – so völlig anders als SIE es gewöhnt ist? – und es wirkt beklemmend. Es weht kein Lüftchen und es riecht - ja wonach nur? IHRE Ohren vernehmen eine Vielzahl von Geräuschen. Sie sind nicht zu trennen und je mehr SIE es versucht umso lauter werden sie. Es ist eine wahre Kakophonie. Schwindel überkommt SIE. Da ist noch etwas. Etwas liegt auf IHR. Es ist nicht schwer. Es ist hart. Sie streicht langsam und vorsichtig mit der Hand darüber. Es fühlt sich wie altes, trockenes Pergament an und es knisterte leise als Sie es berührt. SIE öffnet langsam die Augen und starrt unversehens in zwei leere, knöcherne Augenhöhlen. Mit einem Aufschrei stößt SIE dieses Etwas von sich herunter und schiebt sich hektisch rücklings kriechend davon weg, die Augen nun vollends aufgerissen. Von der Umgebung nimmt SIE nun nichts mehr wahr und starrt nur noch auf dieses Ding, das da zu IHREN Füßen liegt und SIE mit diesen leeren Augenhöhlen und gebleckten Zähnen anlächelt. Der Schock hat etwas in IHR ausgelöst und so kommen langsam IHRE Erinnerungen wieder:
ICH heiße ARIZA! Ich bin 25 Jahre alt und stamme aus Har´Akir. Einem Land voller Sand, Steine und Sonne. Einem Land verflucht von den Göttern und voller Untoter. Ich kenne meine leiblichen Eltern nicht. Ich bin im Tempel aufgewachsen und sollte dereinst eine Priesterin der alten Götter werden. Doch ich wollte das nicht und war weggelaufen. Ich war von einer alten Vistani aufgenommen und schließlich gegen den Willen der Hohepriesterin adoptiert worden. Meine Mutter war früher eine Shepantei der Vistani gewesen und heißt Dulcima. Einige Jahre lebten wir beiden in dem alten Vistani-Wagen am Rande der kleinen und einzigen Siedlung in Har´akir und Dulcima lehrte mich viele Dinge aus dem Leben und der Geschichte der Sadh Famathin – der verlorenen Kinder – wie sich das reisende Volk selber nannte und deren Siebter Stamm die Vistani sind. Eines Tages, Dulcima und ich waren gerade in der Wüste unterwegs um seltsamen Berichten von verschwundenen Menschen und vermehrten Aktivitäten von Sandzombies nach zu gehen, da wurden wir an einer kleinen Wasserstelle von eben diesen Untoten angegriffen. Es sah nicht gut aus. Dulcima hatte ja unbedingt an diesen Ort nahe der Nebelgrenze gewollt. Plötzlich waren Sie da: diese 4 Fremden. Es waren keine Vistani. Es waren schon lange keine Vistani mehr aus der Nebelgrenze heraus getreten. Diese hier waren anders. Ohne zu zögern griffen Sie die Monster an und vertrieben Sie. Dulcima hieß Sie willkommen und führte Sie ins Dorf. Sie hatten viele Fragen und besonders die Frau mit dem bunten Wagen unterhielt sich lange mit meiner Mutter. Dann waren da noch eine zierliche Frau mit spitzen Ohren, ein stattlicher Mann mit zwei Bogen und ein Mann der stets von seinen Umhang verhüllt war. Sie sprachen ein sehr einfaches har´akirisch und meist übersetzte meine Mutter und die Frau mit dem Wagen, die auch eine Sadh Famathin war – wenn auch von einem anderen Stamm, die Fragen und die Antworten.
In den folgenden Tagen geschahen viele seltsame Dinge: ein Angriff der Untoten in der Nacht, die Entführung meiner Mutter, die Allianz mit der Hohepriesterin, ein wütender Mob der uns lynchen wollte, die Durchsuchung des alten Tempels, steinerne Statuen die lebendig wurden und uns angriffen, eine Mumie die sich im Sonnenlicht auflöste, die Karawane zu Pharaonenruh, die Wächter des Grabmals und schließlich die lebende Mumie des großen Pharao die an Ihrem Thron festgekettet war. Auch die wiedererweckte Mumie des alten Hohepriesters hatte die Grabkammer erreicht und nutzte die Macht des Pharao für seine Zwecke. Dann war da auch meine Mutter – oder besser das was noch von Ihr übrig war. Dieses Monster von einem Priester hatte Sie umgebracht und mit der Macht des Pharao zu einer Mumie gemacht um Ihre besondere Fähigkeit, die Fähigkeit einer Shepantei, zu nutzen und Sie kontrollieren zu können. Auf sein Geheiß hin hatte Sie die immense Kraft des Pharao in dieser besonderen Nacht, der Nacht des Thot, zu Ihrer gemacht und ein Tor geöffnet. Einen wirbelnden Strudel zu einer anderen Welt. Lebend oder untot, sie war meine geliebte Mutter und ich versuchte Sie diesem unheilvollen Einfluss zu entreißen. Doch was immer ich auch tat, Sie erkannte mich nicht. Plötzlich ging ein Ruck durch den Körper meiner Mutter und durch den Strudel, der hinter ihr an der Wand aufragte, begannen Wellen zu laufen. Auch verlor er zusehens seine kreisrunde Form und die Ränder brachen ein. Unversehens packte mich meine Mutter, zog mich zu sich heran und hielt mich mit unmenschlicher Stärke fest. Ich konnte mich nicht von Ihr losreißen. Eine Kraft zog uns beide zu dem Strudel hin und so sehr ich mich auch dagegen stemmte – meine Mutter tat nichts außer mich fest zu halten – so kam ich doch nicht dagegen an. Auch die seltsam verzerrten Gestalten mit den langen Zähnen, die kurz zuvor aus dem Strudel getaumelt waren wurden wieder in ihn hineingezogen. Überhaupt wurde alles was nicht fest mit etwas wirklich großem verbunden war in den Strudel hinein gezogen: Steine, Staub, ein goldener Pokal… Schließlich erreichten auch meine Mutter und ich den Strudel und mir schwanden die Sinne!
Ihre Züge nehmen weiche, traurige, ja mitleidige Formen an und sie krabbelt zu der knochigen, von pergamentartiger Haut überzogenen Mumie hin und nimmt diese zärtlich in die Arme. Sie weint und legt Ihre Stirn an Ihre, Dulcimas, Stirn.
Sie hat jegliches Zeitgefühl verloren und erst Ihr knurrender Magen zeigt Ihr, das bereits sehr viel Zeit vergangen sein muss. Ihr wird bewusst, das sie nicht für immer hier sitzen kann, mit der toten Dulcima in den Armen. Sie hebt Ihren Kopf und mit verheulten, feuchten Augen sieht sie sich um. Zum ersten Male bewusst. Auch mit Ihren übrigen Sinnen nimmt Sie nun wieder wahr. Wäre nicht die Trauer in ihr noch immer so übermächtig gewesen, wäre sie sofort in Panik geraten – trotz ihrer schon sprichwörtlichen Selbstbeherrschung! Der Lärm der Sie umgibt. Diese unglaublich feuchte und warme Luft, die Ihr das Atmen schwer macht. Diese höchst intensiven Gerüche, die ihre Nase kitzeln und die sie nicht einzuordnen vermag. Dieser tiefschwarze, nasse Erdboden der ihren Tekatkat (Stoffmantel) und sogar schon ihren Teri (Wickelrock) angefeuchtet und sicherlich auch beschmutzt hat. Dieses dämmerige Zwielicht das Konturen verschwimmen lässt und dieses allumfassende Grün in Schattierungen, von denen Sie nicht einmal geahnt hatte das es sie gab. Sicher kennt sie grün an Pflanzen. Doch diese Pflanzen sind niemals höher als hüfthoch geworden – und dann waren Sie auch schon nicht mehr grün sondern gelb oder hellbraun und reif für die Ernte. Aber das hier sind Riesen. Giganten in Grün und Braun mit schmalen Blättern so lang wie ein Mensch oder Blättern größer als eine Hand, aber genauso dick!
Sie und die Mumie ihrer Mutter befinden sich in einem annähernd kreisförmigen, leicht schüsselartigen Bereich in dem gerade nichts wächst. Ariza kann nicht wissen, das genau hier vor wenigen Wochen noch ein riesiger, alter Baum gestanden hatte, der von einer kurzen aber heftigen Sturmbö entwurzelt und umgeworfen worden war. Die Natur hatte schon längst damit begonnen diesen Bereich wieder in Besitz zu nehmen und so ist über Ihnen keine Lücke mehr im Blätterdach und auch ein Großteil dieser kleinen Senke ist bereits wieder überwuchert worden – einschließlich des umgestürzten alten Riesen und der Reste seines Wurzelballens.
Langsam beruhigte sie sich wieder. Sie hat zwar das Gefühl beobachtet zu werden, ignoriert diesen Umstand aber erst einmal. Sie kann Dulcima nicht einfach hier so liegen lassen - Sie muss ein Grab ausheben! Sie schaut auf Ihre Hände. Nicht das Sie Arbeit nicht gewohnt ist. Sie hatte sehr oft auf den kargen Feldern ihrer Heimat geholfen. Aber das waren stets etwas magere Erde und viel Sand gewesen. Aber dieser Boden hier ist so ganz anders. Als sie ihren Blick wieder hebt sieht Sie etwas, das sich zum graben eignet: ein größeres, vermutlich festes Stück Rinde. Vorsichtig hebt sie Dulcimas Leiche von Ihrem Schoß, bettet Sie auf den Boden und steht auf. Ihre Knie zitterten etwas als sie steht und die wenigen Schritte zu dem Stück geht. Der Boden ist ungewohnt schwammig. Sie geht in die Knie und als sie das zukünftige Werkzeug hochhebt, huscht etwas hektisch in Richtung der grünen Grenze davon. Neben Spinnen, Skorpionen und etlichen Käfern gab es in ihrer Heimat auch Tausendfüßler – aber niemals so große! Dieser hier ist mindestens so lang wie ihr Unterarm und ebenso dick! Vorsichtig schaut sie auf die Unterseite des Stückes Rinde und atmet erleichtert aus als Sie keine weiteren Überraschungen entdeckt. Sie erhebt sich wieder und geht zu Dulcima zurück. Bei Ihr angekommen lässt sie sich neben der Mumie auf die Knie nieder und beginnt eine Grube auszuheben. Dabei summt sie einige alte Lieder, welche man beim Ausheben von Gräbern in ihrer Heimat singen, summen oder sprechen sollte. Ihre Zeit als Priesterschülerin kommt hier zum Vorschein. Außerdem beruhigen sie diese vertrauten Lieder.
Es dauerte seine Zeit, aber schließlich ist das Grab groß und tief genug für Dulcima. Sie legt die „Schaufel“ beiseite, erhebt sich, hebt den Leichnam ihrer Mutter vorsichtig vom Boden auf, legt nochmals die Stirn kurz an Ihre und legt sie, Gebetsformeln murmelnd, behutsam in das offene Grab. Am Fußende des Grabes stehend, spricht sie nun laut die Gebete für ein schnelles Durchschreiten der Unterwelt und ein ewiges Leben im Jenseits. Auch vergisst sie nicht zu betonen was für ein guter Mensch Dulcima gewesen war und bezeugt, dass ihr Herz leichter ist als die Feder der Maat. Als Abschluss wirft sie eine Handvoll Erde in das Grab und verneigt sich.
Sie schaufelt das Grab vorsichtig und schweigend wieder zu. Zuletzt legt sie einige größere Steine, die sie extra dafür noch zusammengesucht hat, auf den flachen Grabhügel um Tiere daran zu hindern hier zu graben. Hätte sie sich diese Steine näher betrachtet, wäre Ihr aufgefallen das diese Spuren menschlicher Bearbeitung aufwiesen. Sie waren zusammen mit ihr und Dulcima aus Har´akir hier eingetroffen.
Erschöpft und sich ihres Hungers wieder bewusst werdend setzt sie sich an das „Fußende“ des Grabhügels, entnimmt ihrem Tragbeutel etwas von dem Proviant, trinkt einen Schluck aus dem Wasserschlauch und beginnt lustlos zu essen. Immer wieder kommen ihr die Tränen wenn sie an Ihre Mutter denkt. Und sie denkt ausschließlich an ihre Mutter während sie auf dem Dörrfleisch herumkaut. Sie hat noch nicht ganz das Stückchen Fladenbrot aufgegessen, als sie von der Müdigkeit übermannt wird und im sitzen einschläft.
Sie fährt aus dem Schlaf auf und blickt sich mit vom Weinen geröteten Augen um. Irgendetwas hatte sie aus Ihrem Traum gerissen. Es war eine Stimme gewesen, die ihren Namen gerufen hatte und Sie aufgefordert hatte aufzuwachen und fort zu gehen. Gesehen hatte sie niemanden – weder in Ihrem Traum, an den sie sich nicht erinnern konnte, noch hier am Grab ihrer Mutter. Aber sie kannte diese Stimme. Sie war voller Liebe und Wärme gewesen. Und sie hatte besorgt geklungen. – Es war die Stimme ihrer Mutter gewesen!
Mit einem Kopfschütteln vertreibt Sie die letzten Reste des Schlafes aus ihrem Kopf und erhebt sich. Sie ordnet ihre Kleidung, ärgert sich kurz über den Schmutz daran und überprüft ihre Ausrüstung – alles da bis auf ihren Speer, den Sie in der Grabkammer zurück gelassen hatte. Sie betrachtet nochmals das Grab, spricht nochmals ein Gebet, verabschiedet sich – sie würde wohl niemals wieder hierher kommen – und betrachtet den grünen Wall, der sie umgibt. Ist da nicht eine Stelle, die weniger undurchdringlich erscheint? Sie geht näher an diese Stelle heran. Tatsächlich sieht es aus der Nähe so aus, als könnte man dort hindurch schlüpfen. Sie versucht es, steckt vorsichtig Ihre Hände zwischen die Blätter und versucht Sie auseinander zu biegen. Sie geben erstaunlich leicht nach und so kann sie durch die nun offene Lücke hindurch blicken. Was sie sieht ist weniger dicht als der Rand dieser „Lichtung“, aber auch weitaus dunkler. Kurzentschlossen tritt Sie hindurch. Ihre Augen brauchen einen Moment um sich an dieses dunkle Zwielicht zu gewöhnen. Je mehr sie sich anpassen umso klarer wird die Umgebung. Die Menge an Grünschattierungen hat abgenommen. Dafür sind deutlich mehr Schattierungen von Braun zu erkennen. Baumstämme die in den grünen Himmel ragen, Äste, die Fäden gleich aus diesem grünen Himmel herabhängen. Bäume, Äste und Blätter die überall herumliegen. Blätter die an Bäumen herauflaufen! Immer mehr Bewegungen nimmt sie um sich herum wahr. Aber hier ist es nicht der stetige Wind der den Sand bewegt. Hier ist kein Wind und doch ist alles in Bewegung!
Nun, da sich ihre Augen vollends an die Lichtverhältnisse angepasst haben, wird sie gewahr, das sie auf einem schmalen Pfad steht, der sich durch das bodendeckende Dickicht und das Wirrwarr von totem und absterbendem Gehölz windet. Er kommt von links, knickt an der Stelle, an der sie steht etwas ab und führt dann nach halb-rechts vorne weiter. Kurz überlegt sie in welche Richtung sie dem Pfad folgen soll und entscheidet sich dann nach links zu gehen. Dieser Pfad scheint oft benutzt zu werden, denn kaum eine Pflanze wagte es sich darauf zu verirren und auch die Pflanzen der Umgebung schickten kaum Äste ihn zu kreuzen. Sie kommt gut voran. Ohne die Sonne sehen zu können, findet sie nicht zu ihrem Zeitgefühl zurück und so kann sie auch nicht sagen wie lange sie bereits unterwegs ist, als sie einen größeren Bereich erreicht der wie aufgeräumt wirkt. Kein Busch wächst darin und auch kein Baum liegt herum. Der Boden ist festgestampft. Allein der grüne Himmel ist unverändert und so ist auch das Licht so dämmerig wie zuvor. Am anderen Ende dieser sehr langgezogenen Zone, in vielleicht 1 Chet (100 Ellen), sieht sie zu ihrer Freude ein paar Zelte und Menschen! Sie macht ein paar Schritte auf sie zu und will schon laut rufend und winkend auf sie zulaufen als sie etwas Seltsames beobachtet: Ein sehr stattlicher, schwarz gerüsteter Mann packt einen bunt gekleideten Mann am Arm und am Kopf, beugt dessen Haupt zur Seite und beißt in den nun vollends entblößten Hals. Der bunt gekleidete Mann wehrt sich nicht dagegen. Als der dunkle Mann von dem anderen ablässt bricht dieser zusammen und aus den Mundwickeln des großen Mannes tropft Blut! Auch wirkt die Haut dieses Mannes irgendwie bleich. Sie hat von solchen Wesen gehört: VAMPIRE! Es sind Untote die sich vom Blut lebender Menschen ernähren und sie zu Tode brachten indem sie diese aussaugen.
Sie bleibt nicht nur stehen, sondern weicht sogar zurück. Erst jetzt fällt ihr auf, das noch mehr bleiche Gestalten bei den Zelten sind. Sie will sich gerade umwenden und wieder im Unterholz verschwinden als sie einen Schrei hört und aus den Augenwinkeln hektische Bewegung wahrnimmt. Sie versteht nicht was Ihr zugerufen wird, aber es klingt nicht freundlich und so rennt sie so schnell Sie nur kann den Pfad entlang. Weg von diesem Ort voller Blutsauger!
Sie rennt und rennt. Ihr Atem geht immer schwerer und immer öfter stolpert sie über Wurzeln und Steine. Diese Monster sind immer noch hinter ihr her und holen immer mehr auf. Sie sind schneller als sie, aber sie schienen es zu genießen sie zu jagen. Ihre Kräfte lassen immer mehr nach. Sie will aufgeben, einfach hinfallen, nicht wieder aufstehen, sich ihrem Schicksal ergeben. Plötzlich durchbricht sie eine Wand aus grünen Blättern, tritt sehr hart gegen etwas sehr weiches und kann gerade noch verhindern zu stürzen. Sie rennt weiter, hebt den Kopf und nimmt die veränderte Umgebung zur Kenntnis. Über ihr ist immer noch ein grüner Himmel, aber viel heller mit blau dazwischen! Ihre Sandalen treten auf einen Teppich aus kleinen Pflanzen die dicht an dicht stehen. Aus den Augenwinkeln sieht sie etwas buntes auf sich zu kommen. Sie versucht noch auszuweichen, doch es ist einfach zu groß, der Pflanzenteppich zu rutschig und sie zu schnell. So kracht sie dagegen, wird zurück geworfen und bleibt benommen liegen. Als sie den Blick hebt ist sie sicher tot zu sein und bereits in der Unterwelt zu wandeln. Vor ihr ragt der bunte Wagen auf, welcher der fremden Frau gehört, die demselben Volk angehört wie ihre Mutter! ROMARINA, schießt ihr der Name der Frau durch den Kopf. Da sie ja bereits tot ist können Ihr diese Monster nichts mehr anhaben und so entspannt sie sich und dreht sich auf den Bauch. Ein ganzes Stück vor ihr liegt einer der anderen Fremden auf dem Boden und hält sich die Seite. Der Name KORF kommt ihr in den Sinn. Rechts von ihr mühte Romarina sich zu erheben und ein ganzes Stück jenseits von ihr kommt die spitzohrige Frau - MIALEE – sehr leicht wieder auf die Beine. Direkt neben ihr liegt, wirr durcheinander, eine ledernen Rüstung, deren Brustharnisch sich unvermittelt in die Luft erhebt und sich bewegt als würde jemand ihn anlegen. TORRIC! Das musste dieser seltsame Fremde sein der sich sonst immer in seinen Umhang wickelte und durch einen Fluch unsichtbar ist. Irgendwo hinter ihr schnaubt ein Pferd. Der Name will ihr nicht gleich einfallen. Dieses Pferd wurde behandelt, als wäre es nicht bloß ein Arbeitstier, sondern ein Mitglied dieser Gruppe von Abenteurern. Vielleicht lastete auch auf Ihm - nein ihr: SCHLEIFCHEN – ein Fluch und sie ist in Wirklichkeit ein Mensch?
Sie hat keine Zeit diesen Gedanken ganz zu Ende zu verfolgen, denn nun brechen einige dieser Monster und ein paar Ihrer Helfer (?) aus dem Unterholz, zögern erst und schicken sich dann doch an sie alle anzugreifen. Korf zieht sofort sein Schwert und neben ihr schweben der lederne Harnisch und zwei Krummsäbel in der Luft. Mialee spannt bereits Ihren Bogen, als der erste Vampir mit einem Schwert in der Hand auf Korf zustürzt und dieser den Hieb mit Mühe pariert.
Es wird dunkel. Niemand vermag sich zu bewegen. Eine Stimme, tief und wohltuend, erklingt aus der Finsternis. Alles durchdringend spricht Sie zu Ihnen allen:
„IHR, DIE IHR IN STREIT VERFALLEN SEID, WISSED UND NEHMED ZUR KENNTNIS DAS ES EUCH NICHT ERLAUBT IST AN DIESEN ORTEN IN HÄNDEL ZU VERHARREN UND DIE WAFFEN GEGENEINANDER ZU ERHEBEN! EINZIG IM HEILIGEN SPIEL SEI ES GESTATTET ZU ERKENNEN, WER DER RECHTEN GESINNUNG IST UND ERHOBENEN HAUPTES DAS RECHT DER WAHRHEIT SEIN EIGEN NENNEN DARF! WAPPNET EUCH UND FOLGT DEN EHERNEN REGELN VOM ANBEGINN DER ZEIT! VERTRETET EURE SACHE WÜRDIG IM DOPPELTEN KARREE UND MESSET EURE KRÄFTE IM BLOOD BOWL!“
Ein gewaltiger Donner brachte die Luft zum erzittern und ein blendender Blitz zerriss die Finsternis.

Nur langsam lässt das blendende Licht nach. Jedenfalls schälen sich ganz langsam dunklere Konturen aus der weißen Wand die mich umgibt. Auch das Klingeln und Fiepen in meinen Ohren nimmt deutlich ab und macht Platz für ein langsam zunehmendes Geplapper und Gejohle. Ich lasse mich auf das rechte Knie nieder und taste nach meinen Krummsäbeln. Aber weder an meinem Gürtel noch am Boden um mich herum kann ich Sie finden. Auch meine übrigen Waffen und Ausrüstungsteile sind nicht da. Aber dafür bin ich vollständig angezogen: Hose, Hemd, Harnisch, Stiefel und die Handschuhe. Einzig mein Kapuzenumhang fehlt – aber den hatte ich ja bereits in Har´Akir eingebüßt.
Ich – wir – sind auf einer Wiese aufgewacht, umgeben von dichtem Dschungel. Ich setze mich gerade auf, als Ariza schwer atmend aus der grünen Wand herausschießt, über Korf stolpert und mit beachtlichem Tempo gegen Romarinas Wagen kracht. Sie bleibt benommen liegen, aber nur einen erstaunlich kurzen Moment. Sie hebt den Kopf, lächelt, lässt den Kopf wieder nach hinten sinken und entspannt sich sichtlich. Sie dreht sich auf den Bauch und sieht sich um.
Kopfschüttelnd erhebe ich mich und stellte fest, das ich keinerlei Schmerzen habe. Mein linker Unterschenkel ist beschwerdefrei! Wie viel Zeit war vergangen, seit sich Har´Akir aufgelöst hatte und Finsternis über mich gekommen war? Hemd und Hose trage ich ja am Leibe – dem unsichtbaren Tuch der Dunkelzwerge sei Dank, war ich nicht mehr barfuß bis zum Hals wenn ich völlig durchsichtig meinen Geschäften nachging. Leider hatte es nicht mehr zu einem Paar fester Socken gereicht…. Meine übrigen Kleider liegen um mich herum auf der Wiese. Auch meine beiden Barkas-Säbel liegen da. Ich hebe meinen ledernen Harnisch auf und ziehe ihn an. Ich greife gerade nach meinen Stiefeln und will Ariza ansprechen, als mehrere Gestalten lautstark die Lichtung betreten. Anstelle meiner Stiefel ergreife ich die Säbel und mache mich kampfbereit. Korf ist den Gestalten am nächsten und so hat er auch den ersten „Feindkontakt“. Kaum sind die Schwerter aufeinander getroffen, als es erneut dunkel wird. Ich merke sofort, das ich mich nicht mehr bewegen kann. Von überall her erklingt eine Stimme. Sie spricht feinstes Albisch – allein der Sinn erschließt sich mir nicht.
Die Konturen werden schärfer und bunter. Über mir ist es blau – Himmel? Unter mir ist es grünbraun und weich – Rasen? Um mich herum stehen verschiedene Figuren in verschiedenen Farben und um uns herum, scheinbar etwas weiter weg, ist eine Wand aus bunten sich bewegenden Farbtupfern. Die fröhlichen Geräusche scheinen von diesen Farbklecksen aus zu gehen. Die Figuren werden als erste klarer. Etwa 3 Meter mir gegenüber kniet Korf und schaut mich irritiert mit leicht zugekniffenen Augen an. Er ist offensichtlich genauso geblendet wie ich. Das ich Ihn ansehe kann er gerade nicht wissen, denn ohne Kapuze ist da viel freie Sicht. Direkt neben Ihm steht Mialee und reibt sich die Augen. Die Augen einer Elfe sind eben empfindlicher als die eines Menschen. In ihren Ohren dürfte es auch noch mehr fiepen als in meinen. Halb links von mir stehen Ariza und Romarina und schauen sich um – zumindest sieht es so aus. Ein paar Meter rechts stehen ein paar Frauen in dunkler Kleidung und winken irgendjemandem zu. Nein, Sie winken in alle Richtungen! Bis auf eine wirken Sie alle sehr stämmig. Hinter mir schnaubt etwas und ich spüre eine Bewegung. Ich drehe mich in der Hüfte nach links und sehe eine große, massige Gestalt: ein Pferd! Das ist Schleifchen. Also sind wir alle vollzählig hier – wo auch immer hier ist. Allein unsere Ausrüstungen scheinen nicht da zu sein. Weder Waffen, noch Decken, noch der Wagen. Nur Kleidung und Rüstung sind uns geblieben.
Es ist angenehm warm und meine Sicht klärt sich endlich. Ich erhebe mich und drehe mich einmal um mich selbst. Der Anblick der sich mir bietet ist überwältigend. Was ich für eine Wand gehalten habe, sind in Wahrheit Tribünen. Etwa 30 Sitzreihen türmten sich da treppenartig übereinander und umrahmen ein großes Oval. Unterbrochen werden die Sitzreihen lediglich von Treppenaufgängen und offenen Haustoren, aus denen immer noch Leute herauskommen und sich freie Plätze auf den Rängen suchen. So viele hatte ich bislang nur auf Schlachtfeldern gesehen. Zuletzt an den Toren von Geltin. Es gibt kein Volk, keine Rasse, kein Monster und kein Untier das nicht vertreten ist: Menschen, Zwerge, Gnome, Halblinge, Meketer, Waeländer, Zombies, Werwölfe, Mumien, Skelette, Oger, Orcs, Chaoten, allerlei Elfen und ein paar Rassen, die ich noch nie zuvor gesehen hatte: froschartige Reptilien, kleine grüne gnomartige Wichtel und menschenartige Ratten. Sie alle sind in die unterschiedlichsten Kleidungen gehüllt, die alle mehr oder weniger bunt sind und die irgendwie legere wirken. Es herrscht eine ungemein ausgelassene Stimmung. Auch wenn meistens alle Rassen durcheinander sitzen, so sind hier und da doch Gruppierungen zu erkennen. Da ist eine Gruppe Zwerge die einen größeren Block am unteren Rand der Tribüne, etwa in der Mitte der flachen Rundung, bilden, sich ständig einander zuprosten, die Humpen heben und irgend ein Lied singen. Das einzige Wort das ich versehe ist „Bloodweiser“. Nicht weit von Ihnen hat sich ein großer Block aus Gnomen versammelt. Sie sind besonders laut, bunt und halten dauernd beschriftete Schals und Fahnen hoch. Dabei wuseln Sie aber derart durcheinander, das ich nicht lesen kann was darauf steht. Zwischen dem unteren Rang und dem Rasen stehen auf einem schmalen Sandstreifen nebeneinander viele Schilder. Sie alle sind etwa einen halben Mann hoch drei Männer lang. Sie sind bunt bemalt und enthielten alle verschiedene Texte: „Khemri Fried Chicken“ entziffere ich da. „Block & Dodger“ steht da und auch „Orca-Cola“ oder „Nesquig“ oder „Starblocks Coffee“ und noch viele andere. Auch wenn ich den Sinn dieser Schilder nicht verstehe, so erinnern Sie mich doch an die Schilder, die Händler und Wirte zuweilen an ihren Läden anbringen. Wir stehen an dem einen Ende des Ovals. Am anderen Ende, in vielleicht 120 Schritt Entfernung, stehen die Kerle, die uns angegriffen haben. Auch Romarinas Wagen ist vorhanden. Er steht ganz am Rand, direkt bei den Schildern. Auf dem Kutschbock glaube ich unsere Waffen zu sehen, bin mir aber nicht sicher.
Ich bin noch ganz fasziniert von den Eindrücken die hier auf mich einstürmen, als ich die Frau bemerke die sich von der Gruppe der stämmigen Frauen gelöst hat und auf uns zukommt. Im Gegensatz zu den anderen Frauen, die lange schwarze Gewänder, welche an den Seiten bis zur Hüfte geschlitzt sind, weiße Gugeln mit schwarzen Kopftüchern, schweren wadenlangen Stiefeln und unterarmlangen, gepolsterten Handschuhen tragen, ist diese blonde Frau ganz anders. Sie ist schlank, sehr durchtrainiert, trägt einen Metallhelm, stählerne Schulterschützer, ein metallenes Bustier, ein kleines Lendentuch mit einer großen Brosche an der Vorderseite, mit Nieten und Metallplatten versehene und bis zur Mitte der Oberschenkel reichende Stiefel mit hohen Sohlen und Absätzen, unterarmlange, metallverstärkte Handschuhe und am rechten Arm einen Ellenbogenschützer. Ansonsten zeigt Sie neben viel nackter Haut auch mindestens ebenso viel Selbstvertrauen. Sie mustert uns unverhohlen, als Sie uns erreicht und stehen bleibt.
„Ich bin Zara!“ spricht Sie uns an. „Man sagte mir das ihr nicht von hier seid und das ich Euch alles erklären soll. Also hört jetzt gut zu, ich sage das kein zweites Mal!“ – Sie schaut die anderen durchdringend an und durch mich hindurch. „Ihr seid hier im Reich G´W´nien. Das ist alles was zwischen den Nebeln liegt. Man braucht dreißig Tage um es zu durchqueren und Ihr findet darin jede Form von Terrain: Wüste, dunklen und lichten Wald, Dschungel, Berge und Täler, Tundra, Gletscher, Meer – mehr oder weniger -, Höhlen, Lavaseen, Sumpf und Wiese. Einem jedem Leben und Unleben den Lebensbereich den es zum Sein braucht.“
Sie sieht uns beeindruckt. Das ist bei weitem größer als alles was wir bislang im Racudin gesehen oder gar betreten haben. Auch scheinen hier unsere bisherigen Erfahrungen mit den Welteninseln nicht von Bestand zu sein. Die Pflanzen wachsen üppig und die Einheimischen scheinen gut genährt und frei von Furcht zu sein. Ich bin schon fast ein wenig gespannt, woraus das Problem besteht, das zu dieser Welteninsel geführt hat.
„Dies ist das Reich von Gott „NUFFLE“!“ führt Sie ihre Ansprache andächtig fort, um dann wieder ernst zu werden. „Er ist ein gütiger Gott der alles und jeden zu seinen Kindern zählt und es nicht gerne sieht, wenn Sie untereinander streiten oder sich gar gegenseitig verletzen. „Kinder sollen Spielen!“ steht im heiligen Buch des „NUFFLE“ und so schickt er jeden, der an einem Streit beteiligt ist zum Spielen. Das Spiel nennt sich…“ Sie wird von Romarina unterbrochen.
„Jeder Streit? Etwa auch wenn sich zwei Eheleute über versalzenes Essen streiten? Oder zwei verliebte sich uneins sind wer wen mehr liebt? Oder zwei Kinder um eine Handvoll Sand zanken?“ will Sie wissen.
„Jeder Streit!“ antwortet Zara ungehalten. „Kein Zank ist zu unbedeutend um nicht von unserem gütigen Gott unterbunden zu werden. Großes Unheil beginnt immer ganz klein und unbedeutend. Selbst ein Disput unter Kindern mag dereinst zu einem Krieg führen, der ganze Lebensbereiche entvölkert.“ Sie wartet kurz auf weitere Einwürfe unsererseits und fährt fort.“ Das Spiel, das Gott „NUFFLE“ in seiner Weisheit erfand, nennt sich „Blood Bowl“. Es ist mehr eine Sportart denn ein Spiel unter Kindern - aber ebenso einfach. Zwei Mannschaften stehen sich auf einem abgegrenzten Feld gegenüber und versuchen einen Ball in die Spielfeldhälfte der jeweils anderen Mannschaft zu bringen und in einem gekennzeichneten Teil des Feldes abzulegen. Diesen Bereich nennt man Endzone und wenn man einen Ball dort ablegt dann ist das ein Touchdown. Die Mannschaft die am Ende des Spieles – nach zweimal acht Doppelzügen – die meisten Touchdowns erzielen konnte hat das Spiel gewonnen und hat somit auch das Recht auf seiner Seite.“
„Also war das Essen dann versalzen?“ murmelt Romarina dazwischen.
„Man darf Laufen oder Werfen oder gegnerische Spieler handgreiflich daran hindern eben dies zu tun.“
„Wie – handgreiflich? Sagtest Du nicht das Handgreiflichkeiten von „NUFFLE“ nicht geduldet werden?“ wirft Korf spontan ein.
„Auf dem Spielfeld ist das anders.“ antwortet Zara geradezu gütig. „Dort erlaubt uns unser gütiger Vater unseren Aggressionen freien Lauf zu lassen. In sehr seltenen Fällen dürfen von ausgewählten Spielern sogar Waffen benutzt werden.“ Sie tätschelte dabei ein paar Pflöcke die Sie am nicht zu erkennenden Gürtel trug. „Aber normalerweise sind Waffen aller Art verboten.“
Das erklärt dann auch weshalb wir so entblößt sind – denke ich bei mir.
„Da es sich um einen Mannschaftssport handelt und es selten gleich ganze Gruppen sind, werden die Mannschaften regional und nach Eigenheiten der jeweiligen Rassen und Altersstufen zusammengestellt. Auch wenn die persönlichen Gründe für die Teilnahme an den Spielen selten zueinander passen, so ist es doch immer der Wille zu Siegen, der eine Mannschaft pro Match zusammenschweißt. Zuweilen dauert es ein wenig, bis genügend Spieler zusammenkommen um ein Match auszutragen. Ich Eurem Falle dauerte es nur zwei Wochen. Es hätte sicherlich länger gedauert wenn sich nicht Freiwillige gefunden hätten. Dies…“ Sie deutet auf die Gruppe von vier Frauen die sich mit gymnastischen Bewegungen warm machen. „…sind vier ausgewählte Schwestern des Ordens „Unsere Liebe Frau“ und stammen aus der kaiserlichen Stadt. Diese liegt in der Mitte des göttlichen Reiches. Auch wenn Sie sehr selten mit jemandem im Streit liegen, so hegen Sie doch gewisse Vorbehalte gegenüber Untoten aller Art und nehmen daher sehr oft freiwillig an den Spielen teil. Dies trifft übrigens auch auf mich zu. Ich liebe es, mich im Blood Bowl zu messen und wenn es dabei gegen Untote geht, umso besser.“ Sie deutet an das andere Ende des Stadions. „Eure Kontrahenten sind zahlenmäßig bereits mehr als eine Mannschaft, sodass Sie einen vollen Kader von sechszehn Spielern haben. Wir können lediglich elf Streiter aufs Feld führen, aber das macht nichts! Es sind bloß fünf untrainierte Blutsauger. Der Rest sind Mägde und Knechte und nicht der Rede wert. Einzig vor dem Mann mit der Fledermaushaut müsst ihr Euch in acht nehmen. Auch er liebt das Spiel und ist noch stärker und hinterhältiger als ein normaler Vampir.“
„Ach Vampire sind das?“ bemerkt Mialee und schaut besonders intensiv hinüber.
„Ja, Blutsauger. Wusstet Ihr das nicht? Wieso streitet Ihr Euch dann mit Ihnen?“ will Zara wissen.
„Wir hatten gerade erst Probleme mit Mumien in einer anderen Welteninsel. Diese löste sich plötzlich auf und wir erwachten hier auf einer Lichtung in einem Urwald. Dort wurden wir sofort von denen da überfallen und jetzt sind wir hier.“ erklärte ich kurz ´mal unsere Lage. „Allerdings sind wir zuvor schon in anderen Welteninseln und auch in unserer Heimat, außerhalb des Racudin, mit solchen da zusammengestoßen. Aber erzählen können die davon nicht mehr!“ ergänzte ich hämisch grinsend – was keiner sehen konnte. Zara schaut uns nur an. Mit Begriffen wie Racudin oder Welteninseln scheint Sie nichts anfangen zu können.
Mir fiel auf, das die Blutsauger in eine heftige Diskussion verwickelt zu sein scheinen. So wie ich diese Monster kenne, geht es wohl um die Rangordnung. Der große, in eine schwarze Rüstung gekleidete, Vampir redet jedenfalls heftig gestikulierend auf den Blutsauger mit der riesigen Fledermaushaut ein. Dieser bleibt dabei ganz ruhig und schlägt dafür, ein ums andere Mal, den anderen einfach nieder. Auch die Frau mit den roten Haaren mischt sich ein und bekommt dafür Prügel.
Zara fährt mit Ihren Erklärungen fort und ich kann das Geschehen am anderen Ende des Stadions nicht mehr länger verfolgen.
„Das Spielfeld ist von weißen Kreidelinien auf dem Boden begrenzt und unterteilt. An den Ecken, in der Mitte der langen Seiten und etwas vor den kurzen Seiten stehen zusätzlich noch Markierungssteine. Diese schmalen, abgezeichneten Bereiche an den Enden sind die „Endzonen“. Dorthin muss der Ball getragen werden. Es reicht nicht ihn einfach dorthin zu werfen. Ein Spieler muss ihn in der Hand halten! Gelingt es einem Spieler die gegnerische Endzone mit dem Ball zu erreichen, so ist das ein „Touchdown“ und gibt einen Punkt. Die Mannschaft mit den meisten Punkten gewinnt das Spiel. Dort drüben…“ Sie zeigte auf ein paar niedrige Dächer jenseits des Spielfeldrandes. „…sind die „Dugouts“. Dort halten sich die Reservespieler, die Bewusstlosen und die verletzten Spieler auf. Dort sind auch die Heiler zu finden.“ Sie musterte uns erneut. „Laufen und fangen werden Ihr ja wohl können – auch wenn ich das bei dem Zwerg bezweifele.“
„Was denn für ein Zwerg?“ will ich wissen und sehe mich um. Tatsächlich steht da ein Zwerg in Rüstung und blickt unter Schleifchens Bauch hindurch auf Zara. Auch Romarina und Korf sehen ihn und machen verblüffte Gesichter.
„GEMTOLK!“ sagen Sie gleichzeitig und stürzen um Schleifchen herum förmlich auf ihn zu. „Wo kommst Du denn her?“ will Romarina sogleich wissen und versucht Ihn zu umarmen, was dieser aber sichtlich nicht will.
„Ich war im südlichen Waeland und habe mit ein paar Freunden in geselliger Runde ein wenig getrunken. Irgendwann bin ich nachts ausgetreten und irgendwie eingeschlafen. Als ich wieder aufwachte war ich nüchtern und hier. Die Ausführungen von der Frau sind ja recht ordentlich gewesen, aber verstanden habe ich nicht viel.“ Sein Blick schweifte ständig zu dem Pulk Zwerge hinüber, die immer noch laut singend die Humpen hoben. „Außerdem – was soll das heißen: ich kann nicht laufen und nicht fangen? Komm her wenn Du dich traust. Wir werden dann schon sehen!“
„Verstehe mich nicht falsch! Ihr Zwerge seid nicht gerade dafür bekannt schnelle Läufer zu sein und auch euer Geschick mit dem Ball ist nicht besonders. Dafür seid ihr wandelnde Festungen auf dem Feld. Wo ein Zwerg steht, da steht er! - Eine Elfe. Das völlige Gegenteil. Einmal angetippt und schon liegen die flach. Aber dafür muss man Sie erst einmal zu fassen kriegen. Die sind schnell, wendig und sehr geschickt mit dem Ball. - Vier Menschen. Bei Dir…“ Sie deutet auf mich, „…sehe ich nicht viel.“ Sie grinst anzüglich. „Durchschnitt wahrscheinlich. So wie bei dem da…“ Sie deutet mit einer Kopfbewegung auf Korf. „…Wir werden sehen.“ Sie wendet sich Ariza zu. „Du siehst mir aus, als wenn Du mehr drauf hast.“ Sie will Ariza mit der behandschuhten Faust knuffen, aber Ariza weicht geschickt aus. „Dachte ich´s mir doch.“ Sie schaut zu Romarina, die Schleifchen am Kopf streichelt. „Jeder für sich taugt nichts. – Kannst Du reiten?“ fragt Sie Romarina. Diese nickt und setzt schon zu einer ordentlichen Antwort an. „Dann solltet ihr beiden als EIN Spieler auftreten! Zusammen seid Ihr schnell, stark und vertragt einen ordentlichen Bums. Ihr seid das Rückgrat!“
Eine Fanfare erschallt und es wird merklich ruhiger im Stadion. Hoch über unser aller Häupter erscheint ein matt schimmerndes, halbdurchsichtiges, riesiges Tetraeder, dessen eine Spitze nach unten zeigt. Es dreht sich langsam um seine Hochachse. Auf den nach unten weisenden Oberflächen erscheinen Bilder und Texte. – Wieso kann ich hier eigentlich alles lesen und wieso verstehe ich hier jeden? – denke ich so bei mir, konzentriere mich aber wieder auf das Geschehen über mir. Die Bilder zeigen jeweils abwechselnd Portraits und Ganzkörperdarstellungen in Bewegung von uns. Die Texte enthalten den Namen des Spielers, die Eigenschaften und Fertigkeiten und die bisherigen Verdienste. Es beginnt mit der Frau, die uns eingewiesen hatte. „ZARA the Slayer“ steht da. Mit den Eigenschaften und Fertigkeiten kann ich erst einmal nichts anfangen. Die Liste Ihrer Verdienste ist aber eindeutig beeindruckend. Sie hat viele Siege im Nahkampf errungen und mit dem Ball scheint Sie umgehen zu können. Dann steht da noch, das Sie ein „STAR“ ist. Damit kann ich so gar nichts anfangen. Eine Art „Ausrufer“ verkündet laut, was auf der „Anzeige“ zu lesen ist. Die Zuschauer toben regelrecht, als Zara ausgerufen wurde und Ihnen vom Feld und von der Anzeige aus zuwinkt. Sie lieben Sie ja regelrecht! Als nächstes werden die Schwestern vorgestellt. Agathe, Sybille, Sarah und Efeu heißen Sie. Der Beifall war bedeutend verhaltener, obwohl jede von Ihnen schon Siege vorweisen konnte. Im Vergleich fiel mir auf, das Zara nicht nur deutlich mehr Fertigkeiten aufweisen konnte, sondern auch stärker als jede von den Schwestern ist. Auch schien Sie mehr auszuhalten. Allein was die Geschwindigkeit beim Laufen und das Geschick anging, sind die Schwestern Ihr ebenbürtig. Jetzt ist der, oder besser die, erste von uns zu sehen: Romarina Schleifchen. Es steht wirklich so da, als wären es Vor und Zuname niederen Adels. Deren Werte rufen ungläubiges Staunen hervor. Sie sind erheblich schneller als die Schwestern oder Zara. Fast doppelt so schnell! Sie sind noch stärker als Zara und halten auch mehr aus als der „Star“. Einzig das Geschick ist nicht besser. Schleifchens Hufeisen finden Erwähnung als „scharfe Hufe“ – Es gab da eine Riesenspinne, die ein Lied davon hätte singen können. Nun erscheint mein Antlitz. Oder eben auch nicht. Wäre beim „Brustbild“ nicht ein Stück Harnisch zu sehen, hätte man denken können die Bilder sein kaputt. Es war mir auch nie bewusst gewesen wie es aussieht, wenn ein Harnisch, ein Paar Handschuhe und ein Paar Stiefel durch die Gegend laufen, ohne miteinander verbunden zu sein! Meine Eigenschaften entsprechen weitestgehend denen der Schwestern. Ich trage nur eben Rüstung und Sie nicht. Mit den Fertigkeiten kann ich dagegen schon mehr anfangen. In der Tat kann ich diese neuen Begriffe mit meinen Fertigkeiten in Zusammenhang bringen. Beschatten – darin bin ich gut! Wrestling? Zara steht plötzlich neben mir und erläutert die Fertigkeiten. „NUFFLE“ hätte in mich geblickt und gesehen wozu ich im Stande bin. Wrestling sei eine besondere Art des Ringens und mein Können beim „Handgemenge“ sei dafür gerade ausreichend. Springen – ja auch das sagte mir gleich etwas. Abstoßendes Aussehen? Woher wollen die das denn wissen? So hässlich bin ich doch gar nicht! Zara erkennt meine Entrüstung und verweist auf meine fehlende Sichtbarkeit. Die meisten Wesen wissen mit jemandem, den Sie nicht sehen können, nicht so viel anzufangen und es kostet Sie eben Überwindung in den Clinch mit ihm zu gehen. Nach mir kommt Ariza. Auch Sie kann springen und wresteln. Witzigerweise hat auch Sie „Abstoßendes Aussehen“. Zara kommentiert, das Sie diesen Umstand Ihrer Schönheit und Ihrer Ausstrahlung verdankt. Welcher Unhold wird eine solche Schönheit schon schlagen wollen? Auch ihre besondere Gewandtheit findet Erwähnung. Beeindruckt zeigt sich Zara von Arizas höherem Geschick. Korf. Sein Geschick als Bogenschütze schlägt sich hier in der Fertigkeit „Zielsicher“ nieder. Ein sicheres Auge kann beim Werfen sehr nützlich sein. Wenn man bedenkt, wie oft er schon an der Schwelle zur nächsten Welt gestanden hatte, war es durchaus annehmbar ihn als „Robust“ zu bezeichnen. Und „Brutal“ konnte er schon sein. Besonders in Anbetracht einiger Geschichten die Romarina über Ihn erzählt hatte. Es ging dabei um sorgfältig gefesselte Gefangene und deren Ableben. Der Zwerg wird von den anderen Zwergen mit lautem Gejohle begrüßt. Ansonsten war der Beifall während unserer „Vorstellung“ bisher eher verhalten gewesen. Es stimmt wohl was Zara über Zwerge gesagt hatte. Er ist deutlich langsamer als wir anderen. Und für einen Zwerg ungewöhnlich geschickt – meinte Zara. Aber an Rüstung ist er Romarina Schleifchen ebenbürtig! Auch er ist „Robust“ und kann wresteln. Zudem vermag er zu „Blocken“ – das bedeutet wohl, das er weitaus schwieriger umzuwerfen ist als ein normaler Spieler. Ferner weis er sich auf, am Boden liegende, Gegner zu schmeißen und Sie zu zerquetschen. Die größte Überraschung kommt zum Schluss: Mialee, die Elfe! Zara ist sichtlich verblüfft, ja geradezu geschockt, was da verkündet wird. Sie hat eine für Elfen nicht ungewöhnliche Geschwindigkeit, ist aber härter im nehmen. Allein schon Ihr überragendes Geschick macht Sie zu einer Größe auf dem Feld. Sie übertrifft ihre ohnehin schon geschickten hiesigen Verwandten deutlich. An Fertigkeiten hat Sie neben dem elfentypischen „Ausweichen“ nur eine aufzuweisen: Zaubern! Ja, das kann Sie wirklich. Auch wenn Elfen meistens ohnehin magiebegabt sind, so ist es hier ganz und gar unüblich sich als Magier auf das Feld zu wagen. Gerieten Magier in einen Streit, so kommt normalerweise eine Sonderform des Blood Bowl zum tragen, in dem es auf einem kleineren Feld, mit kleineren Mannschaften und ohne Magie zur Sache ging. Auch bestanden die Mannschaften ausschließlich aus Zauberern und/oder Hexen. Da Magier in der Regel ja körperlich nicht so gut drauf sind, hätten Sie allein schon gegen normale Menschen nicht sehr gut ausgesehen. Hinsichtlich Mialee durfte man also einiges erwarten. Den Zuschauern war das offenbar auch bewusst und Sie applaudierten lautstark. Mialee wurde von einer kleinen, in einen weiten schwarzen Mantel und einen spitzen Krempenhut gekleideten, Gestalt an den Rand des Spielfeldes gewinkt. Als Sie wieder bei uns war sagte Sie, das dies ein Magier gewesen sei, welcher Ihr die Zauber, deren Anwendungen und deren Auswirkungen erklärt habe. Offenbar gab es da erhebliche Unterschiede.
In der Zwischenzeit wurden unsere Kontrahenten vorgestellt. Der Vampir, vor dem uns Zara bereits gewarnt hatte, ist ebenfalls ein „Star“ – bedeutet das so viel wie Anführer? – und heißt Count Luthor von Drakenborg. Wie alle Vampire ist er stärker und geschickter als vergleichbare Menschen. Dieser hier ist sogar noch etwas stärker und verträgt noch mehr. „Gewandt“ ist er. Auch ist er schon so alt, das er den sonst vorhandenen, plötzlichen Durst nach Blut überwunden hat. Er kann selber bestimmen wann er trinken will. Daneben verfügt er über die hier allgemeinen Fertigkeiten von Blutsaugern: „Regeneration“ und „Hypnotischer Blick“. Ebenso wie Zara winkt auch er den Leuten zu. Das Stadion tobt und erbebt geradezu bei seiner Vorstellung. Die übrigen Blutsauger werden dagegen verhalten bejubelt – allerdings deutlich mehr als wir eben. Immerhin bekommen die Gesichter nun Namen: Bernd von Meyer, Ursel von Meyer, Deirdre von Meyer – eine ganze Familie? – Paul „le Triste“ und Alice „the Naughty“. Kindervampire haben etwas besonders abstoßendes. Sie sind alle gleich schnell und mit Ausnahme von Alice auch gleich hart im Nehmen. Was Stärke und Geschick angeht zeigten sich doch Unterschiede im Alter und im Geschlecht. Die Männer sind einheitlich stärker und geschickter als ein Mensch. Die Frauen sind genauso stark wie ein Menschenmann, aber dafür geschickter. Alice als Kind ist so stark und geschickt wie ein Menschenmann. Also deutlich stärker als ein Kind Ihrer Altersklasse. Sie haben alle die üblichen Vampirfertigkeiten. Einzig Alice ist von „NUFFLE“ bevorzugt worden. Ähnlich wie Zara trägt Sie eine Waffe: ein großes Fleischermesser! Das macht Ihre Nachteile als Kind unter Erwachsenen eindeutig wett. Auch die Futterquellen … Mägde und Knechte werden, in eine Art Schnelldurchlauf, vorgestellt. Es sind Romano, Kore, Leena, Mala, Johanna, Gwendolyn, Jacques, Philipp, Esmeralda und Peter. Sie sind ganz normale Menschen und können ansonsten nichts weiter.
Bei den vier ersten Knechten und Mägden wurde Romarina sichtlich ganz aufgeregt und wollte zu Ihnen hinüber laufen. Sie sagt, das sind Mitglieder Ihrer Sippe. Genau deswegen sind wir ja im Racudin unterwegs. Wir wollen Romarinas verschwundene Sippe finden und wenn nötig retten! Mialee hält Sie aber davon ab unsere Hälfte des Feldes zu verlassen. Nicht, das dies verboten gewesen wäre, aber es wäre sinnlos. Mialee redete auf Romarina ein und macht Ihr klar, das keiner der vier Herr seiner Sinne ist. Wir können Ihnen jetzt einfach nicht helfen. Vielleicht ergibt sich während des Spieles ja eine Möglichkeit.
Zara geht, ebenso wie Luthor und ein großer Minotaurus in einem längs gestreiften Hemd, zur Mitte des Spielfeldes. Dort reden Sie kurz. Der Minotaurus wirft etwas in die Luft und alle nicken, nachdem er es wieder aufgefangen hat und es vorzeigt. Über unseren Köpfen werden derweil irgendwelche Dinge zum Kauf empfohlen und die Anzahl der Zuschauer angezeigt: 21000. Das sind viele! Zara kommt zu uns zurück und erklärt uns, wie es jetzt weitergeht.
„Das alte Scheusal hat den Münzwurf gewonnen. Das heißt, das seine Mannschaft den Anstoß hat. Wir verteilen uns flächendeckend in unserer Hälfte des Feldes und warten darauf, das „DIE“ den Ball von Ihrer Hälfte in unsere Hälfte kicken. Im gleichen Moment werden Sie auch schon hinter dem Ball her stürmen und versuchen ihn vor uns zu erreichen oder ihn uns direkt abzunehmen. Wir müssen den Ball auf jeden Fall vor Ihnen haben. Seid auf alles gefasst!“ Sie spricht jeden von uns einzeln an und weist ihm eine Stelle zu, an der er Position zu beziehen hat. Die Vampire sind damit vor uns fertig und wie es zu erwarten war, stehen Sie und einige Ihrer Sklaven allesamt an der Mittellinie.
Bisher war es bewölkt und keine Sonne zu sehen gewesen. Nun klart es sehr schnell auf und die Sonne erscheint strahlend am Himmel. Seltsamerweise macht dieser Umstand den Blutsaugern nichts aus. Anscheinend hält Gott „NUFFLE“ seine schützende Hand über diese Monster. Schöner Gott ist das!
Der Anpfiff ertönt und es geht los!

Blood Bowl-Spielbericht
Midgard Helden vs. Midgard Vampire

„Guten Tag, meine lieben Zuschauer, daheim an den CABAL-Vision Kugeln. Wir senden heute LIVE aus dem kleinen JERVIS-Stadion am Rande des Lebensbereiches Dschungel, unweit der Nebelwand. Mein Name ist Kurt Klawutke und mein heutiger Co-Moderator ist der Starplayer Puggy Baconbreath!“
„Hallo!“
„Mit knapp 21000 Zuschauern ist das Stadion nur zu etwas mehr als zweidrittel gefüllt, was der Tatsache Rechnung trägt das keines der Teams bislang irgendwo in Erscheinung getreten ist. Einzig die beiden Starplayer geben zur Hoffnung Anlass das dies ein interessantes Spiel werden könnte: Count Luthor von Drakenborg und Zara the Slayer!“
„Ja, die beiden lassen keine Gelegenheit aus Ihrer alten Fehde zu frönen. Bisher ist es ein sehr ausgeglichenes Verhältnis.“
„In der Tat. Auch sind vier Amazonen vom Orden „Unsere Liebe Frau“ mit dabei. – Ah, gerade erfolgt die Präsentation der Spieler. Wir schalten nun direkt auf die Stadionanzeige und lauschen dem Stadionsprecher…“
……
„Also das kann ja nicht wahr sein! Wer sind diese Leute nur? Diese kleine Frau mit Ihrem Pferd. Stark und sehr schnell! Wenn man sie lässt macht dieses Gespann einen Touchdown in nur einem Zug!“
„Der Count wird etwas dagegen unternehmen müssen – auch wenn es schwer sein wird sie zu fassen und vom Platz zu schlagen. – gluck, gluck – Normalerweise ist ein BigGuy nur groß und stark. Aber dieses Gespann ist zum fürchten!“
„Wem Sagen Sie das, Puggy! Aber als ob das nicht genug wäre ist da noch diese Elfenfrau. Schnell, unglaublich geschickt und kann zaubern! Ein Spieler der der auch Magier ist! Also das hat es noch nicht gegeben… – quietsch, raschel, quietsch – … gerade wurde mir eine Liste mit den Zaubern der Elfenfrau hereingereicht ……. Heiliger „NUFFLE“! Sie kann eine Feuerkugel beschwören! Die übrigen Zauber sind nicht so nützlich. Beim Dungeonbowl vielleicht. Aber diese Feuerkugel!“
„Damit wäre Sie der Hit auf jedem Grillfest! Schmatz…“
„Also hier wird es wohl flambierten Vampir geben! Aber bei deren Regeneration sollte auch das kein Problem sein – solange sie genug Blut bekommen… Zaras Team hat entgegen des Teams vom Count gleich fünf Sanitäter gesponsert bekommen – ist das denn noch Regelgerecht? - Bitte … oh, natürlich … - wie mir eben mitgeteilt wurde hat unser gütiger Vater selbst die Begrenzung an Sanitätern für dieses Spiel aufgehoben. Gesegnet sei „NUFFLE“! Überhaupt entsprechen beide Teams nicht den üblichen Gepflogenheiten. Nicht nur das Zaras Team – sie nennen sich „VISTANI Search and Rescue“ oder kurz VSAR – einen sehr zusammengewürfelten Haufen darstellt, nein, auch das Team des Count – „Wir Wollen Alles!“, kurz WWA – ist irgendwie anders. Entgegen dem sonst üblichen Standard sind die Frauen im Team nicht so stark wie wir es gewohnt sind und es ist sogar ein Kind dabei! Ausgerechnet diesem Kind ist es gestattet ein Messer auf dem Spielfeld zu tragen! Ich weis wirklich nicht was ich davon halten soll.“
„Wenn sie gut genug damit umgehen kann, bekommt sie sicher einen guten Job in der Gastronomie!“
„Sie ist ein Vampir!“
„Dann vielleicht in einer Schlachterei?“
„Puggy!“
„Ich mein´ ja nur.“ – knusper…
„Das ist ja heute ein All-Star-Treffen! Es ist nicht irgendein Referee der gerade den Platz betritt, nein, es ist Grashnak Blackhoof, der Oberschiedsrichter, höchstpersönlich!“
„Ich weis noch wie er mich zu seinen aktiven Zeiten einmal mit einer Interception abgefangen und in den Rasen massiert hat….grumpf….“
„Nun treffen sich Zara, der Count und der Referee in der Mitte des Spielfeldes und Grashnak wirft die Münze. Man ist sich einig – ja, die Handbewegung ist eindeutig: Der Count hat den ersten Anstoß!“
„Dasch schluscht zumundescht – schluck – einen Ein-Runden-Touchdown durch diesen BigGuy aus!“
„Die Vampire und ihr Gefolge nehmen an der Mittellinie Aufstellung. Das war zu erwarten. Sie stehen von links nach rechts wie folgt: Paul le Triste und Deirdre von Meyer leicht von den anderen abgesetzt, Kore, Romano, Bernd von Meyer, Der Count im Zentrum, dann Leena, Ursel von Meyer, Mala, Alice the Naughty und Esmeralda. Ihnen gegenüber stehen lediglich Sybille bei Bernd, Sarah beim Count – das ist mutig! – und Agathe bei Mala. Den Rest hat Zara flächendeckend verteilt. In der linken Auslaufzone fast auf halber Höhe stehen Efeu, etwas nach vorne, und Korf, etwas nach hinten, und in der rechten, auch auf halber Höhe, hat Zara Aufstellung genommen. Im zentralen Bereich zwischen Korf und Zara stehen von links nach rechts Romarina Schleifchen, Torric der Unsichtbare, Gemtolk der Zwerg, Mialee und Ariza. Die Elfenfrau steht etwas vor der Wüstenschönheit.“
„Damit sollten sie für den Anstoß gerüstet sein. Typisch für Zara.“
„Der Referee schaut sich die Aufstellungen an – er scheint zufrieden zu sein –, gibt die Pille dem Count, zieht sich ein wenig zurück und pustet in seine Trillerpfeife: Das Spiel beginnt! Der Count schießt den Ball in die gegnerische Spielfeldhälfte. Obwohl eine kleine Wolke am Himmel erscheint bleibt das Wetter unverändert: Bestes Blood-Bowl- Wetter! Noch während der Ball in hohem Bogen unterwegs ist – es sieht so aus als würde er genau in der Mitte der Spielfeldhälfte von VSAR aufkommen – schlägt der Count zu und die arme Sarah um. Ihre Rüstung reicht nicht und sie geht benommen zu Boden. Bernd tut es dem Count gleich und lässt Sybille sogar Sterne sehen! K.O. gleich zu Beginn! Das verspricht eine reiche Ernte für die Krankenträger zu werden. Die tanzende Magd Mala erhält Hilfe von Ihrer Herrin und dem Mädchen, bringt Agathe aus dem Gleichgewicht und drängt sie nach rechts zurück. Damit ist der Weg frei für Ursel und die Magd Leena die noch etwas zögern. Sie wollen wohl abwarten wohin der Ball springen wird. Dieser berührt gerade jetzt den Boden und kommt Ihnen doch tatsächlich wieder etwas entgegen. Auf der anderen Seite stürmen Deirdre, Paul, Knecht Romano und Knecht Kore auf Schwester Efeu, Korf und „Romarchen“ zu.“
„Romarchen?“ – gluck, gluck, gluck…
„Romarina Schleifchen! – Nun stürmen auch Ursel und Leena vor. Ursel versucht den Ball, der direkt vor Mialees Füßen zur Ruhe gekommen ist, auf zu nehmen und schafft es! Die Vampire haben den Ball und die Vampirin schafft es auch noch Mialees Tacklezone zu verlassen. Die Magd immer an ihrer Seite. Alice und die Magd Esmeralda hingegen verharren an der Mittellinie in der Auslaufzone.“
„Da sind aber eine Menge von VSAR ungedeckt. Ganz besonders Zara steht völlig frei. Wenn sich das ´mal nicht rächen wird!“
„Da zeigt sich eben die Unerfahrenheit der Spieler. – Zara ist auch schon in Bewegung und stürmt auf die Vampirin zu. Sie hat einen Pflock in der Hand und sticht damit auf die völlig überraschte Ursel ein. Diese geht mit einem Aufschrei zu Boden und verliert den Ball. Wenn ich das richtig sehe – ja, sie ist schwer verletzt und muss vom Feld getragen werden. Diese Regeneration ist schon erstaunlich! Noch ehe die Träger das Dugout erreichten hat sie sich von der Verletzung erholt und wird zur Reserve gebracht. Zara hingegen stürmt weiter und gibt so die Richtung des Gegenangriffs vor. Mialee hat das Ergebnis des Sturmlaufes von Zara nicht erst abgewartet und ist ebenfalls vorgestürmt. Sie erreicht den Ball als dieser gerade den Boden berührt, fischt ihn einfach auf, rennt an Zara vorbei zum rechten Seitenaus und läuft an diesem entlang. Zara läuft wild gestikulierend und brüllend hinter ihr her, kann sie aber nicht einholen. Während dessen stürmt Romarchen an Bernd vorbei in die Feldhälfte der Vampire. Agathe kann sich von Mala lösen und gibt Mialee Deckung indem sie Esmeralda blockiert. Auch Ariza ist nicht untätig und rennt hinter Mialee her, kann sie aber nicht ganz erreichen. Sarah rappelt sich wieder auf. Gemtolk läuft auf den Count zu um ihn zu blockieren und Torric nimmt den Platz von Sybille ein um Bernd und den Count zu binden. Er vertraut wohl auf sein abstoßendes Aussehen.“
„Oder darauf, das er genug Glück hat diesen Wagemut zu überleben!“
„Im linken Auslauf blockt Korf den Vampir Paul und schubst ihn zurück! Auch Schwester Efeu ist nicht untätig und bringt die Vampirin Deirdre zum straucheln.“
„Jetzt hat VSAR aber einen schweren Fehler begangen! – Rülps – Der Ballträger steht fast ungeschützt direkt am Seitenaus und gleich drei WWA-Spieler stehen praktisch daneben!“
„Ich glaube, genau deswegen ist Zara auch so aufgebracht! Diese Neulinge werden Ihr Lehrgeld mit Blut bezahlen müssen.“
„Blutwurst wäre mir jetzt lieber…“
„Leena, Ihrer Herrin beraubt, rennt hinter Mialee her und unterstützt Esmeralda gegen Agathe. Mala umläuft den Pulk von Spielern und stellt sich Mialee direkt in den Weg. Esmeralda blockt Agathe und schubst sie zum Seitenaus. Jetzt wird auch die kleine Alice aktiv, rennt auf Mialee zu und rammt dieser ihren Kopf in die Magengrube. Mialee wird von der Wucht des Angriffs völlig überrascht, leicht hochgehoben und fliegt über das Seitenaus hinaus direkt vor die Füße der „Bloodweiser“-Zwerge. Die lassen sich so eine Gelegenheit einer Elfe eine reinzuhauen natürlich nicht entgehen, umzingeln die Unglückselige und schlagen laut johlend auf sie ein.“
„Das tut bestimmt ganz dolle weh!“
„Die Zwerge lassen von Mialee ab und wenden sie wieder Ihrem Lieblingsgetränk zu. Die Träger kommen um die reglose Gestalt aufzunehmen. Sie zeigen an, das sie K.O. ist. Da hat sie aber unglaubliches Glück gehabt!“
„Tja, die Zwerge sind auch nicht mehr das, was sie einmal waren!“
„Der Ball, den Mialee beim Angriff verlor, springt währenddessen zu Esmeralda. Diese will den Ball aber nicht fangen und lässt ihn einfach an sich abprallen, sodass er dahin zurück fällt wo Mialee gestanden hatte. Das Mädchen ist der stürzenden Elfe nicht hinterher gegangen. Der Ball ist nun also von Spielern beider Mannschaften umringt. Abseits von diesem Geschehen legt der Count den Zwerg flach und Bernd Torric. Beide sind sichtlich benommen und werden so schnell nicht wieder aufstehen.“
„Also doch mit Glück überlebt. Und das abstoßende Aussehen war auch kein Hindernis. Bernd hat einfach auf die Brust gezielt.“
„Der Count ist stehen geblieben. Links außen lassen sich die Vampire nicht lumpen und schubsen Korf und Efeu Richtung Seitenaus.“
„Ist das ein Gruppenkuscheln?“
„Sichtlich wütend stürzt sich Zara auf Esmeralda und pflockt sie. Esmeralda geht blutend zu Boden und wird den Rest des Spieles im Krankenrevier verbringen. Ariza nutzt die Gelegenheit, springt über die sich duckende Agathe hinweg zum Ball, nimmt diesen spielerisch auf und wirft das Ei als langen Pass zur wartenden Romarchen. Alice hebt zwar die dürren Ärmchen, ist aber zu klein um an den Ball heran zu kommen. Romarina fängt den Ball souverän und Schleifchen läuft in schnellem Galopp in einer weiten Kurve zur Endzone: TOUCHDOWN! Die Menge verfällt in frenetischen Jubel! Eins zu Null für VSAR im zweiten Spielzug.“
„Immerhin ein Zwei-Runden-Touchdown. Prost!“
„Der Jubel verebbt langsam und die der Count stellt seine Leute neu auf. Von links nach rechts an der Grundlinie Knecht Kore und Paul im Auslauf, Deirdre, Knecht Romano und Bernd links bis mittig, etwas nach rechts versetzt der Count und im rechten Auslauf wieder die kleine Alice und diesmal Knecht Peter. Tief in der eigenen Hälfte, ungefähr genau in der Mitte von links nach rechts die Magd Mala, die Vampirin Ursel und die Magd Leena.“
„Ja, sie machen denselben Fehler nicht zweimal und unterschätzen die Geschwindigkeit des Pferdes!“
„Mit Sicherheit nicht. Erneut stellen sich drei der Schwestern an der Grundlinie auf: Sybille, die nicht mehr K.O. ist im Gegensatz zu Mialee, …“
„Da haben die Zwerge ja doch einen ordentlichen Job gemacht!“
„… stellt sich Paul entgegen. Agathe wagt es wirklich sich mit dem Count messen zu wollen …“
„Der Wahnsinn greift um sich!“
„… und Efeu will es mit Peter und der kleinen Alice aufnehmen. Tief im Rückraum haben sich Torric, Sarah, Zara und Romarchen locker um das Zentrum herum postiert. Um die Begrenzung des rechten Auslaufs herum, etwa auf Höhe der neunten Markierung, hat sich eine Gruppe von drei Spielern formiert: Gemtolk, Ariza und Korf.“
„He, he, die sollen wohl dem unartigen Kindchen den Hosenboden stramm ziehen…“
„Das Zentrum ist praktisch ungedeckt. Der Referee pustet in seine Trillerpfeife und gibt das Spiel frei. Der Count schießt erneut den Ball UND VERZIEHT DEN SCHUSS TOTAL! Er landet in der gegnerischen Hälfte ganz nahe der Mittellinie und springt in die Hälfte der Vampire. Der Referee geht sofort dazwischen und pfeift ab. Er nimmt den Ball und gibt ihn der herbeigeeilten Zara. Diese läuft zurück zu Ihrer Position und übergibt den Ball an Romarchen. Ein schwerer Schlag für die Vampire.“
„Wenn sich die VSAR jetzt auch noch neu Aufstellen können, gibt es gleich den nächsten Touchdown. So steht Romarchen zu weit weg um es in einem Zug zu schaffen.“ – crunch, crunch…
„Der Blackhoof gibt das Spiel wieder frei. Derweil wird auf allen Rängen Party gefeiert! Der Count zögert nicht und geht sofort mit Agathe in den Clinch. Hier zeigt sich wieder einmal die Klasse des Count: Während er den Zusammenprall einfach abschüttelt geht Agathe zu seinen Füßen zu Boden und bleibt dort benommen liegen. Paul schiebt Sybille mit Hilfe seines Knechtes zur Seite und auch Peter, der irgendwie einen geradezu rasenden Eindruck macht, schiebt Efeu aus dem Weg, weg von Alice.“
„Ob Ihr das die Prügel ersparen wird?“
„Da sie sie jetzt wie von Furien gehetzt losrennt, ganz sicher! – Obwohl sie direkt auf Zara zusteuert. Will sie Sie etwa erstechen? Gleichzeitig stürmt Deirdre auf Torric zu. Jetzt erreicht auch Bernd das Geschehen und schlägt Zara zu Boden! Sie fällt einfach um und bleibt benommen liegen! Hoffentlich steht sie überhaupt noch einmal auf.“
„Die ist zäh, die Kleine. Das ist bloß ein kleiner Niederschlag. – Da, siehst Du: sie schüttelt das schon ab. Auch Agathe rappelt sich schon wieder auf.“
„Romano ignoriert die am Boden liegende Zara und baut sich vor Sarah auf. Gemtolk nutzt das durcheinander und stürzt auf Peter zu. Er erreicht ihn gerade noch rechtzeitig um Efeu zu helfen ihn wegzuschubsen. Ariza und Korf umzingeln den armen Kerl geradezu. Sie wollen Ihn daran hindern gegen Romarchen vorgehen zu können, die, mit im Wind wehenden Haaren, herbei galoppiert kommt und sich in den Schutz dieser Gruppe begibt. Weit genug weg vom Seitenaus!“
„Wenn sie diese Position halten kann gibt es in der nächsten Runde wieder einen Touchdown. Aber der Count steht völlig frei! Nicht zu vergessen die drei Spieler im Rückraum der Vampire. Die werden bestimmt Ärger machen.“ „Du siehst das völlig richtig. Die lassen sich auch nicht lange bitten und schlagen schon zu. Von mir unbeachtet hatte zuvor Torric noch Deirdre niedergeschlagen. Diese erhebt sich elegant und tritt erneut an Torric heran. Auf der anderen Seite schlägt Paul stumpf Sybille nieder – ja was ist denn das! Jetzt fällt er auch noch über Kore her und saugt ihn einfach aus! Für Kore ist das Spiel gelaufen. Vielleicht sogar das Leben. Die Träger sind schon zur Stelle. Er lebt gerade noch so.“
„Was Selbstbeherrschung angeht können die Vampire von uns Halblingen noch eine Menge lernen. Kann ich ´mal bitte die Würzsauce haben? – Danke.“
„Bernd lässt Zara einfach liegen, stürmt, einem Wirbelwind gleich, zum Krisenherd und bindet gleichzeitig Gemtolk, Korf und Efeu. Der Count fliegt geradezu in einem weiten Bogen über das Spielfeld und stellt sich Romarchen direkt in den Weg. Nun verstellen auch noch Leena und Ursel den direkten Weg. Mala hält sich ein wenig mehr links und blockiert auch dort den Weg. Da wird es Romarchen aber schwer haben durchzukommen. Alice pflockt nun auch noch Torric. Ich kann leider nicht sagen wie schwer er verletzt ist, aber etwas abbekommen hat er sicher! Die Träger bringen ihn unverzüglich zu einem der Sanitäter. Es ist wohl nicht so schlimm. Der Sani signalisiert das Torric soweit in Ordnung ist und in Kürze wieder spielen kann. Romano haut noch Sarah um. War wohl eher eine Verzweiflungstat. Gleich steht er nämlich alleine Zara gegenüber. Sarah erhebt sich auch gleich wieder. Zara steht auch wieder und unterlässt es demonstrativ sich den Dreck von Ihrer Kleidung zu wischen.“
„Ja, so ist sie eben. Aber sollten wir unser Augenmerk nicht eher auf den Ballträger richten?“
„In der Tat. Sie hat einfach keine andere Wahl. Sie muss es mit dem Count aufnehmen und dann Ihr Heil in der Flucht suchen. Schleifchen richtet sich auf der Hinterhand auf und hämmert dem Count die Vorderhufe auf die Brust. Was für ein harter Kerl! Jeden anderen hätte das einfach umgehauen, aber er tritt nur einen Schritt zurück. Aber jetzt ist der Weg entlang des rechten Seitenaus frei. Wieder einmal sehr riskant, aber wenn es jemand schafft dann vielleicht Romarchen. Schleifchen stürmt vor, die Gefahr durch Leena ignorierend. Diese wirft sich dem Pferd geradezu vor die Hufe und bringt es tatsächlich zu Fall! Vom eigenen Schwung noch ein wenig weiter getragen liegt es nun genau zwischen Leena und der Seitenauslinie. Romarina wird von Schleifchen heruntergeworfen und verliert den Ball. Dieser fliegt zu Leena, die ihn auffangen kann! Was für eine Wendung. Was schon wie ein sicherer Touchdown ausgesehen hatte droht nun zu einem Desaster zu werden.“
„Das ist eben Blood Bowl!“
„Paul schubst Sybille zum Seitenaus und verlässt dann selbst das Spielfeld! Er stürzt sich in eine Gruppe Menschen auf dem untersten Rang und verursacht dort ein Blutbad! Kore hatte seinen Durst wohl nicht stillen können. Deirdre läuft zu Romano hinüber und nimmt sich an Paul ein Beispiel: Sie saugt Romano aus! Was für ein Gelage! Überkommt jetzt etwa alle Vampire der Durst? Aber nein! Alice rennt so schnell Ihre dünnen Beine sie tragen zu Gemtolk und will ihn niederstechen, scheitert jedoch an dessen Zwergenrüstung!“
„Schwer zu knacken, so eine Auster…….. Klack.. Geschafft!“
„Ein Pulk sich einander bedrängender Spieler hat sich gebildet. Die „Kampfgruppe“ der VSAR, die eigentlich Romarchen beschützen sollte ist nun von Vampiren umzingelt und muss schwer einstecken. Der Count rammt Ariza beide Fäuste in den Leib. Verkrümmt geht sie zu Boden und bleibt dort benommen liegen. Ebenso ergeht es Efeu die von Peter attackiert wird. Einzig Korf übersteht den Clinch mit Bernd leidlich und streckt sich einen kurzen Moment auf dem Rasen lang aus. Mala umläuft das Knäul und stellt sich schützend Alice an die Seite. Immerhin steht Gemtolk noch und auch Zara könnte noch angelaufen kommen. Ursel zeigt Voraussicht und gesellt sich zu Agathe, die sich anschickt aufzustehen. In Ursels Schatten tänzelt Leena mit dem Ball im Arm – sie hält die Pille als wäre es ein Baby – zu Bernd hinüber und übergibt ihm den Ball.“
„Er ist gut gedeckt und ziemlich stark. Auch wenn eine Seite offen ist, wird es schwer werden ihm den Ball wieder abzunehmen.“
„Immerhin ist Zara wieder in der Senkrechten. Sie ist immer für einen Stich gut. Aber auch Schleifchen ist wieder auf den Beinen und Romarina auf ihrem Rücken. Sie galoppieren entlang des Seitenaus zurück in Ihre Spielfeldhälfte, um die Schlägerei herum und kommen so zwischen Bernd und Ihre Endzone. So einen weiten Weg in so kurzer Zeit kann wirklich nur Romarchen zurücklegen. Zara ist nicht müßig, löst sich von Deirdre, stürzt sich mit einem Schrei auf Bernd und versucht ihm einen Pflock durch den Rücken ins Herz zu bohren – vergeblich! Unter dem Umhang hat er offensichtlich auch am Rücken einen Metallharnisch. Korf und Agathe erheben sich. Efeu bleibt weiterhin benommen liegen und Sybille, Ihres Gegenübers beraubt, steht weit ab vom Geschehen am Seitenaus und beobachtet Paul bei seinem Tun in den Publikumsrängen. Hofft Sie etwa darauf das er wieder auf das Spielfeld zurück kommt?“
„Vielleicht hat der Blutsauger sie ja schon in seinen Bann gezogen? – So wie dieses Glas Salzgurken mich!“
„Hä? – Alice löst sich vom Zwerg und rennt zu Sarah. Aber anstatt sie zu erstechen blockt sie Sie! Und das mit Erfolg! Sarah legt sich hin und ist somit erst einmal aus dem Weg. Peter geht auf Gemtolk los und schafft es gerade so ihn zur Seite zu schubsen. Auch wenn noch immer zwei gegnerische Spieler an ihm zerren lässt es Bernd darauf ankommen und wirft einen kurzen Pass zu seiner Tochter Deirdre, die völlig frei steht. Doch was macht Romarina da? SIE STELLT SICH AUF SCHLEIFCHENS RÜCKEN UND BEKOMMT DEN BALL ZU FASSEN! Ja, ist das denn zu fassen? Das ist schon eine akrobatische Leistung, die wir da zu sehen bekommen. Sie lässt sich rittlings auf Schleifchens Rücken fallen und gibt ihr mit den Fersen das Zeichen loszurennen. Das lässt sich Schleifchen nicht zweimal sagen und galoppiert mit weiten Sätzen quer über das Spielfeld in Richtung der entferntesten Ecke. Sie scheut auch nicht davor zurück alles zu geben und legt einen sehenswerten Sprint hin. Auch wenn die beiden es nicht bis in die Endzone schaffen, so sind sie doch unerreichbar für die Vampire und ein weiterer Touchdown ist zum Greifen nahe. Paul hat sein Gelage beendet und sich auf die heimatliche Reservebank zurückgezogen. Ariza ist wieder aufgestanden und Sybille ist offensichtlich aus ihrer Starre erwacht und bezieht Stellung zwischen Romarchen und den Resten der Vampirmannschaft. Doch was ist das: Zara konnte sich nicht von Mala und dem wütenden Bernd lösen und knallt der Länge nach hin. Wie es aussieht ist sie dabei auf den Kopf gefallen und bleibt benommen liegen. Die Vampire versuchen gar nicht hinter dem Ball herzurennen und wollen stattdessen wohl so viel Schaden anrichten wie sie können. Bernd schlägt in rasender Wut auf Korf ein was dieser mit einem Sturz ohne weitere Folgen quittiert. Agathe wird von Ursel bedrängt und von dieser Mala zugeschoben. Diese nutzt das aus und schlägt grazil auf die Ihr entgegenkommende ein. Allerdings mit katastrophalem Ergebnis. Durch die Wucht mit der die beiden aufeinanderprallen gehen Beide zu Boden. Während Agathe sich gleich wieder aufrappelt bleibt Mala benommen liegen. Romarchen lässt das alles kalt und in langsamen Schritt machen sie den Touchdown. Das Publikum lässt das aber auch eher kalt. Es war zu absehbar.“
„Ja, ja, nichts ist langweiliger als etwas absehbares. Überraschungen sind die einzige Würze die immer schmeckt. Apropos Würze …. Danke.“
„Jetzt haben die Vampire schon zum dritten Mal den Anstoß. Damit werden sie langsam aber sicher zu Anstoß-Profis.“
„Anstoß-Profis? Gibt es so etwas überhaupt?“
„Eigentlich nicht, aber wenn sonst nichts geht….. Wir nähern uns stark dem Ende der ersten Halbzeit – es sind nur noch wenige Minuten auf der Uhr – was WWA dazu verleitet wieder alle elf Spieler an der Mittellinie zu postieren. Aufgrund der massiven Ausfälle in den vergangenen Zügen haben wir ein paar neue Spieler dabei. Von links nach rechts stehen da in einer geschlossenen Reihe: Knecht Philipp, Paul, der Count, Magd Johanna, Deirdre, Magd Mala, Ursel, Bernd, Magd Leena, Alice und Knecht Peter.“
„So wie die sich positioniert haben, sind die eher auf Krieg aus als auf ein Spiel. Das ist halt Blood Bowl!“
„Ihnen gegenüber stehen erneut nur drei Schwestern: Schwester Sybille schräg vor Knecht Philipp, Agathe hält das Zentrum und steht unmittelbar vor Ursel und ganz rechts außen hält Efeu erneut Peter in Schach. Diesmal steht sie aber eher rechts von Ihm. Der Rest hat sich weit verteilt. Im Grenzbereich zum rechten Auslauf, erneut auf Höhe der neunten Markierung, stehen Gemtolk, Korf, Torric im Kernbereich und Ariza im Auslauf. Schwester Sarah hat sich auf gleicher Höhe wie die Wüstenschönheit im linken Auslauf aufgestellt. Im Zentrum ihrer Spielfeldhälfte stehen Zara und Romarchen. Jeweils etwas davor und dahinter und Zara gering nach links versetzt. Mialee ist noch immer im Koma und steht somit nicht zur Verfügung“
„Schon wieder nichts wirklich neues. Wann ist denn endlich Halbzeit? Das Catering muss Nachschub liefern!“
„Diesmal wird Deirdre den Ball kicken. Der Referee trällert in seine Pustepfeife und Deirdre legt sichtlich alles in diesen Kick-Off! In einem hohen Bogen fliegt er genau auf Zara zu, trifft sie am Kopf, fliegt nach hinten links weiter und bleibt fast im äußersten Eck liegen. Derweil erhält VSAR für die außerordentlich gute Trainerarbeit eine Auszeichnung. Leena umläuft Efeu und Johanna tut vergleichbares mit Sybille. Der Count rennt in Richtung des Balles und bleibt in Sarahs Rücken stehen. Peter geht mit Leenas Unterstützung Efeu an. Er schubst sie aber nur ein bisschen nach hinten. Philipp hält es wie Peter und blockt mit Johannas Hilfe Sybille. Es ist wohl seiner Unerfahrenheit geschuldet das die beiden mit erheblicher Wucht aufeinander prallen und beide zu Boden gehen! Während Philipp nur kurz zu Boden geht wird Sybille, wie schon zu Beginn der ersten Halbzeit, sofort K.O. und wird vom Platz getragen. Damit ist der letzte Zug der Vampire in dieser Halbzeit beendet und die meisten von Ihnen stehen noch immer an der Mittellinie herum. Sie konnten weder Ihre Stärke noch Ihre Geschicklichkeit in diesem Zug zum tragen bringen.“
„Erst hatten WWA kein Glück und jetzt kam auch noch Pech dazu!“
„Da hast Du ganz Recht. Ein ebenso gelungen angepasstes wie auch wahres Zitat des bekannten Starblitzers Jürgen Wegemann. Auch wenn es eigentlich sinnlos ist, rast Romarchen los, nimmt den Ball auf und trabt in Richtung Mittellinie mit einem respektvollen Abstand zum linken Seitenaus. Der Rest Ihrer Mannschaft rennt wild durcheinander und jeder sucht sich wohl einen Lieblingsgegner heraus. Zara stürzt sich erneut mit einem Pflock in der Hand auf Bernd und gleitet abermals an seiner Rüstung ab. Korf rennt quer über den Platz zur Mittellinie und will es mit gleich drei WWA-Spielern aufnehmen. Gemtolk gibt alles und bindet Bernd und Alice. Ariza begibt sich zu Leena, die gleichzeitig von Efeu in die Mangel genommen wird. Aber da hätte sie auch mit Wattebäuschchen werfen können. Mehr als ein Schritt zurück war wohl nicht drin. Torric läuft einfach nur von der rechten auf die linke Seite und macht dem Count seine Aufwartung, während Sarah sich vom Count löst, Ihrer Schwester Agathe zu Seite eilt und somit Deirdre und Mala den Weg verstellt. Die Uhr ist abgelaufen und der Abpfiff zur Halbzeit sollte jeden Moment zu hören sein.“
„Wird aber auch Zeit!“ Grummel, Magenknurr…
„Irgendetwas stimmt da nicht! Der Referee lässt das Spiel einfach weiterlaufen! Es gibt eine Verlängerung! Warum nur gibt er eine Verlängerung? Dafür gibt es doch gar keinen Grund! – Bernd schlägt auf eine völlig verwirrte Zara ein, trifft sie schwer am Kopf und – OH MEIN GOTT – BRICHT IHR DAS GENICK! Ihr Kopf dreht sich weit über das normale Maß nach hinten. Während Ihr Körper auf dem Rücken liegt berührt Ihr hübsches Gesicht vollflächig den Boden! Zusammen mit den Krankenträgern ist auch gleich ein Heiler zur Stelle, aber was will er da noch machen können? Ist sie etwa von uns gegangen? A Star is gone? Alle Augen richten sich auf das Geschehen am Spielfeldrand. Wie geht es unserem allseits geliebten Star? Es gibt wohl keinen in diesem Stadion und daheim an den CABAL-Vision Kugeln, der jetzt nicht ein inniges Gebet zu Vater „NUFFLE“ schickt, meine Damen und Herren. In der Tat scheint er unser Flehen erhört zu haben! Ein goldenes Licht umhüllt die reglos daliegende Schöne. Der Kopf war schon von den Heilern wieder in die richtige Position gebracht worden und nun beginnt sie sich wieder zu bewegen. SIE LEBT! „NUFFLE“ SEI DANK! – Das Spiel war vom Referee kurz unterbrochen worden und wird nun fortgeführt. Der Vampir Paul blockt Korf und geht dabei selbst zu Boden! Was ist das nur für ein harter Hund, dieser Korf. Paul wird verletzt vom Platz getragen, was ihm aber nichts ausmachen dürfte. Schleifchen nimmt ihren Vormarsch wieder auf und läuft weiter in Richtung der gegnerischen Endzone, die unmittelbare Umgebung von Johanna meidend. Es liegt allein beim Referee ob sie die Endzone in dieser Halbzeit noch erreicht. Derweil löst sich Agathe erfolgreich aus gleich drei Tacklezonen und eilt Korf zur Hilfe, der sich mit Johanna anlegt. Mit Agathes Unterstützung legt er die Magd aufs Kreuz, folgt ihr aber nicht und überlässt sie den fachkundigen Händen von Agathe. Er selbst bleibt bei Philipp, der sich gerade aufsetzt. Ariza macht einen Bocksprung über Efeu und will ganz offensichtlich diese freche Göre Alice verhauen. Aber sie strauchelt beim Landen und verletzt sich am Bein. Der Referee pfeift nun endlich diese ebenso ereignisreiche wie auch schockierende Halbzeit ab.
Während sich die Mannschaften ein wenig von der ersten Halbzeit erholen und die Zuschauer weiter feiern, werden wir Ihnen etwas Werbung zeigen und unsere Sprecherkabine von den diversen Speiseresten säubern.“
***
„Hallo, meine lieben Zuschauer! Willkommen zur zweiten Halbzeit dieser unerwartet interessanten Begegnung zwischen den Teams „Wir Wollen Alles!“ und „VISTANI Search and Rescue“, zwei bislang noch nirgends in Erscheinung getretenen Teams. Noch immer an meiner Seite der Co-Moderator und Starspieler Puggy Baconbreath.“
„Hallo! Willkommen zurück.“
„Die Putzkolonne hat unsere Küche – äh - Sprecherkabine erfolgreich gesäubert und das Catering hat die Vorräte aufgefüllt. Das ist doch ganz in Deinem Sinne, oder Puggy?“
„Mampf?“
„Die Spieler betreten gerade den Platz und begeben sich zu Ihren Positionen.
Bevor der Referee die zweite Halbzeit freigibt, noch einen Hinweis auf unseren Sponsor, ohne den unser heutiger Co-Moderator nicht hier wäre. (gemurmelt) Er bereut es sicherlich jetzt schon das ganze Catering bezahlen zu müssen.

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Die zweite Halbzeit wird von VSAR mit einem Anstoß eröffnet werden. Offensichtlich wurden sie von Zara, unser allseits beliebten Starspielerin die gerade erst von den Toten zurückgekehrt ist, in der Halbzeitpause instruiert, denn die noch vorhandenen zehn Mitglieder des Teams begeben sich ohne zu zögern direkt auf ihre Positionen.
Lediglich die Wüstenschönheit Ariza nimmt auf Seiten von VSAR nicht mehr am Spiel teil. Sie hat sich den Knöchel so unglücklich verstaucht, das selbst die Sanitäter da nichts machen konnten. Ein herber Verlust für das Team. Nicht nur, das Ihr Geschick und Ihr Können nun fehlen, so kann sie auch als Person nicht ersetzt werden, da das Team über keine Reserven verfügt.
Die Mannschaften haben Aufstellung genommen. Mit einer Ausnahme stehen alle VSARs an der Mittellinie. Von unserer Kabine aus gesehen von links nach rechts: Schwester Agathe leicht abgerückt im linken Auslauf. Dann kommen dicht an dicht: Korf, Gemtolk, Schwester Efeu, Zara the Slayer im Zentrum, Schwester Sarah, Torric, Mialee – die in der Halbzeitpause endlich aus Ihrem K-O-ma erwacht ist – …“
„Ich habe gesehen wie Romarina der Elfe einen großen, nassen Lappen solange um die spitzen Ohren gehauen hat bis sie aufgewacht ist!“
„… und etwas abgerückt im rechten Auslauf Schwester Sybille. Ebenfalls im rechten Auslauf aber deutlich von der Mittellinie abgerückt direkt an der Trennlinie steht die mit dem linken Vorderhuf scharrende Schleifchen mit Romarina auf ihrem Rücken. Die Vampire hingegen haben sich in Ihrer Spielfeldhälfte tief gestaffelt aufgestellt. An der Mittellinie stehen lediglich drei Vampire. Diese haben sich weit auf der rechten Seite aufgebaut. Für mich sieht es so aus als hätten Sie es auf Romarchen abgesehen!“
„Wenn Sie sie überhaupt zu fassen bekommen. Immerhin hat VSAR den Anstoß und Romarchen ist sehr, sehr schnell. Solange sie es schafft den Vampiren aus dem Wege zu gehen kann sie auch weiterhin Touchdowns für Ihr Team machen. Außerdem sind jetzt mehr als zwei drittel der Mittellinie offen und mehr als die Hälfte der VSAR ungebunden. Ob da ´mal nicht die Wut und die Arroganz die Oberhand gewonnen haben!“ plopp…
„Schöne Zusammenfassung der Lage. An der Mittellinie, direkt an der Markierung zum rechten Auslauf steht Bernd von Meyer. Gleich daneben im Auslauf stehen der Count und Paul le Triste. Letzterer steht damit Sybille gegenüber.“
„Und keine Magd oder Knecht in der Nähe!“ knnnnack!
„Richtig! Allein Leena steht direkt hinter Bernd. Deutlich abgesetzt auf Höhe der sechsten Markierung, etwa in der Mitte, stehen Alice the Naughty und Knecht Peter. Irgendwie ist er immer in Ihrer Nähe. Nochmals deutlich dahinter stehen, um das Zentrum Ihrer Hälfte herum, in klassischer Dreiecksformation die restlichen Teammitglieder. Ganz links außen, nicht im Auslauf, steht vorne Magd Johanna. Auf gleicher Höhe, aber auf der anderen Seite, steht Magd Mala. Etwas dahinter und nach innen versetzt stehen links Deirdre von Meyer und rechts Ursel von Meyer. Nochmals etwas dahinter und in der Mitte steht die Magd Gwendolyn. Nicht mehr an dieser Partie teilnehmen werden die Magd Esmeralda, die von Zara mit einem Pflock verletzt wurde, und die beiden Knechte Kore und Romano, welche dem Blutdurst Ihrer Herren anheim fielen. Sie leben zwar noch, aber wer weis was für Folgen der drastische Blutverlust noch für sie haben wird. Der Referee, niemand geringeres als Grashnak Blackhoof, übergibt Zara den Ball, zieht sich etwas zurück und gibt mit einem Pfiff aus seiner Trillerpfeife das Spiel erneut frei! Zara kickt den Ball weit in die gegnerische Hälfte. Sie hat gut gezielt. Ich würde sagen, das Ei wird in der Mitte herunter kommen. Was ist das? Zaras Fuß hatte den Ball kaum berührt, da stürmte Korf bereits los. Er wirkte schon vor dem Anpfiff irgendwie nervös und zappelig. Er rennt weit in die Spielhälfte der Vampire und will anscheinend den Ball auffangen! Doch dazu muss er an Alice vorbei. Mit kindlicher Leichtigkeit stellt sie diesem Hitzkopf ein Bein und er fällt der Länge nach hin. Aus der Traum! Unmittelbar vor seiner Nase berührt der Ball den Boden – ziemlich genau dort wo ich es prognostiziert hatte – und springt noch ein ganzes Stück weiter in Richtung der linken unteren Ecke, wo er zur Ruhe kommt. Dort liegt er aus Sicht der Vampire ausgesprochen ungünstig.“
„Ja, viel zu nahe an der eigenen Endzone und das auch noch auf der offenen Seite. Wenn jemand von VSAR den Ball vor einem Spieler von WWA erreichen sollte, sieht es nicht gut aus. Raschel, raschel, knister…“
„Nun setzen sich auch die übrigen Teammitglieder im Eiltempo in Bewegung und stürmen in die Spielhälfte der Vampire.“
„Soweit sie nicht schon einem oder mehreren gegenüber stehen!“ ratsch, ratsch, ratsch…
„Zara rennt sehr zielstrebig auf Johanna zu und nietet sie mit einem Ellenbogencheck förmlich um. Diese sieht sehr benommen aus und bleibt liegen. Damit bindet Zara auch gleich noch Deirdre. Agathe ist nicht weniger schnell und bewacht nun die am Boden liegende. Gemtolk nimmt seine kurzen Beine in die Hand…“
„Hi, hi, HA, HA, HA!“
„…und stürmt geradewegs geradeaus. Efeu und Sarah schlagen dieselbe Richtung ein laufen aber eher gemächlich. Alle drei meiden dabei augenscheinlich Alice und Peter. Mit wehendem Haar und wehender Mähne galoppiert Romarchen hinter der eigenen Reihe entlang, dreht dann in Richtung der gegnerischen Hälfte und verbleibt schließlich in einer vermeintlich sicheren Zone, welche von Ihren Kameradinnen und Kameraden gebildet wird.“
„Da sind aber Lücken so groß wie Scheunentore! Der Count und Bernd können sie vielleicht nicht erreichen, aber Alice oder Ursel sehr wohl. Das kann auch Zara nicht verhindern. Ich sehe da Böses auf sie zukommen!“ schmatz…
„Da muss ich Dir leider zustimmen. Es ist nur allzu offensichtlich was Zaras Team vorhat. Und ebenso klar ist, das WWA etwas dagegen unternehmen muss, wollen sie nicht noch weiter ins Hintertreffen geraten. Noch können sie den 2-Tore-Rückstand aufholen. Aber dafür müssen sie ganz schnell an den Ball kommen und diesen ganz auf die andere Seite des Spielfeldes in die Endzone der VSAR bringen. Selbst für die geschickten Vampire wird das kein Blutlecken, zumal da noch die sehr starke und noch sehr viel schnellere Romarchen und die ebenso geheimnisvolle wie geschickte Mialee nur darauf warten eben das zu verhindern. Nun schlagen die Vampire und Ihre Gefolgschaft erst einmal zurück. Paul schubst eher kraftlos Sybille zur Seite und stürmt auf kürzestem Wege in die Zuschauer! Erneut hat der Blutdurst sich seiner bemächtigt. Selten ist mir ein Vampir begegnet, der sich dermaßen wenig beherrschen kann. Zunächst versucht er sich an den „Bloodweiser“-Zwergen, die ihm aber eher abweisend gegenüber stehen und hält sich dann doch lieber an die anwesenden Menschen. Während dessen schlägt der Count unter Benutzung seines Kopfes Mialee nieder, die schwer benommen zu seinen Füßen niedersinkt. Bernd macht Anstalten Torric eine zu verpassen, fühlt sich diesmal aber sichtlich von der scheinbar fehlenden Substanzialität dieses Spielers abgestoßen. Peter verlässt die Seite seiner sehr jungen Herrin, stürmt am sich aufsetzenden Korf vorbei und eilt seiner anderen jungen Herrin gegen Zara zu Hilfe. Auch Gwendolyn lässt sich nicht vom Ball ablenken und stürmt zu Deirdre um ihr beizustehen. Diese hingegen sieht ihr Heil wohl in der Flucht, löst sich von Zara und gibt Ihren Gelüsten nach. Ebenso wie Paul stürmt sie in die Zuschauermenge um Ihren Durst zu stillen und sich dann der Reserve Ihren Teams anzuschließen.“
„Damit haben die Blutsauger ohne die Einwirkung des Gegners gleich zwei wichtige Spieler eingebüßt! Ist Dir auch schon aufgefallen, das die beiden immer gleichzeitig dem Blutdurst verfallen?“
„Jetzt wo Du es erwähnst – aber einmal ist Paul alleine durstig gewesen.“
„Gestandene Männer brauchen eben öfter ´was Anständiges. Immerhin wollte er ja eben von den Bloodweiser´s naschen… Ich persönlich mag ja lieber Bugman´s!“ Plopp!
„Gib´ mir auch eines rüber! Plopp! Das haben sich die Vampire wohl anders vorgestellt. Jetzt zeigt sich, das sie auf eine Finte herein gefallen sind: Nicht Romarchen rennt zum Ball sondern Agathe nimmt sich seiner an – oder besser, versucht es! Sie nimmt ihn auf, kann ihn aber nicht unter Kontrolle bringen und er rutscht ihr wieder aus den Händen! Jetzt steht sie zwischen dem Ball und der Endzone und sieht bereits zu Allem entschlossene Gegenspieler auf sich zustürmen. Mala kommt von der anderen Seite angerannt und rangelt ein wenig mit ihr, um sie daran zu hindern nochmals zu versuchen den Ball an sich zu nehmen. Derweil umläuft der Count die eigene Reihe an der Mittellinie, vorbei an Alice und nimmt gleich zwei Schwestern unter seine fürsorglichen Fledermausschwingen und hindert sie damit einzugreifen. Bernd hat seine Abscheu überwunden und schubst Torric ein wenig nach hinten. Auch ohne ihre Herrin verfolgen der Knecht Peter und die Magd Gwendolyn einen Plan, denn sie attackieren nacheinander, einander unterstützend und auch die aufgestandene Johanna einbeziehend, Zara und schubsen sie in Richtung Seitenaus. Wollen sie Sie etwa von Spielfeld werfen?“
„Da hat Zara aber auch noch ein Wörtchen mitzureden! – Hmmmm, Buchstabensuppe!“ Schlürf…
„Nein! Wir haben uns getäuscht! Sie haben lediglich den Weg frei geräumt. Aus dem Hintergrund kommt die kleine Alice herangeschossen, umgeht geschickt die Tacklezone des Zwerges und rammt schneidend der armen Schleifchen ihr riesiges Schlachtermesser in den ungeschützten Bauch! Diese bäumt sich auf, die Augen in Schrecken und Angst weit aufgerissen. Ein schmerzerfülltes, gequältes Wiehern ist zu hören. Teils wird Romarina abgeworfen, teils springt sie von Schleifchens Rücken, als diese zusammenbricht und mit zuckenden Läufen liegenbleibt. Sie wirft sich schützend über sie und versucht die weit klaffende Wunde mit Ihren Händen zusammenzuhalten. Alice steht nur lachend dabei und hält Ihr blutverschmiertes Messer wie eine Trophäe einhändig in die Höhe, die hasserfüllten Blicke von Romarina ignorierend.

 Vier Krankenträger, es sind Oger, kommen herbeigeeilt um die bemitleidenswerte Schleifchen vom Feld und zum Verbandsplatz zu tragen. Romarina sitzt mit auf der Trage und versucht noch immer die Wunde zusammenzuhalten.“
„Nein, jetzt doch eher keine Rossbratwurst!“
„Ursel ist mittlerweile zum Ball gelaufen und hat ihn, trotz Agathes Bemühungen sich der Tätlichkeiten Malas zu erwehren und gleichzeitig Ihr den zu Zugriff auf den Ball zu erschweren, aufgenommen. Nun dreht sie sich in Richtung des Count und wirft diesem den Ball zu. Dabei kriegt sie von Agathe einen Tritt in Ihr verlängertes Rückgrat, was dazu führt das der Ball ziemlich unruhig seinem Empfänger entgegen fliegt. Der Count kuschelt derweil noch mit Sarah und Efeu und hat so gar nicht die Hände frei um den, ohnehin unsicheren, Ball entgegen zu nehmen. Er schafft es nicht den Ball zu fangen und verlängert ihn lediglich soweit, dass er Sarah buchstäblich in den Schoß fällt. Nun hat VSAR zwar doch den Ball, ist aber bis zur Mittellinie zurück gedrängt worden.“
„Nicht zu vergessen den tragischen Verlust Ihres wichtigsten Spielers!“
„Du sagst es, Puggy, Du sagt es. – Schwester Sybille stürmt einfach geradeaus in die Spielhälfte der Vampire. Sie hat wohl von den Ereignissen auf der anderen Seite des Spielfeldes und dem verpfuschten Ballwurf nichts mitbekommen. Korf hat sich endlich aufgerappelt und ist ebenso wie Mialee aufgestanden. Zara löst sich von Gwendolyn, bleibt aber in deren Nähe. Anscheinend braucht sie einen Moment Ruhe zum Nachdenken. Mit einem wilden Kriegsschrei, eine imaginäre Axt schwingend, stürzt sich Gemtolk auf diese Mistgöre Alice. Er will definitiv Rache! Aber er hat dieses so unschuldig wirkende Mädchen in ihrem blauen Kleidchen, mit dem blutigen Messer und der blutverschmierten Schürze eindeutig unterschätzt! Sie geht tief in die Hocke und lässt den Zwerg einfach auflaufen. Er prallt an ihr ab und setzt sich auf den gut gepanzerten Hosenboden.“
„Blöde Konservendose! Ich will jetzt meine Pfirsiche!“
„Die niederen Gefolgschaften der Vampire wollen Zara offenbar keine Ruhe gönnen und gehen sie erneut an. Johanna läuft einen weiten Bogen und stellt sich der Starspielerin direkt in den Weg zur Endzone. Gwendolyn rückt wieder an Zara heran und blockiert sie nun an der, von uns aus gesehen, rechten Seite. Peter wendet sich Korf zu. An der Mittellinie ignoriert Bernd erneut Torrics Erscheinung und schlägt ihn nieder. Daran ändert auch Mialees Unterstützung nichts. Die zierliche Elfe hat dem stattlichen Bernd einfach nichts entgegenzusetzen. Leena rückt ein wenig auf und behindert nun Mialee. Ursel geht mit Malas tatkräftiger Hilfe gegen Agathe vor und rächt sich für den höchst unfreundlichen Tritt von eben. Sybille geht K.O.. Alice lässt den Zwerg rechts liegen, hält ihr Messer beidhändig vor sich, die Spitze leider von sich abgewandt, und stürzt sich auf die ahnungslose Zara. Zum Glück gleitet sie am gepanzerten Büstenhalter ab und so bleibt dieser heimtückische Angriff ohne Folgen. Der Count beabsichtig nicht Schwester Sarah den Ball zu lassen und schlägt auf sie ein. Obwohl sie sich mit aller Kraft wehrt und auch auf den Count einschlägt, geht nur sie zu Boden und verliert den Ball. Dieser springt dem Count genau entgegen und er muss nur zupacken, was er auch tut. Somit hat der Ball nun doch seinen ursprünglichen Adressaten erreicht. Zara wendet sich dieser unartigen Alice zu und greift sie mit einem Pflock an – leider vergeblich. Neben Gemtolk hat sich auch Sarah wieder auf die stämmigen Beine gestellt und winkt Sybille zu sich und dem Count heran. Sie können ihn zwar damit nur massiv behindern, aber noch ist nicht aller Tage Abend! Während die Schwestern den Count einkesseln, verharrt Mialee nahezu reglos vor Leena und starrt diese nur an. Ich glaube – ja, ich bin mir sicher, dass sie einen Zauber anwenden will! Was hat sie vor? Sie wird doch diese arme Magd nicht einäschern wollen? Oder gar einen Feuerball auf den Count werfen? Dieser ist aber schon von gleich drei Schwestern umringt. Wenn die Elfe das versucht, gibt es eine Katastrophe! – Was ist denn das? Leena sieht sich plötzlich wie verwirrt um, löst sich von Mialee und rennt auf kürzestem Wege vom Spielfeld.“
Raschel „Da hat die kleine Elfe wohl den Zauber der Vampire aufgelöst. Leena ist jetzt also völlig ENTGEISTERT!“ Grins.
„Wieso … ach der Zettel mit den Zaubersprüchen Mialees. Das wäre immerhin möglich. So gesehen, ist das gar nicht so schlecht, den Vampiren Ihr Gefolge abspenstig zu machen. Aber leider dauert es auf diese Weise so lange! Schwester Efeu will jedenfalls nicht so lange warten und springt mit erhobenen Fäusten und Füßen auf den Count zu. Sie hofft wohl ihn auf diese Weise zu Boden zu schicken. Diese Hoffnung war aber vergebens! Der Count rangelt ja bereits mit Sarah und Sybille und so ist Efeu seine linke Seite zugewandt. Sie knallt mit dem Kopf auf seine gut gepanzerte Schulter und geht benommen zu Boden.“
„Nicht bewegen! Mir sind die Cherrytomaten, aus dem Beutel heraus, heruntergefallen…“
„Alice versucht erneut Zara zu erstechen und scheitert wieder. Ihr Verlangen nach Blut ist offenbar noch nicht gestillt und so saugt sie ´mal eben kurz die arme Gwendolyn aus.“
Schlürf, schleck. „Echt lecker, so eine Granadille. Die lässt sich so gut ausschlürfen!“
„Mala rennt zusammen mit Ihrer Herrin nach vorne. Während Ursel sich vor Gemtolk aufbaut, stellt Mala sich zwischen den Zwerg und Korf. Dieser wiederum wird von Peter bedrängt und legt sich erneut auf den Rasen. Bernd von Meyer hat sich definitiv an das „Nichtaussehen“ von Torric gewöhnt und würgt ihm wieder eine rein. Diesmal aber mit mehr Erfolg: Torric ist sichtlich benommen und wird eine Weile brauchen um wieder hochzukommen. Bernd lässt es dabei bewenden und läuft in Richtung der Endzone von VSAR. Der Count lässt sich von der Anzahl der Schwestern, die ihn belagern, nicht irritieren und verpasst Sybille gleich ´mal eine derbe Kopfnuss. Sie geht zu Boden und ist ebenso benommen wie Efeu. Den Ball hält der Count dabei locker in der linken Armbeuge.“
„Profi bleibt eben Profi! Wie geht es eigentlich Schleifchen?“
„Eine gute Frage! Leider kann ich von unserer Kantine … Kabine aus nicht sehen wie es diesem Star in Spe geht. – quietsch, raschel, quietsch – Mir wird gerade die Mitteilung hereingereicht, das es Schleifchen den Umständen entsprechend wieder gut geht! Den Veterinär-Sanitätern ist es mit aktiver Unterstützung durch Romarina gelungen die Wunde zu schließen und den immensen Blutverlust auszugleichen. Nach Aussage des behandelnden Pferdeflüsterers ist es sogar gelungen dem Pferd die Erinnerungen an alles, was seit dem Anpfiff zur Halbzeit geschah, zu nehmen, sodass keine psychologischen Traumata zu befürchten sind. Also, das ist doch ´mal eine gute Nachricht!“
„Jetzt aber Rossbratwurst!“ brutzel, zisch …
„Während sich Torric, Efeu und Sybille Ihre jeweilige Benommenheit abschütteln, liefert sich Zara ein Pflock-Messer-Duell mit Alice! Offenbar sind beide Meister des Escrima, des Stockkampfes, und stellen dies Eindrucksvoll unter Beweis. Wie auch immer Zara mit dem Pflock zusticht, blockt Alice sie mit Ihrem Messer und umgekehrt. Das geht so schnell, das ich ihnen mit den Augen nicht wirklich folgen kann. Die Anwesenheit von Johanna spielt dabei keine Rolle.“
„Apropos Augen…“
„Ja, ja – Korf hat es anscheinend satt sich immer den Rasen aus der Nähe zu betrachten, springt förmlich auf die Füße und schubst Peter von sich weg. Er bleibt aber auf Distanz und funkelt Peter nur wütend an. Gemtolk nimmt es mit Ursel auf und stellt fest, das diese sehr viel zäher ist als sie aussieht! Mit dem Urteilsvermögen dieses Zwerges scheint es nicht weit her zu sein. Immer gerät er an die Falsche. Ursel alleine hätte er vielleicht schaffen können, aber leider steht Mala ihrer Herrin bei und so setzt sich Gemtolk zum wiederholten Male auf seinen Glutaeus Maximus.“
„Auf was bitte?“
„Auf seinen SCHINKEN!“
„Möchtest Du eine Scheibe? Er ist roh, wurde mit erlesenen Hölzern geräuchert und hat eine delikate Kräuterkruste.“
Grummel - „Das Duell zwischen Alice und Zara zieht sich hin und Peter baut sich erneut vor Korf auf. Ursel blitzt an den am Boden liegenden Gemtolk und Efeu vorbei auf Sarah zu und schubst sie etwas nach hinten. Gebracht hat das aber nichts, da sie noch immer förmlich am Count hängt. Magd Mala umläuft die Problemzone und stellt sich zwischen Mialee und Sarah.“
„Offensichtlich weis sie nicht, was mit Ihrer Mitmagd Leena passiert ist.“ Knirsch, mampf, schmatz…
„Der Count schüttelt Sarah kurz ab, nimmt den Ball in die rechte Hand, holt weit aus und wirft ihn als langen Pass zum bereits wartenden Bernd. Dieser schließt sich aber dem allgemeinen Trend seiner Mannschaft an und schafft es nicht den Ball erfolgreich zu fangen. Immerhin fällt der Ball in Richtung Endzone leicht nach links versetzt.“
„Also ich habe bisher noch nie so ungeschickte Vampire gesehen! Besonders dieser Bernd von Meyer ist eine Schande für seine „Rasse“. Er kann nicht werfen und fangen kann er auch nicht. Zu allem Überfluss ist das auch noch ansteckend. Sogar der Count ist schon infiziert!“
„VSAR hat jetzt aber wirklich schlechte Karten! Der Ball liegt sehr nahe an ihrer Endzone, Ihr bester Spieler ist nicht auf dem Spielfeld, Zara spielt noch immer mit der kleinen Alice und keiner ist in der Lage Bernd daran zu hindern sich des Balles zu bemächtigen. Es hat etwas Verzweifeltes an sich, wie sich Gemtolk mühevoll erhebt und an Peter heranrückt, Efeu sich, einigermaßen elegant erhebend, auf Ursel zubewegt und Torric versucht den Ball zu sichern, nachdem auch er sich wieder erhoben hat. Alle anderen des VSAR-Teams scheinen in einer Art Schockstarre zu verharren. Weder Korf, noch Sybille, die sich sehr mühevoll wieder aufgerappelt hat, noch Sarah oder Mialee unternehmen etwas.“
„Bischt Du schicher? Schieh´ doch ´mal genau hin!“ schmatz…
„Was meinst Du? – Ich glaube Du hast recht! Obwohl Mala ständig an ihr herumfummelt, scheint Mialee irgendwie in sich versunken zu sein. Sie zaubert ja schon wieder! Aber diesmal hat sie nicht Mala im Visier. Vielmehr ist ihr Blick auf den Ball gerichtet, glaube ich. Es ist eine gefühlte Ewigkeit, aber nun wackelt der Ball, erhebt sich zitternd in die Luft und schwebt langsam am verblüfften Bernd vorbei auf Mialee zu. Diese empfängt ihn mit offenen Armen und drückt ihn fest an ihre Brust. Schon hat sich das Blatt wieder gewendet und der Ball ist unter Kontrolle der VSAR direkt an der Mittellinie.“
Gluck, gluck… „Aber wie kriegen sie ihn von da weiter?“ klonck „Keiner steht frei oder hat überhaupt die nötigen Fähigkeiten für so einen Stunt!“
„WWA hat offensichtlich auch nicht vor Mialee das herausfinden zu lassen. Bernd fliegt förmlich hinter dem schwebenden Ball her und haut Mialee eine runter, kaum das er sie erreicht. Er trifft aber mehr den Ball und so taumelt die Elfenzauberin lediglich etwas zurück. Ursel schubst Sarah und muss dann nachtanken. Wieder wird eine Magd mit aschfahler Haut und völlig kraftlos vom Spielfeld getragen. Es ist schon eine Schande, wie die Vampire mit Ihrem Gefolge umgehen.“
„Essen ist Essen! Egal ob auf Rädern oder auf eigenen Beinen.“
Finster blickend „Der Count hat derweil Sybille zum x-ten Male zu Boden gestreckt.“
„Erst zum zweiten Male.“
„Alice und Zara erweisen sich als ebenbürtige Könner mit Ihren Waffen. Keiner gelingt es die Oberhand zu gewinnen. Nun mischt sich doch Johanna ein und will Zara in den Rücken springen. Ein Vorhaben, welches von Zaras rechtem, gepanzertem Ellenbogen schnell zunichte gemacht wird. Die unverfrorene Magd wird dabei so unglücklich getroffen, das auch für sie das Spiel nun vorbei ist.“
„Immerhin entgeht sie so dem Ausbluten. – Wie möchtest Du Deine Blutwurst: Warm oder kalt?“
„Mialee sieht offenbar keine andere Möglichkeit als den Ball mit einem kurzen Pass zur, nun freistehenden, Schwester Efeu zu werfen. Allerdings steht diesmal jemand dazwischen, der weder zu klein noch zu ungeschickt ist und so nimmt das Unheil seinen Lauf: Interception durch Ursel von Meyer! Die Zuschauer toben!“


„Zara und Alice lässt das alles völlig kalt. Die sind zu sehr miteinander beschäftigt.“
„Der Count schubst Sarah von Ursel weg und Bernd macht das auch, aber mit Mialee. Dabei schiebt er Mialee so geschickt gegen Sarah, das diese noch etwas weiter zurücktaumelt. Da Sybille immer noch am Boden liegt nutzt Ursel ihre neugewonnene Freiheit auch gleich aus und rennt so schnell es ihr enges, figurbetontes Kleid zulässt zur gegnerischen Endzone, den Ball in der rechten Hand haltend. Sie geht dabei Torric weiträumig aus dem Weg, meidet aber auch das Seitenaus. Zuletzt gibt sie wahrhaftig alles und ist auf Höhe Torrics – auf halbem Wege zur Endzone. Peter ignoriert die Anwesenheit Gemtolks und schubst nach Burschenart Korf vor sich her Richtung rechter Endzonenecke der Vampire.“
„Jetzt muss aber ´was passieren!“ schlürf…
„ Und es passiert auch ´was: Torric stürmt einem Blitz gleich auf Ursel zu, setzt zu einem Sprint an uuuuuuund schubst sie nur in Richtung Seitenaus, etwas weg von der Endzone. Um die Vampirin aufzuhalten ist das eindeutig viel zu wenig!“
„Er selbst steht sogar noch etwas abseits von der Seitenauslinie. Da kommt sie locker durch!“
„Das ist in der Tat zu befürchten. Efeu geht mit Bernd auf Tuchfühlung und Gemtolk mit Peter. Mialee löst sich vom Count und von Bernd und nimmt zusammen mit Torric Ursel in die Zange. Derweil revangiert sich Korf bei Peter und schubst ihn etwas durch die Gegend. Diesmal geht es Richtung Mittellinie.“
„Das ist dann jetzt die allerletzte Gelegenheit für die Vampire noch etwas Ergebniskosmetik zu betreiben. Mehr wird das nämlich nicht werden!“
„Sie haben einfach zu sehr herumgetrödelt! Auch wenn diese Halbzeit eindeutig ihre war, so haben sie doch etliche Gelegenheiten einfach vertan. So werden Blood Bowl-Spiele nicht gewonnen! – Doch nun zurück zu Geschehen: Der Count schiebt Efeu zur Seite und Bernd blitzt Mialee von seiner Frau weg. Jetzt braucht sie sich nur noch Torrics Anzüglichkeiten zu erwehren. Das tut sie ein ums andere Mal mit weiblichem Charme und Eleganz und erreicht, an der Seitenauslinie entlang mit sehr schnellem Schritt tippelnd, schließlich unangefochten die Endzone. TOUCHDOWN! Das ganze Stadion erbebt unter dem Jubel der Massen!“
„Manchmal ist das Ergebnis eben doch gar nicht so wichtig. Viel bedeutender ist, WIE man das Spiel gespielt hat! Auch wenn sie das Spiel dieses Mal verloren haben, lieben die Zuschauer sie dennoch. Dank Ihnen haben wir bei diesem Spiel alles gesehen: Triumphe und Tragödien, Helden und Bösewichte. Leben, Tod und Untod! Dem einen oder anderen Spieler sage ich hier und jetzt eine große Zukunft voraus. Alice, Mialee und Romarchen haben wirklich Potential.“
„Das kann ich nur unterschreiben! Was mich wundert ist, dass die Vampire nicht alle ihre Möglichkeiten ausgeschöpft haben. Nicht ein Mal haben sie versucht gegnerische Spieler mit ihrem hypnotischen Blick auszuschalten. Selbst der Count nicht, und der macht das normalerweise oft und gerne.“
„Ich glaube nicht, dass sie es nicht wiederholt versucht haben. Ich bin mir sogar sehr sicher das zumindest Ursel von Meyer bei Ihrem Lauf in die Endzone es bei Torric versucht hat. Aber aus mir unverständlichen Gründen ist es Ihnen kein einziges Mal gelungen. Es hat fast den Anschein, als hätten unsere neuen Freunde übermenschliche Willenskraft!“
„Allein unser gütiger Vater „NUFFLE“ weis darauf eine Antwort, fürchte ich. … – Zwei Spielern ist offensichtlich noch gar nicht aufgefallen das neben der Halbzeit auch das Spiel zu Ende ist: Alice und Zara sind noch immer in Ihrem wilden Schlagabtausch vertieft. Grashnak Blackhoof geht jetzt auf seine persönliche, unnachahmliche Art dazwischen und schlägt die beiden Kontrahenten einfach K.O..“
„Ja, das kann er wirklich am besten! Und da er nicht nur Referee ist, sondern sogar Oberschiedsrichter – wer will ihm da noch wiedersprechen?“ – crunsch, crunsch…
„Damit ist diese Partie nun aber endgültig zu Ende. Das Team „VISTANI Search And Rescue“ gewinnt gegen das Team „Wir Wollen Alles“ verdient mit 2:1.
Damit sollten die Streitigkeiten zwischen den beiden Teams, ganz im Sinne unseres gütigen Vaters „NUFFLE“, vorerst beigelegt sein (gemurmelt) und der Snotling-Reinigungs-Mob kann sich in dieser Sprecherkabine ´mal so richtig austoben!
Mein Co-Moderator, der Vielfraß und Starplayer Puggy Baconbreath, und meine Wenigkeit, Kurt Klawutke, wünschen Ihnen hiermit neben einem schönen Nachmittag auch ein opulentes Mahl und geben nun zurück an die magische Sendeanstalt.“

Midgardspielbericht Teil 2

Endlich, der Abpfiff! Dieses blödsinnige Spiel ist aus. – Jetzt ist diese miese Blutsaugerin doch noch an mir vorbei gekommen. Ich will jetzt endlich meine Waffen wiederhaben und dieses Thema ein für alle Mal beenden! Mir ist es ja egal wie oft mir dieses blutgierige Monster von einem Fürsten eine reinhaut, aber für das, was sie Schleifchen angetan haben werde ich sie alle zur Hölle schicken! Mögen Irindar und Ylathor mir die Kraft dazu geben. – Den Dheis Albi sei Dank! Dort stehen ja Romarina und Schleifchen. Beiden scheint es gut zu gehen. Schleifchen macht nicht den Eindruck als wäre sie verletzt. Anscheinend hat dieser „NUFFLE“ doch noch ein Einsehen gehabt.
Ich laufe hinüber zu den beiden und klopfe Schleifchen auf den Hals. Sie lässt sich das sichtlich gefallen. Sonst lasse ich mich ja nicht zu solchen Freundschaftsbekundungen hinreißen, aber ich bin ehrlich froh das es Schleifchen gutgeht. Romarina macht einen erschöpften und niedergeschlagenen Eindruck. Sie lehnt an Schleifchen und blickt hasserfüllt zu dieser Absurdität Namens Alice hinüber. Mit Genugtuung nehmen wir beide zur Kenntnis, das sie von diesem riesigen, in ein schwarz-weiß gestreiftes Hemd gekleideten, Minotaurus mit nur einem einzigen Schlag seiner rechten Faust niedergestreckt wird. Das Zara dieselbe Behandlung durch seine linke Faust wiederfährt ist uns dagegen eher egal.
Abgesehen von den Schwestern, die sich um Zara kümmern, versammeln wir uns alle um Schleifchen und schleppen uns zu Romarinas Wagen hinüber. Es gibt eigentlich keine Stelle an meinem Körper, die nicht schmerzt. Ich bin ja einiges gewohnt, aber dieser Sport ist Mord! Den Gesichtern der anderen ist anzusehen, das es ihnen ähnlich geht. Nur Schleifchen macht einen frischen, ja geradezu munteren Eindruck.
Am Wagen angekommen lassen wir uns erst einmal nieder um etwas zu verschnaufen. Von den Blutsaugern ist hingegen nirgendwo etwas zu sehen. Die Sonne steht immer noch strahlend am blauen Himmel und das Publikum strömt zunehmend zu den Ausgängen. Einzig diese Gruppe Zwerge, die Mialee so übel mitgespielt hatten, macht keine Anstalten das Stadion zu verlassen.
Romarina holt etwas Proviant aus ihrem Wagen und verteilt es. Während sie das tut, erzählt sie uns, das sie am Rande des abgezeichneten Spielfeldes eine Platte mit sieben Sternen gefunden hat. Sie war mit der Nase darauf gestoßen, als Schleifchen sie in der ersten Halbzeit abgeworfen hatte. In der Pause war sie dann wieder zu der Stelle gelaufen und hatte die Platte genauer in Augenschein genommen. Zuerst hatte sich die Platte nicht bewegen lassen, aber mit Hilfe Ihres Ohrrings war es ihr dann doch gelungen die Platte zu entfernen. Darunter war ein steinerner Behälter gewesen. Er hatte einen quadratischen Querschnitt von einer Spanne Breite und war etwa so tief wie ein Unterarm. In dem Behälter war an den Wänden eine ganze Menge getrockneten Blutes. Am Boden war noch zu erkennen, das dort früher eine Schriftrolle gewesen sein musste. Es war ein Abdruck im Blut am Boden zurück geblieben. Von der Rolle selbst fehlte ansonsten jede Spur.
Ich hatte mich schon gewundert, wo sie in der Halbzeitpause abgeblieben war und hatte eher vermutet, das sie einem Ruf der Natur gefolgt war. So konnte man sich irren. – In Har´Akir hatten wir immerhin noch eine halbe Schriftrolle gefunden. Hier war jemand gründlicher gewesen. Das Blut ließ nichts Gutes vermuten. Ob die Vampire alle Botschaften des alten Sehers einsammelten?
Während ich noch so am Kauen und grübeln bin, wird es wieder einmal um mich herum dunkel und ich kann mich nicht bewegen. Im Gegensatz zum letzten Mal ist die Dunkelheit an einigen Stellen erhellt. Um mich herum schweben, in verschiedenen Höhen und Körperlagen, die anderen aus unserer Gruppe: Romarina, Schleifchen, Mialee, Ariza, Korf und vermutlich Gemtolk. Von dem Zwerg sehe ich lediglich einen Stiefel. Jeder ist in sein eigenes Licht getaucht, so als würde ein schmaler Lichtstrahl durch eine Wolke hindurch von oben auf sein Haupt herab auf ihn scheinen. Erneut erklingt diese tiefe und wohltuende Stimme:
„IHR HABT MIT MUT UND EHRE BEWIESEN, DAS EUER ANLIEGEN DAS WAHRE IST. SO WISSET, DAS EURE KONTRAHENTEN SICH SCHON SEIT GERAUMER ZEIT IN MEINEM REICHE AUFHIELTEN. DOCH BEDACHTEN SIE DIE EINHALTUNG DER REGELN UNS SO MUSSTE ICH IHREM TUN ZUSEHEN. SIE GINGEN ALLIANZEN MIT EINIGEN MEINER KINDER EIN UND LIESSEN DIESE DIE DINGE TUN DIE GEWALT BEINHALTETEN. DAS EINBRINGEN DER ERNTE, WIE SIE ES NENNEN, KANN IHNEN NICHT VERWEHRT SEIN, DENN AUCH SIE HABEN EIN RECHT AUF EXISTENZ. DOCH EUER BEHERZTES EINGREIFEN GAB MIR DIE MÖGLICHKEIT IHNEN DIE GERECHTIGKEIT DES SPIELES ZU ZEIGEN UND SIE IHRER TEILHAFTIG WERDEN ZU LASSEN.“
„Was wird jetzt mit den Blutsaugern geschehen?“ versuche ich zu sagen, doch wollen sich meine Lippen nicht öffnen. Allerdings ist das wohl auch nicht notwendig.
„SIE HABEN DARUM GEBETEN MEIN REICH VERLASSEN ZU DÜRFEN. ES WURDE IHNEN GEWÄHRT.“
„Und was ist mit dem Siegespreis, den wir uns ausgebeten haben?“ flüstert Romarinas Stimme durch die Dunkelheit.
„EUER WUNSCH SEI EUCH GEWÄHRT. DIE SKLAVEN DER VAMPIRE SIND NUN GEISTIG UND KÖRPERLICH FREI UND JENE, DIE VISTANI SIND, WERDEN EURER OBHUT ÜBERGEBEN.“
Etwas tiefer in der Finsternis erscheinen zahlreiche Gestalten. Auch sie schweben, so wie wir, frei herum und werden ebenso angeleuchtet. Ich kann nicht alle sehen, aber ich schätze, dass es mehr als dreißig Personen sind. Unsere fünf „Freunde“ schweben zusammen mit fünf weiteren etwas vor und über dem Gros, welches eher aus Menschen besteht. Aus dieser großen Gruppe lösen sich fünf, in bunte Wamse, Hosen oder Kleider gewandete, Menschen und schweben zu uns herüber. Neben Leena, Mala, Kore und Romano ist da noch eine ältere Frau die Würde ausstrahlt. Sie ist bestimmt eine Shepantei! Nach und nach „erlöschen“ die Menschen, bis neben den Vampiren nur noch zwei übrig sind. Diese wollen anscheinend nicht in die geistige und körperliche Freiheit entlassen werden. Sie sind uns vom Spiel bekannt: Magd Esmeralda und Knecht Peter!
„ICH KANN EUCH NUR JENE VISTANI ÜBERANTWORTEN DIE UNFREI IN MEINEM REICHE WANDELN. – DIE BEFREIUNG LEENAS WAR EBENSO MUTIG WIE SINNLOS. SIE WURDE VON DEN VAMPIREN NOCH WÄHREND DES SPIELES WIEDER EINGEFANGEN.“
„Und was ist mit jenen beiden dort? Verehren sie die Vampire, so das sie an ihrer Seite bleiben wollen?“ flüstert Mialee.
„DIESE BEIDEN WAREN NIEMALS SKLAVEN DER VAMPIRE. SIE SIND DIE LEIBLICHEN ELTERN VON ALICE UND IHRER TOCHTER TREU ERGEBEN. EUCH SIND DIE GESETZTE DES BLOOD BOWL NUN BEKANNT UND IHR HABT EUCH ZU RECHT GEWUNDERT WESHALB DIESEM KIND GESTATTET WURDE EIN MESSER AUF DEM FELD DER EHRE ZU VERWENDEN, WO ES ANDEREN DOCH VERBOTEN IST WAFFEN ZU TRAGEN. ALICE UND DIESES MESSER SIND ENG MITEINANDER VERBUNDEN. EINST BESCHLOSS EIN VAMPIR SICH AN IHR ZU NÄHREN. ER HATTE KEINESFALLS DIE ABSICHT SIE AM LEBEN ZU LASSEN ODER SIE GAR ZU SEINESGLEICHEN ZU MACHEN. DOCH ALICE WOLLTE SICH NICHT IN IHR SCHICKSAL FÜGEN. MIT KINDLICHEM TROTZ SETZTE SIE SICH ZUR WEHR. DER ZUFALL WOLLTE ES, DAS SIE EIN ALTES MESSER, WELCHES AM BODEN DER RUINE LAG IN DAS DER UNHOLD SIE GESCHLEIFT HATTE, MIT DER HAND ERREICHTE. SIE STIESS ES DEM VAMPIR MIT DER LETZTEN KRAFT, DIE IHR NOCH GEBLIEBEN WAR, TIEF INS HERZ. SEIN HERZBLUT SPRITZTE AUS IHM HERAUS UND ERGOSS SICH ÜBER DIE ZUSAMMENBRECHENDE ALICE. ES BENETZTE AUCH IHRE LIPPEN UND IHRE ZUNGE UND SO TRANK SIE VON SEINEM BLUT. DER TAG VERGING UND AUCH DIE FOLGENDE NACHT. ALS SIE ERWACHTE WAR SIE KEIN MENSCH MEHR, SONDERN EIN VAMPIR. SEITDEM HAT SIE SICH NICHT MEHR VON DIESEM MESSER GETRENNT. – WAS AUS IHREM ERZEUGER WURDE IST UNGEWISS. ER WAR NICHT MEHR ANWESEND ALS SIE ERWACHTE.“
„Eine harte Kindheit ist keine Entschuldigung!“ denke ich bei mir. Zustimmendes Geflüster der anderen ist zu hören.
„ZWEI VON EUCH HABEN SICH BESONDERE ANERKENNUNG ERWORBEN. ROMARINA UND SCHLEIFCHEN HABEN SICH DURCH IHRE TATEN BEWIESEN UND ERHALTEN HIERMIT DIE FERTIGKEIT DES BLOCKENS. AUSSERHALB MEINES REICHES WIRKT SICH DAS DARIN AUS, DAS EUER BEIDE FÄHIGKEITEN IM HANDGEMENGE VERBESSERT WERDEN UND JEDER VON EUCH DIE NÖTIGEN EIGENSCHAFTEN BESITZT IN EINER VOLLRÜSTUNG ZU KÄMPFEN. MÖGE BESONDERS SCHLEIFCHEN DAVON GEBRAUCH MACHEN. DIE ZUSCHAUERSCHAFT HAT SICH IN IHREN HERZEN DAFÜR AUSGESPROCHEN, MIALEE ZUR WERTVOLLSTEN SPIELERIN EURER SACHE ZU KÜREN. IHREN FÄHIGKEITEN ANGEMESSEN SEI IHR DIE FERTIGKEIT DES FLIEGENDEN TACKLES VON NUN AN GEGEBEN. ES SEIEN IHR ALSO DIE KÜNSTE DES FANGENS UND DER AKROBATIK ZUR KENNTNIS GEBRACHT.“
„Nicht schlecht!“ ist Korfs leise Stimme zu vernehmen. Nun verblassen auch die Vampire und Alice Eltern.
„ICH WEIS UM EURE MISSION UND SO KÖNNT IHR NICHT IN MEINEM REICH VERBLEIBEN. DER WEG DEN EURE KONTRAHENTEN SOEBEN GENOMMEN HABEN IST EUCH VERWEHRT. AUCH IST DAS REICH, ZU DEM SIE SICH BEGEBEN HABEN, FÜR EUCH NICHT ZU ERREICHEN.“
Erneut wird die Dunkelheit, die uns umgibt, von Inseln des Lichtes durchbrochen. Die meisten von Ihnen, und es sind viele die in meinem Sichtbereich liegen, sind klein, diffus und kaum zu erkennen. Sie sehen weitestgehend aus wie flachgedrückte, rötliche Halbkugeln. Das ist besonders gut bei zwei von ihnen zu erkennen, die deutlich heller und schärfer erscheinen. Entweder sind sie sehr groß, oder sie schweben einfach in größerer Nähe als die anderen. Mir geht langsam auf, dass das alles Welteninseln im Racudin sind! Es sind ja so viele! Auf jeder von Ihnen können Mitglieder von Romarinas Sippe sein. Eigentlich ist es aussichtslos.
Zwischen den nahen Welten sind dünne, silberne Bänder zu erkennen. Das sind wohl die Wege zwischen den Welten, welche von den Vistani benutzt werden. Wir erhalten hier also einen Einblick in eine göttliche Sicht der Dinge! Nicht, das es uns etwas bringen würde. Mir verhilft es nur zu der Erkenntnis, das wir eigentlich schon verloren haben. Es ist eine Reise ohne Ende!
Unversehens verändert sich mein Sichtbereich. Ich drehe mich nach rechts. Korf, Mialee, Schleifchen und Gemtolks Fuß glitten heraus und die Vistani dafür hinein. Auch die Vistani drehen sich und so sehe ich lediglich Ihre Rückseiten. Vor uns ragt eine Welteninsel auf. Sie ist nicht sonderlich groß, aber sehr nahe! Irgendwie ist ein flirrender Ring zu sehen. Er ist deutlich kleiner als die Welteninsel und liegt zentral innerhalb dessen, was ich sehe. Innerhalb des Ringes kann ich einen Gebirgszug und einen Fluss erkennen. Außerhalb ist alles sehr verschwommen und unidentifizierbar.
„DIESES REICH, DAS IHR DORT SEHT, LIEGT SEHR NAHE MEINEM EIGENEN UND DIE SPHÄREN BEIDER REICHE BERÜHREN ZUWEILEN EINANDER. DER RING IST DAS TOR, DURCH DAS ICH EUCH IN JENES REICH SCHICKEN KANN. WAS EUCH DORT ERWARTET VERMAG ICH NICHT ZU SAGEN. AUS DEN HERZEN DER VAMPIRE WEIS ICH, DAS SIE EINEN GROSSEN PLAN VERFOLGEN UND ALLE REICHE UNTER IHRE KONTROLLE BRINGEN WOLLEN. BEI VIELEN IST ES IHNEN BEREITS GELUNGEN. SEID AUF DER HUT! VERBREITET EUER WISSEN UM DAS SPIEL AUCH IN ANDEREN REICHEN, AUF DAS AUCH ANDERE DIE WEISHEIT UND DEN FRIEDEN ERKENNEN MÖGEN, DIE DAS HEILIGE SPIEL GEWÄHRT.“
Langsam gleiten wir auf die Welteninsel und den Ring zu. Beides wird immer größer und gewaltiger. Die Vistani erreichen als erste den Ring und verschwinden. Auch ich erreiche die imaginäre Grenze und alles verblasst.


Autor: Stephan „Delph“ Wrzolek